S124, 230 TE, 12/1991, umfassende Revision/Revitalisierung

  • Hallo zusammen,

    hier hatte ich mich schon mal kurz vorgestellt:

    Viele Grüße aus Kaarst


    Mein Alltagswagen (siehe Titel) hat nach 30 Jahren und rd. 420.000 km eine umfangreiche Frischzellenkur verdient.

    Nachdem wir keine Alternative für unseren Kombi finden und wir uns auch nicht an die neueren Fahrzeuge (z.B. R-Klasse) mit den hochgezüchteten Motoren und der Unmenge an Elektronik ran trauen, haben wir uns entschieden (v.a. meine Frau hat das entschieden :-)) unseren 230er in Technik und Optik umfangreich wieder auf Vordermann zu bringen.


    Für Interessierte hier eine Beschreibung des Wagens:

    Mercedes-Benz S 124 als 230 TE

    Erstzulassung 12/1991

    aus 1. Hand erworben 3/2001 mit rd. 145.000 km

    Laufleistung heute rd. 417.000 km

    Sonder-Ausstattungen:

    - Automatik

    - Klimaanlage

    - Metallic-Lackierung

    - el. Schiebedach

    - Fahrer-Airbag

    - Beifahrer-Airbag

    - Außentemperaturanzeige

    - Ausstiegsleuchten 4-fach

    - Doppelrollo f. Gepäckraum

    - el. Fensterheber 4-fach

    - Feuerlöscher

    - Holzeinlagen aus Wurzelnussholz

    - Lastenverankerung im Gepäckraum

    - MB Radio/CD Audio 10

    - el. Antenne plus 4-fach-Lautsprecher mit Überblendregler

    - Scheinwerferwaschanlage

    - 3. Sitzbank

    - Zentralverriegelung

    - KAT

    - Telefonkonsole mit separatem Lautsprecher und Freisprecheinrichtung


    Nach meinem Kauf wurde eine Mittelarmlehne, ein Kaltlaufregler und eine Anhängekupplung nachgerüstet. Bei rd. 315.000 km habe ich dann noch eine Autogasanlage einbauen lassen.



    Meine Planung sieht derzeit vor:

    * Revision Motor, Getriebe und Differential

    * Revision Klimaanlage

    * Lackierung

    * neue Front- und Heckscheibe

    * Revision des Fahrwerks inkl. Achsen und Bremsen

    * allgemeines Aufhübschen im Innenraum

    * … und viele weitere Kleinigkeiten :)


    Ich weiß, dass meiner Planung keine Wirtschaftlichkeit zu Grunde liegt. Wenn ich den Wagen aber weitere 20 Jahre fahre, dann relativieren sich die jetzigen Kosten :)


    Es werden sicherlich einige Fragen meinerseits aufkommen und ich würde mich über eure jeweilige Hilfe sehr freuen. Die Fragen stelle ich aber in eigenen Themen.

    Hier versuche ich meine Fortschritte etwas zu dokumentieren. Aber es geht frühestens im April 2022 los, da ich dann mein Ersatzfahrzeug (190 E von 1983) wieder auf der Straße bewegen darf. Über den Winter hole ich Angebote ein und kaufe schon mal diverse Ersatzteile.


    So, ich hoffe, ich habe euch mit meinen Ausführungen nicht gelangweilt. Das war es jetzt erst einmal.


    In diesem Sinne, Rainer

    • Official Post

    Hallo Rainer,

    für den Windschutzscheibentausch muss einiges innen und aussen abgebaut werden

    - A-Säulenverkleidungen und Deckenverkleidung

    - Innenspiegel

    - Sonnenblenden

    - Zierleisten Windschutzrahmen

    - Teile der Motorraumverkleidung

    - Scheibenwischer


    Hab ich vorsorglich in weiser Vorausahnung selbst gemacht, denn die italienischen Glasschmiede sind an den Scheibentausch sehr lieblos rangegangen:


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  • Hallo Rainer,

    ich bin ja so in etwa das Gegenteil von einem S124 Fan :) Aber umso mehr kann ich Dir vielleicht an der ein oder anderen Stelle ein paar Tips geben.

    Wenn Du das Auto tatsächlich dauerhaft erhalten möchtest, fehlen mir da ein paar sehr grundlegende Punkte auf der Liste:

    -Ausbau der hinteren Seitenscheiben! Diese sitzen in U-Profilen ohne Ablauflöcher und eigentlich jeder Alltags 124 ist dort ein Sanierungsfall!

    -Gründliche Inspektion der Hinterachsaufnahmen, häufig fies unterrostet oder sogar durch

    -Tausch aller Hinterachsstreben und Strahlen/lackieren des Trägers.

    Revision Motor/Getriebe/Diff: Never touch a running system. Hier würde ich nur machen, was wirklich erforderlich ist, beispielsweise Ölverlust...


    Viele Grüße

    Markus

    "Lohnt sich das?" fragt der Kopf.


    "Nein!" sagt das Herz, "aber es tut Dir gut!"


    www.m115.de


  • Guten Morgen zusammen,

    vielen Dank euch Zweien für die ersten Reaktionen und Tipps.

    Die Vorarbeiten für den Ausbau der Windschutzscheibe will ich auch selber machen. Zwischen Aus- und Einbau liegt dann noch die Lackierung des Wagens. Ich bin noch gespannt, was nach dem Ausbau am Scheibenrahmen zu Tage kommt...

    Die Hinterachsaufnahmen und die Entrostung der hinteren Scheibenrahmen wurden bereits vor drei Jahren gemacht. Da sollte jetzt nichts dazu kommen. Die Seitenscheiben sollen aber für die Lackierung nochmal raus.

    Die Hinterachse soll auch alles neu bekommen...

    Bezüglich Revision von Motor, Getriebe und Diff muss ich mal abwarten, wie sich Kosten gegenüber Budget entwickeln.


    In diesem Sinne,

    Rainer

  • Servus Rainer, sehr vorbildlich, wenn Du einen Wagen für die nächsten 20 Jahre wieder fit machen und erhalten möchtest. Das kann ich gut verstehen, habe es aber leider selbst etwas versäumt, die Wagen, mit denen man das machen kann, zu behalten, leider.


    Markus Trompka hat das wesentliche schon gesagt, erstmal Scheiben raus, v.a. hinten seitlich, und schauen, welcher Reparaturaufwand sich hier verbirgt. Alles weitere würde ich davon abhängig machen, ob sich hier eine Reparatur überhaupt lohnt. Bitte aber jetzt nicht als Pessimismus verstehen.


    Und was Klima anbelangt, Motor und Getriebe - da bin ich auch ein Fan von möglichst wenigen Eingriffen, wenn die Sache läuft. Eingriffe nur, soweit zum weiteren Funktionieren unbedingt erforderlich.


    Ich habe da so meine Erfahrungen mit BMW-E30-Maschinen: Da gibts Horrorempfehlungen wegen Upgrading von Ölpumpen und Wechsel von Pleuellagern spätestens bei 200.000 km. Komischerweise gibts Maschinen, die 500000 liefen ohne irgendwelcher Eingriffe, und andere, die kurz nach so einer beschriebenen Arbeit plötzlich den Geist aufgaben.


    Soviel ich weiß, sollte man bei der M102-Maschine eigentlich nur die Steuerkette samt Spanner und Nockenwellenzahnrad im Auge haben und regelmäßig mal das Ölrohr oben kontrollieren/säubern. Ist aber alles 123er Wissen, also erste Generation M102. Ob das alles beim 124 auch noch so ist, beantworten bitte andere.


    Was willst Du denn am Getriebe machen? Meist ist ein Gebrauchtteil (noch) günstiger als eine Überholung. Deshalb würde ich da eher was in den Keller legen für alle Fälle (aus seriöser Quelle, versteht sich).


    Und nochwas, aber auch bitte nicht falsch verstehen: 20 Jahre in die Zukunft? Ich fürchte, in spätestens 10 Jahren wird uns allen die Freude am Fahren mit klassischen Verbrennern ziemlich vergehen, ergo würde ich ernsthaft nur noch diesen Zeitraum anstreben.

    (Wir haben einen 4er Golf, da versuche ich auch, diesen noch für die Zeit zu erhalten.....)


    Ich seh grad, Du hast einen 1302er Käfer. Wenn Du Lust hast, kann man sich darüber auch mal unterhalten - ich habe jahrelang 1303er gehabt/geschraubt/zerlegt, aber irgendwann einfach aufgegeben. Käfer muß man schon mögen...... X/X/


    vg Matthias K.

  • Hallo zusammen,

    nun muss ich mich hier mal wieder melden. Es ist ja viel Zeit vergangen.

    Mein ursprünglicher Zeitplan ist gründlich in die Hose gegangen... Bis vor kurzem ist nichts passiert an dem Wagen. Meine grundsätzliche Planung steht aber weiterhin und es sollte nun im April 2023 starten.

    Damit ich noch gut über den Winter komme, habe ich den Wagen in der Werkstatt gehabt, um die Peripherie der Einspritzanlage zu prüfen, da er beim Starten oft etwas bockt.

    Zu dieser detaillierten Prüfung kam es erst gar nicht. Ich wurde darauf hingewiesen, dass einige mittlere bis stärkere Inkontinenzen (Benzin und Öl) vorhanden sind. Der Motorraum war gut konserviert ;-).

    Schlussendlich habe ich mich dann entschieden, die Motorrevision nun vorzuziehen und vollständig machen zu lassen. Des weiteren wird das Automatikgetriebe gespült (lt. Werkstatt sollte dies ausreichen) und sämtliche Teile des vorderen Fahrwerks erneuert (mein Wunsch :-)). Ach ja, die Klimaanlage wird auch noch instand gesetzt und der Auspuff erneuert.


    Jetzt warte ich die Zerlegung des Motors und die Beurteilung ab. Den rissigen Krümmer habe ich schon an Stefan B. geschickt zur Reparatur :-).


    Für den ersten Bauabschnitt sollte dies erst einmal reichen. Weiter geht es dann tatsächlich im nächsten Frühjahr.


    In diesem Sinne,

    Rainer


    Die Bilder wurden nach der gründlichen Reinigung von Motorraum, Motor und Getriebe gemacht.