Posts from Grantler in thread „Brennen eure Autos beim Reifenplatzer auch immer ab?“

    Nochmal ein Nachtrag bzgl. Studien zu dem Thema:


    Ich bin sicher kein Experte, aber die Angstmache die gegen BEVs betrieben wurde und stellenweise noch betrieben wird sowie die Anzahl an fragwürdigen Studien zu dem Thema waren und sind schon erstaunlich. Bestes Beispel ist die ADAC Studie, die groß die Runde gemacht hat, und beweisen wollte, wie schlecht ein BEV doch im CO2 Ausstoß vs. einem Diesel wäre. Die Geschichte war ruck zuck in jeder Schlagzeile und hat Ihre "Schaden" bei den Leuten hinterlassen. Das die Studie im Nachgang aber völlig zerpflückt wurde und auch vom Herausgeber stellenweise revidiert wurde, weil völlig unfaire und falsche Annahmen gegen das BEV hergleitet wurden, stand dann aber in keiner Schlagzeile mehr. Es wurde ein sparsamer Mittelklasse Diesel (ich meine C Klasse in kleinster Motorisierung?) gegen ein Oberklasse BEV mit monsttröß großem Akku Pack und einen haufen PS Verglichen. Dazu noch ein sehr ungünstiger Strommix, viel zu geringe Lebenszeit des Akkus etc. Was soll sowas? Da frag man sich, auf welcher Gehltsliste die Ersteller und Verbreiter solcher "Studien" stehen.


    Immer noch begegne ich fast täglich Menschen, die meinen ein E Autos braucht XXXXXX Kilometer bis es weniger CO2 augestoßen hat als dein Diesel und überhaupt wäre das ja garnicht möglich, weil der Akku nach viel weniger Kilometern / Jahren quasi Schrott ist. Beide Behauptungen sind völliger Humbug und eben aus solchen "Studien" und deren Verbreitung entstanden.


    Mehr zu diesem Beispiel findest du hier: https://innovationorigins.com/…tromobilitaets-lobby-ist/

    Hallo Hagen,


    richtig, genau das habe ich geschrieben. Natürlich gibt es eine gewisse Grenze bei der ein Auto-Akku schnell und vollständig abbrennt wenn zu viele Zellen auf einmal betroffen sind. Zum Beispiel bei einem Unfall bei dem der Akku unglücklich stark bschädigt wird. Das ist offensichtlich aber nicht so oft der Fall. Bei einem Verbrenner ist der Motor samt Öl und Kraftstoffleitungen oft das erste was deformiert und zerstört wird. Beim E Auto muss erstmal die ganze Knautschzone "aufgebraucht" werden und dann muss die Wucht immer noch so groß sein, dass das Akku Pack stark beschädigt wird.


    Das was du zitierst sind Studien, die dem Beitrag angehängt wurden. Diese Studien kenne ich nicht, deshalb kann ich keine Aussage dazu tätigen. Ich brauche aber keine Studien, wenn ich die Zahlen schwarz auf weiß von den Behörden habe. Oder sehe ich hier was falsch? Wenn du dir die Zahlen der NTSB und BTS anschaust:


    62.7% der Autos in den USA sind Verbrenner. 199.533 Verbrenner sind im Jahr 2020 abgebrannt oder haben zumindest gebrannt. 7.5% der Autos sind BEV´s und es gab 52 BEV Brände.


    62.7% / 7.5% = 8.36. Also gibt es um den Faktor 8.36 mehr Verbrenner auf den Straßen. Wenn BEVs den Marktanteil von Verbrennern hätten, ergäbe sich folgende Rechnung:


    52 BEV Brände * Faktor 8.36 = ca. 435 Brände. Wenn BEVs 62.7% Marktanteil wie Veerbrenner hätten, hätten wir trotzdem 99,79% weniger Fahrzeubrände als aktuell.


    Grüße


    Simon

    Nachtrag zur Angst vor Unfällen wegen Unaufmerksamkeit:


    Verkehrstote und Unfälle sind seit langem Rückläufig, trotz immens höherem Verkaufsaufkommen. Die Straßen waren noch nie so sicher wie jetzt. Ich würde auch behaupten, dass die Leute unaufmerksamer sind. Dafür hat mittlerweile jeder halbwegs "teure" Wagen diverse Sicherheitsfeatures wie Spurhaltewarner, Totwinkelwarner, Notbremsassistent etc. an Bord.


    Das gleicht die Unaufmerksamkeit anscheinend mehr als aus. Dafür sind die Leute früher besoffen und ohne Gurt gefahren, übertrieben gesagt.


    Das wir mit unseren Oldtimer die so ziemlich die schwächsten Verkehrsteilnehmer mit Vier Rädern sind, sollte jedem klar sein. Das war vor 10-15 Jahren aber auch schon so.

    Hallo Hagen,


    "leider" sind die Statistiken eindeutig - E Autos brennen deutlich seltener ab als Verbrenner. Teilweise liegt das wohl daran, das BEV´s im Schnitt noch deutlich jünger sind als der durchschnittliche Verbrenner, also seltener technische Defekte vorliegen. Der aller größte Teil der Brände dürfte jedoch bei Unfällen entstehen.


    Eine entsprechend Statistik findest du z.B. hier: Vehicle Fire Causes - VEDA (vedaing.com.mk)


    In der Regel brennen BEVs zudem langsamer ab als Verbrenner, weil das in der Batterie eine Kettenreaktion ist. Normal gehen einzelne Zellen oder sogar nur eine Zelle durch einen technischen Defekt oder Zerstörung durch. Die entstehende Hitze bringt dann nach und nach auch weitere Batteriezellen zum Brand. Es ist untypisch, das Akkus in kürzester Zeit lichterloh brennen. Eher brennen Sie zwar lange, aber viel wichtiger - langsamer ab. Deshalb hat man bei BEV´s im Fall der Fälle oft deutlich mehr Zeit um Insassen zu retten. Und darauf kommt es an. Wie lange das Löschen des Autos dauert nachdem die Insassen gerettet (oder eben nicht gerettet) wurden, kann doch nur zweitrangig sein.


    Um die Kettenreaktion in der Batterie weiter zu verlangsamen arbeiten viele BEV Hersteller mit Überdruckventilen, Feuerhemmenden Materialen und besonders dicken Materialstärken an kritischen Stellen in der Batterie etc...


    Natürlich wird es Einzelfälle geben bei denen eine Batterie dermaßen zerstört wird, dass sie sofort großflächig Feuer fängt. Zum Beispiel wenn man Unglücklich auf einer Leitplanke landet und der Akku Großflächig stark beschädigt wird. Wahrscheinlich wäre das einem Verbrenner nicht passiert, weil da am Unterboden keine Batterie ist, aber diese "Edge Cases" sind alles andere als repräsentativ für das Ganze.


    Ob auslaufender Elektrolyt oder Auslaufendes Benzin/Öl besser oder schlechter für die Umwelt ist, keine Ahnung. Beides sehr bescheiden würde ich behaupten.


    Grüße


    Simon