Posts from winfried in thread „H-Gutachten Willkür“

    Das mit dem Sonderstatus des „H“ bzw. der Neid oder die Ablehnung des selbigen ist doch völlig überbewertet.


    Neulich habe ich meinen Butler, meine Haushälterin und meinen Gärtner gefragt, ob die denn wüssten was das überhaupt ist. Die haben alle verständnislos gekuckt. Dann frage ich meinen Poolboy, …der wusste auch nichts darüber. Mehr normale Leute aus der s.g. Gesellschaft kenne ich nicht. Es ist ja auch so schwer gutes Personal zu bekommen. Mein Wagenmeister ist kürzlich in Rente gegangen. Als ehemaliger Mercedes Meister hat er meine Oldtimer gepflegt und Reparaturen ausgeführt. Der wusste natürlich Bescheid. Falls übrigens jemand hier Interesse an dem Job hat, bitte gerne ein PN an mich.


    Neben ordentlicher Bezahlung wird ein EinsZweiVier Cabrio als Firmenwagen gestellt.

    desto weniger akzeptiert die Gesellschaft dafür einen Sondestatus

    Welche Gesellschaft denn?


    Besteht denn der Grossteil der Gesellschaft aus Neureichen und Erbern die sich mal eben einen Ablassschein-E-SUV kaufen? Na ja, vieleicht sind ja auch ein paar dabei, die sich ihr Vermögen erarbeitet haben ... soll es ja geben. Und dann gibts ja auch noch die Leaser, die sich alle drei Jahre ein neues Auto holen. Mag sein, dass diese Leute ihre Nase rümpfen wenn sie einen alten Golf, Opel "OMD" wie schlimm ist das denn, oder einen alten 124 sehen.


    Aber das ist m.E. nicht die Gesellschaft. Der Grossteil unserer Mitbürger kann sich weder ein neues Auto kaufen noch leasen. Ich jedenfalls habe es mit normalen Menschen zu tun. Über die Akzeptanz eines Neuwagens denken die gar nicht nach. Die kaufen sich Gebrauchtfahrzeuge und überlegen, wo sie wohnen, wie und wovon die Waschmaschine repariert wird und ob am 20 igsten nicht der Monat um ist, wenn sie auf ihr Konto kucken.


    Wenn ein Fahrzeug gepflegt, sicher und ordentich ist, warum kein H Kennzeichen? Und so gross sind die Hürden nun auch wieder nicht, aber sie sind eben da.

    Na dann ich nochmal


    Das Thema war Willkühr. H-Gutachten Willkür


    Das ist es aber nicht. Eher ist es doch so, manche Prüfer halten sich genau an die Bestimmungen und manche eben nicht bwz. nutzen ihren Handlungsspielraum einfach grosszügig aus. Und letztendlich wurde der Themenstarter durchgewinkt. Wo ist jetzt das Problem?


    Einen Oldtimer sollte sch jeder leisten können, der daran Freude hat. Modell und Zustand hängen schon auch vom verfügbaren Budget ab, das der Besitzer aufzubringen bereit ist. Denn es gibt schon noch wichtiger (geldfressende) Themen in unserer Zeit. Und nur weil jemand nicht soviel Geld zur Verfügung hat (...leisten können) muss ihm der Zugang zu unserem Hobby nicht verwehrt oder erschwert werden. Es ist ja schön, wenn man es sich lesten kann, einen "Rolf Benz Couch Bezug" implantieren lassen kann, ist auch lustig anzusehen, wenn Motorenbauteile blattgoldgleich verzinkt sind. Wer das mag, schön. Sich seinen Reichtum raushängen zu lassen ist dann eher nicht so nett.


    Was erhaltenswert und speziell erhaltenswertes Kulturgut bedeutet liegt im persönlichen Ermessen. Für die Zuteilung des H-Kennzeichens jedoch gibt es einfach den Paragraph 23. Es ist eben so. Und HaWa deutet es ja an. Den Steuervorteil geniesen die wenigsten. Sehr viele Oldtimerbesitzer würden bei regulärer Zulassung weniger Steuern bezahlen. Wer also unbedingt seinen Reichtum zur Schau tragen will, der möge doch auf seine H-Zulassung gänzlich verzichten und für seinen 3.5er, 6.3er, 6.9er o.ä. einfach die reguläre Kfz Steuer abdrücken. Dafür könnte ich fast schon einen gewissen Respekt aufbringen.


    Meine Fahrzeuge sind in unverbeultem Zustand, haben keinen sichtbaren Rost und trotzdem Gebrauchsspuren. So hab ich es eben gerne. Repariert wird was anfällt und eine Inneneinrichtung für (was weiss ich schon) 5k, 8,k oder 10k zu erneuern, nur weil die Sattler aussterben? Kann man machen, ich würde es nicht. Eine Restauration käme für mich auch nicht in Frage. Ich renoviere allenfalls. Trotzdem möchte ich einfach nicht mit einem verbeulten, verdellten oder offensichtlich verrosteten Fahrzeug rumfahren, egal ob alt oder neu ist. Ich glaube ich hab einen Blender, mein W112 ist aus 5 Metern Entfernung ganz nett anzusehen.


    Es kann ja sein, dass ich einfach altmodisch bin, oder weil ich als kleiner Junge mit meinem Vater jeden Samstag nachmittag geholfen habe, mit 2 Eimern und Lappen im Garagenhof das Famileienfahrzeug zu reinigen.


    Ach ja, da fällt mir ein, ich kenne einige Ratten, die technisch perfekt und sicher sind, keine Beulen/Dellen haben und nicht verrostet sind.



    Der Rost muss einfach übergepinselt werden, dann klappt das auch mit dem H-Kennzeichen.

    Wer von euch ist denn sonst wirklich und ehrlich der festen Überzeugung, daß an euren Autos absolut keinerlei Rost, Lackschäden oder Dellen zu finden sind?

    Mit Dellen und Rost rumfahren? Ehrlich jetzt? Das ist ja wie in ausgelatschten Schuhen oder löcherigen Jeans rumzulaufen.

    Man stelle sich vor, es gäbe solche Hängepartien auch in anderen Verordnungs-/Gesetzesbereichen, womöglich sogar wichtigen wie Bildung, Gesundheit oder Heizungsbau!


    Beste Grüße,

    Lutz

    au weia, dann hätten wir richtig was zu meckern


    Nur gut, dass in den Bereichen alles sauber läuft

    Das alles geht an der Gesetzgebung vorbei und spiegelt nur (berechtigte) persönliche Meinungen wieder. Wer es anders will muss einfach den steinigen Weg einer Gesetzesänderung gehen. Viel Spass dabei.


    Wir sind nicht bei "WÜNSCH DIR WAS" sondern bei "DAS IST EBEN SO"

    Logisch, aber eben ohne H, man kann fast alles erhalten

    Der Themenstarter sprach ursprünglich von Willkür. Eigentlich ärgert er sich wohl weil ihm bei seinem HU Termin "der Prüfer am liebsten wohlein vor zwei Jahren erteiltes H-Kennzeichen aberkannt hätte". Dabei sind doch die Bestimmungen und Verordnungen geregelt. Dafür, dass der Prüfer vor zwei Jahren die Auslegungen zu lasch gehandhabt hat kann doch der aktuelle Prüfer nichts, der den Zustand des Fahrzeugs (H Fähigkeit) nun als kritisch betrachtet. Er hält sich an Paragraphen und Vorschriften, ganz einfach. Willkühr kann ich nicht sehen. Zudem hat der Prüfen das Fahrzeug auch noch durchgewinkt. Worüber beschwert man sich eigentlich oder kotz sich aus?


    Ausschlaggebend ist nicht was wir hier für erhaltenswert erachten, sondern wie das der Gesetzgeber und seine Erfüllungsgehilfen sehen. Nur weil der letzte Prüfer gepennt hat besteht doch kein dauerhafter Anspruch auf den H Status und die damit verbundenen Vorteile. Wer mit Beulen, Dellen und Rost durchrutscht soll sich freuen, muss ich aber nicht wundern, wenn der H-Status gestrichen wird, weil sich ein anderer Prüfer einfach nur an die Bestimmungen hält.


    Ich bin für regelmässige Benutzung von historischen Fahrzeugen und mache das auch. Dabei ergeben sich über die Jahre Verschleisserscheinungen, auch optische, und die werden bei mir zeitnah beseitigt. Meiner Meinung nach ist ein Fahrzeug mit Rost, Beulen und Dellen durchaus erhaltenswert. Erhalten bedeutet für mich im wahrsten Sinne des Wortes den damaligen Originalzustand zu erhalten, indem Rost, Beulen und Dellen zeitnah berseitigt werden. Von Komplettrestauration ist das weit entfernt. Ich verstehe aber nicht was an einem verbeulten Originallack oder Steinschlägen so toll sein soll.


    Und wer anderer Meinung ist, sich nicht an die bestehenden Bestimmungen halten möchte, dem steht es frei sein Fahrzeug mit Rost, Beulen und Dellen trotzdem nach eigener Auffassung zu erhalten. Dann aber eben ohne H Kennzeichen, ohne Befahren von Umweltzonen, ohne Steuervorteile und ohne möglicherweise anderen Vorteilen. Man kann sich auch bei diesem Thema endlos darüber aufregen wie bescheuert in unserer Zeit alles ist, wie unfähig Regierung und Verwaltung sind und dass es Zeitgenossen gibt, die so blöd sind sich an Gesetze und Vorschriften zu halten. In der Zeit erhalte ich lieber mene Oldtimer, das macht mir mehr Spass.


    Es ist eben so.

    Mag sein, aber die Themen Lack, Kratzer, Beulen, technische Änderungen, Originalität, waren früher die gleichen Fallstricke wie heute. Mein erstes H Gutachten hab ich 1997 herum gemacht.


    Die Prüfingenieure sind einfach jünger, haben keinen Bezug zum Thema und sind vermutlich pflichtbewusster.


    Österreicher und Schweizer verstehen unser Gejammer vermutlich gar nicht. Dort war der Veteranenstatus schon immer strenger beurteilt.


    Zudem, gute Mechaniker, Prüfer und Teile-Lageristen sterben bei uns einfach aus.

    Vielleicht hatte die Gesetzesänderung das im Sinn das man nach Gutdünken beliebig viele Autos aus dem Verkehr ziehen kann. Weil Original in Top Zustand wird es in Deutschland nur sehr wenige geben.

    Welches Gesetz hat sich denn geändert was die Bestimmungen zur Erreichung des H Status betrifft?

    Hoi Paul


    Und doch ist in der CH das Erreichen des Veteranenstatus und der Erhalt des selbigen schon eine besondere Auszeichnung.


    Beim Verkehrsamt Winterthur wurde ich bei der Mfk (HU) mit einem unserer Firmenwägen wegen fehlender Motorwäsche nachhause geschickt, trotz pünktlicher Vorsprache.


    Ich denke, so manches deutsch H Fahrzeug hätte dort Nachbesserungsbedarf.

    andreas


    Mit Dellen und Beulen wird’s schwierig. Die Richtlinien sind nun mal wie sie sind. Beim Lack kann man ja ein Auge zudrücken. Und ob geschweisst wurde oder nur nicht, darum kümmert sich mein Gutachter nicht.


    Zeig doch mal Bilder.