Posts from Nichtschwimmer in thread „Zukunft der Mobilität und welche Rolle werden unsere alten Karren da spielen“

    Moin,


    wäre die Dampfmaschine abgelöst worden wenn damals das Öl schon ausgegangen wäre oder man erkannt hätte dass das Klima mit Verbrennung von Öl gravierend und nachteilig verändert wird?

    Dampfmaschinene können auch mit Öl befeuert werden. Zum Thema Klima und Dampfmaschine guggst du Bild:



    ja, das wollen die meisten. Aber das war ja nur die letzten Jahre mit einer unglaublichen Verschwendung von Rohstoffen und Energie (billiges Öl) möglich. Einfache Rechnungen zeigen einem dass dies bald zu Ende gehen muss. Also alle paar Jahre ein neues Auto wird es nicht mehr geben.

    Ich bin auch der Meinung, dass es nicht ewig so weiter geht. Aber alle modernen Gesellschafts- und Wirtschaftssystem basieren auf Wachstum. Nicht mehr alle paar Jahre ein neues Auto bedeutet, dass viel weniger Autos produziert werden. Folge: Arbeitslosigkeit, Rezession etc. Wenn das auch in anderen Branchen so läuft, bricht das System zusammen. Deshalb muss das Wachstum dorthin gelenkt werden, wo es nicht schädlich ist.


    Grüße Udo


    Grüße Udo

    Moin,


    man muss zur Kenntnis nehmen, dass ein weltweiter Technologiewandel stattfindet vom Verbrenner zum Elektroauto. So wie einst die Dampfmaschine abgelöst wurde. Das Potential von E-Autos ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Die Entwicklung insbes. der Batterietechnologie geht rasant voran. In einigen Jahren werden Verbrenner hinsichtlich Preisen, Betriebskosten und Umweltverträglichkeit absolut chancenlos sein. Es ist eine naiv zu glauben dass eine deutsche Lobby, eine deutsche Industrie oder eine deutsche Politik auf diese globalen Veränderung irgend einen Einfluss hat. Der Verbrenner läuft von alleine aus.


    In der deutschen Automobilindustrie einschl. Zulieferer sind in der Vergangenheit schwerwiegende Fehler begangen worden, vor allem dass man die E-Mobilität verschlafen hat. Das hat dazu geführt, dass Hersteller aus anderen Ländern (z.B. USA, China, Korea) uns mittlerweile überholt haben.


    Zum Neuwagenkauf: die breite Bevölkerung möchte keine 40-50 Jahre alten Autos fahren. Alle paar Jahre muss was neues her. Dazu kommt, dass ein großer Anteil der Neuzulassungen geleaste bzw. geleaste Firmenwagen sind. Eine Verdopplung des Umsatzes wird nicht stattfinden, das Ganze spielt sich im Rahmen der "natürlichen" Ersatzbeschaffung ab.


    Zu E-Fuels: E-Fuels sind für die Massenherstellung noch lange nicht marktreif und viel zu teuer. Ihre Energiebilanz ist katastrophal. Well-to-Whell wird 6mal soviel Primärenergie benötigt wie bei batterieelektrischen Fahrzeugen. Wenn etwas die Stromerzeugung kollabieren läßt, dann das. Mit einer Produktion in Chile oder ähnlichen Ländern werden neue Abhängigkeiten geschaffen - haben wir aus der Vergangenheit nichts gelernt? Ich lehne E-Fuels grundsätzlich nicht ab, für den Betrieb von Oldtimern, Flugzeugen oder als Beimischung in der Übergangszeit sind sie durchaus sinnvoll. Aber nicht als Ersatz für mineralölbasierte Kraftstoffe in der Breite. Das ist ein Irrweg.


    Grüße Udo