prinzipiell, also jetzt abgesehen von der H-Zulassung, ist die Eintragung eines jüngeren Motors immer einfacher als der eines älteren, bezugnehmend auf die Erstzulassung des Fahrzeugs, in welches der Motor eingebaut wird, aus Gründen der Abgasgesetzgebung.
In der Opel-Szene werden ja gerne jüngere Motoren mit G-Kat, gern noch Euro 2, in Karossen der 60er/70er eingebaut, zB Rekord C/D und Commo A/B mit dem 3.0 24V-Motor und Getriebe des Senator B und anderen leistungsstarken Triebwerken versehen. Wenn Achsübersetzung, komplette Abgasanlage mit Kat etc und die entsprechenden Bremsen übernommen werden und die aufnehmende Karosse keine höhere Gesamtmasse als die des Spenders besitzt, wird das Ganze ohne H, aber mit der entsprechenden Abgasnorm und grüner Plakette eingetragen. Da bleibt der ganze H-Ärger mit Originalität etc dann außen vor.
Ein gangbarer Weg, aber natürlich technisch auch sehr aufwendig. Manchen Opelanern geht es aber prinzipiell auch um mehr Pep beim Fahren, die sind da anders gestrickt. VW-Treter mögen sowas auch. Und im Prinzip sind die Mechatronik-Umbauten von Pagode, 111er Coupé etc auf M112-V6-Motor und Getriebe auch nichts anderes. Das gibt es dann kein H, sondern Euro 3 und grüne Plakette sowie die entsprechende Hubraumbesteuerung, wobei ein Euro 3-3,2 Liter nun auch nicht die Welt an Kfz-Steuer kostet. Die interessiert eh keinen Mechatronik-Kunden, denn der Aufwand, der da getrieben wird, kostet natürlich. Hier gehts eben wieder um mehr Pep, lockerflockiges Schnellfahren mit geringen Drehzahlen und auch um mehr aktive Sicherheit dank ABS und ASR.
Wenn man meint, man spart sich was, weil man statt des überholungsbedürftigen Originalmotors einen jüngeren, evtl besser und billiger verfügbaren Gebrauchtmotor anderer Bauart (zB M110 statt M180) in eine Flosse einbaut, dann schneidet man sich. Das kann man machen, wenn man an der technischen Umsetzung Spaß hat, und wenn TÜV und Zulassungsstelle vorab informiert werden und mitspielen, aber Geld sparen läßt sich so nicht.
Übrigens hat jemand etwa eine Stunde von Ansbach entfernt vor etwa einem Jahr einen 3,5-Liter-M116 in einen W201 gesetzt und mit Verweis auf die Umbauten der Fa. Schultz in den 80ern dies auch mit H eingetragen UND zugelassen bekommen. Aber auch hier wurden keine technischen Mühen gescheut und der Erbauer ist Dipl. Ing. Fahrzeugbau, also auch theoretisch vom Fach und kannte alle Fallstricke. Handwerklich/technisch ist er sowieso talentiert und verfügt über eine bestens ausgerüstete Privatwerkstatt. Ich hab den Umbau mitbekommen und ziehe vor sowas immer meinen Hut. Für mich war ein 250/8 Aut, umgebaut auf 230.4 Schalter, das erreichbare Maximum, das ich in den 90ern selber mal weitgehend allein hinbekommen habe, und das ist nun kein besonderes Hexenwerk, sondern eher Plug-In von einem /8 in den anderen.
Grüße
bacigalupo