Welches Öl für Sinterlager?

  • Hallo zusammen,


    ja, Ihr lest richtig: mal wieder ein Ölfred !

    Haben ja schon lange keinen mehr gehabt, also Zeit zum Bier und Chips holen :)


    Sinterlager sind ja mit Öl gefüllt und wenn man diese erneuert oder gereinigt hat muss man sie wieder füllen damit man länger an den neuen Lagern Freude hat.


    Ich habe bis jetzt immer Klüber PDP65 genommen weil ich da 'nen Kanister von rumstehen habe. Ich denke das ist für Lager wie z.B. in Lüftermotoren verbaut sehr gut geeignet. Aber bei der Montage eines Startermotors kamen mir doch Zweifel ob da nicht doch ein dickeres (höher viskoses) Öl angebracht wäre.


    Was meint Ihr dazu? Was nehmt Ihr z.B bei Starter Sinterlagern?


    Viele Grüße,

    Hagen


    p.s.: ich bitte zu beachten dass dieser Beitrag im "Technische Fragen" Unterforum angesiedelt ist. Also bitte erst zum Entgleisen bringen wenn der technische Teil geklärt ist 8o

    .

  • Hallo, für Sinterlager ist das Klüber PDP65 schon ziemlich gut. Es ist ein Syntheseschmierstoff auf Esterbasis. Für Anlasser würde ich ein Lithiumkomplex EP2 Fett nehmen. Gruß, Martin

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    Hauptsache man ist gesund und die Frau hat Arbeit

  • Hallo Martin,


    Für Anlasser würde ich ein Lithiumkomplex EP2 Fett nehmen. Gruß, Martin

    Ich meinte die Lager der Welle die zumindest bei dem Anlasser den ich zerlegt hatte Sinterlager waren und nicht das Ritzel mit dem Einrückmechanismus.

    Oder aber geht Fett hier auch weil das Teil ja sowieso nur sehr wenig dreht?


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hallo Wolf,

    ... und innen englisch. Ok, geht natürlich nicht in der Republik Irland ... 8o

    nee, das geht nun wirklich nicht :)

    Also verstehe ich das richtig: Du nimmst Butterschmalz für die Anlasser Sinterlager?


    Immer diese Schmierstoffsorgen.

    Ja, leider. Der Starter hat halt sehr hohe Radialkräfte während die beim Lüfter so gut wie Null sind. Da macht man sich schon Gedanken. Wobei natürlich der Starter sehr viel schneller ausgebaut ist als der Lüfter und beim Zerlegen auch keine Grobmotorikerprobleme bereitet.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hallo Hagen,


    habe noch keine Sinterlager mit neuem Öl bestückt deshalb keine Erfahrung damit. Wenn ich das Prinzip der Sinterlager richtig verstanden habe diesnt das darin enthaltene Schmiermittel nur zur Verbesserung der Haltbarkeit des LAgers durch bessere Verteilung von entstehender Wärme durch Krafteintrag.

    Demnach würde ich davon ausgehen, das die Qualität de Schmierstoffesin diesen Lagern nicht ausschlaggebend ist. Das bisher von Dir verwendete Öl sollte auch beim Anlasser den gleichen Dienst tun wie beim Lüfter. Die Unterschiede der Drehzahl von Lüfter und Anlasser sollten durch die unterschiedliche Dauer auch eher zu ähnlichen Belastungen der Lager führen.

    Selbst wenn Butterschmalz nehmen würdest sollte das am Anlasser zu keinen Problemen führen.;)


    Grüße Volkmar

  • Hallo Hagen,


    nehme normales Motoröl und lasse die Lager mindesten 24 h im Öl liegen.

    Hat der Meister früher auch bei seinen überholten Startern so gemacht.

    Probleme gab keine, soweit ich mich erinnere.


    Gruß

    Thorsten

  • Hallo zusammen,

    Wenn ich das Prinzip der Sinterlager richtig verstanden habe dient das darin enthaltene Schmiermittel nur zur Verbesserung der Haltbarkeit des Lagers durch bessere Verteilung von entstehender Wärme durch Krafteintrag.

    Soweit ich das sehe ist Schmiermittel in den vielen Hohlräumen des Lagers enthalten was einer viel größeren Menge entspricht als wenn es nur im Spalt zur Welle wäre. Auch zirkuliert das Öl dann bei Drehung. Dadurch die deutlich bessere Lebensdauer.


    Ein Füllen des Lagers durch Einlegen findet meiner Meinung nach nicht statt; ich kenne nur die Methoden durch kochendes Öl oder besser durch Vakuumtränken.


    Aber (dickeres) Motoröl ist für den Starter wohl eher geeignet; das denke ich auch.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hallo Hagen,


    bei meiner letzten Sinterlagersuche, war der passende Typ nicht dabei.

    Anruf im Onlineshop für Sinterlager. Der Kollege riet mir zur kleineren Buchse und zum Aufreiben.

    Dann kam auch der Hinweis, nach der Bearbeitung, ist die Buchse nicht mehr selbst schmierend und sollte 24 h in Motoröl liegen.


    Gruß

    Thorsten

  • Hallo Thorsten,


    durch das Aufreiben verschliessen sich die ganzen Poren. Damit ist das dann kein Sinterlager mehr. Bearbeitung ist wohl nur mit Diamantwerkzeugen und entsprechender Schnittgeschwindigkeit moeglich. Wenn ich Lager bearbeiten muss drehe ich sie immer aussen auf einem Dorn ab, dadurch bleibt die Schmierfaehigkeit innen erhalten.


    Ich habe Zweifel dass sich die extrem feinen Kapillaren beim einfachen Einlegen in Oel fuellen.


    Viele Gruesse,

    Hagen

    .

  • Mal ganz blöd gefragt: hattest Du schonmal einen Anlasser mit defekten Lagern? Also ich nicht. Defekte Freiläufe ja, auch völlig ausgeschlagene... Aber Lager... Eher nicht...

    "Lohnt sich das?" fragt der Kopf.


    "Nein!" sagt das Herz, "aber es tut Dir gut!"


    www.m115.de


  • Versteh ich. Hab da bislang recht gedankenlos einfach Heisslagerfett genommen... 🙈

    "Lohnt sich das?" fragt der Kopf.


    "Nein!" sagt das Herz, "aber es tut Dir gut!"


    www.m115.de


  • Versteh ich. Hab da bislang recht gedankenlos einfach Heisslagerfett genommen... 🙈

    Kann ja auch sein dass es Starter ohne Sinterlager gibt wo einfach Fett genommen wird. Ist vielleicht sogar besser als Öl.


    Ich hab das mal grob nachgerechnet: wenn man 3 mal am Tag startet, jeden Werktag, dann ist der Starter nach 30 Jahren ca. 5 Stunden gelaufen. Kein Wunder funktioniert Wolfs Starter auch mit Butterschmalz noch :)


    Beim Heizungslüfter sieht das schon ganz anders aus; da würde ich nie einen ohne neue Lager und Kohlen einbauen; überhaupt wenn der Aus- und Einbau zeitaufwendig ist.

  • Hallo,

    Vor 40 Jahren ist bestimmt noch keiner auf die Idee gekommen Butterschmalz für Anlasserlager zu verwenden.

    Gab es da die Marke Kerrygold überhaupt schon??

    Kerrygold gibt es seit 1962, in Deutschland seit 1973.


    Und in Irland wundert mich im Kfz Bereich nicht mehr viel, also kann schon sein dass das jemand damals verwendet hat.


    Ich denke Wolfs Aussage beruht auf eigener Erfahrung 8o (*)


    Viele Grüße,

    Hagen


    (*) p.s.: stammt daher vielleicht der Ausdruck "Ranzbimmel"?

  • Hallo Hagen,

    Dann müsste es doch aber Ranzklapper heißen?:)

    Aber bimmelndes Geräusch hatte ich durch lose Auspuffschelle auch schon mal. :pinch:

    Also habe ich wohl auch eine Bimmel, aber ohne Ranz da kein Butterschmalz zur Anlasserschmierung verwendet:)


    Grüße Volkmar

  • Bin dabei, das Scheibenwischer Gedöns bei meinem Ponton 180D zu überholen, habe dabei den AVOG Wischermotor zerlegt, um dem Getriebe neues Fett zu spendieren - schien mir nach 65 Jahren Fettverweildauer eine vertretbare Maßnahme.


    Leider habe ich - getreu dem Motto "erst handeln, dann nachdenken" den Getriebedeckel zwecks Reinigung mit WD40 geflutet, was sicherlich dier Selbstschmiereigenschaft der beiden darin verbauten Sinterlager nicht zuträglich war.


    Zur Schmierung von Sinterlagern kann man stundenlang im Netz lesen, vor allem bei Leuten, die sich mit vintage Plattenspielern und Tonbandgeräten beschäftigen (auch ein interessantes Thema, nur nicht hier). In der Bucht werden dafür Kleinstabfüllungen von synthetischen Schmierstoffen zu gehobenen Preisen angeboten.


    Schlussendlich fand ich den Hinweis, dass Sinterlager in LiMas, Anlassern und Wischermotoren in der Entstehungszeit unserer Fahrzeuge (< 80iger) wohl mit SAE30 Motoröl geschmiert wurden. Das gibt's preisgünstig für Rasenmäher Motoren und wäre jetzt meine Wahl für die Aktion = Lager 24 Std. darin baden.


    Als Getriebefett tät ich universal Lithiumverseiftes nehmen - es sei denn Ihr habt einen besseren Vorschlag. Das Getriebe besteht aus einer Stahlverzahnung an der Motorwelle, einem Kunstoff- und einem Messingzahnrad.


    Herzliche Grüße

    Andreas

  • ich kenne nur die Methoden durch kochendes Öl oder besser durch Vakuumtränken.

    ich nehme statt Kochen die etwas mildere Variante = 15 min bei 80°C im Backofen und dann 24h einziehen lassen

    Zum Vakuumieren des gesamten Teils fehlt mir das Equipment, das Vakuumieren der ausgebauten Lager mittels Einwegspritze wie hier empfohlen habe ich verworfen, da ich befürchte, dass Aus- und Einbau der Lager mehr Schaden anrichtet als Nutzen bringt.


    Herzliche Grüße

    Andreas