Kühlwasserablassschraube am M102

  • Es ist zwar schon alles gesagt worden, ich will´s nur nochmal Zusammenfassen:


    Im Motorblock ist eine nicht unerhebliche Menge Kühlwasser - es reicht eben nicht zum Kühlwasserwechsel nur den Kühler abzulassen. Aber das kann ja jeder machen wie er will.


    Wenn das Kühlwasser - wie in meinem Fall - total versifft ist, ist es umso sinnvoller die Brühe am Block abzulassen.


    Ich möchte an dieser Stelle nicht mit einem (Gummi) O-Ring dichten.


    Ich möchte bei künftigen Wasserwechseln möglichst ohne Sauerei und ohne Umstand arbeiten können.


    Ich möchte nicht mit einem konischen Gewinde (unter Zuhilfenahme von Hanf oder Teflonband) dichten.


    Das hat mich dann doch dazu bewogen sowas zu basteln:

    Die Position der Tülle wird heute Abend am Objekt festgelegt, dann kann ich an entsprechender Stelle morgen bohren und die Tülle einlöten.

    Meine (Kugel/Radius - Konus) - Dichtung ist bei 15Nm Anzugsmoment und 5Bar Druck dicht - denke das reicht.


    Vielen dank für Eure Ideen und Tipps!




    Gruß

    Dirk

  • Hallo Dirk,

    Ich möchte an dieser Stelle nicht mit einem (Gummi) O-Ring dichten.

    Ich möchte nicht mit einem konischen Gewinde (unter Zuhilfenahme von Hanf oder Teflonband) dichten.

    Du hast natürlich Deine Vorlieben Teile dicht zu bekommen und was Du da oben konstruiert hast ist erstklassig ! :thumbup:


    Ich wollte aber nochmal kurz einhaken: trotz Deiner Abneigung haben O-Ringe ein sehr gutes Dichtverhalten und halten praktisch beliebige Drücke aus (bei korrekter Konstruktion der Nut). Mein o.g. Freund Uwe hat übrigens alle möglichen Dichtmittel ausgiebig getestet. Konisches Gewinde mit Hanf hat dabei am besten abgeschnitten (Gas, Wasser). Man kann das ein ganzes Stück wieder aufdrehen ohne das es undicht wird, wenn es leckt kann es durch leichtes Nachziehen wieder dicht gemacht werden. Teflonband fand er in dieser Hinsicht mangelhaft. Das deckt sich mit meinen Erfahrungen.


    Viele Grüße,

    Hagen


    p.s.: sehr schön der Konus zur Zentrierung des Dichtringes. Was ich da schon über den Mercedes-Murks mit Nut bei den Automatgetriebe- und Wandler Ablassschrauben geflucht habe...

    .

  • Hallo Hagen,


    O-Ringe haben ein sehr gutes Dichtverhalten und halten praktisch beliebige Drücke aus


    ob das bei der NASA auch so gesehen wird,

    ok unsere Motoren sind keine Challenger Raketen.


    Aber Hanf ist zugegeben auch heute nicht zu ersetzen.



    Gruß Blacky

  • Hallo Blacky,

    ob das bei der NASA auch so gesehen wird,

    soweit ich weiß Betrieb außerhalb der Spezifikation (Temperatur). Ein Ingenieur warnte Monate vorher vor Kaltstarts. Und die Manager sagten "Starten". Der Rest ist Geschichte.


    In meiner früheren Hydraulikfirma haben die O-Ringe problemlos 500 bar ausgehalten. Ich denke den 1 bis 1,4 bar Druck bei 120C (ok, etwas wärmer unten im Block) im Kühlsystem sind sie gewachsen. ;)


    Viele Grüße,

    Hagen

  • Hallo Hagen,


    alles ist gut...


    (fiel mir nur so spontan bei O-ring so ein)


    im Bereich der Elastomere ist ja zwischenzeitlich auch einiges passiert.

    Es kommt ja nicht nur auf Temperatur- und Medienverträglichkeit,

    sondern auch auf Alterungsbeständigkeit und Setzverhalten an.


    Für Interessierte: http://www.cog.de


    O-ringe sollte man bei Neumontagen möglichst erneuern,

    natürlich mit gleichem Material.


    Besten Gruß

    Blacky

  • Moin Zusammen,


    das Ding ist jetzt fertig und wohnt an seinem neuen Platz.




    Hallo Hagen,


    ich weiß schon über die Vorteile und Eignungen von O-Ringen Bescheid - beruflich habe ich sehr viel damit zu tun.

    An dieser Stelle gefällt mir ein O-Ring halt nicht weil:

    Ich die "Dichtfläche" am Gussblock für nicht sooo geeignet halte (Oberflächengüte).

    Mir die Temperaturunterschiede und auch gerade die Nähe zum Abgaskrümmer in dieser Hinsicht nicht gefallen.

    Weil auch sonst nirgends am Block oder Kopf mit O-Ringen gedichtet wird, sondern immer mit Metall-Dichtringen.


    Das sind vielleicht alles keine schlüssigen Argumente - aber eine Metall-Dichtring Abdichtung wird normalerweise nie undicht (hatte ich jedenfalls noch nie). Ein Gummi O-Ring allerdings schon.


    Gruß

    Dirk

  • Hallo Dirk,


    ist das der 230TE? Was für ein Baujahr ist der denn? Das Schirmblech auf dem Motorlager sieht bei mir ganz anders aus und meins ist nml. War schon am überlegen das selber zu basteln.


    Sehr schön, der Ablasshahn :thumbup:. Perfekte Lösung !

    Und ja, Du hast recht, ein O-Ring wäre an dieser Stelle wohl nicht geeignet da die Winkelstellung nach dem Festziehen ja festliegt.


    Viele Gruss,

    Hagen

    .

  • Ich habe jetzt den ganzen Fred mitgelesen und ich verstehe ihn nicht?

    Wie oft muss man das Kühlwasser ablassen bei einem Mercedes?


    Ralpgh

    REGEL;

    schreibe im Internet nur, was du dich traust, dem gegenüber auch in Persona jederzeit ins Gesicht zu sagen!

    ?(

  • Ich habe jetzt den ganzen Fred mitgelesen und ich verstehe ihn nicht?

    Wie oft muss man das Kühlwasser ablassen bei einem Mercedes?


    Ralpgh

    Ich verstehe nicht, was daran unverständlich war.


    Ich bilde mir ein, dass etwa alle drei Jahre ein Kühlwasserwechsel empfohlen wird / Vorschrift ist.*

    Unabhängig davon gibt es auch sowas wie defekte Zylinderkopfdichtungen oder kaputte Wasserpumpen, bei deren Tausch es schon Sinnvoll ist, das Wasser am Block abzulassen.


    Und weil ich keine Lust mehr auf diese Schweinerei habe, hab ich nach ner Lösung gesucht. Eigentlich ganz einfach.


    * warum das so ist, weiß ich nicht. Bin kein Chemiker und will um Himmels Willen keine Kühlwasserwechsediskussion lostreten. Ich glaube irgendwas verbraucht sich und das setzt den Korrosionsschutz herab.


    Gruß

    Dirk


    Edit sagt: bei Schönwettersonntags alle Jahre 1000km fahren Autos ist das vermutlich egal

  • Entschuldige, ich wollte dich nicht verärgern.

    REGEL;

    schreibe im Internet nur, was du dich traust, dem gegenüber auch in Persona jederzeit ins Gesicht zu sagen!

    ?(

  • Ich habe jetzt den ganzen Fred mitgelesen und ich verstehe ihn nicht?

    Wie oft muss man das Kühlwasser ablassen bei einem Mercedes?


    Ralpgh

    Servus, ich hab grad mal beim 123er im Etzold nachgeschaut - alle drei Jahre sollte man mal ran.


    Beim 211er sind übrigens 250.000 km oder 15 (!) Jahre.


    Sinn macht es schon, hie und da zu wechseln, wobei man, wenn man ggf. nur mit G48-Mischung nachfüllt, ohne weiteres hier großzügig sein kann.


    Aber Mercedes geht halt auf Nr. Sicher. Manche füllen einfach Wasser auf oder schütten irgendwas rein ausm Baumarkt usw.


    Silikathaltiges Mittel, wie bei m.W. allen Mercedes vorgeschrieben, baut sich im Laufe der Zeit ab. Die Inhaltsstoffe bilden eine korrosionsschützenden Belag im Kühlsystem, sonst rostet das alles ganz fürchterlich.


    Andere Mittel, z.B. G12 und Nachfolger bei VW o.ä., haben eben keine Silikate. Der Korrosionsschutz erfolgt hier auf andere Art (chemisch, kann ich aber leider nicht näher erklären). Hier ist wenig bis gar kein Wechsel vorgeschrieben.


    Ansonsten: Bei praktisch allen meinen Wagen mußte ich öfters mal ablassen, weil Thermostat hin, Wasserpumpe leckt, Schlauch undicht usw. Kommt halt im Alter bei den Fahrzeugen, sodaß die Möglichkeit eines sauereifreien Ablassens schon ihren Sinn hat.


    Wenn man, wie ich, eine eigene private Werktstatt bis festem Boden und Sägespäne hat, ist es ja eigentlich irgendwie egal. Aber auf fremdem Eigentum, in der Tiefgarage oder beim guten Freund im Carport sehe ich da schon einen Sinn.


    vg Matthias K.

  • Hallo Dirk,

    oh - dann werde ich ab jetzt gut darauf aufpassen!


    Vielleicht putz ich es sogar mal!

    Wenn die Zinkschicht weg ist halt gleich neu verzinken lassen, sonst rostet dann das dann ziemlich schnell. Und über Nacht immer im Banktresor lagern :)


    Ich bilde mir ein, dass etwa alle drei Jahre ein Kühlwasserwechsel empfohlen wird / Vorschrift ist.*

    Stimmt, bei G48 alle 3 Jahre da sich der Korrosionsschutz abbaut. Das passiert wohl unabhängig davon ob Du das Auto als Fahrzeug oder Stehzeug benutzt.


    Ich hatte auch schon überlegt die Langzeitmittel wie sie VW verwendet zu nehmen. Alle 3 Jahre das Kühlwasser wegzukippen nur wegen einer winzigen Menge Chemikalien macht keinen Sinn. Da sollte man aber wohl das Kühlsystem gut ausspülen weil die Mittel sich nicht vertragen.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hi, wie schon gesagt, drei Jahre umfassen wirklich alle Eventualitäten. Deshalb kann ich mir eine leichte Verlängerung problemlos vorstellen.


    Aber Fakt ist, daß dem Korrosionsschutz bei den Mischmotoren (Graugußblock/Alukopf) eine wesentlich höhere Bedeutung zukommt als bei reinen Alu-Motoren wie z.B. dem M272. Bei Mischungen können sich wohl leicht galvanische Elemente oder Opferanoden bilden, was dann natürlich zu grauenhaften Schäden innen führt. Deshalb schreibt Mercedes zurecht das G48 vor und hat sich davon nicht abbringen lassen. Wers billig will, kann auch auf andere silikathaltige Mittel zurückgreifen. Ich verwende seit fast Jahrzehnten das ANF von Eurolub ohne Probleme.


    Warum allerdings VW bei vergleichbaren Materialmischungen ungefähr 1996 vom G48 weggegangen ist, weiß ich nicht. Das G12 ist aber wohl rückwärtskompatibel, sodaß es auch in Mercedes eingefüllt werden KÖNNTE. Ich würde es aber trotzem lassen und mich nicht selbst zum Versuchskaninchen machen.


    Manchmal sieht man Probleme mit altem oder fehlendem Korrosionsschutz bei Fahrzeugen aus sehr warmen Ländern (Kalifornien z.B.), da gibts gruselige Dinge innen. Ich Australien hab ich mal einen erlebt, der in seinen SUV Meerwasser nachgefüllt hat. Ob dies so gut war? Keine Ahnung......


    vg Matthias