vielleicht auch ein bißchen von der Gegend. Auf dem Lande, wo weniger Leute mit künstlich aufgeblasener dicker Hose unterwegs sind, sind auch die Vertragswerkstätten und die Verkäufer weit weniger aufgepumpt. Vielleicht ist auch das Leben dort insgesamt ruhiger. Mir fällt auf, daß in der Pampa auch mal etwas ältere Modelle noch gelegentlich in der Vertragswerkstatt zu finden sind. Da wo eben weniger Neureich-Leasing-Aufblashosenpublikum zur Verfügung steht, muß man eben noch zur Verfügung stehende Potentiale nutzen und eben auch z.B. mal am 210er arbeiten. Und wenn der Kunde zum Assyst B eben sein eigenes Öl mitbringen will, dann kommt halt das rein. Besser mal ein etwas preissensiblerer Werkstattkunde als gar keiner, diese Erfahrung fehlt halt dem Personal in den Großstädten...
Standardisierte Werkstatttests zu gewinnen dürfte leicht sein. Der Schrauber, der bei einer ausgehängten Bremsleitung, grob verstellten Scheinwerfern, defekten Kennzeichenleuchten und merkwürdig unterschiedlichem Reifendruck bei ein und demselben Auto nicht aufwacht, der arbeitet im Koma. Da sollte man mal "richtige" Reparaturen bringen wie eine durchgebrannte Kopfdichtung wegen leise lecker WaPu oder einen rasselnden Motor ("sinds nun die Hydrostößel oder ist doch die Kette gelängt?"), wo man als Mechaniker evtl ein bißchen mitdenken muß. Oder mal hinschauen, ob ein abgerosteter Auspuffhalter an einem an sich noch guten Topf freundlicherweise beim Service wieder angeschweißt oder einfach ein neuer Topf montiert wird. Hier zeigt sich "Dienst am Kunden" beim Kundendienst. Solche kostengünstigen Lösungen kann man sogar in "seiner" Vertragswerkstatt erleben, wenn man die Leute dort kennt und auch als Kunde freundlich behandelt. Zugegeben, ein bißchen eigenes Interesse an der Technik seiner modernen Schlonte hilft da auch. Einem Kunden, der sein Auto schon mal von unten gesehen hat, kann man weniger Senf erzählen. Den meisten Besitzern neuerer Autos sind diese aber eher wurscht...
Grüße
bacigalupo