Frage zur KE Jetronic

  • Hallo,


    habe mal ne Frage an die KE Eksperten hier. Mein 230CE M102.982 Bj 87 ist bisher tadellos gelaufen. Letztes Jahr hat es leicht angefangen, dass der in der Warmlaufphase beim Beschleunigen leichte Einbrüche hat, so als würde jemand den Hahn zudrehen. Nach der Winterpause startete alles wunderbar, war auch beim Tüv, AU alles ok.

    Seit letzte Woche fängt der Leerlauf an zu spinnen, geht hoch auf 1100, bleibt da ne Weile. Kurzes Gas geben auf N bring die Drehzahl wieder auf die 900 und steigt dann wider stetig an, geht runter usw.

    Habe mich jetzt mal durchgemessen und kontrolliert:

    - Bei den Unterdruckschläuchen etc kann ich keine Leckage / Falschluft feststellen

    - Leerlauf Ventil funktioniert soweit. Bei LL 900 stehen von Ecu ca 5,7V an, geht die Drehzahl hoch steigt auch die Spannung auf über 6V, ist also plausibel und die Regelung muss aus dem Steuergerät kommen.

    - Habe mal KW Tempfühler, Drehzahlsignal, Verkabelung durchgemessen, passt soweit alles.


    - Kopfschmerzen macht mir das Stauscheiben Poti. An Pin 1 und 2 springt der Ohm Wert munter hin und her wenn ich die Stauscheibe auslenke. Habe dann auch bei Zündung die Spannung mit dem Oszi an den Pins gemessen, schaut nicht gut aus. Springt beim Auslenken, hat Ausfälle, nur im obersten Bereich ändert sich die Spannung kontinuierlich mit Auslenkung der Stauscheibe...


    Kan das Poti einziger Grund für die Leerlaufprobleme sein und sollte ich das austauschen, oder vorher noch andere Sachen erst durchmessen?


    Und noch ne Frage zum Tastverhältnis. Habe kein Schließwinkelmesser, habe daher versucht das mit dem Oszi zu messen. Ist das korrekt dass ich die Länge/Zeit der 12V Pulsdauer durch die Zeit der Gesamtperiode teile um das Tasverhältnis zu ermitteln, oder ist das umgekehrt?

    Wenn A richtig ist wäre das Tastverhältnis bei 30%, was auf einen Fehler im KW Sensor deuten würde, der ist aber ok... ??



    Grüße, Steffen

    Wir sind nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere uns haben wollen!

  • Hallo Steffen,


    nein das Tastverhältnis wird als Anteil von 0V am Gesamtsignal gemessen. Also misst Du 70%. Das ist aber der Wert, den das Steuergerät nach Zündung EIN ausgibt, um seine Versorgugsspannung zu signalisieren. Sollte nach Motor EIN auf 50% gehen und dann irgendwann anfangen, zu pendeln, wenn die Lambdaregelung einsetzt.


    Ein falscher Wert vom Stauscheibenpoti wird Dein Gemisch falsch stellen. Dann wird der Motor nicht rund laufen und keine Kraft haben. Zu viel Drehzahl hat aber Gründe in zu viel Luft. Ich wollte es auch nicht glauben, aber neulich hatte ich einen Bosch Leerlaufsteller, der solche seltsamen Effekte verursachte.

    • Official Post

    Hi Steffen,

    bist ja schon gut und systematisch an den Fehler rangegangen. Das Pendeln im Leerlauf bei M102 hatte ich auch, schrecklich, an jeder Ampel rauf und runter. Nach dem Tausch des LMM Potis und dessen sehr exakter Einstellung über die Langlöcher bei warmem Motor war wieder alles ok.



    Zum Tastverhältnis ist es so, wie Volker schrieb. Den Artikel
    Tastverhältnis und Lambdasonde checken

    im Lexikon hast du schon gesehen?


    Edit: oh, ich seh gerde dass im Lexikon die Bilder fehlen


    Gruss Tom

  • Super, danke.


    Ich denke ich werde als erstes das Poti tauschen dass das wieder gute Werte gibt. Auffällig war auch, dass zw. Pin1-2 bei geschlossener Stauscheibe unterbochen ist und erst ein Widerstand kommt wenn ich die Stauscheibe ca 5-7mm reingedrückt habe. Daher gibt das Poti gerade im Leerlauf kein Signal an die Steuerung.


    Volker:

    Ok, danke. Das mit dem Tastverhälnis messe ich noch mal nach das war nicht ganz schlüssig. Ich konnte aber gestern bei z.B. Abziehen des Potisteckers sehen, dass sich das Tastverhältnis geändert hat.

    Misst man eigentlich das Tastverhältnis nur bei Zündung an oder Im Leerlauf oder beides? Ich habe nur bei laufendem Motor im Leerlauf gemessen.


    @Tom: danke fpr den Bericht, ja im Forum sind zwar keine Bilder aber der Link zu Deinem originalbericht funzt ja auch, da sind dann die Bilder dabei. Bevor ich aber an das Poti rangehe lese ich mir die Einstellprozedure durch. Fand auch gestern das M102 Steuerung Buch bei den Flip books. Mal sehen ob ich da noch was intressantes finde. :)




    Und noch was ist mir eingefallen, beim durchmessen des Drehzahlsignals vom Motor haben wir die Leitung aus dem Innenraum durchgemessen (grün gelb, neben dem Diagnosestecker) über Rele Krafstoffpumpe auf Klemme 25 am Ecu Stecker, das ist ok und kommt auch alles an.

    In den Unterlagen fand ich noch auf Pin9 Ecu Stecker: Auch vom Karftstoffpumpen rele TF-Signal. Was ist eigentlich das TF Signal?

    Naja die Zuordnung der Verbindungen war auch etwas raten, da ich nur ne schlechte Kopie vom Schaltplan im Netz gefunden hatte auf der die Pinnummern am Ecu nicht mehr lesbar waren... Naja wird schon irgendwie, muss halt irgendwie die Pins mir aus den verschiedenen Unterlagen zusammensuchen :wacko:


    Grüße, Steffen

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  • Hallo Tom,


    wobei die viel zu hohe Drehzahl nicht vom Stauscheibenpoti kommt. Das Pendeln um einen Wert herum ja und es muss sicherlich bei springenden Werten ersetzt werden. Zu hohe Drehzahl kommt von Luft. Die kann an vielen DIchtungen eintreten, an der Drosselklappe, zwischen Mengenteiler und Luftmengenmesser, an den Einsprtzdüsen und eben auch am Leerlaufsteller.

  • Also ich tippe zu 90% darauf dass eine der zwei Federn gebrochen ist, die Gasgestänge bzw Drosselklappe in Nullstellung bringen. Hab ich grad ständig. Irgendwie haben die Dinger jetzt wohl ihre Soll-Lebensdauer erreicht...

    Viele Grüße

    Markus

    "Lohnt sich das?" fragt der Kopf.


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    www.m115.de


  • Sooo, das Coupe läuft wieder wie es soll. Haben heute Abend ein neues LMM Poti eingebaut. (Hatte doch tatsächlich das richtige im Fundus... ;)) Einstellen auf die Sollspannung bei Leerlauf war etwas nervig, beim Anziehen der Schrauben hat sich das wieder geringfügig geändert. Waren also mehrmals raus und rein mit dem Druckregler bis alles gepasst hatte und der Sollwert von 0,7V erreicht.


    - Leerlauf ist jetzt perfekt bei 800 und bei eingelegter Stufe 650 (am Instrument abgelesen).

    - Gasannahme beim Losfahren ist jetzt auch viel besser. Vorher musste man sehr vorsichtig Gas geben beim Anfahren weil er sonst sehr spontan losgeschossen ist. Macht auch Sinn, bei Leerlauf hat der LMM Poti keinen Wert gegeben und bei Auslenkung ist er gleich gesprungen. Jetzt wo er im Leerlauf ne Kleine Spannung zurück gibt und wieder erhöht wie er soll, fist das Anfahren viel weicher geworden

    - Durchzug beim Beschleunigen ist auch schöner als vorher.


    Insgesamt bin ich zufrieden. :):thumbup:

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