"Fit-für-55" EU-Klimavorgaben und die Auswirkungen für alte Verbrenner

    • Official Post

    Und eine Sache wundert mich: von den (fast) nicht recycelbaren Elektronikmüllbergen mit denen wir dann in 10-15 Jahren konfrontiert werden redet niemand. Wenn ich nur den Elektronikschrott aus einem einzigen Tesla sehe wird mir schlecht.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

    Das kommt alles mit in die Endlager zu den Brennstäben dazu.

  • Das geht schön weiter hierhin, um auch die jungen Afrikaner etwas zu unterstützen

    Na wunderbar! Damit unterstützt jeder der ein Batterieauto kauft (und jedes Jahr ein neues Stupidphone und Tablett) ja aktiv die afrikanische Wirtschaft.


    Merke: auch ein Tesla mit platter Batterie ist ja durchaus noch fahrbereit und kann damit nach Afrika verschifft werden.

  • da werden auch die Autoverwerter noch ihre Freude daran haben...


    Ich frage mich, warum man das Ganze nicht ergebnisoffen betreibt. Es gibt Bereiche, wo der Elektroantrieb sinnvoll sein wird, für kleine Mobile/Lieferfahrzeuge in der Stadt, und es wird Bereiche geben, wo ein sparsamer Diesel weiterhin Sinn macht, im Langstreckenbetrieb, in der ländlichen Fläche, beim Schwerverkehr.


    So ein Microlino aus der Schweiz, für den urbanen Verkehr, mit geringem Gewicht dank geringer Verkehrsfläche und mit seiner auf 90 beschränkten Höchstgeschwindigkeit (ist ja auch kein Wunder, die Schweizer fahren außerorts 80, die Franzosen auch), die keine große Motorleistung braucht, also auch keine große Batterie, damit wiederum kein hohes Gewicht, der würde mir schon einleuchten. Oder die Zustellkarre der Deutschen Post (ich bin schon mal eine zivile Version gefahren) für den Nahverkehr...

    Aber dickste SUVs und Limousinen vollelektrisch zu bauen, die 200 fahren können (für kurze Zeit...), das muß doch ein Irrweg der deutschen Industrie sein.


    Grüße

    bacigalupo

  • Hallo Enzo,


    stimmt, über 99% der Strecken die man privat fährt sind normalerweise kurze Strecken die kaum Batterie benötigen.


    Ich denke dieser Witz mit dem Tesla der den Dieselgenerator auf dem Hänger zieht ist eine exzellente Idee. Für die wenigen langen Strecken mietet man sich einen Hänger mit Dieselgenerator (der im optimalen Betriebspunkt arbeiten kann).


    Aber dickste SUVs und Limousinen vollelektrisch zu bauen, die 200 fahren können (für kurze Zeit...), das muß doch ein Irrweg der deutschen Industrie sein.

    Der deutschen Industrie sind Irrwege ziemlich egal solange sie Profit machen. Und schliesslich werden die Autos ja gekauft.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • und genau deswegen interessiert es mich nicht mehr, was die deutschen Hersteller bauen, ich kauf es nicht. Ich hab ja dieses Jahr was Neues geordert, leider mit längerer Lieferzeit, aber das ist eine japanische Qualitätskonstruktion, mit Diesel, bewährt in allen Teilen der Welt, wo es etwas herber zugeht.


    Ach ja, die Postkarre gibts gebraucht für 9000, die würde mir prinzipiell für meine kurzen Wege zur Post einleuchten. Solange es aber keine günstige Möglichkeit gibt, die Batterie zu ersetzen, ohne einen finanziellen Totalschaden zu haben, ist das halt auch ein zu großes Risiko.


    Ansonsten, wollte ich im näheren Umkreis nur meine Person und meine Frau elektrisch befördern, wäre der Microlino mein Favorit. Andererseits hab ich wie gesagt einen Bahnhaltepunkt 5 min vom Haus entfernt, ein zusätzliches Auto nur für Kurzstrecken wäre also unnötiger CO2-Ausstoß...


    Grüße

    bacigalupo

  • ...sag ich ja. Diesen ganzen Sharing-Kram wie auch individuelle, (elektro-/verbrennungsmotorgebundene Mobilität in Innenstädten kann man sich an sich sparen, wenn es eine gutfunktionierende BVG, VAG, MVG, HHB etc pp gibt.


    Grüße

    bacigalupo

  • Irland ist ja auch ein Musterbeispiel für einen Staat mit einer neoliberal ausgeplünderten, totgesparten Infrastruktur. Ein "schlanker Staat" muß auch seine Konzerne nur sachte besteuern...


    Die Lokalbahn bei uns gurkt stündlich Richtung Rennsteig und zurück, es soll bei uns nämlich immer noch Leute ohne Auto geben. Und Busverkehr gibts auch noch, zur Ergänzung.


    Grüße

    bacigalupo

  • Irland ist ja auch ein Musterbeispiel für einen Staat mit einer neoliberal ausgeplünderten, totgesparten Infrastruktur. Ein "schlanker Staat" muß auch seine Konzerne nur sachte besteuern...

    Ich mecker ja auch nicht. Mit effektiv unter 7% Steuern für die Firma kann ich mich nicht beschweren. Und der Virustest gestern war umsonst und es gab zwei Masken und ein Pack Taschentücher obendrauf.


    Die Lokalbahn bei uns gurkt stündlich Richtung Rennsteig und zurück, es soll bei uns nämlich immer noch Leute ohne Auto geben. Und Busverkehr gibts auch noch, zur Ergänzung.

    Stündlich ist perfekt; bräuchte ich noch nicht mal. Aber ich habe mich entschieden auf dem Lande zu wohnen und ich fahre gerne Auto und habe auch genug Fahrzeuge bis an mein Lebensende. Kraftstoff denke ich wird es wohl auch geben.

  • so kann man es natürlich auch sehen: Je mehr Elektromobilität, desto länger reicht das Erdöl für die Leute, die Verbrenner fahren, zumindest wenn Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt wird...


    Grüße

    bacigalupo

  • Selbst wenn man nun annimmt, das ein ElektroAntrieb effektiver ist und nur noch die Hälfte des Energieeinsatzes benötigt ( obwohl dies auch nur eingeschränkt gilt, denn speziell der Schnellladevorgang erzeugt erhebliche Abwärme , der Kühlbedarf ist gewaltig und mindert den Gesamtwirkungsgrad ) , dann bleiben noch 240 Terrawattstunden übrig. Das ist etwa der aktuell gesamte Strombedarf Deutschlands im Jahr.


    Ja, das ist so eine Sache mit den Zahlen. Deine Rechnung ist leider falsch.


    Stromverbrauch in Deutschland 2020: ca. 544 TW/h

    Jahresfahrleistung der Deutschen mit dem PKW in 2020: 626 Mrd. km

    Bei einem Verbrauch des E-Autos von 25 kWh/100 km ergibt sich ein Stromverbrauch von 15,65 TW/h p.a.. Wenn alle Verbrenner durch E-Autos ersetzt würden, steigt der Stromverbrauch also um 28,8 %. Und das wird wahrscheinlich erst um 2050 der Fall sein.


    Der von mir angenommene Verbrauch von 25 kWh/100 km beinhaltet die Ladeverluste und basiert auf Tests von z.B. auto-motor-und-sport. Die Verbräuche nach WLTP sind wesentlich niedriger. E-Autos werden künftig effizienter werden, weniger verbrauchen und geringere Ladungsverluste haben, weil sie noch am Anfang ihrer Entwicklung stehen. Prognose sagen außerdem, dass die PKW-Jahresfahrleistungen langfristig sinken werden. Das hängt u.a. mit der demographischen Entwicklung zusammen. Fazit: Es wird weniger heiß gegessen als gekocht.


    Zum Vergleich:

    Würde man alle PKW mit Wasserstoff betreiben, bräuchte man ca. 3mal soviel Strom, also zusätzliche 86,6 % des Stromverbrauchs.

    Bei E-Fuels wären es 6mal soviel, also zusätzliche 172,8 % des Stromverbrauch. Wenn man glaubt, dass durch Elektroautos die Stromversorgung in die Knie geht, wie sieht´s dann bei Wasserstoff und E-Fuels aus? Aber das E-Fuel soll ja kommt klimaneutral aus Chile kommen. Wer glaubt das, wie hoch ist der Preis und abhängig von Chile wären wir auch noch.


    Was in dieser ganzen Diskussion vergesssen wird, die E-Mobiltät eröffnet die Chance die Abhängigkeit von Öl exportierende Ländern zu reduzieren - und das ist volkswirtschaftlich gut. Wasserstoff und E-Fuels sind keine Alternative für den Massenverkehr mit PKW. Für andere Bereiche mag das anders sein.


    Für die Traktorfahrer: Eine Photovoltaikanlage bringt in D 900 bis 1200 kWh pro m2 und Jahr. Aus rauf mit den Dingern auf die Scheune und den Schweinestall. Das langt locker.


    Grüße Udo

  • # Udo


    Zitat: Bei einem Verbrauch des E-Autos von 25 kWh/100 km ergibt sich ein Stromverbrauch von 15,65 TW/h p.a


    Ich denke , es sollte 156,5 TW/h p.a. heißen .

    Es sind auch schon Meister vom Himmel gefallen.

    • Official Post

    ja, 156,5 TW/h. Danke.

    Im Ernst?


    156,5 Terrawatt pro Stunde?


    Was sollen denn das für Fluxkompensatoren sein die man da braucht?

  • Hallo! Zum (möglichen) Endes des Freds melde ich mich auch einmal! Möglicherweise ist alles gesagt, nur eben nicht von mir!

    Mein neues E-Bike hat jetzt ca. TKM 2 runter in 3 Monaten. Ich nutze es für Fahrten zwischen 30-100 km, aktuell kommt der Strom aus der Steckdose, wir experimentieren jetzt aber mit einem lokalem Energiespeicher und einer Elektro-Wolke für den Winter. Ich könnte auch mein traditionelles Fahrrad nehmen, käme dann aber nicht so flott von A nach B. Gesundheitlich fühle ich mich top gefordert auch durchs E-Bike.

    Zugegebenermaßen handelt es sich um einen steuerungstechnisch leicht optimierten Elektromotor, man kann ja schon mal üben, wie das geht bei dieser Antriebsart.

    Vielleicht muss man das Thema (Elektro-) Mobilität noch etwas stärker vom reinen Automobil ablenken oder allgemein um notwendige Mobilitätsveränderungen erweitern. Die LKW-Teststrecke auf der A1 bei Lübeck fand ich irgendwie auch nicht resourcenschonend ....🤫.

    BG Oliver

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup:

  • Als passionierter Whisky-Genießer und Oldtimer-Liebhaber sehe ich nach dem heutigen Artikel in einer bekannten deutschen Wochenzeitung


    bzw. dem zugehörigen Online Magazin doch eher optimistisch in die Zukunft.


    Merke: Wo ein Wille , ist auch ein Willi (Williams) oder ein Whisky ;)


    Hier die Meldung:


    Klimaschutz mit Biogas Schotten erzeugen Lkw-Kraftstoff aus Whisky-Abfällen

    Klingt nach einer Schnapsidee, scheint aber zu funktionieren: Ein britischer Whiskyproduzent stellt den Treibstoff für seine Lkw selbst her. Der benötigte Rohstoff fällt bei ihm massenhaft an.


    (Spiegelonline)


    Es sind auch schon Meister vom Himmel gefallen.