Hallo HaPe
ich denke, Du hast inzwischen die Zeituhr aus dem Armaturenbrett ausbauen können. Auch ich habe mich über die Feiertage mit der Uhr beschäftigt, dies kann man nämlich schön im Warmen machen:
An das Uhreninnern kommst Du dran, wenn Du hinten die drei Schrauben am Plastikgehäuse löst. Es sind sicher drei, möglicherweise ist eine Schraube hinter einer Plombe versteckt. Beim Lösen der Plombe verfällt die Garantie.
Ich habe auch den Chromrahmen abgebördelt, um an das Glas ranzukommen. Dies ist leider aus Plastik und völlig verkratzt, ich würde es gerne ersetzen und suche eine Bezugsquelle. Ich habe auch schon überlegt, ob ich mir dieses aus Acrylglas selber schneiden kann. Mit der Ganganzeige für das Automatikgetriebe hatte ich es auch schon gemacht und diese sieht jetzt aus wie neu. Bei der Uhrenscheibe ist das aber nicht so einfach. In der Mitte ist der Knopf für die Verstellung der Uhrzeit, dieser sitzt in einer Versenkung der Plastikscheibe. Mit Hausmitteln bekommt man dieses nicht so hin. Vielleicht weiß jemand Rat.
Das Prinzip der Uhrmechanik ist ganz einfach: Ein Elektromagnet zieht die Uhr auf. Dieser wird ausgelöst, wenn das Uhrwerk abgelaufen ist, dann nämlich berühren sich zwei Kontakte, welchen den Stromkreis schließen. Der Magnet lößt aus und schiebt das Werk wieder an. Auf dem letzten Bild kann man die Kontakte gut erkennen.
Das erste wäre, festzustellen, ob der Magnet funktioniert. Man kann mit einem Ohmmeter prüfen, ob Durchgang besteht. Dann den Magneten einfach mal auslösen: das geht auch mit einer 9 Volt Blockbatterie o.ä. Die beiden Kontakte müssen dazu geschlossen sein.
Bei mir hat der Magnet ausgelöst und die Uhr ist auch angelaufen. Ich habe dabei die Uhr auf den Kopf gestellt, das heißt, die 12 Uhr Markierung lag unten. Wenn ich die Uhr wieder in die Normalposition gedreht habe, ist sie wieder stehen geblieben. Ich habe gedacht, dass sie vielleicht verdreckt sei und bin ganz brutal mit Bremsenreiniger drangegangen. Dann habe ich alle Lager punktuell mit ganz wenig Uhrenöl geölt.
Resultat war: Die Uhr ist herrlich leicht gelaufen, ein wohltuendes, regelmäßiges, kräftiges Ticken.
Aber nur, wenn die Uhr nicht in Normalposition steht! Ich habe hier irgendwo im Forum gelesen, dass die Wellen direkt in der Platine verankert wurden. Man kann das auf den Fotos auch ganz gut erkennen. Die Platinen sind ja bereits mit einer Vielzahl von Bohrungen versehen, die für die Aufnahme von Wellen vorgesehen sind. Ich gehe davon aus, dass einfach nach fast 50 Jahren diese Lager verschlissen sind und unrund geworden sind. Ich denke, hier muss man einen Fachmann ranlassen, der die Lager nacharbeitet. Sicher nicht billig.
Kann jemand einen Uhren-Doktor empfehlen?
Danke