Habedere,
Innviertlerisch (südlicher Bezirk Braunau in Österreich, hügeliges Bauernland von Kühen, Frauen, die von hinten den Kühen sehr ähnlich schauen, und vom gemeinen sturen rotköpfigen innviertler Bauern bevölkert, aber auch Heimat von KTM; FACC, PALFINGER etc.) für das norddeutsche "MOIN".........
eigentlich, ja, wohne ich im Innviertel, arbeite für einen österreichischen Kranhersteller..........ja, eigentlich........
denn seit nunmehr 10 Jahren bin ich in Südostasien unterwegs, zuerst in Shanghai, und mittlerweile zumeist in Singapur stationiert.........
zur den Umständen wie ich in Thailand gelandet bin, zur Chefin, den Jungs, den 9 Hunden und dem restlichen Zoo später mehr, das ist eine andere Geschichte............die würde bestimmt einen eigenen Fred füllen........alleine der Hausbau in Thailand ist ja schon einen Fred wert.......aber dafür gibt's ja einschlägige (sic) Foren.......
nun kurz zu mir:
Vater Maschinenbauer, Hausbau Ende der 70er, Anfang der 80iger, wenig Geld für Autos, es wurden also in Zeiten meines Heranwachsens diverse Opel Kadett, von B-D durchs Pickerl (österreichischer TÜV, konnte man früher noch mit Tschick, Schnaps oder Kaffee wohlwollend stimmen) "gebastelt", im wahrsten Sinne des Wortes. Ich kann mich an einen B-Kadett Kombi erinnern, den hat mein alter Herr, ein Virtuose am Autogen-Schweißer, aus Ermangelung einer dieser damals völlig neumodischen MAG-Schutzgasschweißgeräte komplett mit dem Autogen geschweißt. Und wer die Opel von damals kennt (die waren im Prospekt schon rostig, schlimmer als ein Alfa Romeo), weiß, was das bedeutet.....
Ich stand permanent mit Eimer und nassem Schwamm als Feuerwehrmann parat........
Als 1980 Oldtimer-Markt rauskam, fiel mir irgendwann ein solches Magazin in die Hände.
bis zu meinem Führerschein 1986 hatten wir etwa 3-4 Opel, einen Ford Taunus, und einen /8 "restauriert"
Als geplantes erstes Auto stand ein B-Kadett in der Garage, komplett zerlegt und mit der Aussicht auf monatelange Schweißarbeiten, der würde also niemals fertig bis zum Führerschein. Mittlerweile hatte ich einen Ferialjob bei einem Kranhersteller, ein wenig Geld, und als der Führerschein gemacht war, zog ich eigenhändig los, einen "Übergangs-Wagen" zu organisieren, der so lange fahren sollte, bis der Kadettilac fertig war......
Als ich dann mit einem knallorange Mini 1000 vor der Tür stand, der offensichtlich nix weniger rostig war als der Kadett, hätte meinen Erzeuger fast ein veritabler Herzinfarkt dahingerafft........
Er wurde dann doch etwas lauter, was mich wunderte, denn meine zweirädrigen Ausflüge, egal welcher exotischen Art, (Vespa, Zündapp, Puch Ms50, Yamaha DT50 etc) hat ereigentlich trotz mehrerer kapitaler Brezn (Unfälle, für die des Österreichischen nicht mächtigen) eigentlich immer ganz entspannt ertragen, und im Zuge der Diskussion eröffnete er mir, daß er niemals, wahrlich niemals, Hand an dieses "englische Rotz-Klumpert" legen werde......
ich versprach, das Auto schon alleine fit zu bekommen.....
dann bemerkte ich, daß nicht ein einziger unserer Schraubenschlüssel oder unser Nussensatz auch nur annähernd passte.......learning by doing, gell......
der (P)Opel war dann doch irgendwann fertig, der Mini wurde nach einer schnellen "Schönheitskur" gewinnbringend veräußert, (mittlerweile verstand ich den Zorn des Erzeugers), aber seit ich dies Zeitung in der Hand hatte, wollte ich mit dem Ergebnis nicht so recht zufrieden sein.
Das war keine richtige "Restaurierung".....eher eine "zeitwertgerechte Reparatur", ja, etwas besser ausgeführt, Motor wurde z. Bsp. ausgebaut, komplett gemacht und auch optisch aufgewertet, aber die Sch(w)eißerei war schon eher grenzwertig, und die Lackiervorbereitung 80*iger-mäßig von diesm neumodischen 2-Komponente-Zeug dominiert, das auch mai in 2-3 Schichten zentimeterdick zum Einsatz kam, viel hilft ja bekanntlich viel......
Ja, und viele weitere Autos später, manche sind geblieben, die meisten jedoch waren nur Lebensabschnittspartner, blieben am Ende ein 1996iger Alfa Romeo Spider (wegen dem grenzgenialen Arese V6) und ein T2 Camper aus 1973 über, und die warten nun im Innviertel auf sporadische Besuche.........
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