Hallo an alle,
irgendwas ist ja immer. Bei der letzten Probefahrt festgestellt, dass mein Tacho im 350SL nichts mehr anzeigt. Weder Geschwindigkeit noch Kilometerstand. Ist noch ein rein mechanischer Tacho, also habe ich mir gedacht, bestimmt die Tachowelle abgerutscht. Tja, so einfach war es leider doch nicht.
Die Tachowelle ist nicht gebrochen und hat auch richtig im Tacho gesteckt. Also fix den Tacho ausgebaut und auf der Werkbank mit dem Akkuschrauber getestet, zeigt immer noch nichts an. Also geht es ans Zerlegen des Tachos. Nun denn, ich muss zugeben, dass mich die Funktionsweise eines Tachos schon immer interessiert hat Das tolle ist ja, dass man bei Reparaturen immer irgendetwas lernt. Und wieder eine praktische Anwendung meiner Experimental-Physik-Vorlesung aus dem 1. Semester gefunden!
Relativ schnell habe ich festgestellt, dass das Problem am Antrieb der Eingangs-Welle mit dem Wirbelstrom-Magneten liegt, diese dreht sich nicht, wenn ich den Vierkant hinten am Gehäuse drehe. Und warum nicht? Siehe angehängtes Bild. Die Welle ist an der Stelle, an der die Schnecke in die Welle gefräst wurde abgeschert... meine Frage an euch: Wie kann das passieren?? Ist der Kunstoff-Einsatz mit dem Vierkant-Tachowellenantrieb, der in die Bohrung ebendieser Welle gegossen wurde, nicht eine Art Sollbruchstelle um schlimmeres zu verhindern? Alles, an dem ich gedreht habe ist freigängig, nichts klemmt o.ä. Ich kann mir tatsächlich nicht erklären, wie die Welle an dieser Stelle kaputt gegangen ist, zumal der Tacho letzte Woche noch ohne Probleme oder Geräusche angezeigt hat.
Wie dem auch sei, ich probiere mal, ob ich das auf der Drehbank eingespannt verzugsfrei WIG-schweißen kann. Wenn nicht, muss ich einen Ersatz-Tacho bestellen und die Welle umbauen.
Habe ich so auch noch nicht gesehen.
Gruß
Marlon
PS: Ich wusste ja, dass der M116 viel Drehmoment hat, aber nicht, dass das genug ist, um den Tacho zu zerlegen