Heute vor 55 Jahren: Die Vorstellung der neuen Baureihe W114 und W115 in Sindelfingen

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    Heute vor 55 Jahren, am 9.1.1968 wurde die damalige neue Generation der Personenkraftwagen der Presse vorgestellt.


    forum.mercedesclub.de/wcf/index.php?attachment/67639/


    Kein Geringerer als Dr. Hans Scherenberg, Vorstandsmitglied und Chefingenieur stellte die neuen Typen vor. Auf der Bühne wurde eine breite Auswahl der neuen Typen präsentiert:

    220 D (W115), 280 S (W108) und der 250 (W114).

    Zusammen mit den weiteren Modellen der völlig neu entwickelten Baureihe, flankierten die überarbeitete Serie W108, W109, W111 Coupe und Cabrio, W113 Pagode bis hin zum 600er diese große, zweitägige Veranstaltung.


    Die Typenbezeichnung Strichacht war damals noch nicht geläufig, obwohl sie auf allen damals neuen Modellen auf den Typenschildern und in der Zulassung zu finden waren.

    Strenggenommen ist ein 280 SL der Baureihe W113 auch ein Strichacht.

    Wir meinen heute mit der Bezeichnung Strichacht aber natürlich die Modelle der Baureihen W114 und W115.

    Vom eher trägen 55 PS Diesel bis hin zum sportlichen 185 PS 6-Zylinder mit elektronischer Einspritzung bot die Motorenauswahl immer etwas für jeden Geschmack.


    Diese langgebaute Baureihe wurde mit über 1,9 Millionen Stück nahezu genauso häufig gebaut und verkauft wie alle anderen Mercedes-Benz (und Mercedes und Benz) von 1885 bis 1967.

    Diese Baureihe war ein überwältigender, weltweiter Erfolg.

    Diverse Bücher wurden in den letzten Jahrzehnten über diesen Meilenstein verfasst. Die Bibel ist sicherlich das Buch von Michael Rohde und Detlef Koch.


    Viele von uns erlebten im Strichacht ihre ersten Erfahrungen, sowohl auf der Straße als auch abseits.


    Mit einer kurzen, gut vierjährigen Unterbrechung bewege ich seit meinem 18. Lebensjahr einen 6-Zylinder Strichacht: Zunächst 15 Jahre lang Vaters 230/8 von 1971, dann jetzt fast 20 Jahre lang meinen 250/8, einen echten Strichacht aus Mai 1968. Der 230/8 kam gut fünf Jahre vor meiner Volljährigkeit ins Haus und diente als Alltagsfahrzeug.

    In diesen fast 35 Jahren habe ich mit diesen souveränen Autos einiges erlebt und gesehen. Der 230/8 musste den ungeduldigen, impulsiven Fahranfänger ertragen, der 250/8 war Daily-Driver, Urlaubs- wie Hochzeitsauto. Wir waren zu diversen Gelegenheiten bei Clubtreffen im In- und Ausland.



    Ende 2003 habe ich für die Benzheimer Flosskeln meine Erlebnisse des Kaufs zusammengefasst.

    Nachlesen kann man es heute noch auf meiner kleinen, privaten Internetseite:

    https://www.byzanzgold.de/die-autos/hartmut/


    Was sind Eure Erlebnisse, Erinnerungen oder Erfahrungen mit den Mercedes 200 D bis 280 E?

    Antwortet doch gerne mit einem eigenen Beitrag.

  • Es sprach eigentlich nix dafür Mercedes-affin zu werden. Meine Eltern bewirtschafteten den kümmerlichsten Bauernhof in unserem Ostseekaff, da war nur Ford drin. Klaus Wulf hatte nen schilfgrünen 240D/8, Hans Klindt nen 200er/123 Benzeng, Otto Blöcker nen mimosengelben 240D/123. Wie es sich für Bauern gehört. Mein Onkel Klaus hatte Ende der 70er einen karneolroten /8 Diesel, da war er Ende 20, er mochte schon immer auf dicke Hose machen. ich kann mich an eine Nachtfahrt erinnern und an die beleuchteten Armaturen.

    Bevor mit 18 der Lappen für Autos kam war ich eher auf Trecker fixiert, vom Konfirmationsgeld und Zeitungsaustragen wurde ein IHC zusammengespart, der dann öfter mal auf dem Parkplatz des Kreisgymnasiums stand.

    Autotechnisch gings dann erstmal in Richtung Opel, n paar wilde Jungs bei uns im Dorf hatten Ascona B's in tief breit laut, brauchte ich auch.

    Dann gings mit der Lehre los, die Jungs in der freien Werkstatt hatten allesamt vorher bei Mercedes hier aufm Dorf gewirkt, da muss es damals reichlich rustikal zugegangen sein...durfte dann mal einen agavengrünen 200D/123 zum Lacker fahren...wie geil lahm ist das denn?

    Opel weg, /8 sollte an den Start. Es wurde ein mimosengelber 200D vom Bauernsohn gekauft, mit ATM 110TKM und knuspriger Karosse bei 3 Monaten Rest Tüv (Kommentar von meinem Chef: wisst Du denn Motor in de Schüffkoor dör de Gegend föhren?). Von da an gings ab, Freitag war Annoncen Avis Tag, da standen jede Woche für 3 stellige DM Beträge /8er, drin, man fuhr durch Schleswig Holstein bis in die entlegensten Ecken und durfte gespannt sein ob einen Schrott oder das große Glück erwartete, ich weiss nicht wieviele Karren ich mit gerissener Unterdruckmembran als mit Motorschaden billig eingekauft habe...es wurde getüvt, geschlachtet, auf Lager gelegt, Teile an den Libanesen verkauft...

    Also reichlich Durchlauf, irgendwann wurden Sonderaufbauten interessant, die Scheune steht heute noch voll. Während /8er am Anfang als "Türkenschleuder" oder " das Alternativenauto das jeder hat" beschimpft wurden, ist man heute Exot wenn man /8 im Alltag fährt.

    So sinds bei mir 30 Jahre /8, das soll ,auch so weiter gehen solang ich kriechen kann und es Diesel gibt. Nicht zu vergessen sind die ganzen Freundschaften/ Bekanntschaften rund ums Alteisen, die Treffen etc.

    Also für mich schon ganz gut dass der /8 rausgebracht wurde...

    Gruß Tobias

    • Official Post

    Danke Tobias für Deinen Beitrag mit Deinen Erlebnissen.


    Vielleicht mag der eine oder andere auch noch etwas dazu schreiben.

  • Hallo zusammen,


    auch für mich hat der /8 eine zentrale, emotionale Bedeutung in meiner Kindheit, denn Vaters 1971er 220 in hellbeige (oder war es weißgrau?) war lange Jahre unser Familienauto, und die Rückbank war meine beste Freundin. Manchmal aber auch nicht, denn auf unseren Urlaubsfahrten vor allem nach Österreich mussten meine Eltern nicht nur einmal anhalten, weil mir da hinten oft kotzübel wurde; vielleicht lag's nicht nur an der überaus komfortablen Federung, sondern auch am Kettenrauchen meines Alten Herrn.


    Aber es hat mich immer begeistert, wenn er gegen den Protest meiner Mutter die Tachonadel des 220ers auf der Autobahn einfach "zum Spaß" mal auf's Ende der Skala versucht hat zu bringen: Bei 180 war Schluss, und meiner Mutter auf dem Beifahrersitz (Gurte? Pah!) wurde da schon recht deutlich :))


    1979 hat er ihn doch in einigermaßen verbrauchtem Zustand (mit Rostlöchern, nicht nur -stellen - Winter im Bayerischen Wald! Salz! Split! Trotz Nachlackierung!) einem Gebrauchtwagenhändler "übereignet", der damals ältere Benz in Richtung "Nahen Osten" schob. Das Auto hatte wohl schon seinen Besteller. So war es übrigens auch mit der 190er Flosse, die mein Vater vorher hatte.


    1996 lief mir spontan ein Ersthand-230.6 aus Bj 1975 zu, den ich - und ich erzähle keinen Schmuh - erst nur aus dem Augenwinkel im Vorbeifahren vor einer Garage in Gräfelfing habe stehen sehen. "Hatte der einen Zettel in der Windschutzscheibe?" - Umdrehen, nochmal gucken - aber ja! So kam ich zwanzig Jahre nach der Kindheitserinnerung für ungelogen 1.900 DM zu einem weißen Sechzylinder-Automaten mit Becker Mexico mit Suchlauf, nur 79.000km auf der Uhr und einer blauen (!) Innenausstattung, die wie NEU war, Armaturenbrett ohne Risse und dazu die Heckscheibenheizung mit den feinen Drähten. Und neu roch. Nur leider kein Schiebedach. Ich kaufte ihn auch, weil ich ein Zweit- und Winter(!)-auto zusätzlich zu meiner Heckflosse 200D brauchte. Zu der Zeit war ich auch vdh-Mitglied und nahm mit diesem /8 an einigen Ornbau-Pfingsttreffen teil, als sich meine 200D/Flosse zu lebensrettenden Maßnahmen bei Günter Lehmann befand. Die Münchner Crew kennt mich vielleicht noch....


    Diesen 230.6 fuhr ich tatsächlich im Alltag inklusive Winter, über die Alpen, Bundeswehr-Pendelei, und ich habe über 100tkm draufgespult. Ich fuhr ihn so mit 12-13 Liter /100, er war immer top eingestellt. Einmal flog mir die ZKD, aber wie alles, war das Auto vollkommen problemlos und dabei so komfortabel wie kultig. Und sicher: Ich bin einmal in München einem Fiesta aufgefahren.... hab gepennt.... der Ford war Schrott, aber am /8 ging die Reise mit einem neuen Kotflügel, Stoßstange und Kühlergrill einfach weiter.


    Uns trennten dann aufkeimende Rostprobleme, denen ich aus Zeitgründen nicht her wurde, und doch der Wunsch nach "Aufstieg"... ich hatte dann schon einen W116 und einen W126, vor allem Letzterer war halt dann für meine viele Fahrerei quer durch die Republik und durch Europa doch das um Welten bessere, schnellere, schönere und vor allem leisere Fahrzeug. Einzig ärgert mich, dass ich das feine Becker nicht ausgebaut und gesichert habe... als ich den inzwischen noch rostigeren 230er ein halbes Jahr später in München bei meinem Nachfolgebesitzer stehen sah, hatte dieser es durch ein modernes Plastikradio getauscht...


    Ich erwische mich heute oft mit dem Gedanken: Och, so ein Strichacht wäre es doch auch wieder mal.... aber die Preise für Gute liegen ja auch schon jenseits von Gut/Böse. Als ich 2015 meinen Ponton fand - was durchaus auch mühsam und nicht billig war - hatte ich kurz vor Kaufabschluss noch einen Stricher angeboten bekommen... ein 220er in Traumzustand für 12.000 Euro.... aber ohne Schiebedach, handgeschaltet, beige, brauner Stoff..... absolut basic.... fand ich letztlich weniger überzeugend als seinen tabakbraunen Großvater, der es dann aufgrund seiner Rundungen, die meiner Frau besser gefallen und als reiner Oldtimer dann wurde.


    Ein Bekenntnis noch: Sollte mir wieder ein /8 über den Weg laufen, sollte es eine 2. Serie sein. Die finde ich besser, leiser, die Stoffe robuster, die Rücklichter cool geriffelt. Wenn, dann Vierzylinder, Automatik, SD und irgendeine Fehlfarbe und vor allem glatte Haut. Aber finde das mal, wenn du nicht suchst.... daher weiter


    pontonische Grüße

    o=*=o

    Bodo

    instagram: ponton_ponton

  • PS: Hier noch ein Bild von meinem damaligen treuen Stricher aus 1997 oder 1998 (und wie damals - da hatte man sogar noch die Wahl zwischen EU- und DIN-Kennzeichen - am Münchner vdh-Stammtisch sich so mancher über das EU-Kennzeichen aufgeregt hatte.... ;))


    COLORGLAS !!!!!



    LG Bodo

    instagram: ponton_ponton

  • Dies war mein /8, ein roter 200D mit satten 55 PS. Obwohl mein erstes Auto ein BMW 1602 war, machte mir der lahme Diesel im direkten Anschluss damals viel Spass, das Vorglühen war im Winter immer sehr spannend, aber er hat mich nie im Stich gelassen.

    Ich war damit oft in Westberlin, dort fand ich es damals irgendwie geiler als bei der Bundeswehr ^^....mehr als 100 Km/h auf der Transitstrecke durch die DDR war sowieso Wahnsinn.


    Gruss


    Peter

  • Servus,

    gerne geb ich meinen Senf dazu:

    Nachdem er vorher den gebrauchten VW Käfer seines Bruder und dann einen fabrikneu (!) gekauften VW Typ3 Varian gefahren hatte, übernahm mein Vater von seinem Vater etwa 1974 dessen 68er 200D. Außen grau, innen braun, Lenkradschaltung. Herausfordernd waren die Fahrten von Augsburg nach Birkach (Deswegen, übrigens, eine immer noch währende Verbundenheit mit den Stuttgarter Kickers. Das Stadion am Fernsehturm ist nur einen Steinwurf weit weg und wir waren, wenn möglich, bei deren Heimspielen) bei Stuttgart zur Oma: Drackensteiner Hang hochgekämpft, auf der anderen Seite runter und solange ich denken kann war ab da auf der A8 irgendeine Baustelle. Vorbei an den damals gut sichtbaren Obstbaumfelder und wenn man die "Hannibalen" sah (drei Hochhäuser, keine Ahnung woher der Name), wars nicht mehr weit.

    Erste Schraubererfahrung auch damit gesammelt. Der 200D mußte auch ein paar mal auf die Insel - per Hoovercraft - und einmal, nähe Loch Ness erging er sich in furchtbarer Ölinkontinenz: Ich habe noch vor dem geistgen Auge, wie ich im zarten Alter von etwa fünf Jahren nachts im Regen im Lichte einer Taschenlampe zusammen mit Papa und dem Mann vom AA Roadservice im Motorraum die Leckage suchte - und als einziger fand! Der Mechaniker stopfte sie provisorisch mit ein paar Streichhölzern.

    Ca. 1978 mußte der Diesel gehen und wurde ersetzt durch einen ahorngelben 230.4 aus 1974. Bemerkenswert: separates Kasettendeck von Blaupunkt, befestigt unter dem Armaturenbrett Fahrer-Tür-seite. Bleibende Erinnerung hier vor allem das faszinierende und wunderschöne blaue Licht, das im Dunkel von der Fondsitzbank im wieder atemberaubend tiefblau in der Mitte des Kombiinstruments zu leuchten begann. daß es nur das schnöde Kontrolllicht der Fernlichts war, wurde mir erst später bewußt. Geschont wurde der nicht. Zur anderen Oma nach Münchberg/Obfr. Ab Autobahn A9 Vollgas, ab 130 war das Radio hinten nicht mehr zuhören und bei 170 hörte man nurmehr Geräusch. Die Tachnadel ging derweil von ganz voll bis ganz leer.

    1984 war der 230.4 dann langsam ausgezehrt und es kam der labradorblaue 230E (den ich immer noch fahre) als Jahreswagen ins Haus. Allerdings blieb der /8 noch etwas über ein Jahr als Einkaufsauto für meine Mutter. Ich entwickelte in dieser Zeit eine starke Bindung zu ihm, beinahe täglich habe ich mich in der Garageneinfahrt mit dem Wagen beschäftigt. Umso trauriger war ich, als er endgültig gehen mußte. Ab und an suche ich noch auf einschlägigen Handelsplattformen, ob er vielleicht nochmal auftaucht, glaube aber nicht daß er überlebt hat.


    Nun, 2007 kam dann der erste eigene /8, ein 220 Bj 72. Hier war gleich eine umfangreiche Instandsetzung und damit auch der Clubeintritt beim VdH nötig. 2020 gesellte sich noch ein gleichalter 280E dazu.


    *-Gruß

    Thomas

  • Moin nochmal,


    hier auch mein Senf dazu: Ich hatte zwei /8:

    einen in rot als 200D mit den sagenumwobenen 55 PS als Student in den 80er Jahren, gekauft für 4000 DM, verkauft für 200 DM, wegen irreparabler Rostschäden (traurig ,traurig)

    und dann später von 2000 bis 2006 diesen Schönling




    natürlich auch wieder ein 200D (dieser Bezeichnung haftet ein gewisser Nimbus an!!), Erstzulassung Januar 1976 (!) also einer der letzten, die gebaut wurden.

    Der Wagen war absolut zuverlässig im Alltagseinsatz, einen Urlaub in Schweden hat er klaglos mitgemacht, seine liebenswerte Schwerfälligkeit vermisse ich immer noch.


    An diesem Auto musste ich in den 6 Jahren lediglich eine Wasserpumpe erneuern, ich kann also verstehen, wenn es Leute gibt, die behaupten, dass die /8 er die qualitativ hochwertigsten Autos waren, die weltweit jemals gebaut wurden, abgesehen vom Rost, der mich so viel Geld gekostet hat, dass ich dieses Schmuckstück letztlich doch verkauft habe .... nach Eckernförde, vielleicht rollt er dort ja noch immer herum.


    so schön, schön war die Zeit ....


    Beste Grüße

    Rüdiger

  • Hallo aus dem Süden,

    mein erster Benz, ein 220 D, Baujahr unbekannt, für mich einfach nur gut!

    Endlich ein Mercedes. Kompression keine, Rost dafür umso mehr.

    Folgende Änderungen wurden vorgenommen:

    1.) Mit Hilfe von Lehm und einer 150 Watt Lötkolben Heizpatrone wurde selbige zwischen Einspritzpumpe und Motorblock eingebacken, bei zuvor warmgefahrenem Motor.

    Sensationelles Ergebnis:

    Motor warm am frühen Morgen dank durchheizen in der Nacht. Anspringen kein Problem mehr.


    2.) Durchbruch zum Kofferraum mit Stichsäge. Nur ließ sich am Boden entlang schlecht sägen. Also Ermüdungsbruch mit Hilfe von hin und her biegen. Denkste,

    das Blech war dermaßen gut, es ließ sich nicht ermüden. Müde wurde nur ich. Warum ist er dann so schnell gerostet?


    3.) Verschrottet


    Benz Nummer 2:

    280 SE Automatik, 6 Zylinder, alle 6 Zylinder fest dank Wasserschaden. Ausbetonierte Schweller.

    Folgende Änderungen wurden vorgenommen:

    1.) Motor raus, 220 D mit Schaltgetriebe rein. Alle Löcher in der Karosse vorhanden für Kupplung und Schaltung etc. Hat alles vom /8 gepasst.

    Kardanwelle und Motoraufhängung angepasst, Tüv ohne Probleme.

    Schönes Fahrzeug, scheiß Blech, eine Rostlaube.

    Ach hätt ich ihn nur erhalten...

    Aber sparsam war er.

    Dann kam ein 220 D im Hanomag...

    Andere Geschichten.

    Grüße vom

    Hanobertel

  • Hach ja, der /8…


    hatte auch zwei, einen mit 4 Türen und 4 Zylindern, einen mit 2 Türen und 6 Zylindern.


    Der 200D war ein Notkauf, weil ich den 108er schonen wollte. Kostete damals (1998) schlanke 2500.- DM und war entsprechend beieinander. BJ 71 und damit 1.Serie, weiss vergilbt, absoluter Nullausstatter und

    braun-gemischte Innenausstattung, Rückbank und Vordersitze nicht so wirklich aus der gleichen Serie, wie gesagt: Notkauf, da darf man nicht so pingelig sein.

    Der fuhr mich aber bei Wind und Wetter täglich 70km (einfach) in der Arbeit und zurück und auch überall sonst hin (zb Portugal). Als Dank dafür spendierte ich ihm noch eine Oberflächenüberarbeitung: neuer Lack, jetzt dunkelrotbraun, selbst grundiert und geschliffen, mit entsprechender Oberflächengüte, aber hey, mein erster eigener Lackaufbau. Dann, weil ein Nachbar die gerade verkaufte, rasch noch eine moosgrüne 2.Serien Innenausstattung mit 4x Sitzheizung und 4x Kopfstützen rein und fertig war mein Wohlfühlmercedes. Vergesse nie, als ich mal mit dieser Fuhre eibe Bekannte abholte. Sie wartete bereits am Strassenrand, öffnete die Türe und quieckte „uähh, der is ja total grüüün innen“. Tja.

    Jedenfalls war das trotz allem keine dauerhafte Sache (also mit dem 200D, die Bekannte war eh nur Bekannte und nach dem Grünschock verlor man sich recht schnell aus den Augen). Es mussten mehr Zylinder mit mehr Leistung her.


    Und so kam /8 Nr. 2, ein Kuhpeh, ohje. Wollte ich davor und danach nie, wegen der Proportionen, aber damals dann plötzlich doch. Vielleicht, weil der dunkeloliv mit cognac Leder war „Uiiii, der ist ja grüüüün aussen“. Geschmäcker sind halt verschieden, dazu noch mehr am Schluss. Was Grün betrifft, krieg ich jedenfalls sofort nen rosa getrübten Blick. Und er war 1972, mein Jahrgang. So wurde der 250CE meins. Sehr cooles Fahren, toller Motor, erstes MB-Coupé, immer alle Scheiben unten und SD offen. Hat der Vorbesitzer wahrscheinlich auch so gemacht, auch bei Regen. Ergo: Unterboden tot, C-Säulen-Rost, Wasserkasten durch. Also all die Stellen, bei denen nicht nur ein Michael Rohde schon früh riet unbedingt die Finger wegzulassen, sondern auch jeder sonst halbwegs sehende und vernunftbegabte Automensch. Aber wie gesagt, er war grün und ich blind.

    Hab jedenfalls all den Mist gemacht bzw. machen lassen, das sprichwörtliche Fass ohne Boden, mich anschliessend noch ein halbes Jahr am so gemachten Wagen gefreut und ihn dann verkauft.
    Denn: zum fahren sind sie ja schön, aber sonst eher nicht so - richtig warm geworden bin ich mit dem Design der /8 nie. 1.Serie Heckansicht ja, aber die Front bei beiden Serien… hm. Nee. Sympathisch ja, schön nein. Aber das ist selbstverständlich Geschmacksache und ich verstehe jeden, der die Dinger gern hat.


  • Es begann alles im Herbst 1985. Das Alltagsauto war ein Pirelli-Golf-GTI. In einem Schreiben teilte die Versicherung mit, dass die Regionalklassen erheblich höhergestuft würden, da zu viele GTI Fahrer in Unfälle, meist wegen überhöhter Geschwindigkeit, verwickelt waren. Also sollte der GTI weg. Es musste aber erst ein anderes Auto her. Unsere Tageszeitung mit KFZ Inseraten erschien damals immer um 12:00 mittags. Da ich jemanden in der Druckerei kannte, bekam ich die Inserate schon um 10:00 von ihm vorbeigebracht, Und da wurde, unter der Rubrik Mercedes, ein 72er 220 Benziner für VB 750,- Mark angeboten.



    Die Besichtigung war, über das Festnetztelefon, schnell vereinbart. Der Wagen war in 624 gelb mit Schiebedach, Scheinwerfer WischWasch, MAL und Automatik. Für 650,- Mark wechselte er den Besitzer und wir waren zum ersten Mal Besitzer eines Benz. Das Gefühl auf den schwarzen Stoffsitzen werde ich nie vergessen. Die erste Tankfüllung überlebte das Wochenende nicht. Cruisen, mit dem rechten Arm lässig auf der Mittelarmlehne liegend, war angesagt. Der Wagen diente uns dann – siehe Foto – 1987 noch als Hochzeitsauto. Danach hatte er die Macke, dass er zwar ansprang, aber nur beim bloßen Betrachten des Automatikwählhebels sofort wieder ausging. Dies Problem bekam leider niemand so richtig in den Griff, so dass der Wagen, nach 3 Jahren, für tatsächlich 950,- Mark wieder den Besitzer wechselte.



    Danach kam ein 1970er 250CE Coupé in 571 rot metallic mit elektrischem Schiebedach und 5-Gang Schaltgetriebe ins Haus. Parallel dazu ein 1970er 220 Benziner in 904 mit rotem MB-Tex. Der Wagen war seinerzeit von einem Botschaftsangehörigen in Saigon bestellt worden. Der Besteller war dann allerdings während der langen Lieferzeit wieder nach Deutschland versetzt worden und so blieb das Auto im Lande. Der Wagen hatte einige interessante Extras, wie zum Beispiel den niederverdichteten Motor – NV war groß auf dem Block gestempelt, Unterfahrschutz und den linken – kein Schreibfehler – Außenspiegel als Extra. Beide Autos wurden nach längerer Zeit dann doch wieder verkauft. Leider hat der Käufer des Coupés den Wagen verunstaltet und es bei Bähr zu einem Cabrio umbauen lassen.



    Seit 2017 steht dann doch wieder ein /8 in der Garage. Serie 0,5 – 1969er 250 Schalter aus Italien in 350 mittelblau. Weitestgehend im Originalzustand wird „im Moment“ die Technik, sprich Vergaser gemacht. Dieses „im Moment“ zieht sich leider schon seit 3 Jahren, da wir keine Zeit finden die beiden Vergaser zu überholen. Sollte jemand Lust und Zeit haben, bitte PN……

  • Hallo Frank!

    Danke für das Starten diesen tollen Beitrags.

    Auch hier kann ich mal wieder etwas beitragen. 6 Zylinder für "Arme", geringfügig modifiziert im Laufe der Jahrzehnte, auch durch hier Schreibende und Lesende.

    230 aus 72 in 920 hat mich in einer Halle mit vielen anderen Mercedessen unweit des Deisters gefunden. Die Geschichte des Wagens ist überschaubar, auch wenn die letzte Phase sicher nicht zu seinen schönsten gehörte.


    Lief immer in und um Hannover, wenig Hände, auch ein Stammtischleiter dabei. Heldenhaft gerettet aus schwieriger Gesamtsituation und erstmal eingelagert von ehemaligem Oldifahrer (und aktuell noch weiteren /8-Besitzer mit M110), mit welchem Ziel auch immer.


    Na wozu wohl? Damit ich ihn zwischen den vielen anderen /8 sehe und er mich dann findet. Heute ein steter Begleiter bei (fast) jedem Urlaub, oft mit Fahrrad auf AHK.


    Immer mal wieder was zu tun, perfekt ist er nicht (nur für mich). Voraussichtlich muss er nie wieder gehen, wenn wir es schaffen, ihn auf der Straße zu halten.


    Zum Arbeitseinsatz ist er sich auch nicht zu schade.

    BG Oliver

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup:

  • Ächz, noch im fortgeschrittenen Alter mit Agrarhaken gepimpt! Oh je, da hat nicht mal der Vorbesitzer mit geliebäugelt ...

    Guten Tag Herr Bonitz (elender Miesmacher)!


    Man ist doch immer nur so alt, wie man sich fühlt, oder? Der Haken hat ja ganz überwiegend nur seine Zweitverwendung in der Landwirtschaft. Zuförderst transportiert er mein Velociped dorthin, wo ich es brauche. Insbesondere beim Durchfahren mir noch unbekannter Gegenden, z.B. in Dunkeldeutschland.

    Demnächst federungstechnisch weiter gepimpt, damit ich sogar mein E-Velo dabei haben könnte ohne Hängeoptik zu verursachen. Lastenraderweiterung ist (noch) nicht geplant. Für Zusatzgepäck habe ich ja auch noch den Dachgepäckträger von Daniel aus dem Zubehör von damals. Der pfeift mir aber was ab 70, das nervt auf langen Touren.


    Vorwärts immer, rückwärts nimmer!


    BG Oliver

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup: