Flossenlob (muss auch mal sein)

  • Ach ja, das ist schon schön, Flosse fahren zu dürfen. Sie ist zwar etwas behäbig im Antritt. Die Scheinwerfer sind wahrlich kein Lichtblick. Es ist lästig, jede Tür und die Kofferraumklappe einzeln auf- und abzuschließen. Und die Sitze mögen meine Wirbelsäule nicht (oder umgekehrt).

    Aber trotzdem ist jede Fahrt wie ein 'Nach Hause kommen'. Schließlich war der blaue Benz fast 30 Jahre lang mein einziges Auto, bis ich dann vor zwei Jahren beschlossen habe, dem Motor zukünftig Kurzstreckenfahrten zu ersparen.

    Der ausschließliche Langstreckenbetrieb tut der Maschine gut. Nie lief sie so ruhig und hatte so viel "Wumms" wie heute.



    Wir waren ein paar Tage mit Flosse und Wohnwagen unterwegs. Nicht weit. Nur etwa hundert Kilometer von Dortmund weg. Immerhin, anderthalb Stunden bergauf. Aber stets wohl dosiert. Kein Problem für den Diesel.

    Jedenfalls hatten wir eine schöne Zeit. Der 200er hat uns überall hingebracht, wo wir hin wollten und immer auf uns gewartet, bis wir von unseren Touren zurückkamen.



    Erst nur ein blauer Punkt in der Landschaft. Schließlich ganz nahe. Dann die Türen aufschließen. - Ja, jede mit einem anderen Schlüssel. - Einsteigen. Zuhause.



    Grüße Bernd

  • Hallo Bernd,

    es ist wie immer ein Genuß, Deine Bilder anzuschauen, Kompliment! Du scheinst es zu genießen, bei mir ist es nach > 20 Jahren genau umgekehrt: ich kann die alten Karren nicht mehr sehen ;) ... deshalb wird sich 2026 einiges ändern. Aber anyway ... jedem das Seine!

    Thomas


    P. S.: Noch einen Tipp von Hobby- zu Profifotograf: Du verwendest durchdrückende Klebestreifen für Deine Fotos, da mußt Du aufpassen :cool:

  • Hallo Bernd,

    kann ich nur unterstreichen. Immer wieder ein Hochgenuss Heckflosse oder Ponton zu fahren. Gerne schließe ich jede Tür einzeln auf. Dafür piepst nix, der Motor bleibt bei jedem Stop an, die Türen werden nicht auf einmal während der Fahrt geschlossen, das Auto macht einfach das, was ich will. So muss das und nicht anders!

    Gruß Peter

  • Hallo Bernd,

    es ist wie immer ein Genuß, Deine Bilder anzuschauen, Kompliment! Du scheinst es zu genießen, bei mir ist es nach > 20 Jahren genau umgekehrt: ich kann die alten Karren nicht mehr sehen ;) ... deshalb wird sich 2026 einiges ändern. Aber anyway ... jedem das Seine!

    Thomas


    P. S.: Noch einen Tipp von Hobby- zu Profifotograf: Du verwendest durchdrückende Klebestreifen für Deine Fotos, da mußt Du aufpassen :cool:

    Moin Thomas, etwas verspätete Midlife-Crise ;)


    Nee, mal ernsthaft, ich habe seit 35+ Jahren Bock auf alte Karren.....heute war geiles Wetter ,ich war stundenlang mit meinem 220 SE Cabrio unterwegs, allerdings Dach geschlossen. Läuft wunderbar der Wagen, kürzlich habe ich ihm noch eine neue Kühlermaske gekauft.


    Viele Grüsse


    Peter

    Wichtigtuer sind Leute, die nie etwas wirklich Wichtiges tun (Klaus-Dieter Beisenkötter 1937)

  • Hallo Bernd,

    kann ich nur unterstreichen. Immer wieder ein Hochgenuss Heckflosse oder Ponton zu fahren. Gerne schließe ich jede Tür einzeln auf. Dafür piepst nix, der Motor bleibt bei jedem Stop an, die Türen werden nicht auf einmal während der Fahrt geschlossen, das Auto macht einfach das, was ich will. So muss das und nicht anders!

    Gruß Peter

    Hallo Peter,

    einen schicken 220er hast Du da. Der passt prima zum fürstlichen Ambiente, vor dem Du ihn fotografiert hast. - Wir haben eher die Ausführung fürs Landvolk. Und tatsächlich war der 200D in seinem ersten Leben im Besitz eines Landwaren-Händlers. Deswegen fühlt sich der Wagen auf einem steinigen Feldweg mit Spurrillen erst richtig wohl. Ist schließlich seine angestammte Heimat.

    Grüße Bernd

  • /8-Fahren ist nicht viel anders, außer daß man einen Schlüssel für alle Schlösser hat (sofern nicht jemand einezelne Schlösser wild getauscht hat...) und das Fahrwerk mehr erlaubt. Man genießt die Simplizität der Technik, das Nichtvorhandensein von Bildschirmen und die Stille, niemand piepst und redet einem rein, außer der Beifahrer, aber den kann man auch an der nächsten Bushaltestelle aussteigen lassen, was mit elektronischen Assistenten leider nicht geht. Und man genießt die totale Übersicht dank großer Scheiben, gerade innerstädtisch paßt man überall durch und rein, und in Autobahnbaustellen fährt man auch bei einer 2-Meter-Breitenbegrenzung links, ohne um seinen rechten Spiegel fürchten zu müssen. Die kleinen Scheiben und die schlechte Sicht nach schräg hinten sind das, was ich an modernen Autos besonders hasse, dafür gibt es keinen Grund, außer daß die Designer offensichtlich auf dunkle Höhlen stehen.

    Und wenn man keine Zentralverriegelung hat, kann diese auch nicht verrecken, die Türverriegelungsknöpfe erreicht man im W115 rundum vom Fahrersitz aus. Altbenzfahren entspannt, es ist so einfach. Und die schönen Instrumente, die einem alles Wichtige mit einem Blick sagen, nachts so schön gelblichwarm beleuchtet.


    Grüße

    bacigalupo

  • /8-Fahren ist nicht viel anders, außer dass man einen Schlüssel für alle Schlösser hat (sofern nicht jemand einzelne Schlösser wild getauscht hat...) und das Fahrwerk mehr erlaubt. Man genießt die Simplizität der Technik, das Nichtvorhandensein von Bildschirmen und die Stille, niemand piepst und redet einem rein, außer der Beifahrer, aber den kann man auch an der nächsten Bushaltestelle aussteigen lassen, was mit elektronischen Assistenten leider nicht geht.

    Hallo bacigalupo,

    wenn ich das so lese weiß ich mal wieder, wieso auch unsere beiden Alltagsautos 30 bzw. 27 Jahre alt sind. Das eine "redet" nur mit uns, wenn das Licht versehentlich angeblieben ist.

    Das andere vermeldet auch noch den zu tiefen Stand diverser Betriebsflüssigkeiten, wogegen ja nicht wirklich etwas einzuwenden ist. Außerdem will es mich immer mal wieder in die Inspektion schicken, was ich mit gutem Gewissen ignorieren kann. Da ist alles inspiziert, was es zu inspizieren gibt.

    Als ich die Flosse 1989 gekauft habe, war der /8 für ein Studenten-Einkommen (und so schlecht war das nicht, weil ich ja schon einen Beruf hatte, in dem ich arbeiten konnte) trotzdem war der /8-Diesel für mich zu teuer. Vom W123 ganz zu schweigen.

    Mein Werkstattmeister, mit dem ich immer zusammen geschraubt habe, war aber so ehrlich mir zu sagen, dass der /8 im Vergleich zur Flosse das deutlich bessere Auto wäre. Und noch mehr würde er mir den W123 ans Herz legen.

    Mir blieb nur, den spärlichen Inhalt meines Portemonnaies vorzuweisen. Er hatte Verständnis, weil selber mal Student gewesen (Lehramt).

    Und so wurde es dann die Flosse. Ein Auto – gefühlt – wie eine Burg. Vor allem im Vergleich zu dem 2CV, den ich bisher gefahren hatte.

    Das Burg-Gefühl ist geblieben. Der Rest sind ganz viele Geschichten.

    Grüße Bernd

  • Neue Autos interessieren mich überhaupt nicht, die meisten Karren -insbesondere SUVs- finde ich eher albern bis überflüssig. Aber, man muss anerkennen, dass die Autoinstustrie offenbar alles richtig macht, schliesslich lassen sich die Autos für sehr viel Geld verkaufen.


    Meine Alltagsautos sind E280T aus 95 und R129 aus 96.


    Gruss


    Peter

    Wichtigtuer sind Leute, die nie etwas wirklich Wichtiges tun (Klaus-Dieter Beisenkötter 1937)

  • "dass die Autoinstustrie offenbar alles richtig macht" Genau da kommen mir erhebliche Zweifel. Wie groß ist doch im Moment das Gejammer der ach so notleidenden Autoindustrie!! Vielleicht sollten sich die hochdotierten Automanager einfach mal das hier Geäußerte zu Gemüte führen. Ich fahre ja gelegentlich noch Taxi. Ich kann mir also sehr gut ein Vergleichsbild machen. Denn die Taxis sind meistens nicht älter als ein paar Jahre. Die Tendenz ist wie folgt: je Neuer das Auto, desto mehr von diesem hier schon beschriebenen Nervkram ist verbaut. Auch wenn VW Passat oder Touran sich nicht schlecht fahren, so überwiegt bei mir trotzdem der Ärger über diesen verbauten Schwachsinn. Ich begreife das als Bevormundung, wenn sich die Türen nach dem Anfahren selbstständig schließen und wenn ich dann aufs Öffnen drücke, dann macht das Auto die Türen 2 Sekunden später wieder zu. Wer sich das ausgedacht hat, gehört mit der Zunge an die Wand genagelt. Egal wie, sollte sich dieser Nonsens softwaretechnisch oder via Knopfdruck abschalten lassen, so wie früher ESP bei meinem CLK Mercedes. Meiner Meinung nach ist die Autoindustrie selber schuld. Ich würde privat nie so ne Karre kaufen, wo ich viele Dinge nicht brauche oder noch schlimmer, gar nicht haben will, aber trotzdem dafür bezahlen muss!

    Gruß Peter

  • Ich denke schon, dass die Autoindustrie genau das produziert, was gewünscht ist und gekauft wird. Denn wenn alle bzw. die Mehrheit sagt, dass der Firlefanz und Klimperkram in einem neuen Auto toll ist, dann muss sich niemand mehr selbst dazu Gedanken machen.......also, son Auto ist toll und somit wird es gekauft. Getreu dem Motto:...."fresst mehr Schei$$e, Miliionen Fliegen können sich nicht irren".


    Das die Autoindustrie in Europa auf lange Sicht nicht mehr wettbewerbsfähig ist, liegt an Asien, da kann bekanntlich unschlagbar billig produziert werden. Wie ich kürzlich hörte, wird auf BYD in EU 108% Zoll geschlagen. Keine Ahnung ob das so stimmt, aber viele konservative Deutsche kaufen weiterhin lieber VW -obwohl sie in der Vergangenheit massig betrogen wurden- oder irgendein anderes deutsche Fabrikat. Deutsche haben immer schon viel zu viel für ihre eigenen Autos gezahlt, im Ausland insbesondere in USA waren die Kisten immer randvoll und zum Teil billiger. Damals MX5, dann 107er, R129 usw.


    Gruss


    Peter

    Wichtigtuer sind Leute, die nie etwas wirklich Wichtiges tun (Klaus-Dieter Beisenkötter 1937)

  • Hach Bernd,


    schöner Beitrag, von dem mich nur ärgert, dass er nicht von mir ist ^^


    Mir geht's im Ponton ähnlich - gefundenes Glück. Zudem nur einen Türschlüssel, denn auf der Beifahrerseite gibt es gar kein Schloss, dass von außen schließbar wäre. Nur den bakelit-belegten Chromtürknopf mit achtkantiger Rosette, der so schön zu all den anderen Geschwisterchen auf der Instrumententafel passt. Und von denen so allgemein nur ICH weiß, welche Funktion sie überhaupt haben. "Wofür sind denn die Knöpfe da", eine der häufigsten Fragen von jenen, die von mir die Gnade erfahren, auf dem Beifahrersofa Platz nehmen zu dürfen. ("Oh, haha, wie bei Oma auf'm Sofa!"). Und jeder Knopf braucht gewisse Kraft. Jeder Schalter im Ponton gibt Dir eine taktile Rückmeldung ans Unterbewusstsein, ob ein- oder ausgeschaltet, ob gezogen oder nicht.


    Um keinen Preis gebe ich daher den Pummel her. ich kenne ihn, er kennt mich. Bei Ampelstopps hole ich schon mal den weichen Kosmetikpinsel (mit Naturhaarborsten, versteht sich) aus dem Handschuhfach, um sich eventuell gebildet habenden Staub auf dem Fensterschlüssel abzuziehen. Regelmäßig ernte ich Kopfschütteln von meiner Frau. "Du spinnst."


    Auf längeren Reisen über eine oder zwei Wochen hinweg beobachte ich bei mir selbst, wie "normal" mir dann das Auto vorkommt. Ich erschrecke immer noch, wenn an der Tankstelle jemand auf mich zukommt, weil er ja ein unübersehbar "altes Auto", ein "richtiger Oldtimer" ist. Da möchte ich immer ausrufen: Hey, das ist einfach mein Auto. Gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen...


    Mich interessieren auch keine Neuwagen. Alle gleich. Gleich zu bedienen, alle gleich leise, gleich präzise zu lenken, gleich "problemlos". Man muss ich um nix kümmern (also eigentlich). Dazu die ewig gleichen Gimmicks, die sie sich gegenseitig abschauen. Gleiche Monitorgrafiken, und immer auch "Apple Play". Gleiche Motorräume unter ewig gleichem schwarzen Plastik.


    Gleich langweilig, emotionslos, konsumentenorientiert, verbraucherfreundlich, zum einmaligen Preisvorteil von nur zehn Milliarden Oiro, jetzt nur drölfneunundneunzig im Monat, AUCH OHNE ANZAHLUNG, nur bei Ihrem teilnehmenden (hier x-beliebige Marke einsetzen)-Partner, SPAREN Sie, aber nur bis 31.13.!


    Unsere Kraftfahrzeuge brauchen individuelle Zuwendung, besondere Kenntnisse für Erhalt, Pflege und Betrieb, dafür liefern Sie Authentizität. Individualität, und sie kleiden obendrein.


    Allzeit gute Fahrt,

    Bodo

    PS: Das mit dem selbsttätigen Türschließen bei modernen Autos hat schon einen guten Grund: Etwas mehr Sicherheit, dass Dir keiner von außen die Tür aufreißt und die Tasche räubert... hab ich mal gesehen, das gibt es leider, wenn auch nicht unbedingt hierzulande... aber wer weiß ...

    Instagram: ponton_ponton & blauer_babybenz

  • Hallo Bernd


    Danke für die Impressionen.


    Seit ich 2013 aus dem Berufsleben ausgeschieden bin, habe ich der neuen Technik abgeschworen. Beim R 230 war Schluss. Seit dem konnte ich nahezu alle Strecken mit meinem W111 QP und mit meinem W112 Cabrio bewältigen. Mit dem W112 bin ich in 10 Jahren 90.000 km gefahren und habe jeden km genossen. Zwischendurch ist mir seither mal ein R129 zugeflogen der schnell wieder weg war und ein 124 Cabrio steht noch rum. Der regt mich trotzdem er auch schon 30 Jahre auf dem Buckel hat auch schon auf. Der muss auch noch weg.


    Für mich wäre die Idealausstattung mein W112 Cabrio und für schlechtes Wetter ein simpler W116 280 SE.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mir jemals wieder einen neuen Wagen zulege bzw. einen der jünger wie die W116 Baureihe ist.


    Wenn ich überhaupt ein Fahrzeug neuerer Zeit kaufen würde, dann wäre das ein Dacia. Da stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis. Der Wertverlust in € ist verschmerzbar. Der Anschaffungspreis ist niedrig und er fährt von "A" nach "B".

    Viele Grüsse


    Winfried



    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Hallo Bodo,


    nicht ärgern. Zu irgendetwas muss das ja auch mal gut sein, das Schreiben, Fotografieren und Bildbearbeitung zu meinem Berufsbild gehören. Aber selbst ich schüttel so eine kleine "Liebeserklärung" nicht aus dem Ärmel. Da muss ich schon in der richtigen Stimmung für sein und den Kopf frei haben.


    Die Frage nach den Knöpfen bekomme ich eher selten gestellt, denn meine üblichen Passagiere sind technisch eher wenig interessiert. Wer wirklich aufpasst, sind Kinder. Einer der Neffen, der sich als einziger von der ganzen Brut den Oldtimerbazillus eingefangen hat (Golf II vom Lehrlingsgehalt gekauft und am Fahren gehalten), weiß genau, welcher Knopf was tut. Dabei habe ich es ihm nie erklärt. Er hat einfach nur aufmerksam zugesehen.


    Einen Staubpinsel habe ich definitiv nicht in der Flosse. Du bekämst die Krise, wenn Du damit fahren müsstest. Es gibt Kratzer im Lack und Beulen und es gibt jede Menge Staub. Denn die Flosse begleitet uns zum Campen, zum Wandern, zum Pilze-Sammeln, auf Kanu-Ausflüge, transportiert Baumaterial, Grünschnitt oder auch mal die schwere Motorsense mit den Ninja-Messern nebst Schutzausrüstung und müffelnden Kanistern mit Zweitakt-Mischung.

    Richtig schick wird die nie werden, denn dann könnten wir guten Gewissens nicht mehr die Dinge mit dem Auto unternehmen, die wir gerne tun.


    Das ich vergesse in einem Oldtimer zu sitzen, passiert mir auch ganz oft. Ich beantworte natürlich gerne und geduldig Fragen von Passanten. Aber brauchen tu ich das nicht. Manchmal lasse ich den Lack mit voller Absicht staubig, denn dann guckt niemand. ;)


    Dir auch immer eine gute Fahrt.


    Grüße Bernd


  • Moin,


    mir geht es wie Euch. Den 108er fahre ich in der salzfreien Zeit sehr viel und regelmässig. Das ist so normal für mich, damit zu fahren, das ist doch kein Oldtimer! 🤣


    Ich muss aber zugeben, dass mein jüngster Wagen, ein 12 Jahre alter T5, auch ein tolles Auto ist. Die Konstruktion ist ja auch schon etwas älter und das Bedienkonzept ist so, wie ich es mag: alles hat seinen Konof oder Schalter.


    Staubpinsel habe ich in keinem Wagen 😀 aber ich pflege sie durchaus.


    Der immerhin 24 Jahre alte G macht dem 108er den Platz aber in letzter Zeit streitig, genauso wie der 6.3 (der aber seiner Einspritzpumpe beraubt nun wieder Pause hat). So kam es, dass ich den 108er seit Mitte Mai nicht bewegt habe. Letzte Woche war es dann wieder soweit. Einsteigen, springt auf Anhieb an, fühlt sich seeehhr heimisch an. Alles riecht und klingt wie in den letzten 25 Jahren. Noch heute habe ich an jeder Fahrt Freude.

  • Der Kofferraum sieht aus wie von einem Terroristen. :D
    Vor allem der Kanister links.

    Hallo Michael,

    der Kanister links ist harmlos, weil leer. Die Flosse war mal ein Pöler. Sprich, ich habe sie Anfang der 2000er gut zehn Jahre lang mit Pflanzenöl gefahren. Es gab im Dortmunder Hafengebiet (ja, so was haben wir hier) sogar eine ganz offizielle PÖL-Tankstelle.

    In dem Kanister war Diesel zum Starten und Warmfahren der Maschine. Erst danach wurde auf kühlwassererhitztes und damit leichter 'verdauliches' Pflanzenöl umgeschaltet.

    Terroristen? – Okay, die Kawasaki ist nicht ohne. Ich habe ordentlich Respekt vor dem Teil. Läuft übrigens besser als die Konkurrenz mit dem orangen Gehäuse.

    Ansonsten: ich komme mit friedlichen Absichten. Jedenfalls gegenüber Zwei- und Vierbeinern. Mit dem wuchernden Grünzeug ist das eine andere Sache. Wobei, das wächst immer wieder nach. Der nächste Einsatz ist im Oktober.

    Grüße Bernd

  • Ach ja. Meinen W108 habe ich nun auch schon seit 25 Jahren - und als ich ihn gekauft habe war er noch nicht einmal alt genug für das H auf dem Kennzeichen, das kam erst einige Monate später. Und weil er mich schon so lange begleitet nehme ich ihn gar nicht mehr wirklich als Oldtimer wahr: er ist einfach eines meiner Autos und macht halt Spaß zu fahren!


    Nebenbei habe ich noch zwei andere - deutlich jüngere - Autos, aber die sind gerade beide für längere Zeit ausgefallen: der S124 mit seltsamen Elektronikproblemen, und der US-Ford mit verstecktem Rost (den wir gefunden haben als wir nur ein bißchen Kosmetik für die H-Abnahme betreiben wollten. Der TÜV hatte ihn drei Monate vorher auch nicht entdeckt gehabt ...)

    Und wie der Zufall es will, ist genau in dieser Zeit eine große Sanierung in unserem Haus angefallen. Die beiden als LKW geeigneten Wagen waren ja nun ausgefallen, und so mußte dann der weiße Riese als Baustellenlaster herhalten.


    Anfangs habe ich pro Tour nur 200 kg Zementmörtel in den Kofferraum gepackt, bald aber auf 300 kg erhöht.

    Hat alles schadlos geklappt, insgesamt habe ich auf diese Weise 1,7 t Mörtel und noch einige Zentner andere Baustoffe nach Hause gebracht.

    Nur die Leute auf dem Parkplatz vom Baustoffhändler haben vielleicht seltsam geguckt ...


    So hat der Wagen jetzt ein dreiviertel Jahr tatsächlich als Allwetter-Alltagsauto hergehalten - zum Baumarkt ebenso wie zum Aldi oder zum Zahnarzt. Das funktioniert tatsächlich ausgezeichnet, und es hebt die Stimmung bei jeder einzelnen Fahrt!


    Manchmal ist es ganz gut, sich klarzumachen dass unsere Autos seinerzeit zum ernsthaften Benutzen gebaut worden sind - und wenn sie anständig in Schuss sind, können sie das heute noch immer genauso gut.


    Schönen Gruß,

    Robert

  • Auf längeren Reisen über eine oder zwei Wochen hinweg beobachte ich bei mir selbst, wie "normal" mir dann das Auto vorkommt. Ich erschrecke immer noch, wenn an der Tankstelle jemand auf mich zukommt, weil er ja ein unübersehbar "altes Auto", ein "richtiger Oldtimer" ist. Da möchte ich immer ausrufen: Hey, das ist einfach mein Auto. Gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen...

    Genau das passiert mich auch. Leider manchmal auch so weit das ich das Auto zu einfach verkaufe und dann nachher wieder besinne wie speziell es war...


    Mathieu

    Freude am fahren - Mercedes Benz

  • Kürzlich im Urlaub hatte ich seit sehr langer Zeit wieder mal einen Mietwagen, wenige Monate alt, Nissan Juke… Meine Güte!

    Es ist ja nicht so, dass ich alles Neue schlecht finde, nur weil ich Oldtimer mag, aber den Mehrwert dieses ständigen Gepiepses, das Eingreifen beim Überfahren selbst gestrichelter Linien, eine Startstop-Automatik, die an manchen (nur an manchen) Stops auch mal aus geht und beim Anhalten auf dem Seitenstreifen völlig erratisch den Motor ohne Zutun startet und dann trotzdem über 8l braucht…. Brauch ich jedenfalls nicht.


    Und da freue ich mich trotz kleiner Unzulänglichkeiten - sogar beim Tür-reduzierten Coupé nervt mich die Pro-Schloss-ein-Schlüssel-Politik - einfach jedes Mal über die diskrete Verschwiegenheit meines Gefährts, das einfach fährt und dabei die Fresse hält.

    Und so bin ich dann halt auch oft mit meinem 220SE Coupé unterwegs, mal beim Einkaufen, auch Baumarkt, auch Zementsäcke ladend und so mancher schüttelt den Kopf, der den 111er wohl nur 3-4 sonnige Sonntage im Jahr aus der Garage holen würde.

    Aber sonntags haben die Baumärkte geschlossen und überhaupt ist das Fahren in einem Altbenz viel zu schön, als dass es meiner Meinung nach nur sonntags stattfinden sollte. Ich nutze jede sich bietende Gelegenheit. Dafür habe ich ihn hergerichtet, dafür halte ich ihn am „Laufen“ und nicht am „Stehen“.

  • Hi Paul


    So geht es mir auch. In ein 111 QP bekommt man locker ein paar Dachlatten rein. Die durchgehend geöffneten Seitenfenster erleichtern die Beladung erheblich. Auch der Kofferraum hat Platz für eine Menge Zement- oder Erdsäcke.


    Erleichtert wird die Beladung noch, wenn man „Obdachlos“ ist. Der W112 Transporter verschifft auch mal ein Solarpanel von "A" nach "B"



    Seit ich aus dem Berufsleben ausgeschieden bin, interessiert mich nicht mal mehr welchen Wochentag wir haben. Und so kommt es schon mal vor, dass ich auch an einem Sonntag vor dem verschlossenen Baumarkt stehe. Was soll’s, auch wenn dort hin die Fahrt mit meinem Oldaimler erfolglos war, so bereiteten mir auch diese Kilometer riesigen Spaß.

    Viele Grüsse


    Winfried



    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Hallo Paul, Winfried,

    Genau so belebe ich das auch. Wenn ich die Altbenze nicht mehr fahren duerfte, oder nur zu eine Oldtimer Veranstaltung, dann hoert fuer mich den Spass auf.

    Ich geniesse gerade dann wenn ich das Auto wirklich benutze und die Selbstrettsamkeit werte.


    Gruesse Mathieu


    Ab zum Campingplatz :)

    Freude am fahren - Mercedes Benz