Verdichtung M130 unklar

Am Kopf wirst du nichts erkennen koennen ueber die Verdichtung, weil dies mE durch die andere Kolben erreicht wurde ....

Dazu wurden auch noch zwei electrische schwarze boxen montiert fuer die Schubabschaltung ....

Die niedrigverdichtung ist richtig ...

steht die Verdichtung nicht eingegossen auf dem Kopf?

Hallo Harry,

bei den US M130E (130.980/981/983) gibt es lt. Motor Ersatzteilliste M130E, Ausgabe B, März 1971,

- eigene Zylinderköpfe (Teilenummer 130 010 7320; die Teile sollten dann wohl auch "280SE/A" eingegossen bekommen haben) und

- eigene Kolben (Teilenummer 130 030 79 17; zu den Unterschieden hinsichtlich der Kompression gab es mal den Thread hier).

Die genannten Teilenummern gelten bei 280SE W108 Automatik US-Fahrzeugen ab Motornummer 130-980-12-026282.

Gruß,

Gerd

Hallo Harry,

der Link befindet sich neben mir im Bücherregal - als Flipbook gibt es die originale M130E Ersatzteilliste glaube ich noch nicht (nur vom M130V liegt die schon vor).

Ich könnte Dir aber Bilder der entsprechenden Seiten per Mail zukommen lassen, wenn es hilft?

Gruß,

Gerd

PS:

Allein die um 1.3mm geringere Kompressionshöhe der späten US-Kolben (47.9 statt 49.2mm - so weit ich weiß), sollte bei einem Hubvolumen von 463.07cm³ pro Zylinder (ergibt sich aus 86.5mm Bohrung / 78.8mm Hub) dazu führen, dass die Kompression von 9.5:1 auf 8.2:1 fällt.
Obendrauf dürfte dann noch das leicht größere Brennraumvolumen im geänderten US-Zylinderkopf kommen, sodaß die Verdichtung dann final bei 8:1 liegt!?

(...kenne mich mit den US-Motoren nicht so gut aus, meine aber 8:1 im Hinterkopf zu haben? Oder waren es sogar nur 7.8:1?).

Der officiele Niederverdichtung war ursprunglich sogar 7.8: 1

Der gedrosselte USmotor war eine reducierte Verdichtung 8.0 : 1 also hoeher dan der niedrigverdichteter

Der reguliere M130 hatte 9.5 : 1

Die Autohersteller mussten sich damals einiges einfallen lassen, um die vergleichsweise strengen US Abgasnormen (speziell Kalifornien) in Verbindung mit dem damals dort üblichen Klingelsprit erfüllen zu können. Bei Porsche z.B. fuhr spätestens ab Mitte der 1970er kein US 911er mit der selben Verdichtung/Leistung, wie es das Auto in Deutschland zu kaufen gab.

Von daher gehe ich schon davon aus, das auch der genannte M130 mit entsprechend geringer Verdichtung ausgeliefert worden ist.

Mit freundlichen Grüßen

Maik.

Hallo, mein M130.982 Vergaser 9/1971 US hat laut Tabellenbuch eine Verdichtung von 1:8,7 auf dem Kopf steht keine Verdichtung, die späteren im W114 also ab Mitte 1973 verbauten 130.983 haben eine Verdichtung von 1:8. Ich gehe aber davon aus das schon Mitte 1972 niederverdichtete verbaut worden sind.

Bei meiner Recherche hat es einen Sinn ergeben nach dem Produktionsjahr des Zylinderkopfes bzw. der Nummer die eingeschlagen (? eingegossen) ist zu "forschen", falls es noch der Original Motor ist. Dann weißt du es ganz genau. Da spielt der Monat und das Jahr eine entscheidende Rolle.

Zumal es ja am Anfang (? oder ausschliesslich) nur Californien und Canada waren die strengere Abgasvorschriften hatten, da kann es sein meiner Meinung nach sein das die niederverdichteten früher produziert / vorgezogen und ausgeliefert worden sind.

Wobei bei einigen deutschen Versionen die Kennung "NV" auf dem Kopf eingegossen wurde, habe ich aber nur bei einem Vierzylinder gesehen...

Gruß

die Niederverdichtung für USA kam ab Modelljahr 1972, also Spätsommer 1971, als der US-Sprit das erste Mal "entbleit" wurde und deswegen die Oktanzahl sank. Ab da sind, siehe Vorredner, entsprechende Kolben montiert. Bei diesen Motoren muß man mit der reduzierten Verdichtung und Motorleistung einfach leben, wenn man nicht die europ. Serienkolben "nachrüsten" will.

Die Niederverdichtungs-Motoren, welche auf Sonderwunsch in Europa und auch in afrikanische Länder geliefert wurden, haben entsprechende Zylinderköpfe mit eingegossener Kennzeichnung "NV" und eingegossenem Verdichtungsverhältnis 8:1 und niedriger, die Kolben sind aber Standardkolben. Die Motornummer am Block sind auch geändert, zB 115.926 statt 115.923 beim 200/8, 115.924 statt 115.920 beim 220/8. Durch Umbau des entsprechend höhe verdichteten Kopfes lassen sich die entsprechend höheren Motorleistungen erzielen. Das Ganze gibts auch für die W108-Modelle.

Ansonsten gibt es aus der US-Abgasentgiftungshölle der 60er/70er Jahre noch so schöne Dinge wie Nachverbrennung durch Abgasrückführung und Zusatzlufteinblasung durch Saginawpumpe (im Nebenerwerb auch als Unterdruckpumpe für die Bremse beim 280/8 tätig), Zündverteiler mit Früh- und Spätverstellung, transistorisierte Unterbrecherzündung, temperaturgesteuerte "Umschaltungen" an den Vergasern und andere Lustbarkeiten. Manches davon ist an sich nicht schlecht wie die transistorisierte Zündung, anderes nervt nur. Das Ganze in Verbindung mit Niederverdichtung und schmallippigem Einrohrauspuff beschert einem 73er 280/8 in Kalifornienausführung noch 130 PS (statt 160) und einem 75er, der auch noch einen ungeregelten Kat mit sich herumträgt, noch stolze 110 PS. Da steppt dann der Bär. Hier hilft nur noch der Ausbau des ganzen Klimbims und der Einbau eines Europamotors, wenn man schneller als mit einem europ. 230.4 und weniger verbrauchen als mit einem 450SE möchte.

Ach ja, einen Ölkühler hat der US-280/8 natürlich auch nicht, wozu auch bei 55 mph ab 1974?

Aber nicht aufregen, der europ. Kokurrenz zB von BMW und den US-Autobauern ging es nicht besser...

Grüße

bacigalupo

...Blödsinn, die Saginawpumpe hat nix mit der Bremse zu tun, der 280er hat für USA eine eigene Unterdruckpumpe an der Auslass-Nockenwelle !

so genau wußte ich es nicht mehr, aber Du hast Recht, links vorn beim US-M110 saß an der Aulaßnockenwelle eine Pumpe, deren Verschlauchung zum Bremskraftverstärker führte. Warum gerade das lahme US-Modell so eine Zusatz-Bremskraftverstärkung hatte, wüßte ich gern. Bei einem europ. 280E/8 Handschalter könnte ich es ja verstehen, der ist ja wirklich schnell, aber die müden Amis? Ich hatte einen 73er 280/8 aus Kalifornien (müde) und einen 75er (Schlaftablette, dank nahezu Vollausstattung und Deppenstoßstangen auch noch bleischwer). Die Dinger hatten auch werksmäßig nur 175SR14-Reifen und keine 185HR14, so stand es auf dem Typschildchen. Und eine 3.92er Hinterachse (statt 3.69), um an der Ampel wenigstens irgendwie noch wegzukommen.

Grüße

bacigalupo

...auch der M 115 hat ab USA Modelljahr 1973 diese Unterdruckpumpe als riemengetriebene Version !

Hallo,

weil durch Abgasrückführung und ähnliche Eingriffe der Saugrohrunterdruck nicht mehr ausreicht.

Gruß HaWA

So lahm ist meiner jetzt nicht, obwohl Klima und Servo. Die meißten hatten dafür schon eine Transistorzündanlage.

HaWa, Danke! Wieder was gelernt.

Grüße

bacigalupo