Moin moin zusammen,
ich habe nach der Hinterachsrevision meines W123 280CE mit Automatikgetriebe aus dem Jahr 1983 auf- und abschwellende Vibrationen (65-100km/h, lastabhängig) aus dem Bereich des Mitteltunnels. Nach Recherche in anderen Forumsbeträgen fällt mein Verdacht auf die folgenden beiden Punkte, die mir aus heutiger Sicht bei der Hinterachsrevision auch etwas spanisch vorkommen.
1. Überprüfung Lagerspiel des Antriebskegelrads am Gelenkwellenflansch
2. Ausrichtung Hinterachsträger zur Gelenkwelle
Zu 1.
Warum gerade diese? Ich habe bei der Hinterachsrevision die Dichtungen des Hinterachsmittelstücks erneuert, dabei ist die Nutmutter gemäß WHB (35-550; Hinterachsmittelstück ohne seitlichem Lagerdeckel) mit einem Reibmoment für eingelaufene Lager von 50-100 Ncm (0,5-1Nm) anzuziehen. Dafür ist jedoch das Ausgleichsgetriebe mit Tellerrad zu demontieren. Dieses habe ich jedoch nicht gemacht und das Lager nach "Gefühl" angezogen. Nun die Frage, ob es Erfahrungswerte für das Anzugsdrehmoment der Nutmutter für das W123 Mittelstück gibt? Ich möchte ungerne die gesamte Hinterachse wieder demontieren um gem. WHB vorgehen zu können.
In einem jüngst gefundenen Betrag von Trompka, beschreibt dieser ein Anzugsdrehmoment von 90Nm für die Nutmutter. Dieser Beitrag bezieht sich jedoch auf das Hinterachsmittelstück für den W107, W116, W126 wo eine elastische Abstandshülse verbaut ist und auch gem. WHB ein mind. Anzugsmoment von 180Nm gefordert ist. Hat jemand Erfahrung ob die genannten 90Nm auch auf das Mittelstück des W123 anwendbar sind?
Reibmoment Hinterachse Kardanwellenflansch W116 - Technische Fragen - vdh - Forum - www.mercedesclubs.de
Zu 2.
Bei der Montage der Gelenkwelle und entlasteter Hinterachse ist mir aufgefallen, das der Dreiarm-Gelenkflansch des Antriebskegelrad und die Gelenkwellenscheibe horizontal gesehen nicht perfekt fluchten und somit auch Potential für Vibrationen durch das Walken der Gelenkscheibe bieten könnten. Ich habe mir auf Grund der entlasteten Hinterachse keine Sorgen gemacht, jedoch möchte ich beim Nachstellen des Lagerspiels auch noch einmal die Ausrichtung der Gelenkwellenscheibe zum Hinterachsmittelstück im belasteten Zustand ansehen.
Nun zu meiner Frage: Klinkt mein zweiter Verdacht plausibel bzw. könnt ihr von ähnlichen Erscheinungen sprechen?
Weitere Details zu den erneuerten Bauteilen im Zuge der Hinterachsrevision:
· Alle Gummilager des Hinterachsträgers und Schräglenker inkl. Tonnenlager
· Hinteres Motorlager bzw. Getriebelager: Hier schlägt der Teilekatalog das Bauteil A1232402218 vor. Dieses ist im Zubehör jedoch nicht mehr zu bekommen und bei Mercedes unverschämt teuer. Habe daher das Lager für den 230CE aus dem Zubehör verbaut. Kann das auch bereits die Ursache sein?
· Die beiden vorderen Motorlager jedoch noch nicht
· Beide Gelenkwellenscheiben,
· Mittellager,
· Überholung Gelenkwelle inkl. neuem Kreuzgelenk und Zentrierhülsen,
· Antriebswellen
· Radlager machen einen intakten Eindruck
Gruß Lars