Und wieder mal die Zündspule

  • Nach ungefähr 1500 km Laufleistung seit Jahresanfang hat gestern an meinem 450 SEL schon wieder die Zündspule den Geist aufgegeben! Symptome: Bisher wieder völlig unauffällig gelaufen. Gestern ist mir dann aufgefallen, dass der Leerlauf nicht mehr so richtig schön rund war, sondern manchmal kurze Aussetzer hatte, aber kaum spürbar. Paar km später hat sich der Motor an der Ampel etwas "verschluckt". Gas hat er noch gut angenommen. Ich kam aber nicht mehr sehr weit. Ist nach 100 m im langsamen Stadtverkehr ausgegangen. Ließ sich noch mal starten, so dass ich wenigstens noch rechts rausfahren konnte. Motor ging wieder aus und ließ sich nicht mehr starten. Ich konnte jetzt noch nicht weiter danach gucken, aber nach der Vorgeschichte sieht es ja sehr danach aus, dass schon wieder die Zündspule den Geist aufgegeben hat (jetzt zum 4. Mal auf ca. 10000 km). Hatte das Auto neulich eh beim Bosch-Dienst wegen kaputtem Regler und hab mal checken lassen, ob irgendwas Verdächtiges an der Zündspule zu messen ist. War aber alles völlig normal.


    Für mich sieht das so aus: Die Zündspule geht ja nicht "einfach so" kaputt, sondern muss ja wohl satte Überspannung kriegen, oder? Das scheint ja aber nicht dauernd der Fall zu sein, sonst hätte man das ja messen können. Was kann also die Ursache sein, dass das irgendwann plötzlich auftritt und die Zündspule killt? Oder könnte es eine ganz andere Ursache geben, die ich jetzt nicht sehe?


    Siehe auch hier: Zündspulen-Killer


    Grüße

    Klaus

    ----------

    Ceterum censeo Carthaginem esse delendam. - So ein Quatsch, Carthago existiert doch gar nicht mehr! - Halt du dich da raus. Meine Meinung lasse ich mir von niemand verbieten!

  • Hallo Klaus,


    braucht die einen Vorwiderstand? Dann hat dieser eventuell den falschen Wert oder ist defekt. Kann dann auch ein Fehler in der Verkabelung sein; der Widerstand wird beim Starten vom Anlasser kurzgeschlossen.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Das müsste alles richtig sein (Vorwiderstände wurden schon vor 2 Jahren ersetzt). Davon abgesehen sollte man bedenken, dass das ja ursprünglich gute 2 Jahre tadellos funktioniert hat. Und inzwischen werden die Zeitabstände bis zur nächsten kaputten Zündspule immer kürzer.

    ----------

    Ceterum censeo Carthaginem esse delendam. - So ein Quatsch, Carthago existiert doch gar nicht mehr! - Halt du dich da raus. Meine Meinung lasse ich mir von niemand verbieten!

  • Hallo Klaus,


    und die Verkabelung? Kannst ja mal am Zündspulenplus messen wenn der Motor läuft; wenn dann volle Batteriespannung anliegt stimmt da was nicht (zwischen Batterieplus und Zündspulenplus muss eine Spannung messbar sein).


    Du hattest was von Überspannung geschrieben. Eine höhere Spannung liegt an wenn die Funkenspannung zu groß ist; d.h. da stimmt dann was bei den Kerzen / Verteiler nicht. Wie sieht denn der Verteiler / Läufer aus? Hat Dein Bosch Dienst die Spannung mal gemessen?


    Und kaputt gehen tut sie wenn zuviel Strom fließt; hier wäre der Vorwiderstand verdächtig.


    Ist das eine Zündanlage mit Unterbrecher und nachgeschalteter Elektronik (Transistor)? Wird in dieser der Strom geregelt? Ich habe leider keine W116 WHB Schwarte.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Ist K-Jetronic und konventionelle Zündung. Wie schon gesagt hab ich halt den Verdacht, dass der Fehler eben nicht immer da ist und er deshalb nicht auffällt mit ungewöhnlichen Messwerten. Eine höhere Spannung MESSEN konnte ich ja bisher noch nicht, denn sonst wäre ich dem gleich nachgegangen.

    ----------

    Ceterum censeo Carthaginem esse delendam. - So ein Quatsch, Carthago existiert doch gar nicht mehr! - Halt du dich da raus. Meine Meinung lasse ich mir von niemand verbieten!

    • Official Post

    Die Vorwiderstände nebst Zündspule wurden von mir im Rahmen der Pannenhilfe in München getauscht. Damals hatte ich schon den Kabelbaum zur Zündspule in Verdacht. Ich meine mich zu erinnern, dass da auf der Fahrerseite in der Ecke beim Haubenscharnier ein ziemliches Durcheinander herrscht. Wäre es mein Fahrzeug, würde ich die Leitungen zu den Vorwiderständen und zur Zündspule komplett neu machen oder aufdröseln und alles genau überprüfen. Ein Messgerät fest am Ausgang der Vorwiderstände zu installieren und die Spannung während längerer Fahrten im Auge behalten könnte auch eine Möglichkeit sein. Ähnlich wie ein Dauer EKG.

    • Official Post

    Ein Messgerät fest am Ausgang der Vorwiderstände zu installieren und die Spannung während längerer Fahrten im Auge behalten könnte auch eine Möglichkeit sein. Ähnlich wie ein Dauer EKG.

    Guter Punkt, Winfried.

    Genau so bin ich damals auch meinen Zündproblemen auf die Spur gekommen.

    • Official Post

    Wenn ich mich richtig erinnere werden die Widerstände beim Starten gebrückt. Nur während des Startvorgangs. Wenn jetzt in dem Kabelkneuel doch irgendwas falsch ist? Wieviel sollte denn an der Zünspule ankommen? Waren das bei laufendem Motor nicht irgendwas um die 8V oder so?

  • Wie ist denn die Bordspannung generell? Gibt's hier Schwankungen?


    Vielleicht ist's auch einfach nur der Laderegler und die Zündspule das schwächste Glied an Bord.


    Es gibt Spannungsmessgeräte für den Zigarettenanzünder, dann kann man das ohne streß auch bei der Fahrt überwachen...


    Grüße,

    Michael

    • Official Post

    Es gibt Spannungsmessgeräte für den Zigarettenanzünder, dann kann man das ohne streß auch bei der Fahrt überwachen...

    Genau, super nützlich. Hab ich auch in allen Autos, so hat man immer die Bordspannung im Blick.

    • Official Post

    Ich denke, dass wenn die Zündspule immer wieder heiss wird und dann abraucht, wird es nicht an der Bordspannung liegen. Selbst wenn diese bei 14V oder drüber liegen würde. Meine Vermutung, entweder ein sporadischer Masseschluss oder eben zuviel Spannung an der Zündspule, welche über die Vorwiderstände reduziert werden sollte. Ich habe im Moment so einen Kabelbaum in Arbeit. Das sind nur ein paar Leitungen die ausgepackt geprüft werden müssen. In dem Bild/Link von Volker (weiter oben) sind ja sogar die Kabelfarben angegeben.

  • Hallo,

    im Wesentlichen wurde ja alles schon gesagt.
    Vorwiderstand muß zur Spule passen. Scheint hier der Fall zu sein.

    Ich interpretiere das so, dass das Problem eigentlich immer da ist.
    Die Spule wird zu heiß und bekommt sukzessive innen einen Schluß.

    Wenn der Schluß einmal da ist, gehts dann immer schneller und das Ding ist schnell tot.

    Wenn denn das Kabelgewirr mal entzerrt ist, und korrekte Verkabelung sichergestellt, könnte man sich auch den Schließwinkel mal ansehen.
    Ist der zu groß wird das Teil auf Dauer evtl. auch zu heiß.

    Viele Grüße
    Michael

    Viele Grüße Michael

  • Hallo zusammen,


    Frage in die Runde wegen Temperatur der Zündspule:


    Wie "heiß" darf oder kann die Zündspule denn werden?


    In meinem M117 kann man die nach z.B. 30km Fahrt nicht anfassen, so heiß wird die.



    Danke und Grüße,

    Michael

  • Hallo Michael,


    das ist zu heiß. Die Vorwiderstände dürfen heiß werden und sind dazu auf Keramik aufgebracht. Die Zündspule darf nicht so heiß werden. Verdrahtung der Vorwiderstände und die richtige Nummer der Zündspule prüfen.

  • Hallo Michael,


    das ist zu heiß. Die Vorwiderstände dürfen heiß werden und sind dazu auf Keramik aufgebracht. Die Zündspule darf nicht so heiß werden. Verdrahtung der Vorwiderstände und die richtige Nummer der Zündspule prüfen.

    Ist auf der Liste. Werde ich noch mal überprüfen.


    Vielleicht stoße ich auf ein Punkt der auch Klaus helfen kann.


    Danke und Grüße,

    Michael

  • Weil das ja jetzt schon zum wiederholten Mal passiert ist, hab ich auch öfter mal nach der Zündspule geschaut. Die war aber jetzt immer nur handwarm gewesen, nie heiß. Die Vorwiderstände sind also richtig.

    ----------

    Ceterum censeo Carthaginem esse delendam. - So ein Quatsch, Carthago existiert doch gar nicht mehr! - Halt du dich da raus. Meine Meinung lasse ich mir von niemand verbieten!

    • Official Post

    Nach ungefähr 1500 km Laufleistung seit Jahresanfang hat gestern an meinem 450 SEL schon wieder die Zündspule den Geist aufgegeben! Symptome: Bisher wieder völlig unauffällig gelaufen. Gestern ist mir dann aufgefallen, dass der Leerlauf nicht mehr so richtig schön rund war, sondern manchmal kurze Aussetzer hatte, aber kaum spürbar. Paar km später hat sich der Motor an der Ampel etwas "verschluckt". Gas hat er noch gut angenommen. Ich kam aber nicht mehr sehr weit. Ist nach 100 m im langsamen Stadtverkehr ausgegangen. Ließ sich noch mal starten, so dass ich wenigstens noch rechts rausfahren konnte. Motor ging wieder aus und ließ sich nicht mehr starten. Ich konnte jetzt noch nicht weiter danach gucken, aber nach der Vorgeschichte sieht es ja sehr danach aus, dass schon wieder die Zündspule den Geist aufgegeben hat (jetzt zum 4. Mal auf ca. 10000 km). Hatte das Auto neulich eh beim Bosch-Dienst wegen kaputtem Regler und hab mal checken lassen, ob irgendwas Verdächtiges an der Zündspule zu messen ist. War aber alles völlig normal.

    Hallo Klaus,


    a) die Zündspule und die Vorwiderstände müssen zusammenpassen (deswegen kann man zB auch nicht die rote gegen die blaue Spule tauschen)

    b) ein viel zu großer Schliesswinkel trägt ebenfalls zur übermässigen Erwärmung bei

    c) ebenso ein defektes Zündsteuergerät, bei dem zB der Schalttransistor bereits halb leitend ist.


    Du musst die Werte an der Zündspule im laufenden Betrieb messen und mit den Sollwerten vergleichen. Alles andere ist Stochern im Nebel.

  • Hallo Tom,


    er hatte doch geschrieben dass sie handwarm ist. Also kann das nicht das Problem sein. Es sei denn es tritt nur ab und zu auf (Kurzschluss durch Vibrationen etc.). Ich denke der Vorschlag von Winfried ist gut; einfach ein Instrument zwischen Spule und 15 klemmen und sichtbar im Innenbereich anbringen. Wenn das ab und zu auf 0 geht dann ist das das Problem.


    Oder halt Qualitätsmangel bei der Zündspule. Die erste ist wohl an Altersschwäche verstorben und bei der zweite hatte er Pech. Also letztendlich ist es bis jetzt nur eine Zündspule die vorzeitig kaputt ging.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hallo Winfried,


    das habe ich nicht gewusst. In dem Fall ist Dein Vorschlag der richtige Ansatz finde ich, Spannungsabfall am Widerstand messen. Ein Schließwinkelmessgerät kann man ja auch noch dranklemmen. Und eventuell noch Batteriespannung messen. Wenn alle drei Dinge im Rahmen sind sollte die Spule nicht kaputt gehen. Man kann auch direkt ein billiges Thermometer mit externem Sensor an die Spule kleben.


    Und vielleicht nochmal Verteiler / Kontaktklapperatismus genau unter die Lupe nehmen. Wie sieht denn der Finger aus? Wenn die Spule nicht thermisch stirbt kann eventuell noch die Isolierung wg. zu hoher Zündspannung durchschlagen. Mal mit 'nen Zündoszilloskop messen (lassen).


    Viele Grüße,

    Hagen

    .