Posts from ktc_ in thread „Heute vor 55 Jahren: Die Vorstellung der neuen Baureihe W114 und W115 in Sindelfingen“

    Servus,

    gerne geb ich meinen Senf dazu:

    Nachdem er vorher den gebrauchten VW Käfer seines Bruder und dann einen fabrikneu (!) gekauften VW Typ3 Varian gefahren hatte, übernahm mein Vater von seinem Vater etwa 1974 dessen 68er 200D. Außen grau, innen braun, Lenkradschaltung. Herausfordernd waren die Fahrten von Augsburg nach Birkach (Deswegen, übrigens, eine immer noch währende Verbundenheit mit den Stuttgarter Kickers. Das Stadion am Fernsehturm ist nur einen Steinwurf weit weg und wir waren, wenn möglich, bei deren Heimspielen) bei Stuttgart zur Oma: Drackensteiner Hang hochgekämpft, auf der anderen Seite runter und solange ich denken kann war ab da auf der A8 irgendeine Baustelle. Vorbei an den damals gut sichtbaren Obstbaumfelder und wenn man die "Hannibalen" sah (drei Hochhäuser, keine Ahnung woher der Name), wars nicht mehr weit.

    Erste Schraubererfahrung auch damit gesammelt. Der 200D mußte auch ein paar mal auf die Insel - per Hoovercraft - und einmal, nähe Loch Ness erging er sich in furchtbarer Ölinkontinenz: Ich habe noch vor dem geistgen Auge, wie ich im zarten Alter von etwa fünf Jahren nachts im Regen im Lichte einer Taschenlampe zusammen mit Papa und dem Mann vom AA Roadservice im Motorraum die Leckage suchte - und als einziger fand! Der Mechaniker stopfte sie provisorisch mit ein paar Streichhölzern.

    Ca. 1978 mußte der Diesel gehen und wurde ersetzt durch einen ahorngelben 230.4 aus 1974. Bemerkenswert: separates Kasettendeck von Blaupunkt, befestigt unter dem Armaturenbrett Fahrer-Tür-seite. Bleibende Erinnerung hier vor allem das faszinierende und wunderschöne blaue Licht, das im Dunkel von der Fondsitzbank im wieder atemberaubend tiefblau in der Mitte des Kombiinstruments zu leuchten begann. daß es nur das schnöde Kontrolllicht der Fernlichts war, wurde mir erst später bewußt. Geschont wurde der nicht. Zur anderen Oma nach Münchberg/Obfr. Ab Autobahn A9 Vollgas, ab 130 war das Radio hinten nicht mehr zuhören und bei 170 hörte man nurmehr Geräusch. Die Tachnadel ging derweil von ganz voll bis ganz leer.

    1984 war der 230.4 dann langsam ausgezehrt und es kam der labradorblaue 230E (den ich immer noch fahre) als Jahreswagen ins Haus. Allerdings blieb der /8 noch etwas über ein Jahr als Einkaufsauto für meine Mutter. Ich entwickelte in dieser Zeit eine starke Bindung zu ihm, beinahe täglich habe ich mich in der Garageneinfahrt mit dem Wagen beschäftigt. Umso trauriger war ich, als er endgültig gehen mußte. Ab und an suche ich noch auf einschlägigen Handelsplattformen, ob er vielleicht nochmal auftaucht, glaube aber nicht daß er überlebt hat.


    Nun, 2007 kam dann der erste eigene /8, ein 220 Bj 72. Hier war gleich eine umfangreiche Instandsetzung und damit auch der Clubeintritt beim VdH nötig. 2020 gesellte sich noch ein gleichalter 280E dazu.


    *-Gruß

    Thomas