Heckflosse KI Schmiermittel Kilometerzähler

  • Moinsen,


    ich hab immer wieder mit defekten Kilometerzählern zu kämpfen, dh., weder Kilometerzähler noch Tageskilometerzähler laufen, während der Tacho normal funktioniert. Nachdem ich mir aus mehreren Teilen nun ein KI sehr schön aufbereitet hatte und es für ca. 2500km auch störungsfrei lief, hab ich nun wieder das gleiche Problem. Um diesen Zinnober nicht nochmal durchmachen zu müssen, würde ich gerne etwas mehr Vorsorge treffen und überlege, ob da evtl. etwas besser / anders geschmiert werden muss. Weiß jemand, ob z.B. die Lager und Wellen speziell geschmiert werden müssen? Mit welchem Fett? Gibt es andere Vorsorgemaßnahmen / Verbesserungen?

    Auf dem Bild ist ein solches demontiertes Teil zu sehen - hier war/ist die Welle mit dem Schneckenantrieb, die rechts zu sehen ist, im Gehäuse fest.



    Besten Dank im Voraus

    Berndt

  • Hallo Berndt,

    ich hatte am Wochenende zufällig einen Artikel aus einer Fachzeitung in der Hand, in dem am Beispiel eines 220S-Ponton-Tachos die Probleme des km-Zählers beschrieben worden sind.

    ( 2 Zitate) Auszugsweise:

    - "Die Einzelteile werden nach dem Herausnehmen auf Verschleiß und Defekte geprüft. Oft beschränkt sich der Schaden auf die Lagerung der Achsen."

    und

    -" Tachowellen verschleißen nicht nur selbst, sondern können auch für die Abnutzung innerhalb des Instruments verantwortlich sein. Denn unter ungünstigen Umständen, beispielsweise bei einer defekten Dichtung am Getriebeanschluss, transportieren sie wie Förderschnecken beständig kleine Mengen Öl in den Tacho. Dort richtet es Schaden an: es wäscht das Spezialfett, das für eine dauerhafte Schmierung sorgen soll, nach und nach aus. Ein anderes Problem sind Verharzungen durch altes Fett, es kann die Mechanik so blockieren, dass Teile abreißen."


    Ich habe mir leider nicht die Quelle des Beitrags notiert.

    Gruß

    Carl


  • Hallo Carl,


    erstmal besten Dank für diese Infos. Die beschriebene Olförderschnecke könnte die Erklärung für den Exitus meines Kilometerzählers sein. Hast Du irgendwelche Infos über das "Spezialfett"? Vielleicht kann ich das auch bei einem Tacho-Dienst bekommen...


    Ich hab jetzt hier ein fabrikneues KI liegen und überlege, ob ich das so einbauen soll (verharztes Fett?) oder erst zerlegen, säubern und neu fetten!?


    Gruß Berndt

  • Hallo Markus,


    danke für den Tip - das scheint genau passend zu sein.


    Mittlerweile denke ich, dass ich das neue KI so einbauen werde - so ein neues Teil gleich zu zerlegen, ist mir doch zu riskant. Mit dem Fett werde ich als Reserve aus vorhandenen Teilen noch ein Ersatz-KI aufbauen.


    Besten Dank nochmal und weiter gute Fahrt

    Berndt

  • Hallo Berndt,

    in dem Beitrag steht leider nichts über das verwendete Fett.

    Ich stehe vor dem gleichen Problem. Habe einen neuen Pontontacho mit leider doch zu viel Testlaufkilometern, den ich zurückstellen lassen will.

    Ich bin dabei einen Ponton aufzubauen, mit viel Neuteilen, da soll der Tacho auf Null gestellt werden.

    Ich bin auf der Suche nach einer Firma , die das macht und dann soll auch das Fett erneuert werden.

    Andernfalls muss ich das lassen, dann werde ich mir auch das o.g. Fett bestellen.


    mfg

    Carl

  • Hallo Carl,


    bei Kummer mit dem Kombiinstrument empfehle ich folgenden Fachbetrieb:


    KA-JA-Tacho-Dienst


    Industriestraße 4, 91077 Neunkirchen am Brand


    Fon: 09134 993368


    Grüße


    aus Westberlin


    vom


    Hirschi

    250 CE , 1971
    300 CE , 1992
    HD XL 1200, 1988

  • Hallo Hirschi,

    Ka-Ja kenne ich seit Jahrzehnten. Die sind auch ganz in meiner Nähe. Allerdings teurer als die meisten anderen und auf Monate ausgebucht.

    Kaeselitz in Berlin hat einem bekannten mit def. 220er Tacho CIS - Classic Instruments Services in Bergisch Gladbach empfohlen, die seien preiswerter und sehr schnell.

    Kennt jemand die Firma?
    Gruß

    Carl

  • Es gibt noch cm-Instruments in Norderstedt bei Hamburg. Habe allerdings keine Erfahrungen mit dem Betrieb.


    Beste Grüße

    Rüdiger

  • Hallo Berndt,

    wenn das KI schon geöffnet ist, kannst Du den km-Zähler leicht selbst nullen. Dazu brauchst Du keinen Tachodienst.

    Einfach die mit dem toten Pfeil gekennzeichnete Welle etwas herausziehen. Dann kannst Du die kleinen Zahnräder etwas abheben und die Zahlenwalzen nach Belieben einstellen.

    VG

    Ralf

  • Moin Ralf,


    mein Problem ist nicht das "Nullen", sondern die Frage, wie ich die Mechanik so behandeln kann, dass sie lange zuverlässig läuft. Und dazu - so mein bisheriges Fazit - muss eigentlich das ganze verharzte Fett raus und durch frisches Fett ersetzt werden. Außerdem muss drauf geachtet werden, dass nicht über die Tachowelle Öl in den Tachoantrieb kommt und das Fett rauswäscht.


    Trotzdem besten Dank für den Tip

    Berndt

  • Hallo Berndt,

    Die Zahlenwalzen bleiben eher nicht wegen zu wenig Schmierung oder gar verharzung stehen, sondern wegen der unterschiedlichen Ausdehnung vom Druckgussmaterial des Antriebsrades und der anfangs leicht pressgepassten Stahlwelle.

    Gruß HaWA

  • Moin Berndt,

    ich bin alter Radio- und Fernsehtechniker von 1970 bis 1975 und repariere heutezutage für Freunde alte Tonbandmaschinen, aber habe auch den VDO Tacho mit Kilometerzähler meiner BMW-R25 BJ 1951 gangbar gemacht oder eine alte Nähmaschine mit Kunsstoffantrieben. Auf keinen Fall WD40 nehmen, daß ist für die Kunststoffzahnräder und Wellen nicht geeignet. Früher hatten wir als Fernseh-Feinmechaniker, fein abgestimmte Fette und Öle von Philips. Die gibt es aber nicht mehr.


    Meine Arbeitsschritte wären so:

    1. Säuberung mit Brennspiritus (wie früher)

    2. Ölen mit Pipette


    Ein recht gutes Öl ist "Special Edition Ballistol", ein Universalöl und altbewert, eigentlich ein Waffenöl sowie "SONAX SX90 Plus Multifunktionsöl", was ich verwende. Wichtig ist: Das Öl muß silikonfrei sein und nicht verharzen.


    Das Mittel in eine kleines Gefäß spritzen, Öl mit einer "Pipette" aufziehen und die Zahnrädchen damit Ölen.


    Viel Erfolg, Gruß Denni (Rainer D.)

    Von Stern zu Stern

    Allzeit Gute Fahrt

    :thumbup::saint:

  • Moin Denni,


    vielen Dank für die Infos. Ich hab das so verstanden, dass Du das Öl direkt auf die Zahnrädchen gibst. Was machst Du mit den Lagern? Ich hab mal irgendwo gelesen, dass man die trocken laufen lassen soll - schlägst Du das auch vor?


    Gruß Berndt

  • Moin Denni,


    vielen Dank für die Infos. Ich hab das so verstanden, dass Du das Öl direkt auf die Zahnrädchen gibst. Was machst Du mit den Lagern? Ich hab mal irgendwo gelesen, dass man die trocken laufen lassen soll - schlägst Du das auch vor?


    Gruß Berndt

    Moin Berndt,

    ich gebe den Lagern auch Öl.


    Kleine Anekdote

    Ich hatte vor Jahren das Glück und konnte für meine BMW R25/0 BJ 1950, den speziellen VDO Tacho zum Konstrukteur von VDO (er war betagter Rentner) schicken und er überholte rein privat den kompletten Tacho. Er hat kein Internet, keine E-Mail. Wir sprachen im Vorfeld miteinander und er gab auch immer einen Minitropfen Öl auf die Rädchen, Schnecken und in die Lager.


    Gruß Denni (Rainer D.)

    Von Stern zu Stern

    Allzeit Gute Fahrt

    :thumbup::saint: