W201 Bremsscheiben hinten erneuernM

  • Moin allerseits


    Einige lesen meine Beiträge erst gar nicht , weil ich so dämliche unwissende Fragen stelle !

    Trotzdem gibt es immer noch viele die Gnade vor Recht sein lassen und versuchen mir noch etwas

    beizubringen, danke dafür !


    Wie die Überschrift sagt es geht um den Wechsel der hinteren Bremsscheiben bei meinem Babybenz, die sind zwar noch nicht unbedingt fällig,

    aber da ich die vorne gerade wechsele wollte ich hinten gleich mitrenovieren.

    Bei Betrachtung der Situation ist mir dann aufgefallen, daß man hinten nur mit einem Ringschlüssel an die beiden Befestigungsschrauben

    des Sattels kommt. Zum Ausbau wäre das ja auch kein Problem, aber beim Einbau benötige ich ja ein vorgegebenes Drehmoment ?

    Mit einem Drehmo mit Aufstecknüssen kann man ja vergessen, die Strebe direkt daneben verhindert das ja.

    Vermutlich benötige ich dafür einen Drehmo mit Aufsteckwerkzeug?

    Oder geht das auch anders? Nur mit Hand wird man das ja nicht fest und genau genug bekommen ?

    Also investieren in einen neuen Drehmomentschlüssel? Oder kann man auch so einen Ring oder Maulschlüssel mit Vierkantaufnahme zum Aufstecken

    auf den Antrieb eines normalen Schlüssels nehmen? :/

    Bisher bin ich bei meinen Autos immer mit einem Standard Drehmomentschlüssel ausgekommen.


    Es wäre schön wenn sich hier jemand findet der einem wieder mal hilflosen weiterhilft !

    Danke schon mal ! :)


    Gruß Michael

  • Hallo zusammen,

    Es gibt für solche Zwecke sogenannte Klauenschlüssel, Hahnenfüße, Krähenfüße... so ein Ding in der Art hier:

    ahem... ich gebe zu bedenken dass bei Verwendung eines solchen Aufsatzes das Drehmoment an der Schraube nicht mehr dem am Schlüssel eingestellten Drehmoment entspricht. Die leider sehr weit verbreiteten Knickgelenkschlüssel schneiden dabei besonders schlecht ab. Ggf. Drehmoment über Hebelarm umrechnen.


    Also wenn Du die Sache so genau machen willst kann man sich auch mit einen Doppelringschlüssel und einer Handwaage helfen (z.B. so eine kleine Gepäckwaage wie sie jeder Ryanair Kunde immer mit sich führt). Ggf. mit Verlängerung. Z.B. 120Nm sind 12kg bei einem Meter Hebel und 24kg bei 0,5m Verlängerung.


    Nur mit Hand wird man das ja nicht fest und genau genug bekommen ?

    Genau weiß ich nicht aber für das "fest genug" empfehle ich mehr Müsli zum Frühstück :)


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Moin Hagen Insulaner


    Ja das meinte ich auch , durch die Aufsatzverlängerung ändert sich das Drehmoment, klaro.

    Da wäre dann die bessere Alternative gleich einen Drehmo für Aufsteckwerkzeug zu kaufen, da

    sollte das Drehmoment ja dann stimmen?

    Mhm auf den Trick mit der Waage wäre ich jetzt nicht gekommen!

    Gestaltet sich auch hinten an der Bremse vermutlich etwas schwierig ?

    Die Anschaffung eines entsprechenden guten Drehmomentschlüssel ist ja auch nicht gerade billig.

    Frage ist wie genau muß ich diese Schrauben am Sattel überhaupt anziehen?

    Ich benötige lt.Handbuch 50 Nm , die Müslimenge könnte ich natürlich erhöhen ;)

    Aber ich habe da wenig Erfahrung bzw Gefühl .


    Schöne Grüße auf die Insel

    Michael

  • Das ist sicher richtig und muss man berechnen, wenn es ganz genau sein soll. Soweit ich es jetzt aber im Kopf habe, ist der Unterschied nicht besonders groß um welchen Wert man die Einstellung am Drehmomentschlüssel vermindern muss.


    Grüße


    Tom

  • Hallo Michael,

    Aber ich habe da wenig Erfahrung bzw Gefühl .

    die Erfahrung kannst Du ganz einfach bekommen: Du stellst Deinen Drehmomenschlüssel auf das richtige Drehmoment ein und spannst die Nuss ein einen Schraubstock ein. Dann ziehst Du bis es knackt. Beim Schraubenschlüssel machst Du jetzt eine Verlängerung drüber (Rohr) mit gleicher Länge und ziehst mit der selben Kraft.


    Das ist sicher richtig und muss man berechnen, wenn es ganz genau sein soll. Soweit ich es jetzt aber im Kopf habe, ist der Unterschied nicht besonders groß um welchen Wert man die Einstellung am Drehmomentschlüssel vermindern muss.

    Die Knickgelenkschlüssel sehe ich als ziemlich problematisch an. Das Drehmoment hängt davon ab wo Du anfasst. Wenn Du im Extremfall z.B. direkt am Knickgelenk die Kraft einleitest bekommst Du unendliches Drehmoment ohne dass der Schlüssel auslöst. Ein früherer Arbeitskollege von mir hat bei der Bundeswehr Drehmomentschlüssel kalibriert. Die Knickgelenkschlüssel waren nach einem Jahr teilweise 30% daneben.


    Zu dem Aufstecksteckteil oben: so wie ich das sehen beruht die Auslösung auf einer bestimmten Kraft an der Knickstelle die ein Verhältnis zweier Hebelarme ist (korrigiere mich bitte falls das falsch ist). Wenn der vordere Teil jetzt verlängert wird ändert sich der Hebel im Verhältnis. Da das vordere Teil sehr kurz ist hat eine auch nur kleine Verlängerung wesentlichen Einfluss.


    Mhm auf den Trick mit der Waage wäre ich jetzt nicht gekommen!

    Gestaltet sich auch hinten an der Bremse vermutlich etwas schwierig ?

    Ich denke nicht. Mein Doppelringschlüssel hat 25cm zwischen den Ringmitten, 50Nm sind 5kgm das Ganze geteilt durch 0,25m sind 20kg. Schraube von Hand mittelfest anziehen, Ringschlüssel drüber, Waage mit der Schlaufe am anderen Ring befestigen und senkrecht zum Schlüssel ziehen bis Waage 20kg anzeigt.


    So eine Waage ist keine Rieseninvestition, nimmt den Stress aus Reisen mit Billigfluglinien und Kalibrierung kostenfrei bei jedem Check-In :)


    Viele Grüße,

    Hagen


    p.s.: hinten knacke ich die immer von Hand gut an, Schraubensicherung ist sowieso drauf. Ich mache da keine Wissenschaft draus :)

    .

  • Die Knickgelenkschlüssel sehe ich als ziemlich problematisch an. Das Drehmoment hängt davon ab wo Du anfasst. Wenn Du im Extremfall z.B. direkt am Knickgelenk die Kraft einleitest bekommst Du unendliches Drehmoment ohne dass der Schlüssel auslöst. Ein früherer Arbeitskollege von mir hat bei der Bundeswehr Drehmomentschlüssel kalibriert. Die Knickgelenkschlüssel waren nach einem Jahr teilweise 30% daneben.


    Zu dem Aufstecksteckteil oben: so wie ich das sehen beruht die Auslösung auf einer bestimmten Kraft an der Knickstelle die ein Verhältnis zweier Hebelarme ist (korrigiere mich bitte falls das falsch ist). Wenn der vordere Teil jetzt verlängert wird ändert sich der Hebel im Verhältnis. Da das vordere Teil sehr kurz ist hat eine auch nur kleine Verlängerung wesentlichen Einfluss.


    Ich habe hier mal ein ganz schönes Video zur Berechnung gefunden. Gerade Verlängerung und Verlängerung mit Knick. Evtl. interessant mal zu sehen?

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    Grüße


    Tom

  • Hi, man nehme eine Schraube in der Größe und Festigkeit inkl. Mutter wie vom Bremssattel, spannt die im Schraubstock zieht sie Handfest mit Maulschlüssel an, nimmt ein Drehmomentschlüssel und zieht diese mit den dafür vorgesehenen Drehmoment an und Merke sich dabei in welchen Winkelbereich der erreichte Drehmoment ausgelößt wird. Selbe macht man dann am Bremssattel......Schraube Handfest anziehen und mit den Winkelbereich (den man sich gemerkt oder aufgeschrieben hat) die Schraube festdrehen..... fertig. Man kann auch vorher wie schon erwähnt Schraubensichererung raufschmieren.

    *Gruß Hoffy !!!

  • Ich kenne die Einbausituation im 201er nicht, aber man kann am (möglichst flachen) Ringschlüssel auch mit dem Drehmomentknacki korrekte Werte zusammenbringen, wenn letzterer möglichst exakt im rechten Winkel auf ersteren gesetzt wird. Dazu kann man z. B. eine Mutter auf das andere Ende des Schlüssels braten (Variante "Qick and dirty") oder einen fancy Schlüsseladapter kaufen:

    https://reichel-service.com/reichel-drehmomentadapter/

    Oder


    https://www.bigtwin-motorcycle…G4cThOKTQ880aAkRWEALw_wcB


    Nur Beispiele, keine Werbung.

    Das Thema wurde lang und breit bei den Brit-Bike-Leuten durchgehechelt, durchaus lesenswert der Thread.

    Ich hoffe, der Link lässt sich öffnen:

    http://britbikeforum.de/viewto…2bd713db6068f2122&start=0

    Aber bei den Bremssattelschrauben würd ich jetzt auch keine Wissenschaft draus machen.

    Sauberkeit, unbeschädigte Schrauben und Loctite sind hier unsere Freunde.

    Gute Grüße
    Uli


    "Spaltmaße sind überbewertet."

  • Ich danke Euch allen hier für die teilweise wissenschaftlichen Beiträge , dachte nicht daß ich soviel Interesse bekomme!


    Mir ist nach Erstellen des Themas eingefallen daß dieses Problem ebenfalls beim den alten G-Modell vorn an den Bremssätteln

    aufgetreten ist. Mercedes selbst hat dazu in den offiziellen Reparaturanweisungen die Lösung geliefert:

    eine verkürzte Nuß , habe ich selbst benutzt als ich bei meinem G die Bremssättel vorn gewechselt habe.

    Also Maß genommen beim 190er und eine 17er Nuß geopfert, was soll ich sagen paßt mit etwas Fuckeln !

    Hat sich daher erledigt, leider bekomme ich die Handbremse nicht richtig eingestellt, beim Abbau der Scheiben kamen mir nämlich schon

    die Einzelteile vom Belag entgegen, also gleich mitgemacht.

    Ich habe keine Bühne aber in einem anderen Thema von mir wurde ja schon das Aufbocken beider Seiten diskutiert.

    Aber an die Einstellschraube mittig unter dem Auto komme ich so leider auch nicht.

    Ich habe es ohne versucht klappt aber nicht .

    Da muß ich mir etwas einfallen lassen, mal sehen bis zum nächsten TÜV ist noch Zeit.

    Ich habe eine Grube da könnte ich die Schraube für die Seilspannung lösen , dann wieder raus und hinten komplett

    augebockt und an den Rädern voreingestellt, dann zurück und die Schraube wieder gespannt, müßte doch gehen ?


    Gruß Michael

  • Denke ich auch.Grobeinstellung mit Seil, dann Schraube raus und mit Rad in passender Stellung mit Schraubendreher Rasten verstellen bis Bremse fest und dann wieder 2 Zahn zurueck.


    Hast Du ein Werkstatthandbuch oder Zugriff auf die Flipbuecher?

  • Hallo Michael,

    wenn kein Seil getauscht wurde und vorher kein Blödmann dran gedreht hat Finger davon lassen.

    Die Seiljustage ist nur für die Grundstellung der Schlösser. (Spreizhebelmimik)

    Backeneistellung mit z.B. Schlitzschraubendreher durch Radbolzengewindebohrung die Zahnmutter rasten.

    Gruß HaWA

  • Moin

    Also im Handbuch steht unter Handbremse nachstellen, daß zuerst die Stellschraube für den Seilausgleich komplett gelöst werden soll, dann

    an den Rädern über die Rädchen jeweils einstellen, also fest drehen bis das rad nicht mehr zu bewegen ist und dann 5-6 Zähne zurück.

    Am schluß die Ausgleichsschraubev soweit anziehen daß das Seil gespannt ist?

    Mein erstes Problem dabei ist, daß ich bei den Alufelgen das Rädchen gar nicht gedreht bekomme ? Ich wollte jetzt mal versuchen das

    ganze mit Stahlfelgen zu machen. Oder mache ich da etwas falsch?

    Das zweite Problem ist daß ich die Schraube am Seilzug nicht erreiche wenn ich den Wagen nur aufgebockt habe, Ich habe eine Grube ,

    da würde ich die Schraube lösen, dann wieder raus und hinten Aufbocken , Räder einstellen, zurück auf die Grube und Seilzug spannen?

    Kann man das machen?


    Gruß Michael

  • Hi Michael,


    ich würde es so machen, wie von HaWa beschrieben. An die Schraube vom Seilausgleich geht normalerweise keiner ran und kann dann so bleiben.

    Warum geht das mit den Alufelgen nicht? Radbolzendurchmesser ist doch bei Alu und Stahl gleich. Kannste auch ohne Rad machen, lässt sich dann aber bescheiden Drehen...


    Gruß

    Rainer

  • Michael hat allerdings recht. So wie er es beschreibt steht es in der WIS. Macht offenbar kaum einer in der Praxis sondern stellt immer nur an den Einstellern am Rad ein. Vermutlich ist es eine Grundeinstellung, wenn man die Brembacken getauscht hat.


    Im WIS steht aber auch als erster Arbeitsschritt: Leichtmetallräder abnehmen.


    Ich glaube, ich weiß was Michaels Problem ist, die Alus sind einfach zu dick und man hat mit einem Schraubenzieher dann zu wenig Hebelweg um die Einstellräder drehen zu können. Würde dann auch Stahlfelgen montieren.


    Du musst auf jeden Fall dann nach dem Einstellen wieder den Freigang prüfen, wenn du Schraube 89 ( am Seilzug ) wieder fester gezogen hast.


    Alternativ versuchst du ausschließlich eine Einstellung an den Rädern und lässt die Schraube 89 in Ruhe. Es könnte höchstens sein, daß die neuen Bremsbacken zu dick sind, und das Seil zurückgestellt werden muss, wenn es zu stramm sein sollte. Aber eher leiert es mit der Zeit aus, als daß es zu stramm ist.


    Grüße


    Tom

  • Ich glaube, ich weiß was Michaels Problem ist, die Alus sind einfach zu dick und man hat mit einem Schraubenzieher dann zu wenig Hebelweg um die Einstellräder drehen zu können. Würde dann auch Stahlfelgen montieren.

    Stimmt, der 201 hat die Schrauben ziemlich tief versenkt. Beim 123 gehts auch ohne Rad abbauen.

  • Ich nehme einfach aus dem Bordwerkzeug den Bolzen mit der Teilenummer A1264030074 =) Lohnt sich übrigens den zu Ergänzen, wenn man ihn nicht mehr hat. Erleichtert den Radwechsel an der VA ungemein bei allen nicht-Allrad Benzen mit passenden Radschraublöchern.

  • Hallo,

    Der 201 hat doch schon eine Bremsscheibensicherungsschraube.

    Gruß HaWA

    Ich denke der Johannes meint daß man mit diesem Bolzen dann die Scheibe drehen kann.

    Ich habe leider so einen nur für den G , und da ist er wirklich zum Radwechsel sehr hilfreich?


    Ja richtig die Enstellrädchen sind sehr weit hinten beim 190er und da ist die Alufelge (ich habe die "Gullideckel" )

    wohl zu dick.

    Ich denke ich werde es mal ohne Rad probieren , ich weis nicht ob man dann mit einem Hebel , Bolzen etc.

    genug Gefühl hat zum korrekten Einstellen? Zumal die Bremsklötze auch neu sind, da schleift es sowieso ein wenig.


    Gruß Michael

  • Ich denke der Johannes meint daß man mit diesem Bolzen dann die Scheibe drehen kann.

    Richtig ;) Den Bolzen bekommt man auch über die Teileversorgung. Bei meinem Alltagsbenz hat er gefehlt.


    Ja richtig die Enstellrädchen sind sehr weit hinten beim 190er und da ist die Alufelge (ich habe die "Gullideckel" )

    wohl zu dick.

    Falls nicht mit LM-Rad 5 fach: Das Ersatzrad mit Stahlfelge montieren. Achtung! kürzere Radbolzen verwenden sonst zerstörst du die Feststellbremse!


    Ich denke ich werde es mal ohne Rad probieren , ich weis nicht ob man dann mit einem Hebel , Bolzen etc.

    genug Gefühl hat zum korrekten Einstellen? Zumal die Bremsklötze auch neu sind, da schleift es sowieso ein wenig.

    Zumindest mit "gebrauchten" Bremsen in diesem Format ging das auch ohne Rad ohne größere Probleme.