"Fit-für-55" EU-Klimavorgaben und die Auswirkungen für alte Verbrenner

  • Hab mich mal durchdie Posts geackert und will meinen Senf auch noch dazugeben.

    Für mich ist einfach Fakt, dass der CO2 Ausstoss auf Null oder besser Minus muss.

    Besser gestern als morgen.


    Fakt ist aber auch, dass nicht jeder eine E-Zapfsäule vor oder in der Hütte, an der Laterne oder im Wohnblock hat. auch nicht 2035

    Fakt ist weiter, dass das Stromnetz aktuell garnicht in der Lage wäre, die verlangten Mengen zur gewünschten Zeit zu liefern bzw zu verteilen

    Ob das Netz das bis 2035 kann, wage ich mehr als zu bezweifeln


    Fakt ist weiter, dass der Ausbau vorab in den Städten erfolgen wird. Und was machen die Leute auf dem Land , die Bauern, die Pendler

    Weiter ist Fakt, dass die Stromproduktion extrem stark schwankt (und das wird zukünftig nicht besser). Wo sind sie, die grossen Speicher ??


    Für all das Genannte gibt es technische Lösungen, aberdie sind aufwändig, teuer und kosten v.a. viel viel Zeit


    Im Klartext: ab 2035 keine Verbrenner mehr ? Glaub ich nicht.

    Nur E-Autos ?? Mit grösster Sicherheit: NEIN

    Wasserstoffautos ? Zusätzlich zum Ausbau des Stromnetzes noch ein Wasserstoffnetz ? Wer´s glaubt...

    (übrigens Wasserstoff MUSS und wird trotzdem kommen, aber das ist ein anderes Thema)

    Biogas ? Ja vielleciht für 2 bis 3% der Autos


    Also müssen sich die Politiker noch einiges einfallen lassen.

    2035 als Ziel deklarieren ist eins, umsetzen das andere.


    Also keine Sorge, selbst wenn 2035 keine Verbrenner mehr gebaut würden, (weltweit !!!!!) müsste es noch mindestens 20 Jahre Treibstoff in Deutschland geben.

    Wäre dann 2055. Und dann gibt´s sicher noch einen Ersatz für Benzin und Diesel. Damit kann man ja was verdienen.....


    Bis dahin sind es noch 34 Jahre. Also wirklich kein Grund, sich heute schon einen Kopf zu machen. Bis dahin wird sich noch viel viel ändern



    Dieter

  • Hallo,

    Für mich ist einfach Fakt, dass der CO2 Ausstoss auf Null oder besser Minus muss.

    so sehe ich das auch.


    Berlin will ja schon früher nur noch CO2 neutrale Autos in die Stadt lassen. In dem Fall müssten sie also Batterieautos (sprich "Braunkohleautos") verbieten und z.B. Diesel die mit Rapsöl oder Benziner die mit aus Zuckerrohr gewonnenem Alkohol fahren reinlassen.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

    • Official Post

    Rapsöl und Biodiesel sind das ideale Stichwort: dann darf ich hier mal unser Gedächtnis auffrischen....Vor ca. 10 Jahren oder waren es 15?, egal, war der DIESEL der große Hype, dem alle gläubigen Jünger hinterhergeheschelt sind. Sparsam, ökonomisch und ökologisch. Sogar die Grünen haben ihn angebetet. Biodieseltankstellen gab's mehr als heute Ladestationen, ganze Scharen haben ihren alten Diesel fit gemacht und umgebaut damit er mit Rapsöl oder Biodiesel gefahren werden konnte. Dann kam FEINSTAUB und ein paar Jahre danach unsere oberschlauen Ingenieure und Manager der grossen Autoindustrie mit einer superschlauen Idee die Kunden und den TÜV zu verarschen. Das nannte sich Dieselskandal. Die Folgen kennen wir ja alle. Ein beispiellose Hatz auf Alles was noch dieselt und die nutzlose Umweltplakete um die Altdiesel, von den viele (Vorkammerdiesel) ja gar kein FEINSTAUB produzieren, wurden aus den Städten verbannen.

    Jetzt ist das E-Auto mit der Batteriesauerei der große Hype. Dazu ist hier schon genug geschrieben worden. Sollte eigentlich jedes Kind mittlerweile wissen, was dafür für Umweltsünden 'begangen werden. Trotzdem wird weiter gemacht, weil es im Moment IN und Alles andere OUT ist.

    Das beste und Nachhaltigste wäre die Altautos solange wie möglich am Leben zu halten. Das wäre im Sinne der Nachhaltigkeit! Wegwerfen und Neu kaufen ist der Umweltfrevel.

    Gruß Peter

  • Ich muss das vielleicht noch sagen:

    Vielleicht werden nicht mehr viele Generationen Verbrenner fahren, die Pferdekutschen sind ja auch selten geworden

    Kann alles sein

    Aber heute fahre ich meinen Alltags-Diesel und meinen Oldtimer und habe dabei absolut kein schlechtes Gewissen.

    Würde ich die Teile in die Presse geben und ein neues Auto kaufen, müsste ich wieviele km fahren, um die CO2 der Produktion durch MInderverbrauch zu kompensieren,

    Viele, viele

    Ein Grüner Landespolitiker hat mal gesagt: "Ich trau mich´s fast nicht zu sagen, aber das Umweltfreundlichste wäre es, Autos so lange wie möglich zu fahren und so lange wie möglich zu reparieren ...."

    Stimmt. Und genau das machen wir.

    Fehlt nur noch der klimanutrale Sprit...

  • Etrstmal abwarten,

    „Die Klima-Rechnung geht nicht auf“, das behaupten zumindest 171 Experten technischer Hochschulen laut Stuttgarter Zeitung. Die realen CO2-Emissionen der E-Autos im Jahr 2030 für Deutschland würden mehr als doppelt so hoch sein wie bislang angenommen.

  • Ich kann mich den meisten Vorrednern hier anschließen. Das beste für´s Klima ist wohl, den alten Kram so lange wie möglich zu fahren und nichts neues zu kaufen. Das gilt nicht nur für Autos sondern sollte generell so gesehen werden. Aber wir leben nun mal vom Profit. Was lange hält, macht keinen reich und will keiner haben!


    Mein Opel Kühlschrank aus den 50ern funktioniert tadellos? Warum ist das so? Zu 100% könnte man ein aktuellen stromsparenden Kühlschrank genauso bauen...


    Hier bei mir auf dem Land, werde ich übrigends nicht krum angeschaut was meine "Stinker" angeht! Im Gegenteil! Ich kann nie tanken ohne angesprochen zu werden, bekomme bei jeder Fahrt den Daumen hoch. Hier ist die Mehrheit eher abgeneigt und das bekomme ich zu spüren...

  • Moin,


    was heißt eigentlich genau „Verbrenner werden verboten“?

    • dürfen nicht mehr produziert werden (in D, in der EU)?
    • dürfen nicht mehr neu zugelassen werden?
    • dürfen nicht mehr verkauft werden?
    • Wären dann auch Privatverkäufe von Autos mit Verbrennungsmotor nicht mehr möglich?
    • dürfen überhaupt nicht mehr betrieben werden (d.h. Verschrottungszwang oder Einmottung im Museum?)?

    So viele Fragen, so wenig Antworten.



    Und dass der Glaube an die heilbringenden Segnungen der neuen Technologie schnell erschüttert werden kann, wurde hier auch schon angesprochen. Zur Verdeutlichung hier etwas zu den Hoffnungen, die mit der Erfindung des Automobils verbunden waren:


    Vor der Erfindung des Automobils ging man zu Fuß oder nutzte Pferde und Pferdekutschen. Unter anderem diese Probleme hoffte man mit dem Automobil loszuwerden: die Unmengen von Pferdemist in den Städten, außerdem musste ein erheblicher Teil der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche zum Anbau von Pferdefutter (Hafer) verwendet werden. Diese Flächen wurden frei für den Anbau von Nahrungsmitteln für Menschen. Und man glaubte offenbar tatsächlich, dass „die weltweite Nachfrage an Kraftfahrzeugen eine Million nicht überschreiten wird, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren“. (G. Daimler). Es kam anders. Und es ist naiv zu glauben, dass mit der E-Mobilität keine neuen Probleme entstehen werden.



    Beste Grüße


    Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,

    ja, deine Fragen verstehe ich auch nicht.
    Es geht um ein Zulassungsverbot ab 2035 in der EU.

    Das ist eindeutig formuliert.
    Teilweise steigen aber ja die Hersteller schon früher aus.

    Du kannst dann deinen Verbrenner noch bis ans Lebensende fahren,

    oder ins Nicht EU Ausland verhlckern,

    oder einmotten

    oder verschrotten

    oder umbauen.

    Ich frage mich schon seit langem wie die ganzen Gebrauchtwagen die zu zu tausenden auf den Stellplätzen der großen Händler stehen
    noch ihren Absatz finden. Ich rechne da mit immer größeren Preisverfällen in den nächsten 10 Jahren.

    Die müssen schauen dass sie ihr Blech vom Hof bekommen.

    Grüße

    Michael

    Viele Grüße Michael

  • Moin,


    das Verbot der EU ab 2035 keine Verbrenner mehr zuzulassen bezieht sich auf NEUWAGEN link. Mit anderen Worten: Gebrauchtwagen also auch Oldtimer können auch nach 2035 umgeschrieben bzw. zugelassen werden. Kein Grund zur Besorgnis


    Dieser Beschluss hat aber m.E. nur geringe Bedeutung. Betrachtet man sich die technische Entwicklung und die Strategien der Automobilhersteller etwas genauer, ist es ziemlich sicher, dass deutlich dass die großen Hersteller bereits vor 2035 in Europa keine Verbrenner mehr anbieten werden. Das Verbrenner-Aus ist bereits geplant. Jaguar z.B. plant ab 2025 keine Verbrenner mehr herzustellen. Alle großen Hersteller habe im letzten Jahr ihre E-Auto-Strategie verschärft.


    Es gibt eine Studie von Bloomberg, die zeigt dass ab 2025 bsi 2027 die Produktion von E-Autos billiger sein wird als die von Verbrennern: link. Ein Studie der UBS kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Beide Häuser sind nicht gerade als Ökoninstitute bekannt, das Gegenteil ist der Fall.


    Wenn die Herstellung des Elektroautos billiger ist als die eines Verbrenner (die Betriebs- und Wartungskosten sind es jetzt schon ) wird alles sehr schnell gehen. Verbrenner sind dann nicht mehr wettbewerbsfähig. Vor allem Unternehmen werden für ihre Dienstwagen nur noch E-Autos kaufen, Privatpersonen folgen. Man wird sehr schnell die Ladeinfrastruktur hochziehen. Das Problem Reichweite und Laden wird sich massiv entschärfen. Es ist auch jetzt schon nicht so schlimm wie allenthalben behauptet wird - schaut euch mal die Reichweiten und das Superchargernetz von Tesla an. Die anderen Hersteller werden nachziehen und Tesla wahrscheinlich überholen. Und in Deutschland haben 30 % aller Haushalte ein Einfamilienhaus - für die ist es kein Problem eine Wallbox zu installieren. Darüber hinaus gibt es noch andere Lösungen. Der chinesische Hersteller Nio hat ein Wechselakkusystem entwickelt, was auch bald nach Europa kommt.


    Grüße Udo

  • Ich empfehle in Kupfer zu investieren :thumbup:

    Hauptsache, die vielen gerade in Erschließung befindlichen zusätzlichen Kupferminen, z.B. in Mittelamerika durch die Kanadier, fördern dann ausreichend und Menschen-und umweltgerecht. Sooo einfach ist das gar nicht mit dem nachhaltigen Investieren.....:/.

    So, wie geplant, klappt das nicht mit dem "E" in Stückzahlen....

    BG Oliver

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup:

  • Hallo Udo,

    das sehe ich ganz ähnlich wie Du. Es ist keine Frage ob es kommt, sondern nur wann oder wie schnell. Und das ist auch keine Diskussion der Nachhaltigkeit.
    Das ist ein sich entwickelnder gesellschaftlicher Konsens. Getrieben durch politische Rahmenbedingungen. Die Menschen, und damit meine ich den Querschnitt wollen das.

    Der E-Anrieb ist gesetzt. Wie der Energiespeciher aussieht wird sich zeigen. Ein großteil wird Akkus sein. In Lastfahrzeugen könnte sich Wasserstoff durchsetzen. Ob der Strom aus Kohle kommt, oder Kernkraftwerken oder Luft oder Wasser spielt da keine Rolle.

    Einzelne werden da gute und logische und nachvollziebare Argumente gegen Akkus und nicht zur Verfügung stehende Infrastruktur haben.
    Das wird nichts ändern. Der Wandel rollt und ist in Bewegung.
    Viele Grüße
    Michael

    Viele Grüße Michael

  • Der Wandel rollt und ist in Bewegung...

    ... und fährt in die Sackgasse. Eine einfache Rechnung die Lithium Vorräte, den Recyclinggrad und den Bedarf nur für KFz einbezieht zeigt dass der Spuk bald vorüber sein wird. Und sogar noch schneller da die Kids ja weiterhin Akkus für ihr Apfeltelefon und Tablett haben wollen.


    Ich sage: der Verbrennungsmotor ist noch lange nicht tot.


    Warten wir's ab.


    p.s.: die Rechnung für Kobalt, Samarium und Neodynium für die Motore habe ich noch nicht gemacht. Wird ähnlich aussehen. Heißen nicht umsonst "seltene Erden".

  • Ja, wenn man nicht berücksichtigt dass noch mehr Millionen Kubikmeter Wasser pro tag in den Untergrund der atacama wüste gepumpt wird um noch mehr Lithium zu fördern und die Umwelt noch mehr zu verseuchen. Wenn man unberücksichtigt lässt dass es andere enegiesoeicher geben wird. Wenn man unberücksichtigt lässt das auch die enegiesoeichernden Materialien sich entwickeln werden.

    Ich hoffe auch das der verbrenner nicht tot sein wird aber die europäischen Weichen sehen anders aus. Das ist alles nicht mehr weit weg. Die co2 Bepreisung wird andere Technologien wieder wirtschaftlich machen.


    Der E Motor ist gesetzt. Der Energieträger wird sich divers entwickeln.


    Dem Verbrenner gebe ich im Schiffs und Flugverkehr sowie in Infrastruktur schwachen Gebieten seine Nische. Das ist nicht was ich wünsche sondern was ich kommen sehe.


    Viele Grüße

    Michael

    Viele Grüße Michael

  • Ich vermute, dass für Anwendungen in der Landwirtschaft, im Bauwesen und im Schwerverkehr weiterhin auf Diesel gesetzt werden wird. Auch nach 2035.


    Wie das elektrisch geleistet werden soll, kann ich mir noch nicht so richtig vorstellen...

  • Die CO2 Steuer beträgt 2021 25€/t.
    2025 dann 50€/t. Sprit wird dadurch dann nochmal mit ca. 8 ct/Liter besteuert.

    Ab 2026 sind die Preise nicht mehr festgesetzt.

    Gleichzeitig sinken die Verbrauchsmengen, was wiederum zu erhöhten Preisen führt.

    Ich denke ab 2030 haben wir die 2€ Marke/Liter in D überschritten und 2040 wird's die ersten Enkel geben
    die sich auf den Opa freuen, der noch mit so einem alten Auto rumfährt mit denen man früher an eine Tankstelle
    fahren musste.

    Viele Grüße
    Michael


    Viele Grüße Michael