Da hilft kein lamentieren. Entweder schafft es Daimler, mit 200-300 tausend Autos pro Jahr Gewinn zu erwirtschaften, oder geht unter.
Kleinwagen und Mittelklasse werden aus China oder – wenn dort die Stück-Lohnkosten steigen - von deren verlängerten Werkbänken in Asien kommen.
Alle relevanten Teile werden sowieso dort gefertigt, sodass nur noch die Endmontage in Europa bleibt. Bei zunehmendem Wettbewerbsdruck durch Import chinesischer Autos ist auch damit Schluss. Denkbar bleibt dann noch das Labeln von fertigen Produkten, wie es bei weißer und brauner Ware jetzt schon üblich ist.
Aber ob das reicht, damit Mercedes Mercedes bleibt? Ich bin da mehr als skeptisch.
Selbst die Flucht ins Premiumsegment ist risikobehaftet, da ingeniöse Innvoationen kaum noch in Sicht sind.
Die nächste Stufe wird in der softwarebasierten Unfallvermeidung liegen und somit die Weiterentwicklung der passiven Sicherheit obsolet machen. Da braucht es dann auch keinen tüftelnden Barényi in Sindelfingen mehr; das erledigen dann Programmiererpools in Indien oder an anderen Orten.
Wohin die Reise geht, sieht man daran, dass ein allenfalls durchschnittliches Produkt Tesla zum neuntwertvollsten Unternehmen der Welt gemacht hat.
Übrigens. Neue Verbrenner wird es auch nach 2035 geben – wenn auch nicht aus Europa.
Die Elektromobilität ist etwas für dicht besiedelte Gebiete mit guter Infrastruktur. Das mag zwar für Europa, die Ost- und Westküste der USA und asiatische Ballungsräume zutreffen – aber der Rest? Im Bible-Belt, wo die nächste Kirche ‚next corner’ also in 40 Meilen Entfernung ist? Afrika? Lateinamerika? Australien?

Die werden nach wie vor Verbrenner kaufen – egal wer die dann produziert.