220er Coupe (W111) verliert Bremsflüssigkeit

1st Official Post

    Servus aus Regensburg,


    wiedermal ein Problem bei dem ich nicht weiterkomme. Es besteht darin, dass unser Benz bei längeren Standzeiten Bremsflüssigkeit verliert. Mysteriös daran ist, dass keine Lache unterm Auto ist.
    Interessanterweise hatte er das letztes Jahr, als er den WInter über abgestellt war auch. Aber nachdem wir die Bremsen entlüftet hatten und ein wenig mit ihm gefahren sind war er wieder weitgehend dicht. (In einem halben Jahr mussten wir nur zweimal ein bisschen Flüssigkeit nachschütten.) Über die Bremswirkung konnte ich mich damals auch nicht beklagen. Sicherheitshalber haben wir die Bremsen noch in der Werkstatt kontrollieren lassen Dort wurde jedoch nichts, außer einem abgebremsten Bremsbacken, der ausgetauscht wurde, gefunden
    Nach der Standzeit in diesem Winter sah's wieder genauso aus, wie oben beschrieben. Behälter für BFK war leer und keine Lache unterm Auto. Bremsen entlüften und BFK nachfüllen half diesmal auch nichts, denn ein paar Tage später war der Behälter wieder leer.
    Bisher bin ich (bei vollem BFK Behälter und entlüfteten Bremsen) beim Bremspedal noch nicht ins leere getreten. Ohne Bremsflüssigkeit ging das Pedal natürlich leer durch.
    Mir wurde gesagt, es könne evtl. mit dem Hauptbremszylinder zu tun haben. Wie kann ich das überprüfen ?
    Wisst ihr Ursachen für dieses Problem, bzw. Lösungen wie ich es beheben kann ? Danke schon mal im Vorraus!! :)


    Habe hier im Forum zwar bereits eine Hand voll Artikel zu ählichen Problemen gefunden, aber bevor ich ihn in die Werkstatt bringe und vielleicht unnötig den Hauptbremszylinder austauschen lasse (btw. kann ich das, als nicht ausgebildeter Mechaniker, auch selbst machen?) möchte ich mich lieber absichern.




    Grüße


    Benny

    Edited 3 times, last by Benny ().

    • Official Post

    Hallo Benny,


    die Flüssigkeit kann durch den HBZ in den vorhandenen Bremskraftverstärker (BKV) hineinlaufen.
    Dieser läuft irgendwann voll und danach wird die Flüssigkeit in den Ansaugbereich kommen.
    Voraussetzung ist aber, dass Du eine Bremsanlage mit BKV hast.


    Falls Du ein Coupe mit Schaltgetriebe hast, so kann die Flüssigkeit auch über Geber- und/oder Nehmerzylinder verschwinden.
    Geberzylinder sifft gerne in den Innenraum auf das Bodenblech, Nehmerzylinder sifft auf die Kupplung.
    Alles nur eher halbschön.


    Auf jeden Fall solltest Du jemanden damit beauftragen, der sich damit genau auskennt.
    Mit Schäden an sicherheitsrelevanten Baugruppen ist nicht zu spaßen - Kotflügel, Stoßstangen, Kühlergrill und Motorhaube kosten extrem viel Geld.

    Ein typischer Defekt, der immer erst gaaaanz spät repariert wird. Bei der Sichtkontrolle ist alles toppi trocken, die Bremsleistung ist einwandfrei und wird nicht vom TÜV beanstandet, der Flüssigkeitsverlust als Folge des Belagverschleißes interpretiert.
    Falls die Bohrung noch in Ordnung ist reicht ein Überholsatz, sonst neuer HBZ und evtl. auch neuen BKV.


    Sehr ärgerlich aber noch nicht zu spät.


    stefan

    Das hatte ich an meinem 108er auch und es hat eine ganze Zeitlang gedauert, bis ich auf die Idee gekommen bin, wo wohl die Bremsflüssigkeit hin ist.


    Als ich den Bremskraftverstärker ausgebaut hatte, war dieser bis zur Hälfte (!) voll mit Bremsflüssigkeit. Offenbar hatte schon der Vorbesitzer regelmäßig Bremsflüssigkeit nachgefüllt. Es war eine Sauarbeit, den Mist da wieder herauszubekommen. Mir wurde daraufhin empfohlen, den Bremskraftverstärker NICHT mit irgendwelchen Flüssigkeiten zu spülen, sondern einfach nur die Bremsflüssigkeit so gut als möglich abtropfen zu lassen, weil das Teil gegenüber der Bremsflüssigkeit durchaus resistent sei, nicht aber gegenüber Wasser, Benzin oder Mineralölen. Das habe ich dann auch so gemacht.


    Vielleicht kann dazu noch jemand was sagen?


    Nach anschließendem Zusammenbau mit einem neuen Hauptbremszylinder ist jedenfalls seither (ca. 1 Jahr) wieder bestens.


    Viele Grüße


    Oliver

    Hatte genau das Problem bei meiner 220 Sb Heckflosse.


    Der Bremskraftverstärker ATET50/26 und der Hauptbremshilfszylinder (so nennt sich der Zylinder vor dem BKV) war defekt.


    Habe bei Wenner einen neuen Dichtsatz bestellt, das ganze Ding auseinandergebaut und mit der nötigen Sorgfalt wieder zusammengebaut.


    (Nachdem der erste Zusammenbau nicht so sorgfältig war)



    Grüsse,


    Ron

    Hallo, vielen Dank für eure Hilfe. Die war, wie immer, Gold wert!
    Der Tip mal unterm Teppich nachzugucken war nicht verkehrt. Dort hat sich nämlich mit der Zeit ein kleines Feuchtbiotop gebildet, was wohl auf den HBZ hindeutet. Ob noch mehr nicht funktioniert kann ich im Moment nicht sagen. Sobald die beiden Türen fertig hergerichtet, und wieder zusammengebaut an ihrem Platz sind, geht's auf zur Werkstatt. Wenn ich mehr weiß, werd ichs hier natürlich posten. :)
    Nochmals vielen Dank für eure Hilfe und entschuldigt die verspätete Antwort.


    Grüße


    Benny

    Quote

    Der Tip mal unterm Teppich nachzugucken war nicht verkehrt. Dort hat sich nämlich mit der Zeit ein kleines Feuchtbiotop gebildet, was wohl auf den HBZ hindeutet.


    Hallo, Benny,


    das, was da unter den Teppich sifft, ist der an der Pedalerie untergebrachte undichte Geberzylinder der Kupplung. Der HBZ sitzt vorne im Motorraum vor dem BKV.
    Du solltest auch gleich mal den Nehmerzylinder der Kupplung prüfen. Er sitzt unten an der Kupplungsglocke. Wenn sich darin nach dem Abnehmen der Gummischutzmanschette ebenfalls Flüssigkeit zeigt, ist auch dieser undicht. Rep.-Sätze hierfür bringen zuweilen nur zeitweise Erfolg.


    Gruß


    Ulli

    230 SL 10/63
    220 SE 07/64
    - irgendwas ist immer...
    ----------------------------------------------------------
    vdh-Regionaltreff Münster/Münsterland
    jeden 3. Mittwoch ab 19.30 Uhr im RoadStop,
    48157 Münster, Schiffahrter Damm 315


    www.pagodentreff.de

    Ups, da hab ich mich verhaspelt. Danke fürs Verbessern!


    Von Bremsen & Co. lass ich die Finger und bring ihn lieber in die Werkstatt.
    Dort werden dann die ganzen Zylinder, welche hier erwähnt wurden, mal durchgechecket.
    Bin gespannt welche(r) es nun war(en).
    Der Besitzer der Werkstatt hat übrigens auch einen stattlichen MB Oldtimerfuhrpark. :)
    Bis demnächst!


    Benny