Display MoreMan sollte wirklich mal fordern (laut und öffentlich) das Radfahrer in Deutschland aus den Städten verbannt werden. Das ist genau die gleiche Forderung der Radfahrer, nur anders herum. Dann merken die Lemminge vielleicht wie ungeheuerlich das Ganze ist.
Und ja, angeblich hat Deutschland eine Demokratie. Wo sind die Stimmen der Autofahrer? Die findet man in der Links-Presse so gut wie nie.
Viele Grüsse,
Hagen
Es gibt ja nicht nur schwarz oder weiss. Natürlich werden auch hier die "Lauten", die mit den extremsten und dogmatischsten Forderungen besonders wahrgenommen.
Aber du musst doch zugeben, dass das Auto für die Innenstadt vielleicht nicht unbedingt das ideale Fortbewegungsmittel ist. Oft sitzt nur der Fahrer drin, transportiert vielleicht sein Aktentaschen noch dazu. Heisst, bei einem Wirkungsgrad des Antriebs von bestenfalls 30-40% jetzt noch das Fahrzeuggewicht in Relation zum Gewicht des zu Befördernden (also Fahrer plus Aktentasche) eine eher miese Effizienz und reichlich viel Verkehrsflächenverbrauch dort, wo der Platz knapp ist. Und da, finde ich, gäbe es bessere Lösungen (zu Fuss, Fahrrad, eBike, öV).
Ich fahre gern Auto, sonst hätte ich hier auch das falsche Hobby, aber ich mag das Lager-Denken nicht (ausser wenn's um Bier geht). Und gerade die Oldtimerrei versuche ich in letzter Zeit ein wenig mehr zu sehen wie ... bleiben wir beim Trinkvergleich: Zum Durstlöschen Wasser, für den Genuss gerne Wein. Ich versuche gerade einige meiner Gewohnheiten umzustellen. Nicht radikal, aber hoffentlich dauerhaft (dies auch zum Hintergrund meiner Argumentation): Ich ziehe demnächst ins Dorf, etwas "weiter" weg von meinem Arbeitsplatz, der derzeit 200m weit ist und dann 15km. Aber ich will nicht wieder damit beginnen, täglich mit dem Auto in die Arbeit zu fahren, auch aus bewegungstechnischen Gründen. Es sind bergige 15km, dafür teste ich gerade aus, wie sich das künftig mit dem eBike bewerkstelligen lässt. Ab und zu aber werde ich ganz bestimmt den 220er nehmen und mich daran freuen. Oder den Alltagswagen, um dann Einkäufe mit dem Arbeitsweg zu verbinden. Aber eben nicht täglich.
Ich meine, für alltägliche Wegstrecken kommt man in der Lage, in der wir inzwischen sind (Klima, Verkehrsüberlastung, etc) nicht umhin, umzudenken, zumindest dort, wo dies möglich ist. Deswegen will ich nicht grundsätzlich gegen das Autofahren argumentieren. Aber das Auto hat einen zu grossen Stellenwert und eine zu dominante Präsenz, vor allem in den Städten. Und nicht jede Alternative bedeutet zwingend Spass- und Komfortverlust.
Auch das Argument, der Autofahrer hätte bei uns keine Stimme, hingt m.E., im Gegenteil: mit DER Lobby, wie es sie in D gibt, hat er seit jeher eine sehr starke.