Korrekt gekleidet in Ponton, Flosse und Co

  • Lieber eine kaputte Hose als eine kaputte Pagode, - aber ehrlich, ich wüsste gar nicht was ich sagen sollte. Oder aber vielleicht: ''Ich hab' jetzt einen total trockenen Hals gekriegt, wollen wir was trinken?''


    Was würdet Ihr zu dem Mädchen sagen?

    „Oh je, Du Arme, bist Du gestürzt? Komm, wir gehen zu…


    a) Chanel

    b) C&A

    c) Engelbert Strauss


    … Dir eine neue Hose kaufen!“


    Könnte übelst nach hinten losgehen ;)

  • kurze Hosen und Sandalen besitze ich keine, sowas trägt nur ein ausländischer Tourist in Italien und wundert sich dann, warum er keine Kirche betreten darf. Hemd und (damals maßgefertigten, dunkelroten) Anzug habe ich 1999 an meiner eigenen Hochzeit getragen. Schon ein Jahr später paßte mir das Teil nicht mehr. Die Gelegenheiten, an denen ich in den Folgejahren ein Jackett zum obligatorischen T-Shirt getragen habe, kann ich an einer Hand abzählen, das waren die 2 Jahre, wo meine Frau und ich Karten für die Bayreuther Festspiele hatten. Grauenhaft unbequem, im Hochsommer im Jackett herumschwitzen zu müssen. Ich bin da eher der Berliner Typ, trage, was bequem ist, selbst im Theater. Zum Glück fragt da heute kein Mensch mehr. Im Winter kommt die Lokführer-Dienstlederjacke der Bahn (mit entfernten Epauletten und Abzeichen) übers schwarze, unbedruckte Shirt, die ich mir mal gebraucht zugelegt habe. Saubere lange Hosen und geschlossene Lederschuhe dazu, fertig ist die Laube.

    Wenn man dem Oldtimerhobby noch unbedingt einen elitären, abgehobenen Anstrich geben möchte, bitteschön, dann trage man beim Fahren Anzug und Krawatte, aber dann braucht man sich über die sozialen Auswirkungen auch nicht zu wundern. Bitte dran denken, daß die Schere immer weiter auseinandergeht, da muß man durch zu abgehobene Kleidung nicht noch unnötig provozieren, wo das Fahren und Erhalten historischer Fahrzeuge von verschiedenen Seiten und Interessengruppen eh schon als Reichenhobby verschrien wird.


    Grüße

    bacigalupo

    • Official Post

    Whow, jetzt bin ich aber platt. Ich trage sehr gerne kurze Hosen und fühle mich jetzt echt diskriminiert. Wie kommt man denn auf die Idee, dass sowas nur ausländische Touristen tragen und damit in die Kirchen wollen? Und was haben denn Anzüge oder generell Klamotten mit der sozialen Schere zu tun? Und ist es denn nicht so, dass es vielfach gerade bei sozial schwächeren immer noch für das neueste Handy mit überteuertem Vertrag, den Grossbildfernseher auf Abzahlung und für gefakte oder echte Markenklamotten reicht?


    Ja, ich weiss das sind die gleichen Klischees.


    Aufgewachsen in sozial schwachem Umständen wurden wir von unseren Eltern erzogen, zu jeder Zeit angemessen gekleidet zu sein.


    Dafür gibt es doch Arbeitskleidung, Freizeitkleidung, Geschäftskleidung und Festtagskleidung. Klar man kann auch immer gegen den vermeintlichen Strom schwimmen. Jeder wie er mag. Mir macht es Freude, dem Anlass entspechend gekleidet zu sein. Zum Teilehändler und zurHaupuntersuchung gehe ich mit ordentlich gewaschener Arbeitskleidung, geschraubt wird in ordentlicher Arbeitskleidung. Zum Grillen oder auch auf Oldtimertreffen sind bei mir kurze oder lange Freizeithosen angesagt, zu Geschäftstreffen vernünftige qualitativ hochwertige Anzüge in denen man auch nicht schwitzt. Zu festlichen ebenfalls, denn das gebietet der Respekt gegenüber dem Einladenden.


    Wer keinen Gefallen daran findet, der soll dann eben seine Lederjacke und seine Jeans tragen. Hier geht bei mir das soziale Gefälle los, welches für mich auch nicht mit Geld und Einkommen zusammenhängt.

  • Lieber eine kaputte Hose als eine kaputte Pagode, - aber ehrlich, ich wüsste gar nicht was ich sagen sollte. Oder aber vielleicht: ''Ich hab' jetzt einen total trockenen Hals gekriegt, wollen wir was trinken?''


    Was würdet Ihr zu dem Mädchen sagen?

    "Also mit d e r Hose kommen Sie nicht mehr durch den TÜV. Aber Sie haben Glück - Sie können meine mal anprobieren."

  • Also ich trage seit etwa 25 Jahren keine Geschäftskleidung mehr (Verkauf der Firma). Vorher trug ich die allerdings fast täglich. Ich trage nur noch bequeme Kleidung, dazu gehören auch hin und wieder Jeans und Lederjacken, wenn es schön warm ist, kurze Hosen.


    Zur Abi-Feier meiner Tochter habe ich wieder mal einen Anzug getragen....weil sie es gern so wollte. Ansonsten verzichte ich gern auf Geschäftsessen und sog. gesellschaftliche Verpflichtungen.


  • In den ersten Flossenjahren habe ich es auch mal mit "anständiger" Kleidung versucht. Aber dann hängte sich die Lenkradschaltung aus. Mitten in einem Gewitterregen auf einer innerstädtischen Kreuzung. Das helle Hemd konnte auch der "Weiße Riese" nicht mehr retten.


    Der nächste Crash war der Abbruch des hinteren Auspufftopfes. Der Blick unter den Wagen verriet, der hängt nur noch in zwei der vier Gummis. Da war das zweite weiße Hemd hinüber...


    Danach habe ich schwarz gesehen und damit eine Garderobenfarbe gewählt, die völlig unempfindlich gegen Öl, Ruß und Schmierfett ist.



    Und wenn ich so zurückblicke. Ich hatte schon früh eine Vorliebe für dunkle Kleidung und Fahrzeuge in dezenten, hellen Blautönen:



    (Okay, die Mütze ist ein Ausreißer. Aber ich bin mir sicher, die habe ich nur unter Protest aufgesetzt.)


    Einen Anzug besitze ich nicht. Krawatten auch nicht. Hab ich auch nie besessen. Ich fand immer, dass ich dort, wo man so was braucht, fehl am Platze bin.

  • Moin


    vom obigen 70er-Jahre Klamauk einmal abgesehen, würden mir durchaus Kleidungsstücke in den Sinn kommen, die besser zu meinem W111 passen als Jeans und T-Shirt.
    Mein Problem ist, dass mir auch dank des Klimawandels und den inzwischen eigentlich permanent zu hohen Temperaturen ständig zu warm ist. Ich finde, je kühler die Witterung, desto schöner kann man sich kleiden, aber richtig kühl wird’s inzwischen ja nicht mal mehr im Winter so recht. Es reicht mir dann meist eine Jacke übers T-Shirt.
    Da ich bei Wärme kurze Hosen ausser zum Wandern und im Garten ebenso nogo finde wir Kurzarmhemden, bleibt mir für den 111 eigentlich nur noch Leinenhose mit etwas weiteren Hemd, was gerade im Auto aber sofort knittert (auch wenn es heisst, Leinen knittere edel).


    Sonst bleibe ich dabei, wenn es der Anlass nicht anders erfordert:

    Am wohlsten ist mir in Jeans und T-Shirt.

    • Official Post

    Wer nach Maxlrein zum Oldtimer Treffen kommt und mich mit kurzen Hosen sieht, muss eben bei Nichtgefallen einfach einen Bogen um mich machen und mich nicht kennen.


    Da fällt mir ein, Jogginghosen wurden ja noch gar nicht diskutiert.


    Ermenegildo Zegna, Eduard Meier Schuhe, Vans Sneekers, Bogner Shorts, Engelbert Strauß und Mercedes Arbeitskleidung und ähnliches wird von mir bevorzugt.


    Ich fahre ja auch ein Premiumfahrzeug!

  • Wer nach Maxlrein zum Oldtimer Treffen kommt und mich mit kurzen Hosen sieht, muss eben bei Nichtgefallen einfach einen Bogen um mich machen und mich nicht kennen.

    naja, du „wanderst“ da ja umher, da will ich mal nicht so streng sein ;).


    An Jogginghosen kann ich mich aber ausserhalb der eigenen 4 Wände partout nicht gewöhnen.

  • naja, du „wanderst“ da ja umher, da will ich mal nicht so streng sein ;).


    An Jogginghosen kann ich mich aber ausserhalb der eigenen 4 Wände partout nicht gewöhnen.

    Jogginghosen habe ich in meinen ganzen Leben noch nicht besessen…

    Wie sagte schon der selige Karl L.: wer Jogginghosen trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.


    Dafür habe ich eine Handvoll abgeschnittener Jeans, natürlich nicht umgenäht (IGITT!!!) sonden per Waschmaschine schön ausgefranst. Dazu ein Leinenhemd und den Panama, jawohl!

  • Jogginghosen habe ich in meinen ganzen Leben noch nicht besessen…

    Hallo Lutz,

    Du treibst keinen Sport?

    Aber genau - da gehören sie hin. Zum Sport.


    Viele Grüsse,

    Hendrik

    P.S.: In seiner letzten Kollektion hatte Karl Lagerfeld auch Jogginghosen....

  • Äh, nix gegen Jogginghosen, solange man sie dazu nutzt, wozu sie gemacht wurden: Nämlich zum Joggen. Und wenn eine(r) in so Filzlappenhosen zuhause alleine aufm Kanapee rumlungert, solls mir auch recht sein.


    Ansonsten: Man kann auch mit einem Schlafanzug in die Oper gehen oder im Smoking Auspuff schweissen - gehn tut alles, ob es aber sinnvoll ist?


    Ich frage mich halt, warum ein erheblicher Teil unserer Mitbürger rumrennt, also ob das ganze Jahr Fasching ist?


    vg Matthias K.

    • Official Post

    Der Meinungen gbt es also viele.


    Könnte man sich darauf einigen, dass ohne Frage jeder selbst entscheidet, was er zu welchem Anlass trägt, auch kommuniziert was er persönlich gerne oder nicht so gerne trägt, aber darauf zu verzichten, andere Gewohnheiten in Schubladen zu stecken?

  • Ich befürchte (unabhängig von allen negativen Konsequenzen), daß wir uns an Jogginghosen gewöhnen müssen.

    Befrag` doch mal eine Mittzwanzigerin dazu....


    Viele Grüsse,

    Hendrik

    • Official Post

    Ich befürchte (unabhängig von allen negativen Konsequenzen), daß wir uns an Jogginghosen gewöhnen müssen.

    Befrag` doch mal eine Mittzwanzigerin dazu....


    Viele Grüsse,

    Hendrik

    Die tragen Loungehosen, das ist gaaaaaaaaaaaanz was anderes.