W109 Unterboden

  • Wenn der das nächste Mal auf der Bühne steht, schau ich mir das nochmal ganz genau an. Aber ich kann mir nicht vorstellen, das eine Serie mit über 10.000 Karossen einfach per "Hand" verlängert wurden. Das macht wirtschaftlich keinen Sinn. Meiner ist auf jeden Fall komplett ungeschweißt, außer das, was im Werk gemacht wurde, das weiß ich genau. Mir ist auch noch keine Verlängerung der hinteren Türen oder eine was in welcher Art auch immer nach Mittelnaht oder Ähnlichen aussehenden Konstrukt aus zwei Türen zu einer aufgefallen. Auch das wäre bei so einer Serie mit einem Werkzeug viel billiger gekommen, als zehntausende per Hand zu verlängern. Was ich mir eher vorstellen kann, es wurden extra Bleche gestanzt, welche die Verlängerung ermöglichten. Aber eine "Schweißnaht" im Sinne einer Mig Naht gibts an meinem Wagen nicht am Unterboden.

    Türhäute und Dach kann man ja auch nicht so einfach verlängern, das wäre doch viel zu teuer und aufwändig gewesen. Und die Schweller, das wäre doch nie wirklich Stabil, da einfach was ein zu braten. Stell dir mal vor, die Presse macht ein komplettes Seitenteil, von der A-Säule bis hinten. Und alles wird aufgeschnitten um aus einem anderen Seitenteil 10 cm raus zu schneiden? Für ein Auto sechs Türen stanzen? Da hab ich meine Zweifel.

    Es wurden doch nicht alle Teile von Hand verlängert, das hat ja auch keiner behauptet. Türaussenhäute hinten, Dachhaut, Deckschweller.. waren bei den SEL-Typen von vornherein länger. Aber die Bodengruppe, die Korpusse der hinteren Türen usw. wurden von den kurzen Radständen verwendet und händisch verlängert. Und ja, vier hintere Türkorpusse vom normalen Radstand wurden zu zwei Türen für die SEL Versionen zusammen gebaut, klingt komisch, war aber so...


    MfG

    Maik.

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)

  • Hallo,


    die NOS DB Ersatzteil W109 SEL Aussenschweller von einem Bekannten, die ich vor etlichen Jahren vor dem Verbau mal in Händen hatte, waren mit ziemlicher Sicherheit auch nicht als ein Teil aus der Presse gekommen - da war auch deutlich zu erkennen, dass man diese aus jeweils zwei Teilen zusammengesetzt hatte.


    Habe aber leider keine Bilder davon gemacht...


    Gruß,


    Gerd

  • Lebenstraum 280 SEL, endlich ist er wahr geworden! :)

  • Das sieht aber nach einem extra für diesen Zweck gefertigtem Blech aus, das eingefügt wurde (Türe). So hab ich das ja auch vermutet. Ich glaube halt nur nicht, dass dafür eine Türe sozusagen zerschnitten wurde. Es ist ja auch nicht so, dass einfach ein 10 cm Streifen eingefügt wurde, sondern alle relevanten Teile an "unterschiedlicher" Stelle mit extra dafür angefertigten Teilen verlängert wurden. Das ergibt dann die gewünschte Festigkeit und Steifigkeit der Karosserie. Für diese zusätzlichen Bleche lohnen sich extra Presswerkzeuge allemal. Zumal z. B. der obere Türrahmen ja auch extra gefertigt wurde , wie Dach und Türhäute.

    Das ist dann ganz normal in die Fließbandfertigung eingeflossen. Damals gabs eh noch keine Schweißroboter wie heutzutage. Insofern ist jede Karosse aus den Zeiten vor 1985 weitgehend Handarbeit.

    Wenn jetzt Nachfertigungen aufgelegt werden, ja dann ist es durchaus lohnend, die Sachen mit Aussschnitten aus den kurzen Teilen zu verlängern.

    Lebenstraum 280 SEL, endlich ist er wahr geworden! :)

  • Die Türen sind aus 2 jewiels gekürzten Innenteilen zusammen gesetzt worden.

    Man muss dazu immer die Vorgeschichte betrachten, die zu der Entscheidung geführt hat es mit oder ohne zusätzliche Presswerkzeuge zu lösen.

    Grundlage hierfür ist eine dem Managment vorgelegt Schätzung der zu erwartenden Stückzahl und der Kostengünstigsten

    Umsetzung des Projekts.

    Daran wird dann Entschieden,

    a) wir fertigen ein extra Presswerkzeug

    b) wir fertigen nur ein Abschnitt Werzeug für z.B. die Türinnen Teile.


    Die Entscheidung kenne wir anhand des Resultates, den Weg der dazu geführt hat, leider nicht.


    Im Anhang noch 2 Fotos der Schweller in denen man die Verlängerung sieht.

    Leider nur nicht allzugute Foto Qualität.


    Ach ja, wenn StefanR die Teile nicht sieht, dann ist an seinem Auto anscheinend doch schon massiv nachgearbeitet worden.

    Die Verlängerung wurde im Werk damals sehr einfach ausgeführt und ist an jeder Stelle deutlich sichtbar, sogar durch den Steinschlagschutz am Schweller wenn man genau hinschaut.

    Da wurde öfter als einmal deer Hammer eingesetzt und die Tellerschleifmaschine verkantet.... Es war halt alles noch Handarbeit früher und der Alkohol in den Rohbau Bereichen hat sein übriges dazu beigetragen. :wacko:


    Breiti

  • Ne, ne, das sieht man alles eigentlich recht gut. :) Wenn man z. B. eine Türe verlängern möchte (ohne Aussenhaut), braucht man zweie, die entsprechend gekürzt werden. Einfacher ist es aber , evtl. sogar am selben Presswerkzeug, nur bis zur benötigten Länge ein Blech einzulegen. Weil, man spart sich den aufwendigen Schnitt (der auch enorm Dreck verursacht), und es bleibt kein Blech übrig, was ja für den Müll wäre. Ich bin relativ sicher, die haben die Teile zum Verlängern extra angefertigt, ohne wegen 10cm (eigentlich ja 12 cm, weil es 2cm überlappt), 90cm Bodenblech zu entsorgen. Dass das Ganze dann relativ rustikal verbaut wurde, sehe ich ja an meinem selbst. Sowas muss in der Produktion schnell gehen, das wurde nach ein paar händischen Langen sehr schnell in den Betriebsablauf integriert, weil eben viele bestellt wurden. Es sind ja auch Sicken dran, damit es schön überlappt, auch die sind per Hand nur extrem Aufwändig zu realisieren. Wer mal Bleche selbst angefertigt hat, weiß, wovon ich spreche. Schwaben sind sparsam, die werfen keine 50% hintere Türen weg, die haben sicherlich effizient gearbeitet!:thumbup: Auch mit Hammer und Megaschleifer!

    Lebenstraum 280 SEL, endlich ist er wahr geworden! :)

  • Hallo,


    zur Verlängerung des Türinnenrahmens hat man wohl das Innenteil einer kurzen Tür zweigeteilt & dann einen speziell für die langen Türen gepressten Streifen dazwischengesetzt.

    Der eingesetzte Streifen lässt sich an Breiti's erster Innenansicht einer langen Tür recht schön erkennen:



    Der Streifen selbst kann dabei nicht direkt aus einem kurzen Innenteil gestanzt worden sein - dann müsste ja er einen Abschnitt der großen "Serviceöffnung" aufweisen & das lange Innenteil würde letztlich ein seltsames "Loch" aufweisen...


    Gruß,


    Gerd