Posts from yoho90 in thread „W111 - Heulender Antriebsstrang“

    Hallo Hagen,


    Danke für die Erklärungen in Sachen "Zeichen auf dem Differential". Wieder was gelernt. - Wobei das Handbuch genau erklärt, wie der Winkeltrieb mit Hilfe von Tuschierpaste justiert wird. Für Reparaturarbeiten war das wohl so vorgesehen. Ich fand's spannend, aber auch sehr zeitaufwendig und manchmal sprach die Paste nicht mit mir. War - für meine Augen - eher so eine Art Kaffeesatzlesen. Ich war froh, dass da jemand die "Bauleitung" hatte, der so was schon ein paar Mal gemacht hat. Das Ergebnis überzeugt aber und ich hoffe mal, dass Rainer Recht behält. Ewig halten muss es nicht (und wird es auch nicht), aber für den Rest meines Autofahrerlebens wäre schon schön. Falls mir nicht irgendjemand den Betrieb der Flosse verbietet. Aber das ist ein anderes Thema (und ein anderer Thread).


    Gruß Bernd

    Hallo Stephan,


    ich kann da meinem Vorredner voll zustimmen: diese Eingelenk-Pendelachse ist ein bisschen kniffelig. Und ich war beim Zusammenbau nur der Assistent. Das Know-How hat der Kfz-Meister, der sich seit 1990 um die Flosse kümmert.


    Die alte Achse meiner Flosse hatte, nach ca. 1,5 Millionen Kilometern Laufleistung und sehr viel Hängerbetrieb den Klonk-of-Death. Sprich, bei Lastwechseln tat es heftige Schläge. Man konnte das Geräusch auch auf der Bühne simulieren. Einfach mal zackig an einem der Hinterräder drehen. Klang wie eine Kirchenglocke, wenn man direkt daneben auf dem Turm steht. Spiel im Differential durch Verschleiß. Wobei ich regelmäßig das Getriebeöl im Diff aufgefüllt und gewechselt habe. Aber ob das auch vor meiner Zeit geschehen ist??


    Der Maestro hat dann eine gebrauchte Achse aus seinem Fundus überholt. Aufgehoben hat er in den achtziger und neunziger Jahren nur Achsen mit geringer Laufleistung. Zerlegt wurde die Achse trotzdem komplett und dann mit neuen Lagern wieder aufgebaut. Wir sind beide über sechzig. Noch mal wollen wir das nicht machen.


    Das Justieren des Winkeltriebes mit Hilfe von Tuschierpaste ist ein "bisschen" aufwendig. Ich habe mich auch bei den weiteren Montagearbeiten mehrfach gefragt, was die Ingenieure geraucht haben, als sie diese Achse konstruierten. Muss ein echt schlechtes Zeugs gewesen sein. Selbst der Einbau der Bremsbacken ist immer wieder für ein paar deftige Flüche gut.


    Auf dem alten Differentialgetriebe waren noch eingeätzte handschriftliche Zahlen und Zeichen von der Erstmontage erkennbar. Ich vermute mal, die haben sich im Werk richtig viel Mühe gegeben. Hat sich ja auch gelohnt. Aber die Überholung einer Hinterachse aus der Flossenära ist doch eher eine Strafarbeit. Spaß hat das nicht gemacht.


    Gruß

    Bernd





    PS: das alte Differential ist erst eine Weile in der Werkstatt in der Ecke gelegen, bevor ich es aufgesammelt habe. Dabei hat es dann etwas Staub angesetzt, der durch die Lesebrille betrachtet nicht auffiel. Erst das Makro-Objektiv hat ihn sichtbar gemacht.