Eine Geschichte aus der Praxis.
Die Kommissarin einer Krimi-Reihe fuhr immer schon ein aktuelles Fahrzeug einer Marke – Typ und Modell stimmig – sodass es niemals beanstandet wurde.
Ein immer wiederkehrendes Element war, dass der Vorgesetzte der Guten immer das versäumte Schiesstraining eingefordert hat und ihr vor dem ersten Schuss die erleuchtende Eingebung kam.
Einem der wechselnden Regisseure wurde das irgendwann zu platt und er kam auf die Idee, ihr den zündenden Einfall bei einem Fahrtraining zufliegen zu lassen.
In der Nähe der Filmfirma gibt es einen Werksteil der Herstellers, dessen Fahrzeug genutzt wurde und so lag es nahe, dort nachzufragen, ob denn der große Parkplatz für die Dreharbeiten am Wochenende genutzt werden könne.
Beim Dreh wurde darauf geachtet, keine Markenzeichen ins Bild zu nehmen, sodass in keiner Weise erkennbar war, wo gedreht wurde.
Die PR-Tante des Werkteils hat sich so gefreut, dass es mal was zu berichten gibt und hat eine Pressemeldung aufgesetzt und verschickt. Die einzige Zeitung, die das abgedruckt hat, war das örtliche Lokalblatt.
Nach einiger Zeit ist ein Blogger über den Artikel gestolpert und hat den 'Schleichwerbungs-Skandal' auf seiner Website thematisiert.
Nachdem wiederum etwas Zeit vergangen war, hat das eine Eigendynamik entwickelt und nahezu alle Medien sind auf den Empörungszug aufgesprungen.
Die Folge? Für die nächsten Jahre fuhr die Kommissarin nur Fahrzeuge einer ausgelaufenen Modellreihe.
Das viele Produzenten so was umgehen wollen, liegt auf der Hand.