Posts from B. Bredehorn in thread „bekommt man heutzutage am ersatzteiltresen nurnoch mist für sein geld?“

    ach ja, ob Mercedes wirklich die Beste Teileversorgung hat, da bin ich mir nicht sooo sicher. In dem Maße da es bei Mercedes bergab geht, entdecken andere Hersteller, daß mit der Historienschiene Geld und Reputation zu verdienen sind...


    Eine weitere Fehlentwicklung des mercedeseigenen Ersatzteilwesens ist auch, daß die armen Tresenleute einem jetzt ja immer mehr irgendeinen Firlefanz verkaufen sollen. Die ganzen Lifestyle-Accesoires, denen der Stern aufgedrückt wird, die von den Fließbändern in Sonstewo fallen und nicht gerade von repräsentativer Qualität sind (Taschenmesser, LED-Taschenlampe...) sprechen Bände. Das ist ungefähr so, wie ich bei der Post eigenltich auch nur ein Paket aufgeben will und kein Konto eröffnen oder Strom kaufen will. Ich kann mir nicht vorstellen, daß das funktioniert und empfinde es als lästig. Der preissensible Kunde wird normalerweise von selbst drauf kommen, daß es bei Mercedes womöglich NICHT den günstigsten Handytarif geben wird!


    Ich will nur Ersatzteile in vernünftiger Qualität kaufen, wie ich es jahrelang gemacht habe. Schliesslich hat mich das an die Marke gebunden und daher bin ich auch ähnlich fassungslos ob der Richtung, in die sich das entwickelt. Ich hätte es auch lieber, daß wir uns gar nicht über diese Dinge unterhalten müssten.

    Das alles hat ja mit den Tresenleuten nix zu tun; die können Dir ja auch nur verkaufen, was aus den Zentrallagern kommt. Und auch hier sind die immer sehr nett, kennen einen schon namentlich, weil man eben seit Jahren Kleinkram bestellt usw. Das ist ja alles ganz klar. Auch wenn ich es auch aus anderen Vertretungen erlebt habe, wo derjenige auf der anderen Seite des Tresens einfach keinen Bock hat, alte Teile rauszusuchen. Dann gibt es da anscheinend noch die interne Anweisung, daß manche Teile, die in anderen Niederlassungen auf Ihre Vernichtung warten, nicht mehr duch D gekarrt werden dürfen, auch wenn das Teil in Hannover vom Kunden in Castrop-Rauxel gekauft werden will.


    Das alles ist ein ENTWICKLUNG. Und zwar eine, die sich in recht kurzer Zeit eingestellt hat. Vor der Jahrtausendwende musste man sich noch keine Sorgen machen, daß das bestellte Teil nicht passt, sche*** Qualität hat oder ähnliches. Jedenfalls habe ich mir die nicht gemacht. Und so teuer war das auch nicht. Ich hatte mir in den Neunzigern z.B. mehrmals das Prallkissen fürs weisse Lenkrad gekauft. Für 27 DM pro Stück. 10 Jahre später kostet es um die 70 Eur. Allerdings sind viele Teile "normal" im Preis gestiegen, das ist mir auch aufgefallen, da ich bei meiner nunmehr ca. 400 Positionen umfassenden Tabelle der gekauften Neuteile anfänglich noch die alten Preise danebengestellt habe. Das soll auch mal gesagt werden!


    Das ist ja hier jetzt keine Nörgelei im stereotypischen Sinne "früher war alles besser"! Aber wenn es in vielerlei Hinsicht so war, soll es auch gesagt werden.


    Es geht halt nicht, daß:


    - man zu Mondpreisen so Groschenware wie die Spritleitungen bekommt


    - Gummiteile leider nicht mehr halten


    - Chromteile auch nicht mehr - und die sind zumeist nicht billig


    usw.


    Da die bei MB ja wahrscheinlich immer noch hoffen, daß manche Altwagenfahrer sich auch mal einen neuen Stern kaufen, ist dieser Eindruck, der sich bei vielen manifestiert, gleich doppelt kontraproduktiv.


    Natürlich wird man zu dem Phänomen, daß immer mehr Teile made in Egypt/South Africa/tschech. Republic etc. sind nur damit begründen, daß die Ersatzteile ja sonst noch viel teurer wären. Allerdings ist ja nun die Lohnentwicklung der letzten 15 Jahre in D nicht allzu dramatisch nach oben gegangen, also wieso konnte man vor 10 Jahren noch vieles zu moderaten Preisen anbieten und heute nicht mehr?


    Jaja, ist mir schon klar, daß mein Auto jetzt 36 ist, aber als es schon 26 war, ging es ja auch noch. Wo ist die Grenze? Wie ist es bei Ford, wenn ich was für einen 26 Jahre alten Ford wasweisich bestellen will?


    So wenig ich ja amerikanischen Autos im Allgemeinen abgewinnen kann, die Tatsache, daß anscheinend viele Ersatzteile wie Auspufftöpfe universalkompatibel und preisgünstig sind, ist schon nicht das Schlechteste (na gut, wenn man denselben Stößelstangen V8 über Jahrzehnte verbaut hat :D )




    @Jens: genau daran habe ich auch gedacht, aber das ist wahrscheinlich ziemlich aufwendig...

    Also das, was Du da zitierst ist vielleicht ein wenig sarkastisch formuliert, aber geht ja nun an der Wirklichkeit nicht meilenweit vorbei.


    Daß es für Leute die sich das schon länger anschauen dennoch "negativ"faszinierend ist, wie schnell sich teilweise die Qualität verflüchtigt hat - antiproportional zum teilweise enorm gestiegenen Preis - ist doch klar. Und das sollte auch zum Ausdruck kommen dürfen.


    Dein Lösungsvorschlag ist ja nun auch nicht gerade zielführend...


    Z.B. hätte ich wie schon geschrieben dem Kraftstoffleitungsbesteller gleich sagen können, was er bekommt. Und dann jeweils über hundert Eur für einen Ring Stahlleitung (Materialwert zusammen ca. 10 Eur) ist doch schon eher frech.


    Daß man heutzutage auch keine Chromteile mehr herstellen kann, haben sicherlich auch schon einige bemerkt; da kann man sich zwar freuen, daß der Aussenspiegel rechts fürn /8 mal kurz 45 Eur gekostet hat, aber wenn der dann nach 5 Jahren schlechter aussieht, als der den man abgemacht hatte, ist es schon desillusionierend.


    Sehr originell auch: Bestelle doch mal jemand die "Strapse" der Gurtschlösser Rückbank W123T. Der Preis ist schon nicht mehr zum Lachen. Na, weiss es einer?

    also ich finde die Diskussion nicht allzu unsachlich (das könntest Du sowieso mal genauer erläutern) und wäre gerne darüber informiert, wenn andere Leute mit bestimmten Ersatzteilen recht negative Erfahrungen gemacht haben.


    Wenn Du bisher davor verschont geblieben bist, dann ist es ja schön für Dich. Nur meine persönlich Erfahrung deckt sich ziemlich mit der des Markus Trompka, einfach daß die Quote der Artikel, die nicht mehr zweckgemäß verwendet werden können entweder durch Qualitätsverlust oder "ersetzt durch ins Nirwana" stetig steigt. Und letztgenannter hat ja doch ab und an mit den Autos zu tun...


    Es passiert zwar dann genau das, was Du postulierst, daß dann woanders gekauft wird, aber das macht die Sache meistens nicht unbedingt besser, nur billiger.


    In anderen Foren (w123) gibt es eine extra Rubrik für Ersatzteilerfahrungswerte. Das kann einem im Falle eines Falles viel Ärger ersparen, wenn man weiss, daß man das "Neuteil" einfach nicht mehr gebrauchen kann!


    Damit

    Quote

    Seitdem baue ich die Sachen erst aus, NACHDEM ich in den Karton geschaut hab.

    ist eigentlich alles gesagt.


    Wüsste nicht, warum wir da jetzt den Deckmantel des Schweigens drüberlegen sollten.

    daß Spritleitungen vorgebogen sind, kenne ich auch noch aus Erzählungen, aber diese Zeiten sind lange vorbei. (Obwohl man da sicher mit einer CNC Spritleitungsbiegemaschine neudeutsch "on-demand" die Dinger biegen könnte, aber naja)


    Jedenfalls bekommt man bei Spritleitungen nur noch wie schon so schön gesagt "ersetzt durch: passt nicht" zu Mondpreisen. Kunifer ist da noch billiger und das kann man auch wirklich biegen. Stahl ist da ein wenig hartnäckiger.


    Um auch nochmal was positives zu sagen: Die letzte "ersetzt durch" Leitung, die auch mal zur Abwechslung gepasst hat, war eine Stahlleitung zum Automatikgetriebeölkühler. Die IST vorgebogen und wirklich recht leicht anzupassen. Allerdings auch ersetzt in eine 123er Nummer. Und kostete rund 30 Eur.


    Alles, was sich beim /8 in Teilenummern späterer Baureihen ersetzt, sollte einen schonmal aufhorchen lassen.