Nachhaltiges Gendern....

  • ch hab mir nach dem Lesen des threads vorgenommen ne Fortbildung zum Thema gender/diversity zu machen, weil ich selbst nur gefährliches Halbwissen und sicher auch manche Vorurteile habe. Und ich würde gern mal in der Lage sein fundiert über dieses Thema mitzureden.

    Find ich sehr lobenswert und wichtig.

    Wir haben seit Jahrzehnten viele alte Bekannte und gute Freunde aus dem heute so genannten LGTBQ-(oder sind schon wieder ein paar Buchstaben dazugekommen?)-Bereich, daher weiß ich durchaus, wie beschissen sich solche Menschen manchmal in einer Norm-Gesellschaft fühlen. Da muss man schon ein dickes Fell und solides Standing haben, um nicht zumindest zeitenweise der Depression anheimzufallen.

    Aber keine und keiner und, ja!, keines von denen (in unserem Bekanntenkreis) fühlt sich durch die verknoteten Zungen und verbogenen Säzte und Wörter besser, und die (*)-Toiletten in Kneipen werden nur beführwortet, weil die meistens frei sind.

    Und ob Regenbogen-Armbinden helfen... Na ja.

    Was es braucht, wäre ein Gespür der "Allgemeinheit" dafür, dass halt nicht jeder sofort in die ihm aufgehaltene Schublade reinspringen mag und auch nicht kann. Und eigentlich auch nicht muss.

    Weil es doch Banane ist. Der Mensch ist wichtig.

    Und vielleicht hat diese Diskussion (auch diese hier am Board ) doch wenigstens den Effekt, dass sich der ein oder die andere vielleicht ein paar Gedanken darüber macht.


    Der/Die/Das grundsätzlich aus sprach- und schriftästhetischen, sowie nervlichen Gründen nicht möchtegern-wichtig-gendernde

    Uli

    Gute Grüße
    Uli


    "Spaltmaße sind überbewertet."

  • Moin Thomas,

    ich hab grad mein 25jähriges bei meinem Arbeitgeber gefeiert, das ist quasi mein halbes Leben.

    Ich finde es hat sich schon was geändert mit der Sicht auf psychische Erkrankungen und deren Behandlung, in meinem Empfinden geht man da insgesamt weniger defizitorientiert mit um und es ist nicht mehr so abseitig sich helfen zu lassen. Ich glaube dass man heute mehr als vor 25 Jahren zumindest die Chance hat, dass eine Phase der psychiatrischen Behandlungsbedürftigkeit nicht zur lebensbestimmenden Chronifizierung führt.

    Das mit dem Geschrei von Menschen mit bestimmten Persönlichkeitsstörungen sehe ich genau so. Da weiger ich mich auch mich überrollen zu lassen nur weil jemand zum Umgang mit der eigenen Verletztheit die Aggression wählt.

    Gruß Tobias

  • Wie sehr "alter Mann" kann man sein? VDHler: "JA!"


    Frage: Wer verordnet, legt fest oder bestimmt, dass Ihr gendern müsst?

    Die Tagesschau? Lustig.


    Sprache ändert sich. Mein Sohn gendert aktiv. Ich manchmal auch, einfach durch veränderte Hörgewohnheit. Es tut mir so weinig weh, wie "Spiegelei", "verursachen" oder "erinnern" auszusprechen.


    Und nur weil einige Medienschaffende gendern, gleich den Untergang der deutschen Sprache zu prophezeien?


    Ja, ich halte nichts davon, Gendern zu verordnen. Einige wenige wollen das, die meisten, die gendern machen das aber von sich aus, ohne missionarische Ambitionen.


    Und es wird sich herausstellen, wo die deutsche Sprache sich hin entwickelt, egal wie gut oder schlecht Ihr das findet. Gott sein Dank, wir sprechen nicht mehr wie Goethe ;)

  • Einige wenige wollen das, die meisten, die gendern machen das aber von sich aus, ohne missionarische Ambitionen.

    Nunja, Audi und viele Behörden schreiben gendern vor. Und gerade bei Ämtern und Medien finde ich das paradox.


    Auf der einen Seite sind wir Zuwanderungsland und haben als Hauptproblem der Arbeitsmarkt-Integration die Sprachbarrier erkannt - deutsch ist im Gegensatz zu englisch eben keine Weltsprache und dazu noch zeimlich komplex - und auf der anderen verkomplizieren wir die Sprachen immer weiter.

    Wenn wir hoffen, dass Zuwanderer nicht nur Medien ihrer Heimatländer konsumieren, sondern sich auch über das Geschehen hier informieren, dann sollte man dies nicht durch gestottere erschweren.

    Amtliche Schreiben und Texte sind auch so schon schwer genug zu verstehen.

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

  • Eben, heutzutage muss alles "barrierefrei" sein. Ausnahmlos nötig in baulicher Hinsicht, ebenso in allen Verkehrsmitteln (man beachte mal angestrengt neutral den HBF Duisburg... ;) ).


    Nur: Warum werden wir immer penetranter mit den affigen Anglizismen überschüttet? In Politik und Werbung? Da zunehmend viele ja schon (obwohl nativ) Probleme mit deutscher Grammatik und wohl allmählich auch mit dem Wortschatz haben..., welche Barriere baut nur dieser Werbesprech auf?


    Klar haben wir Fremdwörter, manches ist auch nur holprig ins Deutsche zu übersetzen, aber warum sind wir nicht selbstbewusst genug, eigene Termini (grins) dafür zu bilden?



    Michael, alter weis(s)er Mann ;)

  • Das Unbehagen, das viele derzeit empfinden, ist keineswegs nur auf die sich vergendernde/verändernde Sprache beschränkt. Und es ist nicht allein die Dosis, die das „Gift“ macht, es dürfte vor allem das Tempo sein, in dem sich derzeit fast alles ändert, das so viele zu alten weißen Männern und alten Säcken macht (zu denen ich mich inzwischen zugehörig fühle).

    So viel Umkrempeln in nur einem Leben tut einfach weh und verunsichert, auch wenn man gar nicht grundsätzlich gegen jede Veränderung ist.

  • Nunja, Audi und viele Behörden schreiben gendern vor. Und gerade bei Ämtern und Medien finde ich das paradox.

    Audi ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen. Das kann da im Zweifel festlegen, was es will, so lange das nicht gegen Gesetze verstößt. Und wenn die sich da Regelungen schaffen, dann kann der Verbraucher drauf reagieren.


    Zum Thema Behörden habe ich auf die Schnelle nicht viel gefunden, außer die Wikipedia , würde mich aber interessieren, welche Festlegungen es da schon gibt.


    Tja und Medien? Dort arbeiten Menschen mit freiem Willen. Die einen wollen gendern, die anderen nicht, beide Ausprägungen gibt es, auch innerhalb der Medienhäuser.


    Jede:r ist in irgend einer Minderheit, wir in der Oldtimer-Minderheit. Wenn sich über die "alten Stinker" aufgeregt wird, sind wir (nicht immer) zu Recht empört.

    IMHO sollte jede:r (BTW total praktisch nicht jede/jeder schreiben zu müssen) gut drüber nachdenken, wo Empörung sinnvoll ist, sie kann auch mal zum Bumerang werden.

    Sind wir mal ehrlich, 95% derer, die das Argument vorschieben, unsere Sprache wäre schon schwer genug, interessieren sich dafür eigentlich gar nicht, es klingt aber so schön.

    Gegenderte Texte lesen sich mit der Zeit genauso flüssig wie andere. Je häufiger ich sie lese, desto weniger fällt es mir auf.


    Ich kann nicht nachvollziehen, warum sich so über ein Binnen-i aufgeregt wird. Das ist wie im Straßenverkehr. Seit ich vor vielen Jahren bewusst aufgehört habe, mich permanent über andere Verkehrsteilnehmer geradezu cholerisch aufzuregen, geht es mir viel besser, dabei sind die Fehler mit Sicherheit nicht weniger geworden.

  • Dieser alberne Gendermist ist es ja nicht allein, der täglich nervt. Diese Besserwisser und Moralapostel überall, die u.a. jeden Tag darauf hinweisen, wie selbstverständlich es ist homosexuell zu sein und das wir Deutsche eine besonders gutes und tolerentes Volk sind, wird täglich in allen Medien herausposaunt. Warum muss es ständig wiederholt und betont werden, wenn es doch selbstverständlich ist?


    Ich denke, gerade wir als Nachfahren der Massenmörder (woran wir wöchentlich mit erhobenem Zeigefinger erinnert werden) sollten uns da eher zurück halten, anderen Ländern mit Menschenrechtsbelehrungen zu kommen.


    Vor 30 Jahren bin ich mit einem Freund in Urlaub gefahren, obwohl es kein Geheimnis war, das er schwul war. Ich hatte damit kein Problem, aber meine übrigen Freunde/Bekannten und sogar mein damalige Freundin allerdings schon: ......."wie kannst du das machen, hast du keine Sorge"......"weisst du nicht, das der andersrum ist?"

    Nee, Sorge hatte ich nicht, ich war vermutlich damals viel zu torelant, ich naiver Idiot.

    Dieselben Leute, die sich damals entrüstet haben, kaufen heute Regenbogenfahnen und drapieren diese gut sichtbar in Ihren Wohnungen. Soll ja schliesslich jeder sehen, dass sie unendlich weltoffen und tolerant sind.


    Meine Toleranz leidet in diesen Zeiten doch sehr merke ich, besonders intolerant werde ich, wenn mir ein vermeintlicher Gutmensch mit seinem Lastenfahrad die Vorfahrt nimmt :cool:


    Ansonsten ist mir persönlich so ziemlich alles egal, die deutsche Gesellschaft ganz vorne.........insofern habe ich keinen nennenswerten Stress damit.


    Gruss


    Peter

  • prache ändert sich. Mein Sohn gendert aktiv. Ich manchmal auch, einfach durch veränderte Hörgewohnheit.


    Das Unbehagen, das viele derzeit empfinden, ist keineswegs nur auf die sich vergendernde/verändernde Sprache beschränkt.

    Ja, Sprache ändert sich, manchmal schneller und eigenartiger, als einem bewusst und lieb ist. Ist ja auch ok so.


    Aaaaber:

    Die Sprache (oder Sprechweise von mir aus) wird und wurde IMMER beeinflusst und verändert durch die jeweiligen Zeitumstände und Lebenswelten.


    NIE wurden die Zeitumstände und Lebenswelten beeinfluss und verändert, indem ein bestimmte Sprache vorgeschrieben wurde,

    und sei es nur partiell von einigen Gruppen.

    Das wurde schon oft versucht und klappte, Göttin sei Dank, immer nur so semi, wenn überhaupt...


    Man könnte auch sagen: Das Bewusstsein formt die Sprache, aber die Sprache nicht (oder nur unwesentlich) das Bewusstsein.


    Aber vorsicht: Das sind nur meine Gedanken dazu. Ein Sprachwissenschaftelndes (??) würde meine Theorien evtl. in der Luft zerfetzen.

    Je nach Standpunkt zum Gendern.


    Wir werden sehen, was davon im Allgemeingebrauch ankommt.

    Mit der Brechstange und der Dampfwalze das der Bevölkerung aufzubügeln wird nicht klappen und wird für die Gruppen, die dadurch gestärkt werden sollen, nichts ändern.

    Wenn sich die Bedingungen für diese Menschen und die Denkweise der Allgemeinheit ändert, dann wird sich evtl. auch der Sprachgebrauch ändern.


    Aber eigentlich kann mir das wurscht sein, dann schwätz i halt schwäbisch stadd deitsch.;)


    Übrigens finde ich diese Diskussion, mal abseits von Rost, Öl und Altmetal,l recht erfrischend...

    Gute Grüße
    Uli


    "Spaltmaße sind überbewertet."

  • Moin,


    ich sehe das ähnlich. Sprache verändert sich Zeitverlauf. Wir sprechen und schreiben heute anders als vor 50 Jahren, was mir z.B. beim Lesen von Pontonhandbüchern aufgefallen ist.


    Die Genderistensprache - ich meine hier die Sprache mit den "*" - ist keine Sprache, die sich von selbst entwickelt. Vielmehr wurde sie geschaffen um neben dem Gerechtigkeitsgedanken die Einstellungen, das Denken und das Verhalten zu verändern. Eine Vorgehensweise, die bei unfreiheitlichen Regimen zu beobachten ist.


    Ich glaube nicht, dass die Verhaltensänderung funktioniert. Im Gegenteil, die gendergerechten Sprache führt in manchen Kreisen zu Reaktanz und Spaltung, genau das was wir überhaupt nicht brauchen. Wie groß die Kreise sind weiss nicht, aber die *-Sprache wird vom der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt.


    In einem meiner Umfelder wird gegendert. Es z.B. gibt Verwaltungsvorschriften zur gendergerechten Sprache in Texten. Bei offziellen Beprechungen wird auch mündlich gegendert. Wer sich nicht daran hält wird schief angesehen und hat es schwer, bei der Vergabe von Führungspositionen berücksichtigt zu werden. Es gibt einige wenige, die das Gendern missionarisch vorantreiben, die meisten passen sich an obwohl sie es ablehnen. In privaten Gesprächen "kotzt" man sich dann aus.


    Die Dikussion um die gendergerechte Sprache ist ein mit Ausnahme spanischsprachiger Länder ein deutsches Phänomen. Wir spielen uns als Moralapostel der Welt auf, passen aber dabei ganz genau auf den eigenen Vorteil auf. Ich erachte das als verlogen. Beispiele: China wird wegen der Menschenrechtsverletzungen kritisiert, trotzdem wird China unterstützt und das Regime stabiliisert dadurch dass wir kräftig Handel betreiben, bis hin zu einer unguten Abhängigkeit.

    Katar wird wegen Menschenrechtsverletzungen angeprangert. Trotzdem schicken wir unsere Fußballnationalmannschaft hin, die sich dann durch ihre Akionen auf und nebem dem Spielfeld blamiert. Und im Fernsehn wird fleissig Fußball geguggt. Und LPG-Gas kaufen wir von denen auch. Mit Russland hat man solange Wandel durch Handel betrieben und sogar gegen die Willen der anderen EU-Parnter Nordstream 2 gebaut bis es richtig gekracht hat.

    Wir diskutieren zurecht über die Situation der Flüchtlingen in Deutschland, machen aber gleichzeitig einen Milliarden-Deal mit der Türkei für die Verwahrung von Flüchtlingen. Das Regime wird dadurch stabilisiert, die Situation der Flüchtlinge in der Türkei interessiert nicht. An den Ursachen der Fluchten insbes. Afrika (z.B. wirtschaftliche Ausbeutung) ändern wir nichts. Aber wir sind die Guten, wir sprechen sogar gendergerecht.


    Grüße Udo

  • Was möchtest du sagen?


    Ansonsten ist mir persönlich so ziemlich alles egal, die deutsche Gesellschaft ganz vorne.........insofern habe ich keinen nennenswerten Stress damit.

    Nach keinem nennenswerten Stress klingen Deine Statements irgendwie nicht:

    Dieser alberne Gendermist ist es ja nicht allein, der täglich nervt. Diese Besserwisser und Moralapostel überall, die u.a. jeden Tag darauf hinweisen, wie selbstverständlich es ist homosexuell zu sein und das wir Deutsche eine besonders gutes und tolerentes Volk sind, wird täglich in allen Medien herausposaunt. Warum muss es ständig wiederholt und betont werden, wenn es doch selbstverständlich ist?


    Du scheinst ein ziemliches Problem damit zu haben, dass Menschen nicht-heterosexuell sind. Anders kann ich mir das nicht erklären. Denn wenn Du nicht in erster Linie Medien für/über Homosexualität konsumierst, muss es schon eine Art selbstbewahrheitende Prophezeiung sein, wenn Dich gelegentliche Diskussionen oder Informationen zu diesem Thema so sehr triggern.


    Ich denke, gerade wir als Nachfahren der Massenmörder (woran wir wöchentlich mit erhobenem Zeigefinger erinnert werden) sollten uns da eher zurück halten, anderen Ländern mit Menschenrechtsbelehrungen zu kommen.


    Ein interessantes Argument, welches gern in beiden Richtungen Verwendung findet. Das andere lautet dann immer: "Das ist doch nun lange genug her, diesen Schuldkult müssen wir endlich abstreifen, was können wir für unsere Vorfahren!" Und beide sind Unsinn. Menschenrechtsverletzungen sind genauso anzuprangern, wie nicht zu vergessen ist, welcher Grauen von unserem Land ausging. Es ist sehr bequem auf dem Rücken anderer Völker zu leben, nur müssen wir uns nicht wundern, wenn auch dieser Bumerang zurück kommt.


    Vor 30 Jahren bin ich mit einem Freund in Urlaub gefahren, obwohl es kein Geheimnis war, das er schwul war. Ich hatte damit kein Problem, aber meine übrigen Freunde/Bekannten und sogar mein damalige Freundin allerdings schon: ......."wie kannst du das machen, hast du keine Sorge"......"weisst du nicht, das der andersrum ist?"

    Nee, Sorge hatte ich nicht, ich war vermutlich damals viel zu torelant, ich naiver Idiot.

    Dieselben Leute, die sich damals entrüstet haben, kaufen heute Regenbogenfahnen und drapieren diese gut sichtbar in Ihren Wohnungen. Soll ja schliesslich jeder sehen, dass sie unendlich weltoffen und tolerant sind.


    Ahh, nur Deine Moral ist die beste, schließlich kennst Du einen Schwulen und bist mit ihm verreist! Dass andere ihre moralischen Vorstellungen verändern, ist dagegen nicht okay, wenn diese Moral Dir nicht gefällt, oder wie?


    Meine Toleranz leidet in diesen Zeiten doch sehr merke ich, besonders intolerant werde ich, wenn mir ein vermeintlicher Gutmensch mit seinem Lastenfahrad die Vorfahrt nimmt :cool:


    "Gutmensch" ist so ziemlich der ekelhafteste Begriff. Soll er doch die diffamieren, die sich erlauben zu versuchen möglichst wenig auf dem Rücken anderer zu leben. Entspricht das nicht der eigenen Lebensvorstellung, ist es eben ein Gutmensch.

    BTW: ich fahre im Alltag mittlerweile mehr Fahrrad als Auto. Dieser Perspektivwechsel ist interessant, merke ich doch quasi täglich, wieviel häufiger Kraftfahrer Radelnde behindern, die Vorfahrt nehmen und gefährden. §1 StVO gilt hier für alle Teilnehmer, so auch für Dich.

  • BTW: ich fahre im Alltag mittlerweile mehr Fahrrad als Auto. Dieser Perspektivwechsel ist interessant, merke ich doch quasi täglich, wieviel häufiger Kraftfahrer Radelnde behindern, die Vorfahrt nehmen und gefährden. §1 StVO gilt hier für alle Teilnehmer, so auch für Dich.

    Nun, gerade DAS erlebe ich hier in meinem neuen Beritt aber genau diametral different, sowohl als Fußgänger in der diesbezüglichen "Zone" als auch als Kraftfahrer. Das "Selbstbewusstsein" liegt direkt proportional zum medialen "Mainstream"...

    Schlimm nur, dass sich kaum jemand für seine Drahtesel"schnitte" entschuldigt.


    Man sollte mal als Kraftfahrzeuglenker in gleicher Häufigkeit hupen, wie man als Fußgänger mittlerweile angeklingelt wird. Dat gäb' Haue... :)


    Gut, dass man ruhiger, ausgeglichener und abgeklärter wird... .



    Michael

  • Auch wenn's weit vom Thema wegführt: Klar machen Radelnde Fehler und es gibt Idioten unter ihnen. Der Großteil ist aber vorsichtig unterwegs, ebenso der Großteil der Autofahrer. Der Unterschied ist halt, stoß ich mit meinem Lenker an ein Auto gibts im schlimmsten Fall ein Kratzer, andersrum bin ich schwer verletzt oder tot.


    Fahr' ein Monat Fahrrad in der Großstadt ;)


    Edit: Dass es anders gehen kann, zeigen Städte wie Amsterdam oder Konstanz.

  • Um zum Thema wieder zurück zu kommen: Habe mir eine neue, noch nicht verbreitete Schreibweise ersonnen, fußend auf meinen LK-Mathe-Erfahrungen vor Äonen von Jahren:


    Das mathematische Zeichen für "Betrag":


    |


    Hierunter verstünde man den schlichten Inhaltswert des Begriffes ohne Vorzeichen. Gut - wir haben in der Mathematik zwar nur zwei Vorzeichen (käme bei der historischen Geschlechterbetrachtung ja noch hin), aber es soll ja eigentlich ja nur den Eigenschaftsbegriff neutralisieren,...äääh, geschlechterneutral herausstreichen.


    Für das Vorbeispiel also |Fußgänger|, |Radfahrer|...etc. . Sparte Schreibarbeit gegenüber der Doppelpunktinnenmühen...



    :/:cool::D


    Ob dieses Zeitalter in die Geschichtsschreibung als "Ära der deutschen Sprachakrobatik" eingehen wird? Ich sähe andere, weitaus größere Probleme....


    Nix für ungut.

  • Hihi, ich hab ja woanders schon mal geschrieben, dass ich als Fußgänger in Paris vor den Autos als allerletztes Mores hatte.

    Gefährlich wurde es mehrfach mit Radlern...


    Nun ja, ich bestreite ja meine täglichen Wege auch zu 95% radelnder Weise und bin ansonsten auch mal gern altenglisch motorisiert Zweirädrig unterwegs.


    Meiner Erfahrung nach gibt es Rüpel, Rechthaber, Blindfische und Schnarchnasen in jedem Bereich, das ist unabhängig vom Verkehrsmittel, vom LKW bis runter zu Birkenstocklatschen. Dazu relativ viele (leider mit gefühlt steigender Tendenz), die menschlich zwar sehr sympatisch sein mögen, aber ansonsten bar jeder Eignung zum Führen ihres Verkehrsmittels sind (Ja, auch da schließe ich die Birkenstocklatschen mit ein).


    Schwierig wird es halt beim Miteinander, wenn eine bestimmte Gruppe (ob tatsächlich oder nur gefühlt) gehäuft auftritt (Nebenbei: ist es nicht immer so?).

    Wenn ich z.B. eine weißhäuptige Radeltour-Gruppe sehe, versuche ich den Bogen drumherum so groß wie möglich zu machen.

    Meist ist der Effekt der Gruppendynamik dort so heftig, dass eine Clubrally der Hells-Angels dagegen einem Kindergarten-Wandertag gleicht...

    Fahrbahnmarkierungen, rote Ampeln, Gegenverkehr....???

    Einzeln würde von den Damen und Herren niemals jemand auch nur daran denken, einen Zebrastreifen radfahrend zu überqueren.

    Da wird brav vorschriftsmäßig abgestiegen.

    So, jetzt hab ich auch mal eine Randgruppe diffamiert. Tut zwischendurch richtig gut....:cool:

    Gute Grüße
    Uli


    "Spaltmaße sind überbewertet."

  • WOW...da hast du dir aber viel Mühe gemacht....


    Nur soviel: Du kennst mich nicht und ich finde es ist schon erstaunlich, wie du mich einzuschätzen versuchst. Womöglich fühlst du dich angesprochen oder gar angegriffen?.......egal, was solls...


    Aber , ich kann dir versichern, du liegst eigentlich in allen Punkten falsch.


    Übrigens, deutsche Gutmenschen und sonstige Heuchler, die u.a. fremden Leuten ihre Lebenseinstellung und ihre eigene/angebliche Toleranz aufzwingen wollen, empfinde ich tatsächlich als schlimme Zumutung.


    Peter - Münsteraner und Radfahrer

  • Jetzt musste ich lachen....


    Diese Kombi ist schlicht unzertrennlich! :)


    Michael - Westmünsterländer, dazu noch direkt an NL benachbart

    Hallo Michael,


    Münsterländer war ich für 1,5 Jahre auch mal, habe in Ahaus gewohnt und bin immer gern nach Holland - Winterswijk, Enschede, Groenlo usw. gefahren.


    Wo wohnst du? .....vielleicht kann man sich im nächsten Jahr mal mit einem schönen Klassiker auf nen Kaffee treffen.


    Viele Grüsse


    Peter

  • wenn mir ein vermeintlicher Gutmensch mit seinem Lastenfahrad die Vorfahrt nimmt

    Moin Peter,


    nichts gegen Lastenräder. Ich habe vor ca. 15 Jahren ein E-Lastenrad gebaut. Li-Io-Batterie, Steuerung und Verkabelung waren etwas bastelig, aber das Ding ist abgegangen wie die Sau (nix 25 km/h). Jeder der damit gefahren ist, kam aus dem Grinsen nicht mehr raus. Ich bin´s aber kaum gefahren und hab´s verkauft. Das war vor meiner Oldtimerei als ich noch Fahrräder gebaut habe, Renn- und Triathlonräder, Mountainbikes. Damals bin ich viel Rad gefahren, heute weniger.


    Grüße Udo


  • Moin Udo,


    gibts eigentlich etwas was du nicht kannst? ;) Im nächsten Leben mache ich bei dir eine Ausbildung :thumbup:


    Als Schüler/Jugendlicher bin Radrennen gefahren, ein altes Rennrad habe ich noch in der Garage an der Wand hängen....schönes Deko-Vintage-Teil.


    Ich fahre gern mit dem Fahrrad in die Stadt , setze mich draussen in ein Cafe ....


    Viele Grüsse


    Peter

  • Genau DAS ist mein Beritt. Rhede, der Wohn- und Geburtsort unseres NRW-Präses...


    Gruß aus dem LK BOR (vorher BO), quasi BOchumer in Rente



    @ Udo: Issen das'n Lastenfahrrad - oder doch eher ein Umzugskoffer?? Duckundwech........................................

  • Ich kann nicht nachvollziehen, warum sich so über ein Binnen-i aufgeregt wird. Das ist wie im Straßenverkehr. Seit ich vor vielen Jahren bewusst aufgehört habe, mich permanent über andere Verkehrsteilnehmer geradezu cholerisch aufzuregen, geht es mir viel besser, dabei sind die Fehler mit Sicherheit nicht weniger geworden.

    Hallo Kristian,


    Hut ab! Ich versuche das auch und es gelingt mir auch immer besser. Habe aber noch manchmal den Wunsch so ein Volli*** mal zu fragen was er(/sie) sich bei so eine Aktion denkt. Wahrscheinlich gar nichts, und ist eigentlich ein ganz netter Mensch.... Gerade im Verkehr muss mann Leute die Fehler machen verzeihen um Tote vor zu kommen, wo kommt die Gedanke her mann muss diesen Fehler berechtiger durch Gas bei zu geben oder wie ein Himmelfahrtskommando darauf hineinzubrausen, mann hat ja die Vorfahrt..... Na ja, ICH werde mich dein Vorbild noch mehr eigen machen und Ruhe wahren.


    Ich nehme im zweifel auch immer das Fahrrad. Also, eigentlich, wenns nicht regnet gibt es keinen Grund das Fahrrad nicht zu nehmen. Ein Paar Fahrradtaschen habe ich auch schon montiert damit ich auch beim einkaufen nicht mit eine Tuete am Lenker herumzuargern muss. Sogar etwas grossere Abstaende sind eigentlich auch recht schnell erledigt und mann hat etwas Bewegung. Dabei mag ich es nicht mein Auto allzu oft anzulassen. Jeder Gluecklich :)


    Mathieu

    Freude am fahren - Mercedes Benz