Missgeschicke und selbst eingebaute Fehler

  • Hallo zusammen,


    hier ein Fehler den ich nicht eingebaut habe aber suchen durfte.

    M130 Zündung ging nicht mehr. Die Ursache:


    Viele werden den Typ 113 kennen und den ziemlich verbauten Motorraum. Zusammen mit der beknackten nach vorne öffnenden Motorhaube führt das ganze zu einem langwierigen 3-D Puzzle um die Batterie an ihren von den Entwicklern vorgesehen Platz zu bugsieren. Wenn man nicht gerade Body-Builder Arme hat keine triviale Aufgabe. Im vorliegenden Fall war beim Einbau der Batterie der 0,6Ohm Widerstand wohl kurzzeitig (bewusst oder unbewusst) zum Abstellen der schweren Last benutzt worden. Dabei wurde er nach unten gebogen und hat Kontakt mit dem Längsträger aufgenommen. Klemme 16 damit kurzgeschlossen ist keine gute Idee.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Servus,

    1970, Jugoslawien Urlaub mit dem eben erworbenen VW Bus.

    Kurz vor dem Ziel: kapitaler Motorschaden, Pleuel oder so. Mit 3 Zylindern zum Strand gehinkt, egal, erst mal Urlaub.

    Danach hoch zur Hauptstraße mit enormer Geräuschentwicklung im Motorraum...keine Leistung.

    Mit großem Schild: Wer kann uns abschleppen auf Autostop...

    Tatsächlich, ein Landsmann hält an und schleppt uns mit 100 kmh zum nächsten Bahnhof, noch in Jugoslawien.

    Dann im Viehwaggon nach Villach in Österreich.

    Dort abgestellt, nach Deutschland mit dem Zug, eine Woche später mit einem Arbeitskollegen (danke Anton) und einem Motorblock zurück nach Villach.

    Auf dem Bahnhofsvorplatz den kaputten Motor ausgebaut, alle Anbauteile an den neuen Motorblock angebaut, Motor eingebaut, gestartet, läuft !!!

    Läuft, aber Öl lief auf den Bahnhofsvorplatz von Villach in Mengen...

    Woher? Na ja, die 2 dicken O- Ringe des Ölkühlers waren am alten Motorblock kleben geblieben.

    Also Motor wieder raus, Dichtungen rein, Motor wieder rein, gestartet... alles gut.

    Aber inzwischen hatte Anton bei seinem R 4 die Zündung neu einstellen wollen, Ihm war ja langweilig geworden.

    Dadurch hatte sich enorm viel Benzin- Luft -Gemisch im Auspuff gesammelt. Folgerichtig explodierte die Auspuffanlage und der Endtopf war nicht mehr zu erkennen...

    Samstag nachmittag in Villach, woher einen neuen R 4 Auspuff nehmen?

    Aber das ist eine andere Geschichte.

    Wir kamen gut nach Hause.

    Der VW Bus brachte uns noch bis nach Nepal und zurück, allerdings mit einem anderen Motor.

    Grüße vom

    Hanobertel

  • Hallo zusammen,



    zum Thema "neuer" Bus kann ich noch etwas nachlegen, war jedoch ein VWT3 mit festem Hochdach und 54 PS Saugdiesel.


    Wir schrieben das Jahr 2001 (Sonntag) und wir (Frau und dreijähriger Sohn und mir), waren im Juli auf dem Weg nach Rügen.


    Hatte den Bus im Frühjahr günstig gekauft und noch etwas fit gemacht.



    Die Wanderdüne schaffte schon knapp 120 km/h, aber wir waren mit gemütlichen 100 km/h unterwegs.


    So irgendwo vor Hamburg auf der A7, stieg die Motortemperaturanzeige deutlich.


    Es folgten sofortige Gegenmaßnahmen: 80 km/h und Heizung volle Pulle auf.


    Es half nicht viel, nun ja, wir kamen noch bis zur nächsten Ausfahrt und strandeten auf dem Platz eines fahrenden Blumenhändlers.



    Der Ausgleichsbehälter war leer und oh Wunder, nach dem öffnen, strömte das Wasser zurück. Nach dem Neustart war es auch gleich wieder verschwunden.



    OK, wenn wir Glück hatten, dann war es nur die Zylinderkopfdichtung.


    Der fahrende Blumenhändler konnte mir nicht sagen, wo die nächste Werkstatt sein könnte.


    Auf der Straßenkarte (ja, es gab eine Zeit vor dem Navi und dem Handy), verlief die Straße in beiden Richtungen in kleinere Dörfer.



    Also ein Fahrrad von der Heckklappe genommen und nach links in den nächsten Ort geradelt. Keine KFZ- Werkstatt gefunden, weiter ins nächste Dorf und stand auf dem Hof eines Abschleppunternehmers. Eine kleine Autowerkstatt, mit angegliedertem Wohnhaus, vielleicht vorher auch mit Tankstelle, nicht groß, aber klassisch.


    Ich klingelte und nach kurzer Zeit öffnete sich im Obergeschoß ein Fenster.


    Eine ältere Frau fragte mich nach meinen Wünschen und meinte, dass Ihr Mann schon den ganzen Tag Autos von der Autobahn abschleppen würde, ich sollte einfach warten, bis er wieder kommt.



    Gut, ich wartete und plötzlich fuhr ein alter Opel auf den Platz. Ein junger Mann stieg aus und verschwand in der Werkstatt. Nachdem ich „Schraubgeräusche“ vernahm, trat ich ein.


    Vor mir stand ein Manta 1 und der Kollege war am Arbeiten.


    Die Werkstatt war nicht mehr sehr aktiv, das meiste macht der Chef mit der „Abschlepperei“, sagte mir der sympathische Opelschrauber.


    „Wie ist denn Dein Chef so, darf man hier selbst schrauben“? fragte ich vorsichtig.


    „Mein Chef ist super, könnte klappen“ meinte er.


    Nächste Frage: „Habt Ihr für den VW-Diesel die Einstellwerkzeuge für die Einspritzpumpe?“


    Gehen wir gleich mal schauen, war die Antwort.



    Im Nebenraum fanden sich die Werkzeuge und auch ein schönes Haarlineal.



    So hatte ich einen Plan, nachdem der Chef später auf den Hof rollte …



    „Ach das weiße Wohnmobil, habe ich schon gesehen, holen wir gleich", waren seine Worte.



    Auf der Rückfahrt fragte ich vorsichtig, ob ich den Wagen bei Ihm reparieren könnte.



    „Hauptsache ich muss nicht helfen, an diesen verbauten Kisten, da mache ich nix mehr. Aber die Werkstatt ist tabu“. Du kannst aber gerne auf dem Hof schrauben. Ich kann Dir einen gefüllten Werkstattwagen und einen frischen Blaumann geben“, war die Antwort.



    Also alles super, ich begann in der prallen Sonne, am heißesten Tag des Jahres 2001 mit der Demontage.


    Nachdem er den nächsten Patienten auf dem Hof hatte, kam der Chef rüber und legte mir den Arm um die Schulter. Ich beugte mich gerade in den Motorraum.



    „Na. Jung, watt für nee scheiß Arbeit, habe ich doch gesagt, und dass bei der Hitze“



    Er verschwand in der Werkstatt und brachte einen großen Sonnenschirm.



    Auf so einem Hof spielte sich auch das echte Leben ab.


    Der Chef kam mit einem jungen Pärchen und einem kaputten Toyota am Haken.


    Die Frau war vollkommen verzweifelt, das Auto gehört Ihrer Mutter.


    Ob ich Ihren Wagen gleich reparieren könnte, fragte Sie mich.


    Äh, nein, ich selbst habe gerade genug an der Backe …


    Sie ließ sich nicht abwimmeln, mindestens sollte ich mal nachsehen.


    OK, Teile eines Pleuels hatten den Motorblock verlassen und steckten im Kühler.


    Ja, aber ich würde doch hier auch den Motor machen, oder so?



    Der Tag neigte sich, der Chef wollte Feierabend machen.


    „Ich lasse Dir die Außentoilette offen, hier ist auch eine Steckdose fürs Wohnmobil und eine Kabeltrommel. Die Tür zur Werkstatt einfach zudrücken wenn Du fertig bist. Schönen Abend noch …“



    So gegen 22:00 Uhr war alles gut. Ich hatte zwar „Rücken“ aber der Zylinderkopf war eben, hatte keine Risse. Alle Dichtungen waren entfernt und alles war gereinigt.



    Am nächsten Morgen telefonierte ich die VW-Werkstätten in Hamburg ab, nach neuen Dichtungen, 10 Zylinderkopfschrauben und Kleinteilen. Schon der zweite Betrieb hatte alles da, wieder super.


    Dann mit dem Privatwagen vom Chef nach Hamburg die Teile holen. Dann ging es wieder an den Zusammenbau.



    Gegen 14:00 Uhr waren wieder auf der Strecke nach Rügen, hatten also nur ca. 24 h Zeit verloren.



    Mit dieser umfangreichen Hilfe, hätte ich nie gerechnet. Wir haben uns herzlich verabschiedet und bedankt. Und da soll noch einer sagen, die Norddeutschen sind zurückhaltend …



    Auf Rügen kamen wir dann genau 30 min zu spät und standen vor der geschlossenen Schranke des Campingplatzes.



    Der Bus wurde dann an eine Cousine verkauft, deren Mann jahrelang wöchentlich in die Schweiz pendelte und im Wohnmobil in der Woche wohnte. Alles ohne Problem.


    Der Motor hat ohne Problem noch viele Jahre durchgehalten.


    Gruß

    Thorsten

  • Moin Thorsten,

    sehr schöne Geschichte...

    Da hab ich noch eine:

    Ein Freund kam, mit ohne TÜV, Ente (2CV) nicht durchgekommen.

    Kannst Du mal kucken?

    Ok, beide Schweller ziemlich löcherig...

    Also, Flex angesetzt, schon nach dem ersten Schnitt brach die Karre glatt zusammen.

    Schreck lass nach.

    Schnell ein Kantholz drunter und mit dem Scherenwagenheber die Karosse wieder in Form gebracht.

    Die Türen gaben das Maß vor.

    Auf der anderen Seite war ich dann vorsichtiger.

    Hat dann mit neuen Schwellern wieder TÜV bekommen.

    Ok, hat mit Mercedes nix zu tun, aber Mißgeschick.

    Grüße vom Bodensee, Eisregen hatten wir neulich, jetzt ist der Norden dran.

    Viel Glück!

    Hanobertel

  • Hallo Hanobertel,


    stimmt, es sind neben der reinen Technik, auch die vielen Geschichten, welche wir mit dem Hobby, oder dadurch erlebt haben.

    Das ist die Würze, dazu kommen die ganzen Menschen und Charaktere dazu.

    Jetzt schweifen wir etwas ab, ich habe noch eine kleine Geschichte zu einem Motorradgespann:


    Besuchte einen Arbeitskollegen am Wochenende, sein Nachbar, ein Oldtimervereinskollege, stand mit verzweifeltem Blick an der Garage.

    Er sah nicht gut aus, völlig fertig. Dann habe ich erstmal Ihn angesprochen, was denn los sei ...

    Ich sollte bitte gleich mal kommen, er versucht schon den ganzen Tag den Generator am Gespann auszubauen, ohne Erfolg.

    Alles versucht, schon das Gehäuse gelöst, es bewegt sich nicht weiter.


    Es war ein tolles Gespann, bin mir heute nicht mehr sicher ob Zündapp, BMW, oder was anderes.

    Der Motor war verkleidet und der Generator war wohl vorne auf der Kurbelwelle angeflanscht.

    Dann schaute ich auf den vorderen Wellenstumpf und dort war eine dicke Mutter auf der Welle verschraubt.

    Muss die Mutter nicht erst runter, sprach ich so vor mich hin.

    Beim Kollegen löst sich in diesem Moment die komplette Anspannung, natürlich, die Mutter muss runter.

    Zwei Minuten später war der Generator ausgebaut.


    So hat wohl jeder schon mal wie der "Ochs" vorm Berg gestanden.

    Ich hatte mich vor Jahren mal mit meinem MB 170 V für den kommenden Samstag zur Ausfahrt angemeldet.

    Es war Donnerstag und bereitete nachmittags meinen Wagen darauf vor. (Durchsicht, Ventile einstellen, Zündung prüfen, Unterbrecherkontakt, usw.)

    Alles lief gut und als abendliche Krönung, gab es einen neuen Satz Zündkabel.

    Am Freitag hatte ich Urlaub und nur noch eine Probefahrt sowie eine gründliche Reinigung vorgesehen.

    Es kam der Supergau, der Wagen sprang am Freitag nicht mehr an.

    Ich prüfte den ganzen Tag Motor, Elektrik, Kompression, Zündfolge alles rauf und runter. Baute alle neuen Teile wieder aus und die alten wieder ein.

    Nix, der Motor machte keinen Muckser mehr.

    Auch die zweite 6V Batterie war leergenudelt, ich war fertig und die Ausfahrt mit dem Wagen abgesagt.

    Die Ursache war dann ein Klassiker.

    Ich hatte beim Wechsel der Zündkabel nicht auf die Reihenfolge geachtet, warum auch, ist ja bekannt und klar!

    Nur war der Verteiler um 180° versetzt eingebaut (hatte ich so vom Vorbesitzer übernommen) und die Zündreihenfolge war auf die 180° angepasst.

    Das war mir beim Wechsel der Zündkabel nicht aufgefallen.


    Seitdem ist der Verteiler wieder korrekt montiert und der nächste Zündkabelwechsel wieder einfacher.


    Wohne jetzt auch eher im Norden.

    Ja, Eisregen soll es geben, mal sehen wie schlimm es wird.


    Grüße

    Thorsten

  • Tja, da hab ich leider auch noch einen aus der Gegenwart.

    Vor kurzem hatte ich meinen Motor samt Getriebe wieder an seinen dafür angedachten Platz befestigt und verkabelt.

    Letzte Woche dann endlich alle Flüssigkeiten bestellt und nun standen sie schön aufgereiht neben dem Auto.

    Eigentlich wollte ich am Samstag Abend nur für eine Zigarette in die Garage gehen, ist mein Raucher Zimmer, und nicht bei der Kälte, draußen minus 14 Grad, noch am Auto was erledigen.

    Aber was solls, ist ja schnell erledigt, und nach schnell kommt meistens schei....

    Also schnell einen Blick in die BA geworfen und Motor Öl rein.

    Anschließend Kühler Flüssigkeit und weil es so schön war noch schnell bei meiner Frau aus der Küche einen passenden Trichter geklaut und ab mit dem ATF, hat ja auch die ersten 5 Liter super geklappt!

    Also 2ten Kanister auf und weiter und dann habe ich mich über die Störung im Radio gewundert, dieses gekritschel kam mir seltsam vor.

    War auch nicht das Radio sondern das plätschern auf Pappe, die ich vorsorglich unter das Auto gelegt hatte.

    Und auf der Werkbank liegt der PC mit der Wis drin, aber da schaut man ja auch nicht rein.

    Jetzt erst mal wieder alles sauber machen und dann mal versuchen den Motor zu starten, aber im Moment ist es mir zum Schrauben zu kalt.

  • Missgeschick?


    Mir fällt da gleich der im Motorraum vergessene Öleinfülldeckel ein, der direkt vor einer Bushaltestelle mit x Leuten mit lautem Geklimper auf die Straße fiel - genau da, is klar. Peinliche Nummer.... :wacko:


    Die Sauerei im Motorraum muss ich nicht beschreiben... zum Glück hab ich den Deckel gleich wieder gefunden, 50 m hinter'm Auto ...


    Ölige Grüße

    Bodo

    instagram: ponton_ponton

  • Heute wollte ich was lackieren und keinen 2-K-Lack anrühren.

    Also ins Regal geschaut und eine noch originalversiegelte Sprühdose Bremssattel-Lack gefunden.

    Au prima, da spar ich mir auch gleich das grundieren...


    Brav 2 Minuten geschüttelt, das Siegel aufgebrochen und gedrückt....

    Nix passiert. Naja, wäre nach 20 Jahren im Regal auch etwas zuviel erwartet.


    Farbe gluckert aber noch, als flugs ein Löchlein iin den Dosenboden gebohrt.



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    Bereits das Gröbste abgeschischt...

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

  • Farbe gluckert aber noch, als flugs ein Löchlein iin den Dosenboden gebohrt.

    wie geil,

    Das hab ich mal mit 5 oder 6 gemacht.

    Sprühdose von Vaters BMW repariert mit einem Nagel.

    (Der sprühkopf war weg)

    Hat geklappt, kam Farbe raus....

    Bin dann schreiend über den Hof gelaufen, mit der Farbe im Gesicht, (wie du) keiner Mutter in die Arme.

    Die war Kreidebleich.


    Ratet mal welche Farbe Vaters BMW hatte?


    Breiti

    REGEL;

    schreibe im Internet nur, was du dich traust, dem gegenüber auch in Persona jederzeit ins Gesicht zu sagen!

    ?(

  • Da habe ich auch noch was für die Runde.


    Mein erstes Sandstrahlabenteuer, war so um 1987:


    Mein Lehrherr hatte während meiner Ausbildung erbarmen, und ich durfte nach Feierabend die beheizte Waschbox der Tankstelle nutzen, um meinen ersten Oldtimer zu restaurieren. Danke dafür heute noch!

    Damals war Sandstrahlen so die erste Wahl, um Bodengruppe und Karosse zu entrosten.

    Also einen Tag Urlaub beantragt und die Erlaubnis auch an diesem Tag in der Waschbox zu arbeiten.

    Dann im nahegelegen Industriegebiet ein Sandstrahlgerät, einen Baukompressor und eine Palette Strahlgut besorgt.

    Alles angeschlossen und los ging es.


    Erste Erkenntnis:

    Eine normale Schutzbrille (schon eine umschlossene für Brillenträger) und normale Arbeitskleidung sind nicht ausreichend!


    Nachdem ich dann so den halben Tag die Palette Strahlgut durchgezogen hatte, waren alle Blechteile super blank und ich körperlich fertig.

    Der Boden in der Waschbox hatte sich in eine Sanddüne verwandelt, und es ging in der Waschbox nix mehr!

    Kein Rolltor, kein Lichtschalter, die gute alte Ein-Stempelbühne, mit der Karosse in einem Meter Höhe, nix bewegte sich mehr.


    Zweite wichtige Erkenntnis:

    Niemals, never, strahle ich in einem geschlossenen Gebäude, welches dazu nicht ausgelegt ist.


    Die Entsorgung/ Reinigung und Wiederinbetriebnahme der Waschbox dauerte deutlich länger als die "Strahlaktion".


    Grüße

    Thorsten

  • Servus zusammen,

    anbei eine weitere, leider wahre Geschichte...


    Es war einmal, etwa 1984...
    Die Mutter meiner Tochter kam zusammen mit ihrer Freundin (auch mit Tochter) auf die Idee, in Spanien Urlaub zu machen.
    Nur wie hinkommen?
    Natürlich mit meinem Hanomag. Mit konnte ich nicht, keine Zeit.
    Aber es gab da ein kleines Problem....
    Der Motor hatte inzwischen beschlossen, sich so langsam in einen 2 Takter zu verwandeln, sprich, er soff Öl.
    Nein, verlieren tat ers nicht, er verbrannte es, an den undichten Kolbenringen, an den Ventilschaftdichtungen und was weiß ich noch.
    Ansich kein Problem, nachfüllen, gut.
    Aber nicht mit 2 Frauen, alle 100 km anhalten, Haube runter, 1 Liter Öl rein, Haube wieder drauf, weiter.
    Also, was tun?
    Sie war Krankenschwester, ich konnte kombinieren.
    Das tat ich dann: ein Tropf musste her, so wie im Krankenhaus.
    Dazu montierte ich am Innenspiegel so einen leeren 3 Liter Blech Farbeimer, unten einen Stutzen dran gelötet, einen Dosierhahn mit Schlauch durch die Motorhaube und über ein T -Stück in die Kurbelgehäuse Entlüftung eingeführt.
    Probebetrieb erfolgreich. 3 Liter in den Farbeimer, gut für 300 km. Nachfüllen aus dem Kanister kein Problem.
    Natürlich nur mit Altöl, das gabs überall umsonst.
    Und wie jeder weiß: besser Altöl wie gar kein Öl.
    So gebrieft, machten sich die Damen auf den Weg. Und sie kamen weit, nur nicht zurück.
    Sie kamen ungefähr bis Malaga....
    Dann erreichte mich der Anruf:
    Das Auto ist kaputt, steht am Straßenrand, Adresse anbei. Wir machen mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiter.
    Das tat ich auch.
    Packte meinen Werkzeugkoffer, den Blaumann, Schlafsack und ein bisschen Geld zusammen und setzte mich in einen Zug, one way nach Spanien.
    Die Schilderung am Telefon klang vielversprechend:
    Etwa so: Wir standen an einer Kreuzung, plötzlich fing der Motor an aufzuheulen, ausmachen bewirkte nichts, wir sind dann rausgesprungen und es qualmte wie wahnsinnig hinten raus. Dann war plötzlich Schluss.... und mir war klar, was etwa passiert sein musste.
    Der Altöltropf hatte wohl etwas zu viel getropft ( Spaniens Wärme) und der Ölstrom hatte seinen Weg in den Ansaugkrümmer gefunden, der Motor war durchgegangen und im besten Fall war es nur die Zylinderkopfdichtung.
    Naja, wir werden sehen, dachte ich mir und schlummerte dem Ziel entgegen.
    Das Auto war leicht zu finden, alles ok, bis auf den Motor.
    Warm wars in Spanien im Sommer, aber ich war ja im Schatten, gut daß man im Hanomag am Motor arbeiten kann, ohne ihn auszubauen.
    Also runter mit dem Zylinderkopf.
    Und tatsächlich, die Zylinderkopfdichtung völlig im Eimer.
    Na gut, mit dem Muster in der Hand zur nächsten Werkstatt gedackelt, die haben nicht lang gefackelt und mir tatsächlich ruckzuck eine neue besorgt. Ob das heute noch so klappen würde? 2022?
    Am Strand lag ein riesiger Frachter hoch und trocken auf dem Sand, so wars am Abend doch auch noch kurzweilig, konnte nur tagsüber arbeiten, mangels Licht.
    Also den Zylinderkopf wieder montiert mit der neuen Dichtung.
    Ach ja, wers nicht glaubt, das mit der Steuerkette und Einspritzpumpe usw. hab ich im Griff, nur so nebenbei...
    Was soll ich sagen: Der Motor sprang an, ich fuhr los in Richtung Heimat, der Tropf tat klaglos was er sollte, kein Wunder, der Chefarzt tat Dienst.
    Das Fiasko begann kurz vor dem Elsaß.
    Als alter Autostopper hab ich immer Mitleid mit den armen Autolosen und hielt also an, bei so einem. Hätte es besser bleiben lassen, das war ein verkommenes Subjekt.
    Beklaute mich um meine letzte Barschaft und so musste ich hungernd nach Hause fahren.
    Immerhin, Hano hielt durch und den anderen hat hoffentlich der Teufel geholt.
    Die anderen Spanien Abenteuer? Das sind andere Geschichten...
    Und bevor ichs vergesse, den Motor hab ich dann restlos zerlegt, neue Kolben, neue Laufbüchsen, Kurbelwelle geschliffen, neue Lager.
    Kompression wie neu.
    Geht doch...
    Norbert,

    der Hanobertel