Der Druck ist nicht entscheidend beim aufgeladenen Motor. Er muss mehr Masse (Sauerstoff) bekommen. Wenn man Flüssigsauerstoff reinleiten würde, hätte man den gleichen Effekt (s. auch Lachgaseinspritzung).
...und wie bekomme ich in einen aufgeladenen Motor mehr Sauerstoff???, indem ich mehr Luft (21% Sauerstoff) hinein schaffe und diese durch einen Ladeluftkühler noch möglichst kühl halte.Nur so ein kleines Beispiel aus meiner Turbozeit: Escort Turbo Original 132PS bei 0,35 Bar Ladedruck. Wenn man nur den Ladedruck auf 0,6 Bar angehoben hatte standen 160PS an.
Mit modifikationen am Steuergerät und Zündanlage waren bei 1,2 Bar auch 240Ps ohne weiteres machbar.
Und wie hat man das gemacht....,
Man hat entweder an der Einstellung der Regelstange von der Druckdose am Bypassventil gestellt oder
man hat an der Leitung des Steuerdrucks zum Bypassventil Duck über ein Regelventil abgelassen.Somit müsste der Lader mehr Druck (und hier auch Turbinendrehzahl) erzeugen um das Bypass auf gleichen Öffnungswinkel zu bringen.
Wenn so ein Turbo nur durch Wärmeabgabe funktionieren würde bräuchte man
auch keine verstellbaren Turbinenräder welche die effizienz des Laders
der Abgasmange anpassen um ein besseres Ansprechen zu gewährleisten.
Studium hin oder her, aber da wirfst Du was zusammen was nicht ganz passt.
Die Gehäuse reissen auch nicht, kritischer ist es die Motoren nach Hochlast abzustellen bei heißem Turbo
...wieviele gerissene Gehäuse möchtest Du haben, ich hab da noch einige rumliegen. Das des Turbos Tod ein nicht beherztes runterfahren auf ziviele Betriebstemperatur ist stimme ich Dir voll zu. Wenn mal mal gesehen hat bis wohin der Auspuff hellrot am glühen ist wenn man es mal richtig hat fliegen lassen (bei mir mal bis kurz hinter die Schaltkulisse beim Escort) weiß warum. Luftgekühlte sind übrigens anfälliger zur Rissbildung als Ölgekühlte...
Quote
Der Druck ist bei einem Turbolader auf der Abgasseite vor dem und nach dem Lader praktisch gleich.
Das ist ja auch Richtig, nur das das Abgas eine Turbine antreibt welche
das Verdichterrad im Ansaugtrackt antreibt und HIER einen Überdruck
erzeugt. Ein Rückstau der Abgase wäre auch nicht wirklich sinnvoll...
Das Bypassventil steuert z.B. die Menge der Abgase welche DURCH den Lader strömen. Ist diesen defekt hat das 2 gravierende Folgen:
Bypass offen: es kann kein Ladedruck mehr aufgebaut werden, keine Motorleistung mehr.
Bypass zu: schon beim geringen beschleunigen (gas geben) steigt der Ladedruck weit über die zugelassenen Werte und der Motor läuft nicht
mehr richtig (Zündaussetzer) trotz Leistung im überfluß. Direkte kapitale Motorschäden (Lagerschalen, Kolben) waren dabei nicht selten.
Das das Abgas jede Menge wäre an den Lader abgibt mag ja richtig sein, aber es ist nicht die wirklich treibende Kraft in der ganzen Geschichte.
Ich hab zwar kein Studium in was weiß ich was, aber ich bin Jahrelang Turbo "gefahren" um sagen zu können das ich schon ein wenig Plan von der Sache habe....
Grüße von einem der zu lange schon ungeladen ist,
Micha