Posts from golfgtspecial in thread „Zeituhr W111“

    Hallo Rüdiger,


    schön dass die überholte Uhr nun wieder läuft.

    Das mit der zu niedrigen Spannung ist absolut korrekt.

    Wenn die Spannung zu sehr abfällt, ist das Magnetfeld, welches in der Spule erzeugt wird, beim nächsten Kontakt des Aufzugarms nicht mehr ausreichend, um die Uhr erneut auf zu ziehen.

    In dem Fall berührt der Aufzugsarm dauerhaft den Kontakt am Aufzugsgewicht. Ist dies so, so fließt dauerhaft ein Strom, der diese bis zum Durchbrennen erhitzt, dies dauert eine kurze Weile. Das schwächste Glied in einer elektromechanischen Schaltung (auch wenn die in der Uhr nur aus einem Bauteil besteht) ist immer die Sicherung.

    Diese brennt dann, vorausgesetzt das Lot hat den richtigen Schmelzpunkt und es wurde noch nicht versucht die Sicherung mit den tollsten Lösungen zu überbrücken, durch.


    Ich betreibe die Uhren hier nach der Revision teilweise auch an einer 9V Batterie im Probelauf, um zu überprüfen, dass die Uhren auch bei nicht voll geladener Batterie läuft.

    Mit der Spannung von 9V kann man die 12V Uhren noch betreiben, allerdings kann ich sagen, dass eine 9V Batterie hier macimal 2 Wochen hält, bis die Batterie leer ist.

    Ich habe hier zusätzlich ein Steckernetzteil (gibt's bei Amazon und Co) welches auf sauberen 12V läuft, danke spart man sich den regelmäßigen Tausch der Batterie.


    Gruß Jan Reckhenrich

    Hallo Alex,


    die Uhr ist nur reingesteckt und wird seitlich mit zwei Halteklammern gehalten.

    Ich habe nie eine bei einer Flosse ausgebaut, aber man sollte die nach vorne aus dem Armaturenbrett Hebeln können.


    Gruß Jan

    Hallo Ralf,


    "wer günstig kauft, kauft......".

    Ne, mal im Ernst, es sind halt alte Teile, die heute noch laufen und morgen plötzlich nicht mehr.

    Ich kann dir gerne deine Uhr reparieren, oder auch eine überholte Uhr verkaufen, die dann tatsächlich vernünftig läuft, falls das Interesse besteht, schau bitte auf http://www.oldtimeruhren.shop

    Du bekommst dann 1 Jahr Garantie und wenn danach was passieren sollte, bin ich der Letzte, der da nicht umgehend hilft.


    Gruß Jan

    Hallo Ralf,


    zunächst müsstest du ja Garantie drauf haben, wenn die Uhr professionell überholt wurde.


    Bei deiner Uhr ist das Doppelzahnrad vom Aufzug so abgenutzt, dass die Uhr in eine Art Daueraufzug verfällt.

    Hierbei fließt dann, ähnlich wie bei zu schwacher Batterie, dauerhaft ein Strom durch die Spule.

    Wenn du Glück hast, ist jetzt nur die Schmelzsicherung durchgebrannt. Sollte jemand die Schmelzsicherung bei der "Überholung" gebrückt haben, so wird die Spule durchgebrannt sein und im schlimmsten Fall das darunter liegende Kunststoffzahnrad geschmolzen sein.


    Gruß Jan

    Hallo David,


    die Putzhölzer (Zahnstocher) sind dafür da, um die Lager zu reinigen.

    Die Lager haben einen Durchmesser von 3 bis 5 Zehntel mm (je nach Lager) und mit einem Putzholz kann man diese innen reinigen und vom verharzten Öl befreien.


    Eine Thermosicherung ist aus meiner Sicht nicht zielführend, da die Art der Auslösung unterschiedlich ist.

    Bei der Schmelzsicherung fließt ein hoher Strom durch die selbige. Durch den geringen Querschnitt und den hohen Strom, erhitzt sich das Lot und schmilzt.

    Bei deiner Variante müsste die Spule sich auf über 104°C erhitzen, damit die Thermosicherung aufmacht. Das könnte schon der Tod für die Spule sein. Zumindest für den Schutzlack auf dem Draht der Spule bzw. den Anbauteilen aus Kunststoff.


    .... ich würde davon abraten.


    Gruß Jan

    Hallo Wilfried,


    denke ich auch.

    Ich weiß aus eigenen Anfragen, dass es in Deutschland auch Firmen gibt, die das doppelte und mehr verlangen.

    Da ich mich vor Aufträgen kaum retten kann, denke ich, dass der Preis für meine Arbeit aber fair ist.


    Die Uhren kommen inzwischen aus der ganzen Welt (Österreich, Schweiz, Griechenland, Polen, Niederlande, Belgien, Malaysia, Japan, USA, Finnland usw....) zu mir.

    Vom Promi Bergsteiger, Prof. Dr. Dr., Oberstaatsanwälten, Geschäftsführern, Restaurationsbetrieben, Uhrmacher Werkstätten bis hin zum Privatmann, war schon alles dabei und einige sind schon Wiederholungstäter geworden :)


    Im Moment liegt die Bearbeitungszeit bei ca. 12-14 Wochen für eine elektromechanische Uhr.

    Inzwischen Stelle ich aber auch kostenlose Leihuhren zur Verfügung.


    Gruß Jan

    winfried


    Servus,


    aktuell liegt der Preis für die Revision des Heckflossen Uhrwerks bei 99,99 Euro zzgl. Versand.

    Hier wird das Uhrwerk in seine Einzelteile zerlegt, gereinigt, geprüft, zusammengesetzt, neu geölt und anschließend

    im 2-3 wöchigen Probelauf justiert.

    Sollten Bauteile defekt sein, so kommen diese gesondert dazu.

    Es können Lager ausgeschlagen sein, da werden die alten Lager dann ausgebohrt und es werden neue verstärkte

    Messinglager von Bergeon eingepresst, was pro Lager 15 Euro kostet. Wenn Lager ausgeschlagen sind, sind es fast immer zwei Stück.

    In seltenen Fällen drei oder vier.

    Es kann noch die Spule durchgebrannt sein. Hier würde der Ersatz der kompletten Aufzugseinheit 40 Euro kosten.

    Wenn die Spule durchgebrannt ist, ist oftmals auch der Gehäusedeckel verschmort (10 Euro) und das Kunststoffzahnrad unter der

    Spule ist dann auch oft verschmort (8 Euro).

    Manchmal ist das Zahnrad, welches die Aufzugseinheit mit dem Uhrwerk verbindet, stark abgenutzt und es kommt dann zu einer Art Daueraufzug der Uhr (hört sich schrecklich an)

    Es gibt aber auch Korrosionsschäden an Zahnrädern, oder mechanisch zerstörte Bauteile durch selbst versuchte Reparaturen usw...

    Zu einigen der Schäden habe ich Fotos auf meiner Homepage abgebildet (häufige Defekte).


    Wenn man jetzt nur beim Uhrwerk bleibt und die optische Aufarbeitung außer Acht lässt, so hatte ich noch keine

    Uhr (Heckflossen Uhr) hier, bei der die Reparatur über 200 Euro lag.


    Aus meiner Erfahrung kommen ca. 50-60% aller Uhren mit der einfachen Revision hin.

    Die häufigste Fehlerursache ist verharztes Öl in den Lagern, an zweiter Stelle die durchgebrannte Schmelzsicherung (wird im Revisionsumfang ersetzt (wenn notwendig)), an dritter Stelle kommen die ausgeschlagenen Lager, an vierter Stelle kommen die durchgebrannten Spulen usw..


    Gruß Jan

    Sorry,


    habe gerade erst eine Email bekommen, dass es neue Beiträge gibt.

    Ich verwende die 124 °C Version.


    VDO hat Anfangs und auch bei den 607b Uhrwerktypen noch Lot mit einer Schmelztemperatur von 90°C verwendet, ist dann aber auf 120 °C hochgegangen.

    Ich vermute, dass es mit den 90°C zuviele Ausfälle gab.


    Gruß Jan

    Hallo David,


    ich hoffe du hast die Zahnräder auch alle ausgebaut und die Lager mit einerm Putzholz (Zahnstocher funktioniert auch)

    gereinigt, ansonsten wird das neue Öl das alte verharzte Öl anlösen und vermischen.


    Das Niedrigtemperatur Lot bekommt man hier:


    Niedrigtemperaturlot


    Damit es durch die Sicherung passt, muss man es noch auf ca. 1 - 1,2mm runterwalzen.

    Verpressen tue ich es mit einer Zange. Man schneidet ein ca. 5mm langes Stück ab, steckt es

    durch die Metallfahnen und verpresst es anschließend.


    Gruß Jan

    Hallo David,


    vielen Dank für den ausführlichen Zustandsbericht.

    Die Sicherung ist im Original überigens nicht gelötet, sondern verpresst.

    Dadurch hat man an der Übergangsstelle einen definierten Durchmesser des Schmelzlots

    und nur so kann man garantieren, dass die Sicherung vernünftig auslöst.

    Ich presse die Sicherungen hier auch ein.

    Auch ist es wichtig das richtige Schmelzlot zu verwenden, denn ansonsten kann es tatsächlich bis zum

    Brand der Uhr führen, hatte schon Uhren hier, wo auf Grund der großen Hitze selbst die Metall Zahnräder

    verzogen waren.

    Das die Uhr stehen bleibt, wird sicherlich an dem verharzten Öl in den Lagern liegen

    und ich vermute auch, dass hier die beiden üblichen verdächtigen Lager ausgeschalgen sind.

    Hierdurch werden die Zahnräder nicht mehr vernünftig geführt und stehen teils

    leicht schräg im Uhrwerk und verkeilen dann nach kurzer Zeit.


    Wie genau eine Uhr läuft, kann man leider in so kurzer Zeit (in den ersten 7-8 Minuten) nicht feststellen.

    Hierzu sollte man die Uhr mindestens 24 Std. laufen lassen und am besten anhand einer Funkuhr kontrollieren.

    Die Justage der Uhr dauert dann (wenn der Patient gut mitmacht) oftmals 1 -2 Wochen.

    Man kann diese Uhren so einstellen, dass sie pro Tag ca. 30 Sekunden Abweichung haben.

    In seltenen Fällen auch deutlich darunter.

    Hatte mal eine Uhr (Porsche 911) aus Japan hier zur Reparatur, die lief fast ohne jegliche Abweichung ;)


    Gruß Jan

    Hallo David,


    die Schmelzsicherung im Inneren ist nur für das Uhrwerk und unabhängig von der Beleuchtung der Uhr.
    Wenn die Beleuchtung funktioniert, ist es kein Hinweis, dass deshalb auch das Uhrwerk funktionieren muss.


    zu1. Klemme 30 ist Batterie Plus und somit dauerhaft mit Spannung versorgt (egal ob Zündung an oder aus).
    zu2. korrekt


    Wenn am Stecker saubere 12V anliegen, kannst du zusätzlich noch die Uhr direkt an der Batterie anschließen, aber hier wird sie dann auch nicht laufen.
    Voraussichtlich wird die Schmelzsicherung durch sein und das Öl in den Lagern wird nach über 40 Jahren garantiert verharzt sein und wahrscheinlich werden sogar Lager ausgeschlagen sein.
    Man bekommt die Uhr wahrscheinlich kurzfristig zum Ticken, aber die wird wahrscheinlich ordentlich nachgehen und Stück wahrscheinlich auch nicht sauber justieren lassen, auf Grund der Lager.


    Gruß Jan

    Hallo David,


    die Uhr muss natürlich immer laufen, egal ob Licht an ist, oder nicht.
    Im Anhang mal dein Bild modifiziert mit den
    Klemmenbezeichnungen.
    Am besten im Stecker messen.


    Die zweite Frage habe ich nicht richtig verstanden?


    Hallo HaWa,


    das ist soweit korrekt.
    Es sollte als Hinweis dienen, da ich schon öfter Uhren von Kunden hier hatte, die ganz akribisch versucht haben, die Plombe vorsichtig zu entfernen und wieder aufzusetzen.
    Bevor man sich die Mühe macht kann man die normal öffnen, da die Garantie eh abgelaufen ist und man die Plombe auch nicht weiter aufsetzen muss.
    Und dann gibt es auch Leute, die Angst haben, etwas zu zerstören.


    Gruß Jan

    Hallo David,


    das ist schon die modernere Uhrwerkvariante, es ist ein Kienzle 607b Uhrwerk mit 16200 Halbschwingungen pro Stunde.
    Um an das Uhrwerk zu gelangen musst du die dicke Schlitzschraube an der Seite lösen und den Kontaktarm für die Beleuchtung zur Seite schieben.
    Dann die drei Muttern auf dem weißen Kunststoffdeckel lösen und diesen abheben.
    Die eine Mutter sitzt in dem blauen runden Kunststoffgehäuse (welches man nur selten zerstörungsfrei entfernen kann).


    Gruß Jan

    Hallo David,


    die Sicherung befindet sich unter dem weißen Kunststoffdeckel.
    Je nachdem welche Ausführung du von den beiden elektromechanischen Versionen hast, sieht es etwas anders aus. Vielleicht kannst du Mal ein Foto von der Rückseite deiner Uhr hier einstellen.


    Hier Mal ein Bild einer intakten Schmelzsicherung



    Auf dem weißen Kunststoffdeckel ist normalerweise ein Aufkleber mit roter Schrift, dort ist auch die Schmelztemperatur aufgeführt.
    Zum Testen kannst du die Schmelzsicherung überbrücken, einbauen würde ich die Uhr auf Grund der oben aufgeführten Gründe jedoch nicht.


    Gruß Jan

    Hallo David,


    eine leere Batterie kann verursachen, das die Schmelzsicherung im Inneren durchbrennt.
    Wenn du diese ersetzt bitte unbedingt nur mit einem Lot welches die richtige Schmelztemperatur hat.
    Machst du das nicht oder überbrückst die Sicherung einfach, so kann im schlimmsten Fall dein Auto abbrennen.
    Ich hatte schon solch "selbstreparierte" Schmelzsicherungen hier und die sind so heiß geworden, dass sich im Inneren die Zahnräder verzogen haben und der weiße Kunststoffdeckel geschmolzen war.
    Schau Mal auf meiner Homepage die Bilder unter "die häufigsten Defekte", da findest du Bilder von überbrückten Schmelzsicherungen, durchgebrannten Spulen und verschmorten Zahnrädern.


    Was nun genau am deiner Uhr defekt ist, kann ich von hier aus nicht sagen.



    Moin!
    Bin mir nicht sicher, weil schon lange her, aber ist an der Rückseite nicht eine von außen zugängliche Sicherung die wie eine Knopfzelle aussieht?.......

    Lutz was du meinst, ist eine Art Plombe auf einer der drei Gehäusedeckel Muttern. Ist diese noch vorhanden (blaues rundes Kunststoffgehäuse), so kann man davon ausgehen, dass das Uhrwerk noch unangetastet ist und in den letzten 40, 50 oder 60 Jahren nie überholt wurde.


    Gruß Jan

    Servus,


    ich repariere die Dinger :)
    Es gibt innen eine Schmelzsicherung an der Spule die, je nach Baujahr, bei 90Grad oder 120Grad schmilzt. Verursacht durch zu hohe, aber auch sehr oft durch zu niedrige Spannung (leere Batterie), da dann der Aufzugsmechanismus zu schwach ist, die Uhr aufzuziehen und die Kontakte dann dauerhaft geschlossen sind und somit dauerhaft ein Strom durch die Spule fließt.
    Es gibt multiple Defekte, wie verharztes Öl, durchgebrannte Spulen, ausgeschlagene Lager, verschlissene Zahnräder usw......
    Es gab hier zwei elektromechanische Uhrwerkversionen (eine mit 18000 Halbschwingungen und eine mit 16200 Halbschwingungen pro Stunde) und eine Quarz Version (sehr selten zu finden).


    Um etwas genaueres zu sagen, muss der Deckel hinten runter und das Uhrwerk zerlegt werden.
    Von Versuchen das Uhrwerk mit Bremsenreiniger zu besprühen und anschließend mit WD40 (sowas habe ich schon gesehen) rate ich dringend ab, da man bei so einer Reinigung nicht die wichtigen Stellen reinigt.
    Man muss das Uhrwerk zerlegen und alle Lager und auch die Zahnräder reinigen, was nur im zerlegten Zustand funktioniert.
    Besprühen mit WD40 hat nur zur Folge, dass das Uhrwerk getränkt wird und z.B. die Unruh dadurch verklebt, wodurch das Uhrwerk deutlich zu schnell laufen wird.


    Man kann das selber schaffen, wenn man feinmechanisch begabt ist, man kann aber auch viel zerstören.


    Wichtig ist auch das richtige Öl zu verwenden.
    Man könnte jetzt denken, man nimmt hier einfach ein passendes Öl für Großuhren, was auch bei konstanter Umgebungstemperatur funktionieren würde. Allerdings steht eine Standuhr selten bei Minus Graden in der Garage und dann wieder bei 35 Grad in der Sonne.
    Deshalb kommt hier, nach vielen Versuchen und Tests, ein spezielles Uhrenöl von Dr. Tillwich zum Einsatz, welches auch bei niedrigen Temperaturen seine Viskosität nur wenig ändert und die Uhr somit einigermaßen gleichmäßig und unabhängig von der Umgebungstemperatur laufen lässt.
    Man benötigt zwar nur wenige Tropfen davon, aber das Öl ist so teuer, dass z. B. ein Ölwechsel bei meinem W108 280se 4.5 damit
    ca. 20000 Euro kosten würde ganz abgesehen davon, dass es als Motorenöl natürlich nicht geeignet ist.


    Ich weiß nicht, ob ich das hier schreiben darf, aber jede Menge Infos und Bilder von vielen Defekten gibt es hier


    www.oldtimeruhren.shop


    Gruß Jan