Posts from Dieselist in thread „Nachhaltiges Gendern....“

    Hihi, ich hab ja woanders schon mal geschrieben, dass ich als Fußgänger in Paris vor den Autos als allerletztes Mores hatte.

    Gefährlich wurde es mehrfach mit Radlern...


    Nun ja, ich bestreite ja meine täglichen Wege auch zu 95% radelnder Weise und bin ansonsten auch mal gern altenglisch motorisiert Zweirädrig unterwegs.


    Meiner Erfahrung nach gibt es Rüpel, Rechthaber, Blindfische und Schnarchnasen in jedem Bereich, das ist unabhängig vom Verkehrsmittel, vom LKW bis runter zu Birkenstocklatschen. Dazu relativ viele (leider mit gefühlt steigender Tendenz), die menschlich zwar sehr sympatisch sein mögen, aber ansonsten bar jeder Eignung zum Führen ihres Verkehrsmittels sind (Ja, auch da schließe ich die Birkenstocklatschen mit ein).


    Schwierig wird es halt beim Miteinander, wenn eine bestimmte Gruppe (ob tatsächlich oder nur gefühlt) gehäuft auftritt (Nebenbei: ist es nicht immer so?).

    Wenn ich z.B. eine weißhäuptige Radeltour-Gruppe sehe, versuche ich den Bogen drumherum so groß wie möglich zu machen.

    Meist ist der Effekt der Gruppendynamik dort so heftig, dass eine Clubrally der Hells-Angels dagegen einem Kindergarten-Wandertag gleicht...

    Fahrbahnmarkierungen, rote Ampeln, Gegenverkehr....???

    Einzeln würde von den Damen und Herren niemals jemand auch nur daran denken, einen Zebrastreifen radfahrend zu überqueren.

    Da wird brav vorschriftsmäßig abgestiegen.

    So, jetzt hab ich auch mal eine Randgruppe diffamiert. Tut zwischendurch richtig gut....:cool:

    prache ändert sich. Mein Sohn gendert aktiv. Ich manchmal auch, einfach durch veränderte Hörgewohnheit.


    Das Unbehagen, das viele derzeit empfinden, ist keineswegs nur auf die sich vergendernde/verändernde Sprache beschränkt.

    Ja, Sprache ändert sich, manchmal schneller und eigenartiger, als einem bewusst und lieb ist. Ist ja auch ok so.


    Aaaaber:

    Die Sprache (oder Sprechweise von mir aus) wird und wurde IMMER beeinflusst und verändert durch die jeweiligen Zeitumstände und Lebenswelten.


    NIE wurden die Zeitumstände und Lebenswelten beeinfluss und verändert, indem ein bestimmte Sprache vorgeschrieben wurde,

    und sei es nur partiell von einigen Gruppen.

    Das wurde schon oft versucht und klappte, Göttin sei Dank, immer nur so semi, wenn überhaupt...


    Man könnte auch sagen: Das Bewusstsein formt die Sprache, aber die Sprache nicht (oder nur unwesentlich) das Bewusstsein.


    Aber vorsicht: Das sind nur meine Gedanken dazu. Ein Sprachwissenschaftelndes (??) würde meine Theorien evtl. in der Luft zerfetzen.

    Je nach Standpunkt zum Gendern.


    Wir werden sehen, was davon im Allgemeingebrauch ankommt.

    Mit der Brechstange und der Dampfwalze das der Bevölkerung aufzubügeln wird nicht klappen und wird für die Gruppen, die dadurch gestärkt werden sollen, nichts ändern.

    Wenn sich die Bedingungen für diese Menschen und die Denkweise der Allgemeinheit ändert, dann wird sich evtl. auch der Sprachgebrauch ändern.


    Aber eigentlich kann mir das wurscht sein, dann schwätz i halt schwäbisch stadd deitsch.;)


    Übrigens finde ich diese Diskussion, mal abseits von Rost, Öl und Altmetal,l recht erfrischend...

    ch hab mir nach dem Lesen des threads vorgenommen ne Fortbildung zum Thema gender/diversity zu machen, weil ich selbst nur gefährliches Halbwissen und sicher auch manche Vorurteile habe. Und ich würde gern mal in der Lage sein fundiert über dieses Thema mitzureden.

    Find ich sehr lobenswert und wichtig.

    Wir haben seit Jahrzehnten viele alte Bekannte und gute Freunde aus dem heute so genannten LGTBQ-(oder sind schon wieder ein paar Buchstaben dazugekommen?)-Bereich, daher weiß ich durchaus, wie beschissen sich solche Menschen manchmal in einer Norm-Gesellschaft fühlen. Da muss man schon ein dickes Fell und solides Standing haben, um nicht zumindest zeitenweise der Depression anheimzufallen.

    Aber keine und keiner und, ja!, keines von denen (in unserem Bekanntenkreis) fühlt sich durch die verknoteten Zungen und verbogenen Säzte und Wörter besser, und die (*)-Toiletten in Kneipen werden nur beführwortet, weil die meistens frei sind.

    Und ob Regenbogen-Armbinden helfen... Na ja.

    Was es braucht, wäre ein Gespür der "Allgemeinheit" dafür, dass halt nicht jeder sofort in die ihm aufgehaltene Schublade reinspringen mag und auch nicht kann. Und eigentlich auch nicht muss.

    Weil es doch Banane ist. Der Mensch ist wichtig.

    Und vielleicht hat diese Diskussion (auch diese hier am Board ) doch wenigstens den Effekt, dass sich der ein oder die andere vielleicht ein paar Gedanken darüber macht.


    Der/Die/Das grundsätzlich aus sprach- und schriftästhetischen, sowie nervlichen Gründen nicht möchtegern-wichtig-gendernde

    Uli