Magnet in der Ölwanne?

  • Hallo Hannes,


    vielen Dank für das Bild !


    Das ist ja schon ein etwas aufwendigeres Teil mit jeder Menge Oberfläche um Metall einzufangen und nicht nur ein einfacher Magnet. Da ist der Preis dann auch in Ordnung.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hallo Kollegen,

    es ist schon die Frage, was vom Magneten erwartet wird. Der Diskussion zufolge ist der Wunsch mit dem Magneten Späne zu sammeln und damit als Quasi Filter den Motor zu schützen. Solch einen Anwendungsfall kenne ich in meiner Erfahrung nicht wirklich.
    Tatsächlich nutzen wir Magnetschrauben, vor allem in klauengeschalteten Getriebe, um den Zustand des Aggregates zu beurteilen, z. B. um anhand der Spänemenge am Magneten zu sehen, ob die Dogs noch in Ordnung sind, und ob man das Gehäuse zur näheren Inspektion öffnen muß. Gilt auch für Überreste aus sich auflösenden Lagern etc. . Am Motor auch üblich, meist um bei neuen oder neuaufgebauten Einlaufeffekte zu beurteilen, sich lösende Grate etc. Verschleißentwicklung eher weniger, denn wenn sich nennenswerte Eisenpartikel im Öl anfinden geht es meist nicht lange weiter.
    Finden sich Partikel am Magneten, finde ich sie meist in der Inspektion dann auch in der Wanne oder im Öltank, darauf zu hoffen das der Magnet alles herausfischt ist trügerisch.

    Dort richten sie aber üblicherweise keinen großen Schaden an, wichtiger ist die Ursache und ihren Ursprung zu analysieren, da hier die Schadensquellen stecken.

    Die Ölpumpe ist entweder durch ein Einlaufsieb vor großen, sie schädigenden Partikeln geschützt, oder hat für kleineren ein entsprechendes Schluckvermögen und fördert sie durch, und diese, die z.B. den Lagern wehtun, sollten dann im Filter hängenbleiben ( den man sich bei Spänen andere Schraube auch gut ansehen sollte )

    Von daher ist der Einsatz von Magneten in der Ablassschraube sinnvoll ( gibt es auch fertig mit gesicherten Magneten in z.B. M24 oder M26 Schrauben ) , aber meiner Erfahrung nach ist das nicht als Zusatzfilter mit entsprechender Schutzwirkung zu verstehen.


    Gruß Uli

    Uli aus München, 220b, BJ.65

  • ach ja, wer lesen kann ist im Vorteil, also ja, keine Bedenken, macht auch Sinn am HAG, am besten gleich eine fertig konfektionierte Schraube nehmen, gibt es jede Menge im Netz oder bei verschiedenen Herstellern (BMW M24x1.5 24111421517, M26,5x1.5 11132330145, VW M22x1,5 16993411, Deutz, ZF ; Mercedes weiß ich gerade nicht)

    Gruß Uli

    Uli aus München, 220b, BJ.65

  • Hallo Uli,

    Solch einen Anwendungsfall kenne ich in meiner Erfahrung nicht wirklich.

    bei meinem BWM Moped sind 3 solche Schrauben drin und bei jedem Ölwechsel hängt da gut Abrieb drin.


    Ja, Du hast recht, die Magnete werden mit Sicherheit nicht alles herausziehen. Aber es ist ja letztendlich Abrieb dran den der Filter nicht entfernt hat, also tut der auch nicht 100%ig seine Arbeit. Und magnetischer Abrieb (sprich Stahl) ist ja Gift in Hinblick von Verschleiß (so stelle ich mir das jedenfalls laienhaft vor). Von daher verspreche ich mir eine Lebensdauerverlängerung obwohl ich aufgrund mangelnder statistischer Daten das nicht quantifizieren kann.


    ... also ja, keine Bedenken, macht auch Sinn am HAG ...

    Mein Hintergedanke bei meiner Eingangsfrage geht wohl in die Richtung ob durch die Magneten andere Teile aufmagnetisiert werden die dann ihrerseits Metallspäne anziehen was dann zu Verschleiß führt der vorher nicht da war.


    Und gerade beim HAG hätte ich Bedenken dass sich der Magnet mal löst und Schaden anrichtet. Beim Motor und Automatgetriebe mit Sieb / Filter vor der Pumpe ist das Risiko wohl sehr klein. Aber ich denke ich werde mal nach fertigen Schrauben schauen, die sind entsprechend konstruiert. Ich glaube die Schraube vom Moped könnte sogar das gleiche Gewinde sein wie beim M102 / M117 etc. Die sind halt deutlich kleiner als die beim M130 und Verwandten.


    Und vielen Dank für die Teilenummern ! :thumbup:


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • bei meinem BWM Moped sind 3 solche Schrauben drin und bei jedem Ölwechsel hängt da gut Abrieb drin.….

    . Aber es ist ja letztendlich Abrieb dran den der Filter nicht entfernt hat,

    Hallo Hagen,

    das ist eigentlich der Fall, den ich beschrieben hatte, es ist nicht der Abrieb, den der Filter nicht entfernt hat, sondern der, der im Betrieb entsteht, speziell beim Schalten bei Dog to Dog Kontakten oder Kantentreffern. Dann gilt es auch öfters mal das Öl tauschen, denn das hast Du vollkommen recht, Stahlspäne sind im Kurbeltrieb schon ziemlich unangenehm.

    Wegen unzulässiger Magnetisierung würde ich mir keine Gedanken machen, die wäre zu schwach, um z.B die Späne an anderen Bauteilen zu fangen, wo sie nicht entfernt werden könnten und dann später Ärger machen. Magnetisierte Bauteile können kritisch sein bei der Einlagerung, dass sie dann eisenhaltige Schmutzpartikel aus dem Regal anziehen, die man später nicht entfernt oder entfernen kann , z.B. in Ölbohrungen etc., und dann auf der Reinölseite mit verbaut, oder , aber weniger ein Thema für unsere alten Gefährte, wenn Sensoren etc in der Nähe sind, die dann das unplausible Werte anzeigen.


    Gruß Uli

    Uli aus München, 220b, BJ.65

    • Official Post

    bei meinem BWM Moped sind 3 solche Schrauben drin und bei jedem Ölwechsel hängt da gut Abrieb drin.

    Aus der Landtechnik kenne ich diese Magneten sehr gut.

    Gerade in Lastschaltgetrieben sind diese auch wichtig als Indikator für beginnende Schäden wichtig.

    Sobald am Magnet eine signifikante Menge an magnetischem Abrieb zu finden ist, dann ist das Getriebe fällig zur Überholung.

    Wenn man es an dieser Stelle ignoriert, dann wird es nur teurer.


    Solltest Du also am Magneten irgendwas finden, dann kannst Du das Aggregat rausholen und öffnen.

  • Hallo Uli, Frank,

    Sobald am Magnet eine signifikante Menge an magnetischem Abrieb zu finden ist, dann ist das Getriebe fällig zur Überholung.

    Wenn man es an dieser Stelle ignoriert, dann wird es nur teurer.


    Solltest Du also am Magneten irgendwas finden, dann kannst Du das Aggregat rausholen und öffnen.

    also doch mehr ein Indikator für Ende der Lebenszeit als Lebenszeitverlängerung. In dem Fall dennoch sehr nützlich.


    Also finden tu ich immer was, auch als das Moped noch (fast) neu war. Braucht man wohl auch Erfahrung um die Menge richtig einzuschätzen. Oder reden wir von größeren Teilen (also größer als Staub)? Was ich normalerweise finde ist etwas ganz feiner schwarzer Staub im Magnetspalt.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

    • Official Post

    Metallischer Abrieb in großen Mengen ist da der Indikator.


    Abrieb der nicht mehr vom Ölfilter aufgefangen werden kann da dieser durch die erhöhten Mengen voll ist.

    Da würde auch ein größerer Filter oder häufigere Ölwechsel nicht helfen.

    Das Aggregat kommt dem Ende des Lebens nah.

  • Hallo, bei Flugzeugtriebwerken sind häufig Partikeldetektoren auf Grundlage magnetisierbarer Abriebe eingebaut.


    Zitat ALLEN Aircraft products, Inc. USA - Ohio:


    "Metallpartikel im Schmiersystem eines Flugzeugmotors oder des Hydrauliksystems sind- möglicherweise ein Anzeichen über Abnutzung. Spänedetektoren werden benutzt, um diese Systeme zu überwachen, um Frühwarnung des bevorstehenden Ausfalls zur Verfügung zu stellen, damit Wartung fristgerecht durchgeführt werden kann. Der Detektor bringt die Magneten unter, die in einen elektrischen Stromkreis enthalten werden. Magnetische Kraftlinien ziehen Eisenpartikel an. Sammlung dieser Partikel fährt bis den Isolierluftspalt zwischen den Magneten (Konfiguration mit zwei Magneten) fort, oder zwischen dem Magneten und der Wohnung (eine Magnetkonfiguration) wird überbrückt und effektiv schließt den Stromkreis. Das Ergebnis ist ein elektronisches Signal für Fernanzeige."


    Das System ist simpel und betriebssicher und funktioniert bestimmt auch, wenn es z.B. in einer Ölkühler-Anschlussleitung eingebaut wird. Wenn man Angst vor Spänen hat.


    Gruß, Martin

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    Hauptsache man ist gesund und die Frau hat Arbeit