M127 220 SEb Dichtung Kettenspanner

  • Moin,


    bei meiner Wochenendschrauberei wollte ich endlich die undicht Dichtung vom Kettenspanner erneuern um die hässlichen Flecken unter Auto zu eliminieren. Das hat auch alles soweit gut geklappt, die neue Dichtung ist drin - aber mit der neuen Dichtung läuft die Soße genauso, wie mit der alten. Ich habe diesen dicken Gummiring. Was habt Ihr da für Erfahrungen? Gibt's verschiedene Qualitäten der Dichtung? Ich hab bei Niemöller gekauft. Oder verwendet Ihr irgendein zusätzliches Dichtmittel? Braucht's vielleicht ein anderes Anzugsmoment - ich hab 30Nm genommen?


    Gruß Berndt

  • Hallo, bei einer O-Ring Dichtung ist ein höheres Anzugsmoment wirkungslos, nach fest kommt ab. Ich hatte es schon, dass ein Zulieferer einfach eine falsche Schnurstärke geliefert hatte. 2,5 statt 3,0mm oder so. Wäre eine Möglichkeit. DIchtsilikon jedweder Art halte ich selbst für keine super Alternative, kann man natürlich machen.... Ich würde mir aber aus Papier eine zusätzliche Dichtung klöppeln. Ggf ist der Sitz des O-Rings mechanisch beschädigt oder verunreinigt / korrodiert. Gruß, Martin

    --
    Hauptsache man ist gesund und die Frau hat Arbeit

  • Moin Martin,

    so hatte ich auch überlegt - ich würde die Papierdichtung halt noch mit Hylomar bestreichen, dann wäre es so wie bei der Wasserpumpe und die ist auch dicht.


    Gruß Berndt

  • Hallo Berndt,

    der Spanner wird ja vorn von einer M8 Mutter und hinten von der Abgaskrümmermutter M10 gehalten.

    Wenn du den korrekten Ring verwendest und die Anlagefläche am Kopf nicht beschädigt ist wird das normalerweise dicht.

    Der Ring hat eher 5mm Schnurstärke.

    (mag jetzt gerade nicht nachmessen)

    Eventuell ist auch eine der Wasserpumpengehäuse an Kettenschacht-Schrauben das Problem.

    Gruß HaWA

  • Hast Du den Aludichtring in der Überwurfmutter kontrolliert? Wenn‘s heftig rausläuft fehlt dieser meistens oder ist irgendwie schief und verdrückt eingebaut.

  • Da hilft auch ein stärkerer O-Ring oder Dichtmasse nicht.

    Du bist kurz davor, bei noch festerem Anzug den Stehbolzen abzureißen.

    Der 220SEb - Motor hat im Prinzip den gleichen Aufbau wie der 6-Zylinder-Ponton Motor.

    Zwischen Kettenspanner und Zylinderkopf gehört noch die Asbestdichtung 180 052 0480, die die gleiche Stärke hat wie die breite Auspuffkrümmerdichtung. und dieses an den letzten beiden Stehbolzen des Kettenspanner fortsetzt. Siehe Pontonkatalog Gruppe 05

    Die Dichtung ist in meinem E-Teilkatalog vom 220 SEb Heckflosse nicht abgebildet, aber mit Fußnote 11 erwähnt, dass sie f.d. Motoren 127 982 benötigt wird.

    Hoffe geholfen zu haben.

    Carl

  • also: * die Kettenschacht - Wasserpumpengehäuse - Schrauben hab ich überprüft (ich hatte auch die undichte Wasserpumpe gewechselt).

    * es läuft eher langsam raus: nach 10 Minuten bei 50 km/h war noch nichts zu sehen, nach 10 Minuten Autobahn bei 120 kam es langsam. Der Austritt schein ziemlich sicher

    (soweit das da einsehbar ist) direkt zwischen Block und Kettenspanner zu sein.

    * diese zweite Dichtung hab ich sogar mitbestellt, aber ich meine gelesen zu haben, dass man diese nicht verbauen soll, wenn der Gummiring genutzt wird. Dem gehe ich aber

    nochmal nach (Carl, welchen E-Teilekatalog (Ausgabe) zitierst Du da?)


    Vielen Dank jedenfalls für die Anregungen!


    Berndt

  • Berndt,

    ich habe einen Katalog vom 220 SEb, bei dem leider Umschlag und die ersten Seiten fehlen. Mit dem haben wir unseren 220 SEb 1970 aufgebaut. Ausgabe kann ich daher nicht feststellen.

    Die erforderliche Asbestdichtung 180 052 0480 steht im Fragment auf Seite 56 nach Bild Nr. 47 mit Fußnote 11.

    Ohne diese Dichtung hast Du einen Versatz am linken Stehbolzen des Kettenspanners, da dieser sich die lange Dichtung des Ansaugkrümmers zum Zylinderkopf teilt.

    Die lange Dichtung 180 142 0380 und 180 052 0480 haben die gleiche Stärke und ergänzen sich am gemeinsamen Stehbolzen, wie man auf den Explosionszeichnungen doch sieht.

    Der O-Dichtring am KS hat mit der ganzen Sache nichts zu tun. Metall auf Metall ohne Dichtung hats in den 60ern nicht gegeben.

    Bau die Dichtung ein und Du hast Ruhe.

    Es sei denn, der Motor hat mal einen anderen, modernen Kettenspanner bekommen.


    mfg

    Carl

  • Hallo Carl,


    also einen Versatz habe ich beim Einbau nicht feststellen können, weil die Krümmerdichtung an der entsprechenden Stelle ausgespart / abgeschnitten ist. Die von Dir erwähnte Dichtbeilage ist sozus. das fehlende Stück. Der Spanner ist auch so geformt, dass er genau auf dieses Stück passt und nicht auf der Krümmerdichtung aufliegt.

    Ich hab in der Bucheli-Anleitung nachgesehen und finde dort tatsächlich Dichtring und Dichtbeilage auf dem Bild. Bei Niemöller ist auf dem Bild nur der Dichtring, nicht aber die Beilage zu sehen - allerdings findet man sie in der Legende und dort ist es so dargestellt, als sei es eine Alternative ("Wählen Sie die benötigte Variante aus"). Evtl. entstand hier die Irritation -

    ich werde also nun beides einbauen - vielen Dank nochmal für den Hinweis!


    Gruß Berndt

  • Hallo Bernd,


    Dichtring ( O- Ring) UND Dichtbeilage geht nicht. Entweder das eine oder das andere. Der neue Kettenspanner mit O-Ring hat zum Dickenausgleich der nicht zu montierenden Dichtbeilage eine Erhöhung (siehe von mir ergänztes Foto von Tom) auf der Krümmerseite, die hat der alte zu dem die Dichtbeilage zugehört nicht. Die Dichtbeilage ist mit Alu Kaschiert und hat eine Dicke von 1,8mm.




  • Hallo,


    vielleicht kann ich mit folgender Information lt. Motorenkatalog Stand Februar 1965 helfen:


    Ersatzteilnummer des Kettenspanners: 180 050 0611

    dazu bei Motornummer 127 982 abhängig von der Motor Nr:

    Dichtung 180 052 0480 bei Motor Nummer bis 6640, außer 6145 bis 6268

    Dichtring 002 997 3645 bei Motor Nummer ab 6641, außerdem eingebaut in 6145 bis 6268


    bei Motornummer 127 984 alle mit Dichtring 002 997 3645


    Im aktuellen EPC wurde der Kettenspanner ersetzt in 130 050 0311 mit dem Dichtring 002 997 3645


    Dazu der Hinweis im EPC:

    A 130 050 03 11

    KETTENSPANNER

    LIEFERUMFANG

    Ersetzt: A 180 050 05 11

    +1 A 002 997 36 45 DICHTRING

    +2 N 000137 010201 FEDERSCHEIBE


    Es gab also mehrere Ausführungen des Kettenspanners, davon abhängig auch der Dichtungen.


    Hallo Berndt,

    es gibt da noch einen zweiten Dichtring im Kettenspanner siehe Pfeil im Bild. Vielleicht dieser die Ursache?


  • kleiner Zwischenstand:

    Nachdem ich den Kettenspanner demontiert habe, bin ich der Meinung, dass er dicht war/ist (mit Gummiring ohne Asbestdichtung). Also hab ich die Idee mit dem Wasserpumpengehäuse weiter verfolgt - und dabei die Hohlschraube an der kleinen Verbindungsleitung Gehäuse - Kopf abgerissen. Abgesehen von dem Spaß, die Reste aus dem Kopf zu pulen, finde ich keine Bezugsquelle für diese Hohlschraube. Kann mir da jemand weiterhelfen?

    Zum Abbau des Gehäuses muss wohl die Riemenscheibe ab - die Schrauben sind lose, aber das Teil will sich nicht bewegen und ich möchte ungern mit dem Hammer rangehen. Muss da noch was gelöst werden oder muss ich nur einen günstigen Hebel finden?


    Gruß Berndt

  • Hallo Bernd,


    hinter der Riemenscheibe verbirgt sich eine Inbusschraube. Um die zu lösen braucht die Riemenscheibe nicht demontiert werden, in der Riemenscheibe befindet sich ein Loch und wenn das mit der Schraube fluchtet bekommst Du die rausgeschraubt.


  • Hallo Ingo,


    ja, das dachte ich auch. Aber da hat mir jemand einen Streich gespielt:


    Da steckte eine Schraube mit 13er Kopf drin, die mitnichten durch das Loch wollte. Um das Abziehen der Riemenscheibe zu vermeiden, hab ich schließlich den Kopf abgesägt und den Rest mit der Zange - durch das Loch - rausgedreht. Und es sieht so aus, als könnten wirklich diese Kettenschacht - Wasserpumpengehäuse - Schrauben der Grund für den Ölverlust sein, die waren nicht wirklich fest. Jetzt muss ich erstmal Dichtungen und Schrauben kaufen und dann sehe ich weiter.


    Marc-Anton, danke auch für Deine Hinweise. Ich hab auf jeden Fall die Version mit Dichtungsring und das Teil ist auch noch das originale.

    Ein Defekt des von Dir erwähnten kleinen Dichtungsringes müsste sich ja in Ölverlust am Spanner selber und nicht an der Dichtfläche zum Motor hin bemerkbar machen - und der Spanner selber war / ist sauber.


    Gruß Berndt

  • ... Sachen gibt's, dann nutzt das Loch in der Riemenscheibe natürlich nix.


    Wenn mich mein Augenmass nicht täuscht müsste die Schraube die du brauchst M8*40 sein, die auf dem Foto ist von meiner WaPu


  • ... und wenn schon so ein Profi an deiner WaPu war, schau mal ob unter dem Gehäuse an der Schraube oben rechts die Unterlegscheibe zum Motorblock nicht "vergessen" wurde. Wenn die nicht drunter ist verzieht sich das Gehäuse beim festziehen.


  • So, zum Abschluss noch die Erfolgsmeldung: Alles dicht!


    Und zwar mit Gummi-Dichtring ohne Asbestdichtung aber mit zusätzlich Hylomar beim Kettenspanner. Sämtliche anderen Dichtungen (Wapu-Wapugehäuse, Wapugehäuse-Block und Thermostat-Block) sind ebenfalls neu mit zusätzlich Hylomar, die Hohlschraube im Kopf ist neu mit Kupferdichtungen und die 5 Wapu-Schrauben sind mit Hylomar behandelt. Vielen Dank hier v.a. für den Hinweis mit der Unterlegscheibe Ingo! Die hatte gefehlt.


    Besonders spannend war die Extraktion des Hohlschraubenrestes aus dem Kopf. Hierzu hab ich mir den sündhaft teuren Ausdrehsatz 841 von Hazet besorgt. Damit ging das völlig entspannt in 5 Minuten.


    Besten Dank nochmal an alle und ein schönes Wochenende!


    Gruß Berndt