Posts from RoterBaron in thread „Ole, Ole, Ole....Ola......Ohjeeee! Aktuelle Teilepreise MB“

    Hallo Thomas,

    DIN Norm ist zwar immer DIN Norm, allerdings gibt es auch hier Spielräume.

    Bei der Abnahme einer Charge wird über die Annahme oder Abweisung einer Charge entschieden.
    Hier gibt es Spielräume, die Auftraggeber und Auftragnehmer festlegen.
    Die Annahme einer Charge wird dabei unter anderem definiert durch
    die Losgröße, die Anzahl der zu ziehenden Stichproben, die maximale Anzahl von außerhalb der Spezifikation liegenden
    angelieferten Teile.

    Diese Paramter sind flexibel. Man kann demnach eine Los von 100.000 Stück annehmen, wenn man bei den Stichprobe
    1000 außerhalb der Spezifikation liegenden Teile findet, oder nur 10.

    Hier kann man also mit Kosten und Qualität trotz DIN spielen.
    Und sicher ist das QM - System nur einer von vielen Faktoren.

    Wie das im Automotive Bereich ist weiß ich nicht.
    In der Medizintechnik werden Ersatzteile auf Halde produziert um für 10 Jahre Serviceleistungen anbieten zu können.
    Wer hier nicht auf Halde produziert muss einen kompletten Zulassungszyklus erneut durchlaufen, wenn er Teile wegen nicht mehr Verfügbarkeit
    substituieren muss. Bei DIN Schrauben wohl eher ein untergeordnetes Thema. Ich wollte auch nicht auf den einen Fall hinaus,
    sondern darauf verweisen, dass im Automotive Bereich eben entprechende Faktoren anfallen, egal um welches Teil es sich handelt.

    Grüße

    Oh vielen Dank für die Bewertung meines Beitrages.

    Leider liegt hier ein massives Missverständis vor.
    Ich sprach mitnichten von der Qualität der Mercedes Originalteile, sondern über Qualitätsmanagementprozesse
    und was so ein Unternehmen aufrechterhalten muss und wie es sich auf die Kosten niederschlägt.

    Qualtitätsmanagementprozesse sind Kostenträger und sagen zunächst einmal gar nichts über die Qualität der produzierten Teile aus.





    Ohne die Preise hier rechtfertigen zu wollen, heißt Din Teil nicht gleich Din Teil.

    Ein PC der abei Aldi 600 € kosten, kostet als Rechenblech in einem CT Scanner, das 10 fache.
    Warum? Weil ein entsprechende QM-System gepflegt und aufrecht erhalten werden muss.
    Das ist im Automotivebereich nicht anders. Nur weil da 10.8 drauf steht heißt das nicht, dass
    die Originalteile Lieferanten den Allerweltspreis verlangen können, auch wenn es sich um ein DIN
    Teil handelt. Auch die Lieferanten müssen hier mit entsprechenden Prüfberichten bestätigen
    dass die Teile den Anforderungen entsprechen. Egal was auf der Schraube steht. Das Risikomanagement
    muss gepflegt werden, siehe ISO 14971 und die Hersteller müssen ihre Prüfberichte aufbewahren und eine Chargenverfolgung
    für Rückrufaktionen am Leben halten (Vigilanz). Tun sie das nicht, kann ihnen bei einem Q-Audit die Sperrung der Produktion
    blühen.

    Wer die Schraube an sich kennt, kann sich da aus anderen Kanälen gut bedienen.
    Die Preise sind dann eben niedrig, weil das QM-System ein anderes ist.

    Und am Ende ist es auch eine Haftungsfrage. Wer trägt die Kosten für gebrochene Radbolzen die Mao Tse-Tung in einer Hinterhofschmiede prodziert hat und diese dann reißen. Das ist selbstverständlich überspitzt und kann auch mit Original-Teilen passieren. Und ob eine 10.8er Schraube aus einer Obi Schublade
    tatsächlich schlechter ist als eine Original 10.8er mag in Frage gestellt sein, aber das ist es eben was obigen Prozess auf die Kosten der Einzelschraube durchschlagen lässt.

    Grüße