Hallo Hannes,
auch mich hat die ständige Korrigiererei genervt, die Kanaltrennung ist bei den alten Radios eben einfach nicht so gut wie heutzutage und AF gab es damals noch nicht.
Deshalb und weil ich gerne im Auto Radio höre, habe ich DAB+ nachgerüstet.
Die alten Radios sind ja modular aufgebaut, es gibt einen Empfangsteil für UKW/MW und einen Verstärker, entweder extern oder später dann intern. Verbunden werden diese beiden Module über die DIN-Buchse hinten am Radio, über welche auch die bei den Radiospezies erhältlichen AUX-Adapter mit dem Radio verbunden werden.
Prinzipiell gibt es eine Verbindung zwischen Radio und Verstärker, wenn die serienmäßige Brücke eingesteckt ist. Die Verbindung erfolgt ganz einfach über Tonkanal re, Tonkanal li und Masse, bei Mono Geräten ist es natürlich nur ein Tonkanal. Die o.g. Adapter unterbrechen einfach die Verbindung zwischen den vom Radio ausgegebenen Tonkanälen und dem Verstärker. Satt dessen wird dann eine externe Quelle zum Verstärkermodul weiter geleitet. Der Empfänger im Radio läuft ganz normal weiter, man hört ihn nur einfach nicht mehr.
Ich habe die MW (in meinem Fall BC, weil US-Ausführung)- Tasten einfach im Inneren des Radios galvanisch vom Empfänger getrennt, um in der Folge Fehlfunktionen zu vermeiden. Die Tasten sind nunmehr Schalter, welche ein Massesignal auf ein Kabel schalten, welches ich hinten aus dem Radio geführt habe. Das heißt, wenn eine der MW/BC Tasten gedrückt wird, liegt am besagten Kabel Masse an.
Diese Masse aktiviert ein externes Relais (Doppelwechsler), dessen Ein/Ausgänge entsprechend mit der besagten DIN-Buchse am Radio verbunden sind. Ist das Relais in Ruhestellung, werden die Tonkanäle li+re vom Empfangsteil des Radios zum Verstärker geleitet. Zieht das Relais an, wird diese Verbindung unterbrochen und der Verstärker wird mit zwei Tonkanälen eines x-beliebigen Zuspielers verbunden, in meinem Fall ist das ein DAB+ Empfänger von Albrecht. Das DAB-Signal kommt über meine serienmäßige Hirschmann-Antenne vorne rechts aus dem Kotflügel und läuft über einen Splitter mit integriertem Verstärker (ATBB), der das Antennensignal der Hirschmann auf UKW (zum Radio) und DAB+ (zum DAB+ Empfänger) aufteilt und gleichzeitig verstärkt.
Der DAB Empfänger hängt unterhalb des Armaturenbrettes am Wartungsdeckel der Klimaanlage. Man könnte das Teil auch unsichtbar ins Handschuhfach bauen, was ich wegen der besseren Erreichbarkeit aber nicht machen wollte.
Das schwierigste war in der Tat, ein geeignetes Relais zu bekommen, ein 12V Doppelwechsler ist scheinbar etwas unüblich. Man könnte statt des Relais die Schaltung mit Sicherheit auch über einen Microcontroller realisieren, ich habe es halt mit dem Relais gemacht. Da mein Auto eine Klimaanlage hat, gibt es in der Mitte unter dem Armaturenbrett die große Verkleidung, hinter der ja schon der Radioverstärker sitzt. Die übrigen Komponenten für den Umbau passen auch noch problemlos dahinter, dort ist genug Platz für solche Spielereien.
Ein Tipp noch: Es gibt auch wesentlich billigere Antennensplitter, einen solchen hatte ich zuerst verwendet. Die Signalstärke ist mit den Dingern noch besser als mit dem ATBB (Antennentechnik Bad Blankenburg) Teilen. Aber leider gab es während der Fahrt ständig und sehr häufig Aussetzer im Empfang. Als ich probeweise den ATBB Splitter montiert hatte, war ich von der Empfangsstärke zuerst enttäuscht. Nur musste ich bei der anschließenden Testfahrt feststellen, dass der Empfang selber viel stabiler ist und es so gut wie keine Unterbrechungen mehr gibt (ich wohne in der tiefsten Provinz in der Lausitz, der DAB-Empfang ist hier sowieso eher suboptimal).
Ich habe vorher den Alltagskombi meiner Frau mit DAB+ nachgerüstet und ebenfalls einen Splitter von ATBB verbaut, auch hier funktioniert das Teil bestens. Also von mir gibt es eine klare Empfehlung für den Splitter von ATBB.
MfG
Maik