Ich kann es nicht mehr lesen...Oldtimer als Wertanlage

  • Guten Morgen,


    jetzt mal in der Zeit:


    Oldtimer: Benzin muss fließen | ZEIT ONLINE


    Manchmal frage ich mich, ob sich die Leute, die sich ein Auto als "Wertanlage" in den Garage stellen, wirklich Spaß an dem Auto haben. Oder nur am Geld verdienen. Über den Unsinn eines Oldtimers als Wertanlage ausser bei Exoten wie dem W198 müssen wir nicht schreiben.

    Ich fand "fahren" immer wichtiger als imaginäre Scheine zählen und musste das mal loswerden. Sonst ist der Tag nicht zu retten. Aber warum schau ich auch vor Arbeitsbeginn ins Netz. Selbst schuld


    Einen schönen Tag und ein schönes verlängertes Wochenende wünscht


    Hendrik

  • Ich kann's lesen, auch wenn ich die Zeit sicherlich nicht lese. Wo ist das Problem? Zunächst ist es einmal ein Stück Blech. Punkt.


    Wenn ich morgen meinen W111 verkaufe und der Verkäufer fährt direkt damit in die Schrottpresse ... so what? Manche geilen sich am Wertzuwachs auf, manche am Fahren, manche am Schrauben ... jedem Tierchen ...


    Vielleicht sollte ich meinen W111 für 200.000 anbieten mit prognostiziertem Wertzuwachs auf 400.000 ... ;)

    Thomas


    P. S.: Apropos Unsinn: Ich habe meinen W111 2012 gekauft, damals konnte man gute 3.5er Kabriolets für rund 140.000 EUR bekommen ... hätte ich nur ;)

  • Hallo Hendrik,


    ich kann es auch nicht mehr lesen. Vor allem machen diese Typen für die, die wirklich Interesse am Auto haben, das Hobby kaputt.


    Mercedes-Benz ist doch aber bei dieser Propaganda immer ganz vorne mit dabei (Siehe "Classic", vor allem auch die Anzeigen und deren Zielgruppe).

    Merke: hohe Oldtimerpreise = fette Rendite und Abzocke bei Ersatzteilen und Reparaturen.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Ich finde es eigentlich auch ganz ordentlich geschrieben. Dass die große Mehrheit an dieser Art der Wertanlage (eigentlich eher Geldvernichtung) NICHT verdient, steht ja drin.


    Und die, die sich einen Oldtimer in die Garage stellen, ohne dazu irgendeine Beziehung haben, nur in der Erwartung, damit eine Wertsteigerung zu erzielen, werden sich wundern, wenn schon nach ein paar Jahren dieses "Garagengold" nicht mehr ohne qualifizierte und dann meist recht kostspieliger Hilfe wieder zum Leben zu erwecken ist.


    Insgesamt bin ich aber schon der Auffassung, dass Olddaimler eine gute Geldanlage sind: Wer heute einen /8, 107er oder auch einen W201 zum realistischen Preis kauft, damit einige Zeit dran Spaß hat, wird beim Wiederverkauf feststellen, dass diese Investition weitaus profitabler war, als der Kauf eines aktuellen Plastik-Modells in China-Optik, das schon nach dem Besuch der Zulassungsstelle gute 25 % Wertverlust erleidet.


    Oliver


    @ Thomas: Solltest Du die 200.000 Euro für Dein Auto ohne Dach bekommen, kannst Dich bei mir wegen des SLCs melden!

  • Kann ich alles genau so unterschreiben.


    Schön in einem Land zu leben, wo jeder machen kann was er will.


    Apropos, vielleicht steigen die Oldie-Preise in Kürze noch viel stärker, wer weiss......die Deutschen haben bekanntlich eine ausgeprägte Angst vor Inflation.


    Ich persönlich kann an diesen hohen Preisen kaum Vorteile sehen, es ist zwar schön zu wissen, dass das investierte Geld für Restaurierung und Reparaturen usw. nicht für immer weg ist, aber man kann auch nicht mit einem 111er Cabrio oder Coupé in Urlaub fahren, weil die grosse Gefahr besteht, dass der Wagen geklaut wird.


    Gruss


    Peter

  • @ Thomas: Solltest Du die 200.000 Euro für Dein Auto ohne Dach bekommen, kannst Dich bei mir wegen des SLCs melden

    8)8)8)


    , dass das investierte Geld für Restaurierung und Reparaturen usw. nicht für immer weg ist, aber man kann auch nicht mit einem 111er Cabrio oder Coupé in Urlaub fahren, weil die grosse Gefahr besteht, dass der Wagen geklaut wird.

    Da stimme ich Dir nicht zu; mit dem W111 Kabrio wird in den Urlaub gefahren, aber klar! Darf auch mal in den Regen, so what? Wie ich schon einmal schrieb, habe ich meinen persönlichen FRoI definiert, fun return on invest: every 1.000km driven with my wife is 1% ROI :thumbup:... also schon 30% Rendite ... was will man mehr? :)


    Und wenn er weg ist, schade. Menschen sind mir wichtiger.

    Thomas

    Hier mal in Frankreich:

    2019-08-17%20-%203064%20-%20Loire%20Amboise%20manoir%20de%20minimes_sm.jpg


    https://tk-pro.de/W111/2019-08…Jardin%20de%20Lois_sm.jpg2019-08-29%20-%203305%20-%20Beaune%20W111%20Jardin%20de%20Lois_sm.jpg

  • Moin,

    dass Leute ohne Ahnung das Oldtimer-Image über die Schürung des Neidfaktors kompromittieren, ist seit vielen Jahren Dauerthema und ärgerlich genug.


    Was mich wirklich aufregt, ist, wenn Leute ohne Ahnung aber mit Reichweite mittels unsäglicher Stammtisch-Plattitüden für weitere aus entsprechender Desinformation resultierender Feindbilderzeugung sorgen, guckstu hier: Danke, Atze!


    Er sollte sich den bitter wahren Ausspruch seines (auch nicht von merkwürdigen Ansichten freien) Kollegen D. Nuhr zu Herzen nehmen: "Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal die Fresse halten!"


    Ungehaltener Gruß

    Lutz

  • 8)8)8)


    Da stimme ich Dir nicht zu; mit dem W111 Kabrio wird in den Urlaub gefahren, aber klar! Darf auch mal in den Regen, so what? Wie ich schon einmal schrieb, habe ich meinen persönlichen FRoI definiert, fun return on invest: every 1.000km driven with my wife is 1% ROI :thumbup:... also schon 30% Rendite ... was will man mehr? :)


    Und wenn er weg ist, schade. Menschen sind mir wichtiger.

    Sicherlich bin ich mit meinem 111er Cabrio zu pingelig, das gebe ich gern zu, aber ich habe das Auto mehr als 30 Jahre, es hat mich damals schon inkl. Restaurierung eine mittelgrosse Eigentumswohnung gekostet. Das Cabrio ist in bestem Zustand und ich würde wahrscheinlich zum Attentäter, wenn irgendeine Ratte das Auto klauen würde.


    Somit lasse ich es lieber nicht unbeaufsichtigt und schütze damit mich und andere....8)


    Peter

  • Hi,


    ein ordentlicher, kurzer Artikel ohne jede Moralisierung - und es geht eigentlich kaum um das Thema "Oldtimer als Wertanlage", sondern um einen kurzen, aktuellen Markteindruck. Insofern verstehe ich die Ungehaltenheit nicht.

    Und: Wir haben ALLE mal "ohne Ahnung" angefangen, ansonsten ist dies ein halbwegs freies Land.


    Was mich persönlich viel mehr aufregt: Werkstätten. Einigen ist der gute Verdienst in den letzten Jahren und das Verhalten von Teilen ihrer Kundschaft ("Hier, diese Pagode hab ich aus USA, macht die mal fertig, nächste Woche bring ich dir noch nen Elfer", so Aufträge der Herren Zahnwälte, Immobilienverticker oder gänzlich leistungslosen Einkömmlern aka Erben) die letzten Jahre arg zu Kopf gestiegen. Werkstätten, die mir trotz "Ahnung" das Gefühl geben, dahergelaufener Bittsteller zu sein, oder schlimmer: Kunden MIT Ahnung UND - eben deswegen - SPITZEM Bleistift erst gar nicht anzunehmen, gibt es leider so einige ... leider neulich wieder hart erleben müssen.


    Gruß, Bodo

    instagram: ponton_ponton

  • Kommt mir alles seeehr bekannt vor.


    Schlimmer sind aber die Pfuscher und Schrauber die vorgeben und damit werben Fachleute für (bestimmte) Oldies zu sein und dann viel Geld für Pfusch einstreichen.


    Solange Betrug in Deutschland als Kavaliersdelikt angesehen und nicht strafrechtlich verfolgt wird, ändert sich daran nichts. Nur wenn man den Staat betrügt, wird Betrug verfolgt.


    Na ja, was will machen machen......die Welt dreht sich weiter, der Sommer steht vor der Tür, das Leben geniessen und fertig.


    Gruss


    Peter

  • zum glück habe ich in der Nähe eine Werkstatt, die nur an Klassik - Sternen schraubt und dies nicht als Goldgrube , sondern eher als Dienstleistung für Oldi fans sieht.
    Weil auch ich musste da fiese Geschäftemacher erleben .

    Leider sind auch Sie oft zu ehrlich, was so manchen Zustand angeht, was dann auch weh tun kann 🧐

    Der Fehler sitzt meist hinterm Steuer 8)

  • So eine Werkstatt gibt es hier auch… Dort treffen sich Neureiche und die selbsternannte Elite, alle, die darauf abfahren, völlig überteuerte Preise zu zahlen, um dazuzugehören… Ich ziehe meine kleine Schrauberbude vor, da stehen neben meinen Benzen Tourans und Clios auf der Hebebühne und der Meister, noch vom alten Schlag,, freut sich jedesmal, wenn er zur Abwechslung mal wieder richtige Mechanik zwischen die Finger bekommt.

  • drum pflege ich den Kontakt zu meiner Stammwerkstatt, die das macht, was mir nicht so liegt. Da krieg ich dann als Ersatzauto immer den Golf IV Variant 1.6, den elektrischen etron und den Golf VIII GTE bekommen immer die VW fahrenden Kunden jüngeren Alters, der Vierer ist für die Rentner, die keinen Automatic mit Wischbildschirm fahren können, oder für Leute wie mich. Der Meister (fährt privat R129 und G-Modell) macht gern mal zwischen einem Touran und einem Astra unseren ollen CDI und hat auch beim 220/8 sehr geholfen (in seiner Lehrzeit hatte er selber 3 Stück, davon einen mit Servo versehen und umgedieselt). Ist leider immer im Streß und stets voll ausgelastet, weil der Kundenkreis weit reicht. Er meint immer, Autos vor Bj. 70 könnte er mangels Fachwissen nicht, aber das 64er 220SE Coupé eines Kunden von mir hat er auch behandelt und fand es eine angenehme Abwechslung zu den modernen Kasperbuden, die sonst auf den Bühnen hängen. Nur leider hat auch er keinen Nachfolger in Sicht...


    Grüße

    bacigalupo

  • Bei uns gibts noch ein paar Werkstätten, wo man den Oldtimer hinbringen kann und ordentlich behandelt wird. Allerdings habe ich nur Erfahrung mit Brot- und Butterfahrzeugen wie Strichacht, 123er, E32 und so.


    Einer war ma,l zu Vaters Zeiten sogar eine Mercedesvertretung, ist jetzt frei aber immer noch auf Mercedes geeicht. Repariert aber grundsätzlich alles, sogar die Schubkarre, wenns denn sein muß. Mitm Nachfolger scheints aber auch zu hapern, vermutlich.


    Ansonsten mache ich mir keine Sekunde Gedanken, ob mein Oldie geklaut werden könnte (ich rede aber nicht W111 o.ä) Ich nutze die Wagen genauso wie z.B. 1984 (nur halt nicht im Salz), und zuviel Sonneneinstrahlung muß auch nicht sein.


    Un ehrlich gesagt: Wenn einer schon unbedingt meint, soll er ihn klauen. Ist mir lieber, als wenn einer vandalisiert und alles zuerkratzt und kaputtschlägt. Teilkasko ist vorhanden, und es ist immer noch Blech, Eisen und etwas Kunststoff im Materialwert von höchstens 300,-- Euro zur Zeit......


    Mit einem Wagen im Wert einer Eigentumswohnung wüßte ich ehrlich gesagt nichts anzufangen (so wie ein früherer Freund von mir, der Panik schob, wenn eine Katze draußen nur sein Porsche-Cabrio anschaute - sie könnte ja draufspringen...........)


    vg Matthias K.

  • Oldis , sollten zum Fahren sein, ich finds immer schön einen Daumen aus anderen Autos zu bekommen , oder andere Oldis zu grüßen.

    Klar hätte ich das Kleingeld und Platz , würde ich alle sammeln , die ich in der Jugend gefahren habe .

    Aber tatsächlich finde ich der Wert nimmt viel vom Spaß .

    Um so höher der Wert um so mehr pass ich auf und benutze ihn als Trophäe.

    Der Stress wäre mir zu hoch ständig auf zu passen , da langt ja meiner schon, kein Regen ,kein Salz und immer halbgas .

    Wollte auch eher ein Alltagsoldi ,wie einen 123 oder 115 , aber in den dicken Grünen hab ich mach halt verkuckt.

    Ich hatte vorher einen Käfer 69 1500 Cabrio und der war mir schon zu zerbrechlich .
    Also Wertanlage gut und schön, jedoch das Auto soll Spaß machen und vor allem zu einen passen.

    Ich bin lieber auf Dorffesten als auf Glimmerpartys , somit auch lieber was solides ,großen und trotzdem mit Ausstrahlung .

    Der Fehler sitzt meist hinterm Steuer 8)

  • ...

    Mit einem Wagen im Wert einer Eigentumswohnung wüßte ich ehrlich gesagt nichts anzufangen (so wie ein früherer Freund von mir, der Panik schob, wenn eine Katze draußen nur sein Porsche-Cabrio anschaute - sie könnte ja draufspringen...........)

    Oder draufscheißen :)... und jetzt festhalten ... ist mir in der Schweiz mal auf einer Tour passiert. Extra vom Hotel noch eine Art "Carport" bekommen, aber die Sch...katze war wohl der Meinung, daß ein Softtop recht gemütlich sei :thumbup:

    Thomas

  • Dazu muss ich auch noch kurz etwas sagen...


    Hört sich vielleicht merkwürdig an, aber manchmal kann man es sich nicht aussuchen, ob man irgendwann einen Klassiker im "Wert einer Eigentumswohnung" in der Garage hat.


    Als ich mit etwa 30J. mein 111er Cabrio gekauft hatte, dachte ich, dass lediglich einige Schönheitsrepraturen erledigt werden müssten und ich dann damit losfahren könne. Vertan, ich hatte ein optisch schönes Auto gekauft, aber er stellte sich heraus, dass es eine Grotte und somit ein griff ins Klo war. Nachdem mir as bewusst war, liess ich mir von Mercedes Stuttgart schriftlich bestätigen, das es sich um ein originales Cabrio handelt. Dann folgten 3 Jahre Restaurierungsphase mit Originalteilen von MB. Bilder habe ich auf dem rechner nicht, aber ein dickes Fotoalbum, was ich alle paar Jahre mal durchsehe und ich noch immer Gänsehaut bekomme. Das Auto war bei Fertigstellung 3x so teuer wie geplant. Wie gesagt, man hätte auch eine ETW dafür bekommen können.


    Bei meiner Hochzeit vor fast 26 Jahren war der Wagen fast fertig.....

  • Hört sich vielleicht merkwürdig an, aber manchmal kann man es sich nicht aussuchen, ob man irgendwann einen Klassiker im "Wert einer Eigentumswohnung" in der Garage hat.

    Hi, ich meinte das nicht wertend oder anmaßend, falls es so rübergekommen sein sollte. :) Anders gesagt: Fällt mir die Zange beim 123er auf den Kotflügel, würde ich ob des Kratzers kurz "scheixxe" sagen, bei einem sehr wertvollen Fahrzeug vermutlich ein Magengeschwür bekommen.


    vg Matthias Keilhofer

  • Oder draufscheißen :)... und jetzt festhalten ... ist mir in der Schweiz mal auf einer Tour passiert. Extra vom Hotel noch eine Art "Carport" bekommen, aber die Sch...katze war wohl der Meinung, daß ein Softtop recht gemütlich sei :thumbup:

    Thomas

    Naja, mit hat ein Vogel in Genf mal einen Lackschaden auf der Motorhaube des Strichacht gekackt - meine Frau und ich erinnerten uns dadurch immer an das gute Frühstück in dem kleinen Hotel.......


    Daß übrigens Katzen auf offene Flächen kacken, ist eher selten. Die suchen normalerweise irgenwas weiches, wo man alles schön verscharren kann. Bist Du sicher, daß es nicht evtl. ein Marder war, die machen dies sehr gerne?


    vg Matthias K.

  • Hi, ich meinte das nicht wertend oder anmaßend, falls es so rübergekommen sein sollte. :) Anders gesagt: Fällt mir die Zange beim 123er auf den Kotflügel, würde ich ob des Kratzers kurz "scheixxe" sagen, bei einem sehr wertvollen Fahrzeug vermutlich ein Magengeschwür bekommen.


    vg Matthias Keilhofer

    Kein Problem, Matthias, habe ich auch so nicht verstanden.


    Gruss


    Peter

  • Dazu muss ich auch noch kurz etwas sagen...


    Hört sich vielleicht merkwürdig an, aber manchmal kann man es sich nicht aussuchen, ob man irgendwann einen Klassiker im "Wert einer Eigentumswohnung" in der Garage hat.


    ...

    Genau so ging's mir mit dem Ponton.


    Es musste ja ein Ponton sein, zwei Jahre hab ich gesucht. Dann lief mir der zu, und die Farbe war der Kaufgrund. Mein Glück: Blech und Lack ok, weil vorher schon ordentlich gemacht, sowie Innenausstattung weit über Durchshnitt. Ferner hatte das Auto TÜV, war zugelassen und fuhr sich ganz proper und flink Probe. Kurs auch mehr als ok, ergo mitgenommen, denn ich wollte einfach nur fahren. Ich hätte mir damals - vor nunmehr 8 Jahren, nicht vorstellen können, dass ich nochmal den Gegenwert vielleicht nicht einer Eigentumswohnung, aber doch einer Pagode (zu 2015er Preisen) zu investieren hätte.


    Er fuhr auch. Und zwar immer. Aber dann fängst du eben an, und kannst nicht mehr aufhören, bis er so ist, wie er WIRKLICH sein soll. Und dann kommen noch die Gimmicks, die vielleicht nicht hätten sein müssen...


    Nie bekomme ich das Geld zurück. Es sei denn, die Inflation fängt an von Trab in den Galopp zu wechseln... aber auch dann vielleicht nur nominal.


    Gruß

    Bodo

    instagram: ponton_ponton

  • Tja, Oldtimer als Wertanlage.


    Was hat mich nochmal in diese Welt getrieben? Zum einen bin ich neugierig und will immer wissen wie alles geht. Um etwas zu können, muss man es machen. Autos fande ich eigentlich noch nie wirklich wichtig. Nice to have aber eigentlich zu viel Geld für eine Funktion. In den 90ern hatte ich einen kurzen Ausflug in zwei/drei englische Roadster, Spitfire, TR6, MGA. Die waren aber alle nicht zuverlässig und letzten Endes habe ich sie alle als Schüttware verkauft, weil die selbsternannten Experten die die ganz schnell restaurieren wollten, die Autos nie wieder auf die Räder bekamen. Also gab es einen deutschen Roadster, einen Boxster. Läuft, macht Spass, wartungsarm und extrem wertstabil. Der Kauf einer Immobilie frass dann mein Eigenkapital und so kam der Boxster 2001 an die Sonne. 8 Jahre später musste wieder einer her - ja MUSSTE! Die spasslose vernunftschaukeln in den aktuellen Sensorsärgen ging einfach nicht mehr. Heute, 70.000km und 13 Jahre später ist der Bosxster immer noch ungefähr so viel Wert wie ich damals bezahlt habe. und ausser ein bisschen Verschleissteile und Service war auch daran nichts dran. Ein paar mal wollte ich ihn verkaufen, aber schon der Weg aus der Tiefgarage zur Waschanlage macht das unmöglich denn der Spass geht mit dem Anlasser an.


    Als letztes Neufahrzeug fuhr ich als Daily einen Touareg. Gelockt durch ein extrem günstiges Leasingangebot, kaufte ich das Auto nach 4 Jahren und 45.000km für 21.000,- von der Leasingbank. Der Listenneupreis war 87.000,- und somit hatte der Dicke 66.000,. Wertverrlust in 4 Jahren. Die 50km Fahrt zur Arbeit und zurück bedeuteten damit 73 Euro Wertverlust plus Diesel, Versicherung, Steuern und Unterhalt - Tag für Tag. Taxi wäre fast billiger.


    Und so war meine Motivation getrieben von der Idee mir ein altes Auto zu kaufen und zu lernen möglichst viel selbst zu machen. Ich hatte schon 3 alte Häuser zum grössten Teil selbst saniert und traute mir so einiges zu. Schön wie man sich immer wieder selbst überschätzt. Also googelte ich ein Auto das so alt war wie ich. 24 Stunden später stand das w111 Coupe von 1965 vor meiner Tür. 5000 Euro und der ist wieder wie neu - dachte ich! Mehr als das 10fache hat es gekostet und von "wie neu" ist er meilenweit entfernt. Werkstätten und Teilschieber haben mich übers Ohr gehauen. selbst hab ich nicht an Fehlern gespart, vieles musste ich lernen und noch viel mehr werde ich lernen müssen. Aber bereut habe ich davon nichts. Jeden Tag lächle ich mich ins Auto und fast jeder an dem ich vorbei komme lächelt mit.


    Zum ersten mal brachte ich letztens ein Auto in die Werkstatt. "Na, was hat er diesmal?" "Och nix, braucht neue Reifen, Ölwechsel, Abschmieren, Inspektion und guck mal nach den Bremsen, die haben jetzt auch über 30.000 runter"


    Was das jetzt alles Wert ist? Keine Ahnung und für mich persönlich auch sehr unwichtig. Die inzwischen über 100.000km in meine Flossen hätten mich dann in neuen Touaregs rechnerisch etwa 146.000 Euro gekostet.


    Für mich sind meine Autos eine Wertanlage, eine Beschäftigung und Herausforderung, meine Freiheit, meine Individualität, meine Persönlichkeit. Und vielleicht steigen die ja noch im Wert. Wäre schön und wenn nicht wäre es auch nicht schlimm.


    Der eine so, der andere eben so.

    BG Ralf

  • Hallo Freunde,

    Ja, viele Meinungen zu dem Thema, der Zeitartikel ist an sich gar nicht schlecht geschrieben, auch wenn doch das politisch korrekte noch dabei sein muß , ist ja die Zeit ( „wenn man sich das Tanken bei 14 l/100km leisten kann… trotz Klimakrise gibt es Menschen, die das nicht stört…)


    In der nun anscheinend abklingenden Niedrigzinsphase gewannen Sachwerte wie natürlich Immobilien, aber auch Kunst und somit auch schöne alte Autos an Attraktivität und somit auch am Preis.


    Betrachtet man den Old- oder auch nur Youngtimer tatsächlich als Wertanlage, ist aber immer zu bedenken, das im Bedarfsfall ersteinmal ein Käufer gefunden werden muß, der dann die 150.000 oder mehr für die Pagode hinlegt .


    Ein Markt scheint da zu sein, bis hinzu zu Stilblüten wie letztlich mal in einem recht aufwändigen und leicht dramatisierten Fernsehbericht über das Restaurationsprojekt von Brabus über eine Pagode gezeigt, so daß ein Ding für 330 T€ herauskam, in dem gefühlt jeder Blechschraube als Meisterleistung der Ingenieurskunst erörtert wurde, die nun von Schweizer Uhrmachern per Hand nachgefeilt werden muß.
    Als ich mit einem Freund vor einiger Zeit mal aus Spaß bei der Mercedesniederlassung im Klassikbereich herumgeschaut hatte und dort ein 280 SL für 185.000 stand fragte ich den Verkäufer , was denn daran so teuer wäre. Darauf durfte ich mir anhören, das schon die Aufarbeitung des ach so komplizierten Motors 50T€ verschlingen würde . Hm. Kann man wohl manchen Kunden erzählen. Da schwingt dann schon immer eine Mischung aus Dekandenz und Snobismus mit, und betrifft sicher nicht den Schrauber mit öligen Fingern, der bei eBay nach bezahlbaren Teilen sucht.


    Spekulativ bleibt das ganze als Wertanlage natürlich auch, bricht die Konjunktur mal ein, beschränken behördliche Auflagen auch den Betrieb alter Fahrzeuge, dann kann sich der Marktwert schnell ändern, vor allem wenn es massenproduzierte Autos geht ( was eigentlich auch mit 50000 Exemplaren eine als Großserienderivat gebaute Pagode ist ). Und, wenn man aber so ein Auto verkaufen will, braucht man vor allem Zeit, und sollte das Geld nicht sofort benötigen müssen.


    Mögen also die Medien über das Wertanlageobjekt Auto berichten wie sie mögen, wie schon von vielen anderen gesagt, diejenigen, die über Jahre ein Auto restaurieren, mit ungezählten Arbeitsstunden und Suche nach Teilen, wissen, dass gerecht alles addiert, im seltensten Fall damit Profit zu machen ist.


    Erwähnenswert sind sicher auch diejenigen, die im gesetzten Alter in Nostalgie schwelgen und sich ein Auto zulegen, mit dem sie als Kind mit den Eltern in den Urlaub fuhren oder sich die Traum Herkules MK2 zulegen, für die in den Siebzigern das Budget nicht reichte und für die sie nun 5000 Euro (wenn es denn reicht ) auf den Tisch legen. Aber auch die kaufen nicht als Wertanlage.

    Und wie sich die nun die jüngeren knapp dreiziger Oldtimer wie ein E34 oder W124 weiterentwickeln, wird sich zeigen, sind es verglichen mit einem W111 oder 502 , doch noch sehr moderne Autos, die sich auch so fahren, so aussehen , vor allem in ganz anderen Stückzahlen gebaut wurden, und mit schon sehr ansehnlichen Korrosionsschutzmaßnahmen sowie ausgefeilter, aber noch nicht zu komplexer Technik ausgerüstet wurden, dass sie , wenn nicht gegen Wand gefahren, noch lange leben werden. Und ein H- Kennzeichen erhalten.


    Warten wir es ab, meine Flosse ist sicherlich eine hoch ideelle Wertanlage ( pekuniär eher ein Wertvernichter ) , freue mich an meinen Fensterschlüsseln, an denen ich den ganzen Winter über lackiert und herumgeschliffen habe und werde einfach ab und zu fahren.
    Und nächstes Jahr werde ich mir dann mal die paar Lackstellen und Rostpickel vornehmen , die es nötig haben.


    Gruß Uli



    Uli aus München, 220b, BJ.65

  • Hallo Uli,


    ich glaube auch dass ein Großteil der Preiserhöhung nicht "Wertsteigerung" sondern Wertverfall der Währung ist (ist das das Gleiche?).

    Die Zahlen des statistische Bundesamtes sind manipuliert.


    Ist für jeden einfach nachvollziehbar: einfach mal Preise für Dinge des alltäglichen Lebens z.B. vor Euro Einführung und jetzt vergleichen und die echten Inflationszahlen ausrechnen.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Moin,


    so sehe ich das auch.


    Der sog. Warenkorb zur Ermittlung der Inflation ist irreführend. Was hilft es denn wenn beispielsweise PCs 10% billiger werden aber man für Dinge des täglichen Badarfs 20-30+% mehr zahlen muss und zwar regelmässig. Allerdings meine ich damit nicht DM> Euro, sondern aktuell.


    Gruss


    Peter