W114 250ce Umbau auf 3,0 Diesel?? Gibt es da Probleme??

denn W114 gab es nie mit Diesel, als Coupé erst recht nicht. Da der Umbau von heute ist und nicht aus den 80ern, ist es auch kein zeitgenössischer Umbau. Der wäre es, wenn der Umbau in den ersten 10 Jahren nach EZ geschehen wäre. Außerdem wird es auch technisch aufwendig, der 3.0 hat zwei Motorstoßdämpferkonsolen an der Karosse, der 250 CE nur eine, die Vorglühelektrik und das 3.0-Zündschloß muß rein, die Federn vom 3.0 sind wesentlich stärker etc. Dann muß das 3,46er Diff vom 3.0 eingebaut werden, das wird der Krankenwagen nicht haben, weil der 3.0 dort nicht ab Werk zu haben war und bei dem schweren KKW wohl eher die kürzere Achse dringeblieben ist.

Ich würde es lassen.

Grüße

bacigalupo

Moin,
das mit dem H-TÜV würd ich auf jeden Fall absprechen, ein Selbstgänger ist das nicht. Einen Dreiliterumbau würde ich nicht scheuen wenn ein komplettes originales Spenderfahrzeug zur Verfügung steht. Bei einem Krankenwagen der seinerseits schon umgebaut wurde würd ich vermuten dass da auch schon gestrickt wurde was das Zeug hält, das würd ich auf jeden Fall gut unter die Lupe nehmen, sonst bleibt der Spass auf der Strecke.
Gruss Tobias

Quote from Supay

Sind die Kardanwellen identisch vom diesel zum Benziner??

Hi Patrice,

das mit der Kardanwelle ist eher ein untergeordnetes Problem, weil die beim Gelenkwellendienst angepasst werden kann. Grundsätzlich gilt aber erst einmal: die vorderen Wellenstücke sind fast alle unterschiedlich. Es hängt davon ab, ob Vier-, Fünf- oder Sechszylinder, ob 4 Ganggetriebe, ob Automat, ob 5-Ganggetriebe und ob langer Radstand oder normaler Radstand (Coupe und Limo haben den gleichen Radstand). Somit gibt es 9 verschieden lange vordere Kardanwellenstücke am /8 (ohne die Berücksichtigung vom langen Radstand).

Der 240D als Alternative? Der OM 616 ist kein schlechter Motor, der aus dem W123 ist aber deutlich besser als der aus dem /8.

Ich persönlich kann ganz unvoreingenommen allerdings nur zum M110 im /8 raten

Quote from Supay

Ist der Motorträger sonst der selbe??

Was genau meinst Du damit? Der Motor liegt auf der Vorderachse auf den Motorlagern, die Motorlager (Gummis) sind natürlich andere. Grundsätzlich lässt sich das alles umbauen, ohne an der Karosse Änderungen vornehmen zu müssen (bis auf die schon erwähnte Dämpferaufnahme). Der Knackpunkt ist einfach das H-Kennzeichen, da musst Du Dich vorher beim TÜV absichern.

Also vom TüV her gibbet es da selbst in Bayern keine Probleme (meiner wurde selbst in Bayern von einen gewissen Mr Gnadenlos getüvt). Umgedieselt wurde schon seit je her alles was nen Stern hat.....

Motorhalter brauchste die vom Diesel, die vom Benziner sind anders. Motor kannste auch vom 123er nehmen, mußt dann aber vieles anpassen weil ALLE anbauteile anders sind und so nicht rein passen (incl. Ölwanne). Ölfilter muß dann auch umgebaut werden. Bei der Kardan kommt es darauf an ob sie aus einem langen oder kurzen Spender kommt. Diese läßt sich zwar einen gewissen Teil zusammen schieben, aber wenn das nicht reicht muß sie angepasst werden. Der 3.0 mit 123er Autom. z.B. ist einiges länger als ein 230.6 mit /8 Autom.

Elektrik umstricken ist recht easy wenn man etwas Ahnung hat, Zündschloß muß aber auch umgebaut werden erst recht wenn man weiter per Schlüssel starten will.

Tank funz auch, das ist das kleinste Problem.

Wenn Du alles genau wissen willst schau mal in einen alten Bericht rein, da steht alles noch mal ganz genau drinnen.

Grüße von einem der das schon hinter sich hat

Micha

Quote from Supay

Daher reizt mich der OM617 umbau sehr.

Auch beim OM617 gilt: der vom /8 trinkt viel, der vom W123 ist einfach der Bessere. Der OM617 vom /8 wäre mir die Mühe niemals wert (ist ja doch richtig viel Arbeit).

Quote from Supay

Sind die front Scheibe vom KKW und Coupe die selbe und die leisten auch??

Nöö...

Meiner hat ohne Probleme ein H bekommen....

Kardan mußt Du einbauen und schauen wie`s passt, kann ich so nicht sagen. Ich würde aber eher nach nem 123er ausschau halten weil der einfach besser geht. /8er 3.0 ist halt ganz wenig Arbeit bei auch 10% weniger Leistung....

Wenn H egal hau was gescheites aus`m 124er rein....das fetzt wenigstens richtig. 250er gibts schon, 3.0 müßte eigendlich auch gehen...das ist dann auch was genaues allerdings bei richtig richtig viel Arbeit.

Der Beitrag wo mein Umbau beschrieben ist heißt irgendwie "Umbau /8 auf 123er 3.0 Diesel....und es hat gefunzt" oder so ähnlich, kann mich nicht mehr genau erinnern. Da steht alles drinnen....vielleicht erinnert sich ja wer daran und hat nen link dazu....

Grüße von einem der auch auf 5 Töppen fährt
Micha

geändert haben, ist Vieles nicht mehr machbar, was vorher noch ging. Ich kann nur sagen, daß z.B. bei einem größeren TÜV in Mittelfranken ein 71er 200 W 115 kein H nach dem Einbau eines 3.0 D bekommen sollte. Über viele Umwege hat es dann jemand eingetragen, der nicht zum Zuständigkeitsbereich dieser Prüfstelle gehört hat... Argument war, daß es keine Erstserien mit 3.0-Motor gab...

Insofern würde ich auch in Berlin erstmal genau nachfragen, auch wenn die DEKRA inzwischen auch den §23 machen darf. Bei §21 und§19 geht auch noch nicht alles, ein Kumpel hat mit Schrecken festgestellt, daß seine DEKRA-Prüftelle zwar das H-Kennzeichen vergeben darf, aber nicht dann, wenn das Auto importiert wurde und ein Datenblatt ausgestellt werden muß...

Wenns doch sein muß mit dem 3.0, dann würde ich besonderes Augenmerk auf qualitativ gute Motorlager und eine gut ausgewuchtete Kardanwelle legen, der 3.0 brummt wegen seiner 5 Zylinder von Haus aus gern. Sparsam ist er in der 59kw-Ausführung werder im /8 noch im W123, erst der 65kw-Motor ab 1979 taugt da was. Beim Spenderwagen würde ich auf Vollständigkeit aller 3.0-Teile achten, besonders Tacho mit Vorglühleuchte, Leerlaufverstellung, Kabelsatz und Vorglührelais, Lenkschloß.

Grüße

bacigalupo

Hallo Patrice,

ich kann mich der Meinung "lass´es" eigentlich nur anschliessen. Aus mehreren Gründen:

Der 300D im /8 ist einfach der deutlich schlechtere OM617 im Vergleich zum leistungsgesteigerten des W123 mit der späteren ESP und den anderen "Kleinigkeiten", die da noch anders sind. Insofern sind Verbrauchsangaben von anderen auch irreführend. Ich hatte jahrelang einen W123 300TD mit 5Gang, der schluckte zwischen 9 und 10 Litern. Über 10 kam er höchstens mit Trailer und Auto drauf raus. Andererseits kannte ich W123 300D mit Automatik, die nie unter 12 zu fahren waren. Wenn Du dann auch noch - wie angedeutet - PÖL in dem Motor verheizen willst, dann kann das bei den älteren Motoren ebenfalls kritischer werden, da sich im PÖL-Betrieb die Schwächen der Maschine richtig offenbaren. Ich spreche da auch aus Erfahrung, obwohl ich nur mit den üblichen Anfangsproblemen zu kämpfen hatte.

Du bist anscheinend sehr enthusiastisch bezüglich des Projektes - das ist ja schonmal eine gute Voraussetzung.
Allerdings lassen Deine Fragen eher den Schluß zu, daß Du mit dem /8 nicht so vertraut bist. Da würde ich Dir nicht raten, als Erstes so ein Faß aufzumachen! Wenn Dein Coupé nicht so aussieht, daß Du damit sofort nach dem ganzen Motor-Umgestricke gleich zur H-Abnahme fahren kannst, dann bringt das alles nix. Entweder hast Du da mit 600 Tacken nen guten Kauf getan, oder da sind die üblichen Dinge dran zu überholen und zu schweissen.
Dann steht man Ruck-Zuck vor der Frage, "wie" man das Auto denn machen will, und wenn Du den Wagen dann nicht nach 4 Jahren wegschmeissen willst, wird Dich die Sache sowieso soviel kosten, wie ein schon fahrfertiger /8er kostet. Auch als 3.0er! Ein Freund von mir hat letztes Jahr in der allseits beliebten Bucht einen recht guten 240D 3.0 für knapp 4500€ verkauft...

Und wenn Du dann die ganze Chose umhängst und dann merkst, daß der KKW 3.0er nicht die Wurst vom Teller zieht, dann isses auch Essig. So´ne Action würde ich nur machen, wenn ich genau weiß, was ich da reinhänge. Wie schon angemerkt, sind Teile für den 3.0 nicht ganz so billig.

Wenn Du damit einmal angefangen hast, dann gibt es eigentlich kein zurück mehr! Gegen "learning-by-doing"- Projekte ist natürlich nichts einzuwenden, aber frage Dich bitte, WANN Du nach Einsatz von WIEVIEL Geld gerne damit fahren willst.

Gruss Bernhard

Quote from Supay

Suche einfach eine vernüpftige, günstige Variante

Hi,

überlege dir doch einfach mal die Variante: Die fehlenden Teile organisiern und in Funktion bringen.

Da würde ich tlw. aus der bucht was (höchstwahrscheinlich n gebr. Getrieb) und tlw. von Daimler (mit Prozente als VDHler)/(oder den üblichen Teile-Danterer) beziehen und hinschrauben.

Als grober Überschlag mal nachgedacht - fehlt ja nach den Angaben ein paar Leitungen und n Getriebe , (Firlefanz wie Schlauchschellen oder Beilegscheiben beiseite gelassen) und das ne olle Halterung ab ist. Ob diese auf Standard-"Investition" (mit sicherem Ausgang zum H-Kennzeichen) nicht die allergünstigste ist??

Mein Rat: Ein anderer Motorimplantat samt Umbau-Äktschnn und Amtsgang rechtfertigt nur, wenn da richtig "Nägel mit Köpfe" machen willst - V8 V12 , sowas in die Richtung. Wegen n Liter Minderverbrauch oder grad mal n Dutzend Kilowatt-Gewinn und die Rechtfertigung vorm Amt würde ich mir das niemals geben; der Aufwand finazieller Art steht im keinen Verhältnis zum "Gewinn" - die fehlenden Teile und ein paar Verschleißteile ersetzen das ist aus meiner Sicht die effektivste und "kostengünstigste" Arbeit.

Etwas aus meiner Erfahrung: Fang an mit dem spitzen Bleistift zu rechnen und du zahlst das doppelte - will heißen z. B. nur Ersatzteile mit OME-Teilenummer egal von wem - bringt als Ergebnis einen langlebigen Oldtimer.

Mit deinem "Backround" am techn. Know-How (inkl. Bezugsquellen) dürfte die Vervollständigung zum Orginalzustand eh "fast" n Witz sein.

Gutes Gelingen - alter Kämpfer