Anschluss Hupenknopf Nardi - Holzlenkrad

  • Hallo zusammen,

    ich weiß nicht recht, wie ich den Hupenknopf eines Nardi-Lenkrads (ND 390 W, KBA 70065) korrekt im W111 Coupé (220SE, also früh) anschließen muss, um keine Schäden zu riskieren.

    Situation: ich habe besagtes Lenkrad, einen dazu passenden 2-poligen(!) Hupenknopf (wie er für Mercedes-Modelle als notwendig verkauft wird) und eine passende Nabe von Nardi (3310). Diese Nabe baut etwas kürzer als die eher mal zu findende 3320 für die Modelle mit der späteren Sicherheits-Lenksäule (ab späte 250SEC, 108/109 etc.), und ist eben genau für die frühen 111/112/113 mit den längeren Lenksäulen konstruiert.

    In der Nabe befindet sich eine Kontaktplatte, die auf dem originalen Schleifring in der Lenksäule aufsetzt:



    Meine Frage nun: aus der Lenksäule kommen zwei Kabel, und sind am originalen Schleifring verschraubt. So wie es soll.

    An der Nardi-Naben-Kontaktplatte (s.o.) ist mittig ein Kabelstück angelötet, welches durch die Nabe in Richtung Hupenknopf geführt wird (s.u., gelb). Am Nardi-Hupenknopf sitzen jedoch zwei Anschlüsse. An welchen Pol des Knopfes geht das gelbe Kabelstück der Nardi-Kontaktplatte, und wie/mit was verbinde ich den zweiten Pol des Knopfes?



    Sorry, falls das eine Dummy-Frage ist, aber ... ihr wisst ja, Elektrik ist nicht so meins...

    Danke für eure Hilfe, und

    mit besten Grüßen,

    Lutz


    P.S.: die Bilder habe ich mir aus einem Fred im Pagodentreff ausgeliehen, wo ich diese Frage in einem Nardi-Fred ebenfalls stellte.

  • Hast du mal ein Foto vom Schleifring in der Säule? Sind da zwei oder nur eine Kontaktbahn?


    Der Hupenknopf sieht passend aus aber die Einzelkontaktfeder in der Nabe passt nicht dazu.


    Viele Grüsse,

    Hagen, der wohl vor 25 Jahren das letze Mal so ein 108er Lenkrad abgeschraubt hatte.

  • Moin Hagen,

    danke für die Rückfragen, das zeigt mir, dass ich es nicht hinreichend beschrieben habe.

    Also, der originalerweise in der Lenksäule sitzende Kontakt-Schleifring sieht -bei frühen 111/112/113ern- so aus:

    Vorderseite, zum Lenkrad hin:


    Rückseite, zur Lenksäule, mit den beiden Anschlüssen-Verschraubungspunkten für die zwei Kabel (Plus und Masse, nehme ich an; eines ist jedenfalls braun) die aus der Lenksäule herauskommen:


    In der Nardi-Nabe ( Nr. 3310, für frühe Lenksäulen) sitzt unterseitig die halbkreisförmige Kontaktplatte (so nenne ich sie halt einfach mal), die federnd auf der Oberseite des o.g. Schleifringes aufliegt und, ja, mit der Lenkbewegung darauf schleift halt:


    In der Mitte dieser halbkreisförmigen Kontaktplatte ist ein Stück gelben Drahtes angelötet, welcher durch die Nabe hindurch zum Hupenknopf verlegt wird:


    Der Mein extra angeschaffter Hupenknopf hat aber nicht eine, sondern zwei Anschlusspole. Dies wird im einschlägigen Sportlenkradhandel ausdrücklich als für Mercedesfahrzeuge notwendige Eigenschaft des Knopfes angegeben. Aber woher / wohin kommt ein noch einzufügendes Kabel für den zweiten Pol?


    Nun habe ich inzwischen einen soeben aufgekeimten Verdacht: möglicherweise beziehen sich alle diese Lenkradhändler-Hinweise (nennen die sich eigentlich Steuerberater?) auf die deutlich(!) häufigere, späte Sicherheits-Lenksäule?

    Denn dort sieht der Schleifring in der Säule anders = zweibahnig aus, und die dazu gehörende Nardi-Nabe (3320, für eben die späteren Säulen) hat ebenfalls ZWEI Bahnen.

    Siehst Du hier:

    Schleifring spät:


    Nabe 3320 = spät:


    Gretchenfrage also: mache ich mir einen unnötigen Kopf? Sollte ich mir den Hupenknopf einfach in EINpoliger Version besorgen, das gelbe Kabel dort anklemmen und die Sache ist geritzt? Kann Strom etwa so einfach sein? :cool:


    Beste Grüße,

    Lutz, bald mit Signalringen unter den Augen

  • Hallo Lutz,


    der Schleifring oben hat nur eine Bahn, also nix mit zwei Kabel. Wenn du die beide daran anschliesst dann hupt das wahrscheinlich dauerhaft, bei dem Auto vielleicht zu erwägen ;) Also am Säulenring nur ein Kabel anschliessen, denke ich (aber das richtige).


    Neuen Hupenknopf braucht es nicht. Einer der Kontakte des Knopfes an das gelbe Kabel, den anderen an Masse (Kabelschuh unter Schraube in der Nabe klemmen wo Kontakt zum Metall aufgenommen werden kann). Dann wieder hier berichten :)


    Ich denke die haben irgendwann herausgefunden dass Stromfluss über Lagerstellen suboptimal ist und daher auf zweipoligen Schleifring umgebaut.


    Viele Grüsse,

    Hagen, der Ferndiagnosen, oder vielmehr Ratespiele mit Fotos und selber nur Viertelwissen vorhanden liebt :)

  • Hallo Lutz,

    ich denke da gibt es keinen Schleifring.

    bei der Version hat es den Schalter am Lenkspindellager und der wird über das von Ulli gesuchte Konuslager mit der Hupenringbrücke betätigt.

    Gruß HaWA

  • Moin Hagen & HaWA,


    danke euch, aber ihr verwirrt mich gerade etwas. Nur eines der Kabel anschließen, bzw. Schleif-/Kontaktring gibts nicht :?:


    Da komme ich nicht mit. Also erstens kenne ich nur Säulen MIT werksseitigem Kontaktring, und zweitens sind da IMMER beide Kabel dran angeklemmt gewesen.

    Findet sich auch in anderen themenverwandten Freds wie z.B. dem hier (speziell Beitrag #12), der könnte auch für Ulli interessant sein.


    Dort zu sehen sind auch die besagten zwei Kabel die an den Kontaktring gehen:


    Beste Grüße,

    Lutz

  • Moin Lutz,


    dann ist dieser dieser Kupferring wohl ein gefederter Kontaktschalter und kein Schleifring. In dem Fall beide Kabel anschliessen und mechanische Verbindung mit Knopf sicherstellen. Den Kontaktschalter in deinem Lenkrad kannst du dann vergessen.


    Kann man den zusammendrücken?

    Falls ja einfach Prüfsummer oder Multimeter an die beiden Kabelschrauben halten und Ring zusammen drücken. Dann muss der Ring Kontakt geben.


    Viele Grüsse,

    Hagen

  • dann ist dieser dieser Kupferring wohl ein gefederter Kontaktschalter und kein Schleifring.


    Kann man den zusammendrücken?

    Hi Hagen,


    ja, genauso ist es. Und man kann den Federweg/Abstand über drei kleine Madenschrauben im Ring einstellen, d.h. auf Wunsch auch auf Dauerkontakt gehen.



    Eine mechanische Betätigung des Ringes über den Nardi-Hupenknopf herzustellen... kann ich mir anschauen, aber dürfte nicht realisierbar sein (siehe Bilder vom Hupenknopf weiter oben, und es gibt bis auf das Durchführungsloch für das gelbe Kabel keinerlei offene Verbindung zwischen Knopf-Hohlraum und Säulen-Kontaktring).


    Langsam ahne ich, warum man so selten Holzlenkräder in Merceden vor Bj. 1968 sieht.... ein Grund mehr, es hinzubekommen! :thumbs2up:


    Beste Grüße,

    Lutz

  • Moin Lutz,

    Langsam ahne ich, warum man so selten Holzlenkräder in Merceden vor Bj. 1968 sieht.... ein Grund mehr, es hinzubekommen! :thumbs2up:

    bekommst du den zweipoligen Schleifring montiert?

    Dann würde es ja funktionieren mit dem Kontakt oben im Lenkrad.


    Ansonsten brauchst du wohl eine Scheibe die über deinem Federkontaktsatz sitzt und über drei kleine Stifte durch das Lenkrad auf deinen Hubenknopf geht (Alu oder Kunststoffring mit Senkschrauben drin). Dann hast du die mechanische Betätigung. Das Teil sollte ja bei jedem alten Lenkrad das zur Lenksäule passt dabei sein.


    Viele Grüsse,

    Hagen

  • das hört sich alles sehr kompliziert an... ist es nicht doch einfacher?

    So wie ich das sehe, und das wäre mittels Ohmmeter zu verifizieren, sitzt der Hupknopf auf einer Feder beweglich in einem Blechtopf, wenn man ihn drückt, werden die beiden Kontakte, deren Steckfahnen man auf der Unterseite sieht, kurzgeschlossen. An eine Fahne käme wie von Hagen beschrieben, das Kabel der Nabe mit dem Rundstecker, an die andere eine Masseverbindung, die man wie oben von Hagen schon beschrieben irgendwo in der Lenksäule herstellen müsste.

    Logischerweise muss dann die halbkreisförmigen Federspange in der Nabe dauerhaft Kontakt mit dem Schleifring haben. Die radiale Schleifspur auf dem einen Buckel des "Halbmonds" scheint mir genau darauf hinzudeuten...


    ... so meine Sicht der Dinge aus der Ferne.

    Kann mich täuschen, aber so wäre es für mich plausibel .

  • Hi Carolus,

    klingt plausibel. Der Nardi-Hupknopf ist so aufgebaut wie Du vermutest.


    Wenn ich das so mache wie Du schreibst, muss ich dann am originalen Kontaktring etwas verändern? Denn der ist ja in sich federnd und wird normalerweise vom Hupring des Original-Lenkrades betätigt = aufeinandergedrückt. Was aber dann mit Nardi-Knopf nicht mehr stattfindet.


    Beste Grüße

    Lutz

  • Hallo Lutz,

    bei dem "originalen Kontaktring" dürfte es sich wie oben von Hawa & Hagen geschrieben um einen federgelagerten Hupenschalter handeln, welcher in der Flosse einfach nur Masse an die Leitung zur Hupe anlegt.

    Ich vermute, dass der originale, runde Hupenschalter mit blanker Metalloberfäche bei Nutzung der Nardi-Nabe dann tatsächlich einfach nur als Schleifring missbraucht wird (Oberseite dann metallisch blank machen).
    Schau mal, ob sich die Nardi-Nabe verbauen lässt, während der originale Hupenschalter noch in der Lenksäule drinsteckt.


    Wichtig wäre dann natürlich, dass an dem originalen Hupenschalter - an dem ja zwei aus der Lenksäule kommende Leitungen angeschlossen werden - genau die Leitung an dem Kupferring anliegt, die auch die Hupe ansteuert (und nicht die Masseleitung).


    Außerdem musst Du oben am zweipoligen Nardi-Hupknopf - wie schon vorher geschrieben - den einen Anschluss an die gelbe Leitung des Schleifrings klemmen & den zweiten Anschluss mit der Masse der Nabe verbinden:
    Gibt es bei der Nardi Nabe evtl. zum Unterlegen unter der Zentralmutter eine U-Scheibe mit Anschlussfähnchen? Dann könntest Du dort direkt die Masse abgreifen.
    Oder gibt es irgendwo im Druckgusskörper der Nabe bereits ein kleines Löchlein, an dem man einen Kabelschuh anschrauben kann? Dann dort.

    Gruß,

    Gerd

    PS: Sollte der originale Hupenschalter durch den Nardi-Schleifkontakt permanent soweit heruntergedrückt werden, dass er permanent Kontakt hat (also dauernd hupt), dann müsstest Du das Massezuleitungskabel von dem originalen Schalter abtrennen, damit es nicht dauernd hupt.

  • Hallo Gerd,

    danke auch Dir für diese aufschlussreichen Hinweise!

    Mit allen euren Ideen werde ich mal weiterarbeiten und dann wieder berichten, ob und wie es geklappt hat.

    Ich bin gerade dabei, den Kabelbaum final zu verlegen und muss erstmal den vorderen Licht-Hupen-Baum unterbringen und alles anschließen, sowie unterm Armaturenbrett noch einiges an Kabelage aufräumen, dann gehts an Details wie das Gehupe. Aber man muss bei sowas ja immer auch etwas im Voraus denken.


    Beste Grüße

    Lutz

  • Hallo Lutz,


    ahem... ich würde von der Nutzung des Hupenkontaktes alter Bauform als Schleifring abraten. Ebenso ist die Stromrückleitung über Kugel- oder Nadellager nicht unbedenklich, um es mal vorsichtig zu formulieren.


    Schleifring mit zwei Bahnen oder mechanisch mit feststehendem Kontaktring wären die Alternativen die ich sehe.


    Viele Grüsse,

    Hagen

  • Hallo Lutz,

    du müsstest statt des Kontaktringes den Kohlenhalter der Pralltopflenksäule in das Lagerschild integrieren.

    Ich fürchte nur das reicht vom Durchmesser nicht.

    Die gruselig ausgeführten Schleifringe sind ja an der Nardinabe.

    Gruß HaWA