Brennen eure Autos beim Reifenplatzer auch immer ab?

  • Hallo zusammen,


    ich war gestern auf der Autobahn unterwegs und plötzlich ein elends langer Stau. Am Ende dann ein Autotransporter mit den meisten Autos ausgebrannt. Es standen ausser jeder Menge Feuerwehrautos auch einige LKW von einer Abschleppfirma davor die so riesige Metallcontainer hinten montiert hatten. Irgendwie dachte ich instinktiv: mal wieder so ein Batterieauto abgefackelt. Jetzt habe ich heute mal auf dem Internet gesucht und folgendes gefunden:


    Quote from Südwest Presse

    Autotransporter mit Neuwagen ausgebrannt – Bis zu 20 Kilometer Stau

    Auf der A 6 kam es am Mittwochnachmittag zu einem 20-Kilometer-Stau: Eine Lkw brannte kurz hinter der Kochertalbrücke. Immer wieder brennen Autotransporter.

    Ja klar, Autotransporter fackeln praktisch stündlich ab. Völlig normal.


    Aber jetzt kommt die Erklärung:

    Quote from Südwest Presse

    Am Mittwoch kurz nach 14 Uhr kam es auf der Autobahn A6 in Fahrtrichtung Nürnberg zum Brand eines Autotransporters. Grund war ein Reifen, der etwa auf Höhe der Ausfahrt des Parkplatzes Kochertalbrücke geplatzt war.

    Aha. Ja logisch. Als mir ein Reifen geplatzt ist ist mein 123er auch sofort komplett ausgebrannt.


    Wollen die uns verarschen?!? Oder was soll das?


    Dann kommt noch ein kleines Detail:

    Quote from Südwest Presse

    Bei den Autos handelt es sich um Elektro- und Diesel-PKW der Marke Peugeot.


    Was haltet ihr davon?


    Viele Grüsse,

    Hagen


    p.s.: hier der ungekürzte Originalschwachsinn: Südwest Presse Artikel

  • Reifenplatzer beim LKW kommen häufig vor, und oft kann es der Fahrer kaum merken (z. B. am Auflieger), das ist ja kein PKW. Und wird der druckschwache Reifen etliche Kilometer lang durchgewalkt, wird er heiß bis hin zur Brandbildung. Erfahrene Truckdriver versuchen gerne, einen brennenden Reifen „abzufahren“, um die Fackel loszuwerden und nicht die ganze Ladung zu gefährden … ist natürlich nicht legal.

    Aber wenn’s mal brennt, ist Löschen fast unmöglich.

    Und bei einer Ladung von BEV auf dem Auflieger … steigen die Versicherungsprämien.

  • Hallo zusammen,


    in dem Fall stimmt der Artikel aber auch nicht. Der Grund war dann eine blockierte Bremse. Und in dem Artikel steht drin dass der Reifen an der Ausfahrt geplatzt ist und der Fahrer noch auf der Ausfahrt zum Stehen gekommen ist. Kann ja wohl kaum zu heiss geworden sein.

    Und bei einer Ladung von BEV auf dem Auflieger … steigen die Versicherungsprämien.

    Stimmt das wirklich? Ich habe den Eindruck die Kosten werden auf die Verbrenner fahrende Fraktion umverteilt.


    Aber klar, wenn dann so ein Batterieauto auf dem Hänger steht und die Temperatur über 70C steigt (was ein Verbrenner locker wegsteckt) dann kann es sein dass die Batterie exotherm zerstört wird.


    Viele Grüsse,

    Hagen

  • Grüß' Euch,


    ich war vor Jahren mit einem Kollegen unterwegs gewesen. Der, jung und ungestüm, war schnell unterwegs gewesen; was der Passat halt so hergab. Die Autobahn leer. Als ich irgendwann in den Rückspiegel schaue, sehe ich eine schwarze Rauchfahne. Das war unsere. Der Kollege war dann etwas blaß (ich auch). Der Reifenwechsel war bestimmt 1 h nicht möglich, weil das alles viel zu heiß war. Grund war einfach nur viel zu wenig Luft. Nicht die Bremse.


    So kann ich mir vorstellen, daß noch ein paar km weiter die Fuhre auch gerne Feuer gespuckt hätte.


    Beste Grüße


    Hans

  • Hi Hagen,

    sich über die Richtigkeit von "Nachrichten" in den Printmedien zu beklagen, ist heutzutage eh müßig.

    Seit Jahren ist doch dort -und vor allem bei den Online-Nachrichtenplattformen- erheblicher Qualitätsverlust festzustellen. Da wird hemmungslos voneinander abgeschrieben, oft hat man den Eindruck, dass Informationen erstmal nach Hörensagen herausgekloppt werden - Hauptsache, man ist der Erste, der es berichtet.

    Früher warn´s nur die Bild und ähnliche Revolverblätter (MoPo in HH, z.B.), wo man per se wusste, dass man nix glauben durfte, was man da drin liest.

    Mittlerweile haben aber auch die "seriöseren" Zeitungen, vermutlich aufgrund sinkender Auflagen, in den Redaktionen die Rotstifte angesetzt, was Personal und folglich Qualität angeht. Sieht man zu meinem großen Leidwesen auch schon daran, dass dort offensichtlich auch keiner mehr kontrolliert, ob die Rechtschreibung vom Verzapfer beachtet wurde. Geht alles direkt in den Druck, und so kommt es auch gern zu den teils von "persönlicher Meinung" geprägten Artikel/Aussagen oder unangemessenem Beiwerk wie eben der Feststellung, dass Autotransporter ja quasi regelmäßig abbrennen.

    Manche Zeitungen, auch sehr alte, haben gar keine eigene Redaktion mehr. In NRW erscheinen diverse Tageszeitungen mit identischem Inhalt, nur der Titel ist ein anderer...


    Von daher.... ob da nun heiße Bremse oder heiße Pelle der Grund war, ist doch egal .... Hauptsache viel heiße Luft!


    Beste Grüße,

    Lutz

  • Moin!

    Nebenbemerkung: Nur weil alle von einander abschreiben, muss es ja DESHALB nicht zwingend falsch sein. Dank aktueller (Weiter....) Entwicklungen gibt es nun die künstlichen Co-Schreiber. Die Branche befindet sich -wie viele andere- in völligem Umbruch.

    Weitere bedeutende Zeitschriften stehen schon vor dem Aus.... ;). Schade um "Guido" und "Barbara"(?)

    BG Oliver

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup:

  • Zum Thema brennende LKW Reifen kann ich mir dies nicht verkneifen. Eine meiner Lieblingsserien von früher! Auf Achse, Staffel 1 Episode 1. Schaut mal rein ab 2:35. Manfred Krug - Unvergessen.

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  • Hallo Hagen,


    nur weil man etwas selbst nicht kennt, bedeutet das nicht, dass es nicht trotzdem so sein kann.


    Es brennen sogar relativ häufig Autotransporter und das hat normalerweise (wenn nicht von Motor oder Auspuff der Brand ausgeht) eine Ursache: Die Reifen fangen Feuer. Entweder, weil ein Radbremszylinder nicht löst oder aufgrund zu niedrigen Luftdrucks. Geht bei Nutzfahrzeugen relativ schnell. Wir hatten schon am 2,7 t Anhänger am Transporter den Fall, dass es einen Reifen zerlegt hat und der innen kurz vor der Entzündung stand.


    Ich fühle deshalb eigentlich bei jeder Pause, vor allem wenn alles eher im oberen Bereich beladen ist, alle Räder kurz mit der Hand ab, ob ein Rad auffällig ist. Und ich habe schon gesehen, dass ein Fahrer eines Gefahrguttransporters am Anfang seiner Lenkzeitpause mit einem Fernthermometer alle Reifen und Bremsscheiben kontrolliert hat.


    Bei Autotransportern (und Planenaufbauten) hat der Fahrer bei einem Reifenbrand meist nur wenige Augenblicke Zeit, ein Überspringen der Flammen auf die Reifen der geladenen Autos (bzw. Plane) zu verhindern. Das geht echt ratzfatz.


    Weiter häufige Ursache für LKW-Brände, speziell mit Planenaufbauten, sind aus dem Fenster geworfene Kippen.

  • Hallo Eberhard,


    danke für die Erklärung. Bei Batterieautos auf dem Transporter ist das natürlich ein verschärftes Problem da die Batterien bei 70C bereits exotherm davonlaufen können. Dann ist der Totalverlust nicht mehr vermeidbar.


    Viele Grüsse,

    Hagen

  • Batterieautos (zu denen man ja auch Hybdride zählen kann) können noch aus ganz anderen Gründen abbrennen, zB wenn deren im Unterboden montierte Batterie durch mechanische Einwirkung beschädigt wird. In Thüringen (Bad Langensalza) gab es Ende März einen furchtbaren Unfall, bei dem eines der beteiligten Fahrzeuge auf die stählerne Leitplanke geschleudert wurde und dort liegenblieb, der Wagen brannte incl der 5 Insassen vollständig aus. Auf den in der Presse zu sehenden Bildern konnte man sehen, daß die Fahrgastzelle unbeschädigt geblieben war, keine Tür war geöffnet, aber der Unterboden kam genau auf der Leitplanke zu liegen. Bis jetzt hat sich noch niemand zu den genauen Umständen des In-Brand-Geratens öffentlich äußern wollen. Wer mag, kann sich anhand der Fotos seinen eigenen Reim darauf machen. Der Wagen des Unfallverursachers geriet dagegen trotz des Frontalzusammenstoßes (an dem noch ein dritter PKW beteiligt war, der auch in Brand geriet) NICHT in Brand. Ich schätze, man wird die Ursache des Brandes unter dem Teppich halten, es paßt nämlich gerade nicht ins Konzept.


    Grüße

    bacigalupo

  • Hallo Enzo,


    dann wird es Zeit die Nachricht zu verbreiten dass das Konzept das Falsche ist, schon alleine von der Umweltbelastung her gesehen.


    Und ja, mechanische Beschädigung führt zur sofortigen Explosion der Batterie. Es gibt ja genug Videos von Teslas in der Richtung. Das ist auch der Grund warum Teslas beim Seitenaufprall Crash immer hervorragend abschneiden. Würden sie das nicht bliebe nur ein Aschehaufen übrig.


    Viele Grüsse,

    Hagen

  • ich weiß es natürlich nicht, drum habe ich es sozusagen umschrieben. Ein modernes Auto mit Diesel oder Benziner (der MB auf der Leitplanke ist ja m.E. ein CLA Kombi) brennt nicht bei einem Frontalzusammenstoß völlig aus. Ich habe in meinem Leben schon ein paar ausgebrannte oder angebrannte Autos gesehen. Bei diesem Wrack ist keine Tür offen, kein Dach abgetrennt worden, wie es normalerweise bei Personenbergungen üblich ist. Das Auto muß sofort in Vollbrand geraten sein, als es mit seiner Unterseite auf der Leitplanke aufgekommen ist. Wenn eine stählerne Leitplanke wie ein Messer in so eine große Batterie fährt, muß es doch auf der Stelle einen großen Kurzschluß geben, mit entsprechenden Brandfolgen. So wie dort brennt kein normaler,moderner Verbrenner ab.


    Es wäre jedenfalls interessant zu erfahren, welche Antriebstechnik verbaut war. Noch interessanter wird sein, wie man zukünftig Elektrofahrzeuge gegen solche Brände absichert. Sie sollen ja die Zukunft sein. Feuerwehr- und THW-Angehörige (bin einer) interessieren sich für sowas, die werden nun mal gerufen, wenn es auf der Straße brennt. Kehrt man solche Sachverhalte wie oben unter den Teppich, ist das zumindest schäbig, Elektrohype hin oder her. Immerhin sind in dem Fahrzeug auf der Leitplanke 5 junge Menschen verbrannt.


    Grüße

    bacigalupo

  • Hallo Enzo,


    laut Berliner Morgenpost waren das keine Elektroautos. Die genauen Typen wurden aber auch nicht genannt.


    Viele Grüsse,

    Hagen


    p.s.: das Auto in dem die 5 jungen Leute verbrannt sind war wohl der Mercedes.

  • eben, es scheint ein CLA gewesen zu sein, der auf der Leitplanke völlig ausbrannte. Jetzt wäre natürlich interessant, wie eine Zeitung "Elektro" definiert bzw eben nicht definiert. Plug-in-Hybride mit konventionellem Verbrenner vorn unter der Haube haben ja auch schon recht große Batteriepakete im Chassis. Und der Wagen des Unfallverursachers brannte nicht, deswegen meine Vermutung, daß eine durch den Aufprall auf der Leitplanke zerstörte Unterflur-Antriebsbatterie zu dem schrecklichen Brand geführt hat.


    Grüße

    bacigalupo

  • Naja. wenn ein Auto mit Benzinmotor auf einer Leitplanke entlang rutscht, kann es auch die Benzinleitung oder den Tank zerschneiden und jede Menge Funken schlagen. Egal ob Benzin, Diesel oder E-Motor, Unfälle sollte man vermeiden. Als ich Führerschein machte, fuhren (fast) alle wie gesengte Säue und es gab über 20000 Tote pa. Fahrstile ändern sich. Ich wurde ja 1972 verkehrsmäßig noch von ehemaligen Stuka-Piloten, Panzerfahrern und Torpedoschützen sozialisiert, die es normal fanden mit jammenden Reifen um die Ecken zu fahren. Heute sitzen alle hoch über dem Verkehr und schleichen handy- oder navi-glotzenderweise über die Landstraße, weil das wirkliche Leben ja sonst langweilig ist. Interessant wird es dann aber doch, wenn man 'aus ungeklärter Ursache von der Fahrbahn abkommt' oder, auch gern gewählte Formulierung, 'in den Gegenverkehr gerät'. Letzteres macht mir persönlich am meisten Sorge, mit einem 'nur' 1300 kg leichten Auto ohne Sicherheitstechnik mit einem 2,5 t Hybrid-SUV zu kollidieren. Das merkt doch den Unfall kaum und der Fahrassistent macht dann nur noch den Scheibenwischer an. Schon deshalb fahre ich sehr defensiv, immer darauf gefasst, im Notfall unkonventionell ins Begleitgrün ausweichen zu müssen. Pech nur, wenn da Leitplanken im Weg sind.


    Gute Fahrt - Gruß - Christoph

  • selbst wenn Superbenzin austritt und sich entzündet, brennt ein Auto nicht so "brutal" vollständig aus. Die Tanks sind seit Jahrzehnten relativ geschützt untergebracht, und selbst beim /8, dem letzten MB mit Tank im Aufprallbereich, passiert da eher nichts. Ich habe selbst mal einen "langen" 230/8 besessen, dem bei Schritttempo ein Schläfer mit 80 km/h in den Kofferraum eingestiegen ist, der Kofferraum kam seiner Aufgabe als Deformationselement vollständig nach, zusammengeschoben rechts bis zur Heckscheibe. Der Tankeinfüllstutzen knickte ab, der Tank selbst wurde zusammengefaltet, trotzdem ging er nicht in Flammen auf, das Auto aufgrund seiner Selterhielt ein neues Heckmittelstück, einen neuen Korraumboden, ein neues rechtes Seitenteil (das linke konnte gerettet werden und Tank wie Stoßstange wurden durch Gebrauchtteile ersetzt, das Heck neu lackiert).

    Insofern befürchte ich, daß bei dem schrecklichen Unfall in Thüringen eine Unterflurbatterie schon eine Rolle gespielt haben könnte.


    Grüße

    bacigalupo

  • Hallo Enzo,

    Insofern befürchte ich, daß bei dem schrecklichen Unfall in Thüringen eine Unterflurbatterie schon eine Rolle gespielt haben könnte.

    das kann gut sein. Und es muss ja nur eine kleine Anzahl Zellen beschädigt werden damit eine Kettenreaktion ausgelöst wird. Ich habe mal Elektronik für so eine Liion Batterie entwickelt. Die Firma hat so eine Art Beton Schutzraum wo diese Tests gemacht werden. Ich werde den Chef mal anrufen und ihn fragen wie viele Zellen sein Design abkann bis alles hochgeht.


    Viele Grüsse,

    Hagen

  • Hallo Christoph und andere,


    weiß nicht, wie's Euch geht, aber vielleicht hängt es mit dem Alter zusammen, dass mir schleichend immer mehr Bedenken hochkommen, mit dem Oldie im heutigen Verkehr unterwegs zu sein - aus den Gründen, die Christoph genannt hat: Ablenkung von Verkehrsteilnehmern durch Medien und Geräte im Auto. Man ist auch ziemlich abgelenkt, wenn man mit Freisprech telefoniert.


    Liest man dazu, wie viele durch die FS-Prüfung fallen - wie hoch mögen die Fahrkenntnisse sein von denen, die halt "von Prüfers Gnaden" irgendwann doch den Lappen bekommen? Und sich mit null Erfahrung den nächsten AMG leasen?


    Auf Instagram gibt es einen schaurig-schönen Account namens "Dashcam Lessons" - gut, viel im globalen Ausland gefilmt, aber die Unfallszenerien, die man da sieht, sind schon sehr lehrreich - das meiste durch abgrundtiefe Dummheit oder eben "Schlafen am Steuer".


    Jedenfalls möchte ich auch nicht mit dem Ponton, bekanntermaßen eine beinharte Nussschale, dessen menschlicher Inhalt bei Aufprall oder Überschlag einfach wie ein Schnitzel weichgeklopft wird, kinetischen Kontakt mit einem 2,5 Tonnen-SUV haben, der von Blond-Mami "gesteuert" wird, die grad ihre Blagen von der Montessori-"Schule" geholt hat und nebenbei (Freisprech!) ihren nächsten Coiffeur-Termin mit ihrer Lieblings-Ukrainerin Anastasia abstimmt...


    Nee, das will ich nicht. Deswegen fahre ich immer sowas von auf "Hab-Acht" ... gerade mit Ponton...


    LG Bodo

  • Hallo Bodo,


    geht mir genauso, allerdings nur in Deutschland. In Frankreich, Irland, Schweiz oder Grossbritannien kenne ich das so nicht.


    Ich fahre z.B. mittlerweile lieber durch den Schwarzwald auf der Landstrasse statt auf der Autobahn damit ich keine Angst um mein Fahrzeug haben muss wenn mir Leute bei 150km/h mit nicht mal 15m Abstand an der Stossstange kleben.


    Viele Grüsse,

    Hagen