1963, Gymnasium in Nürnberg. Stefan Eichmüller, Türreihe, 4. Bank, außen, führte wöchentlich die offizielle Klassenliste unserer Favoriten und veröffentlichte sie dann am Schwarzen Brett. Und dann kam auf einmal die englische Welle: die Beatles und die Stones waren auf den ersten 2 Plätzen. Ich erinnere mich an wilde Diskussionen, ob denn die gepflegteren Beatles mit `She loves you`und `I wanna hold your hand` besser waren als die ziemlich vergammelten Stones mit `The last time`, das irgendwie ordinärer gesungen klang. Mit diesen beiden Bands begann der Siegeszug englischer Popmusik, der bis etwa in die Mitte der 70er ging, bis sich das Musikgeschäft nach den USA verlagerte, wohl auch aufgrund der Tourneen, um die keine Band rumkam, wollte sie international bekannt werden. Ich war das 1. Mal 1966 in London, und danach unregelmäßig bis 1975 und habe das Swinging London erlebt. Für mich sowas wie ein Kulturschock damals; hier das biedere Nachkriegsdeutschland mit einfachsten Schlagertexten und da der Gegenpol England, wo man gefühlt 20 Jahre weiter war in allem, was die Lebensqualität anging. Von morgens bis abends und dannn noch weit in die Nacht hörten wir Radio London und Radio Caroline. Das waren Pirate Stations auf See, wohl wegen der Steuer. Jede Woche kamen dort neue Bands auf den Markt mit wunderbaren Stücken und manche blieben dann zwar Èintagsfliegen`, aber haben uns wunderschöne Oldies hinterlassen. 1969 z. B. wurden die Troggs über Nacht polulär und rauf und runter gespielt, als ich drüben war - I want to spend my life with a girl like you...und von einigen fallen mir spontan die Namen ein: Tremeloes, Kinks, Manfred Mann, Pretty Things, Animals, The Who, Dave Dee, Spencer Davies Group..........Und die Männer hatten auffällig lange Haare oder gar Beatles - Frisuren, sogar middle agers, und die Frauen verboten- kurze MInis - und gar nicht so züchtig wie bei uns.
Einer meiner langjährigen und wohl bester Freund ist Klaus Börder, hier vor Ort. Er macht mit seiner Firma seit jeher die Stromversorgung von Rock am Ring und Rock im Park, machte auch die Supertramp und m.W. auch die Pink Floyd Tournee, ebenso die Stones in Köln. Er kennt sie alle und ist einer der ganz wenigen, der einen Backstage Ausweis f.d. Stones hat. Ich habe ihn für den vdh geworben und einige kennen ihn vielleicht vom Pfingsttreffen damals auf der Wiese außerorts, als er die historische Altmühlbrücke mit seinem Team ausgeleuchtet hat. Er hat immer ein paar spannende Anekdoten parat, z.B. die von Keith R., der eine Bluttransfusion in der Schweiz bekam, bevor er nach GB einreisen konnte ohne verhaftet zu werden. Er kann toll erzählen und vielleicht kommt er zur JHV mit, dann kann man ihn gerne ansprechen.
Ich merke, die vorangehenden Beiträge haben mich euphorisiert, jetzt muss ich mich zügeln. Denn eigentlich bin ich für das alles wohl schon zu alt
Aber ein bischen sollte man schon von damals denen erzählen, die es nicht erlebt haben, denn `This could be the last time`......
Carl