Trommelbremsen rubbeln

  • Salut Zusammen


    Seit längerem schon nervt mich an meinem 61er 220SE Cp, dass kurz vor dem Halt, zB bei Rotlicht, die Trommelbremsen hinten ziemlich rubbeln und dies auch mit einem vernehmlichen Grunzen untersteichen. Quietschen kann man eigentlich nicht sagen, da der Ton zu tief ist. Das Symptom wird stärker, je wärmer die Bremse ist.

    Wenn man bei höhren Geschwindigkeiten als Schritttempo auf die Bremse tritt, rubbelt und grunzt nix.


    Da dies mein erster Wagen mit Trommeln an der HA ist (zuvor nur 108 oder /8 - Erfahrung), kenne ich die typischen Ursachen hier nicht.

    Hat jemand Rat?

  • Radbremszylinder könnte undicht sen.

    Hatte das Problem...

    Allerdings können das mehrere Ursachen sein.

    Liegt der Schuh passend an,sind die Wege korrekt eingestellt,Zustand des Bremsbelag etc..

    Demontage fördert es zu Tage

    mfg Bos´n


    Regionaltreff Münsterland(Gebietsvertretung Nordwestliches MSland ;) )


    jeden 3.Mittwoch im Monat

  • Bremsschlauch zugequollen?

    Der Hauptbremszylinder hat ein Rückschlagventil um an der Trommelbremse Druck aufrecht zu halten.

    Hat man alte zugequollene Bremsschläche, löst sich die Bremse nicht wieder und schleift.


    Bei aufgebockten Wagen mal (Leeflauf rein) Bremse treten und danach hinten das Rad drehen. Ist es fest, sind es meist die Schläuche.


    Gruß

    Christian.

    • Official Post

    Hi Paul, bevor du die Bremse zerlegst, probier mal Folgendes: etwas Geschwindigkeit aufnehmen (100...120km/h) und dann mehrfach kräftig abbremsen. Dann brennen sich evtl. Ablagerungen frei und das Rubbeln dürfte vorbei sein.

    Grüsse, Tom

    (der heute seine Handbremse beim 6.3 repariert - Tausch der Bremsträgerplatte...)

  • Hi Tom


    das habe ich bereits getan. Das Symptom hatte ich ja bereits vor der Fahrt nach Portugal und auf dieser Strecke hab ich einige Male ordentlich gebremst. Keine Änderung, ausser dass es nach langen Strecken und warmem Wetter eher schlimmer wurde

  • Hallo Paul,


    ich glaube du kommst nicht am runterbau durch.

    Ich würde aber die Bremstrommel Positionen auf dem Träger erst kennzeichnen damit die Bremstrommel wieder an der gleichen Position wieder drann kommt. Das ist wegen den Excenter der Bremstrommel bei Abnutzung.


    Wahrscheinlich sind die Bremsbacken fällig , kann man aber erst auch nur etwas mit 80er Schleifpapier behandeln und probieren.

    Ich würde auch die Bremszylinder mal reinigen , alle Schläuche hinten lösen damit sie nicht festfressen.


    Gruß Muller yves

  • Noch ein kleiner Hoffnungsschimmer: Bei mir berührten die Ausgleichsgewichte innen an der Felge die Bremstrommel, wodurch sich beim Anziehen der Radmuttern wohl eine leichte Deformierung ergab. Ich war kurz davor die Bremstrommeln nochmal ausdrehen zu lassen. Gewichte versetzt, Rubbeln vorbei.


    Gruß - Christoph

  • Nabend


    habe vorhin die Trommel abgenommen und ins Innere gekuckt. Das Blöde ist, dass mein Trommelbremsen- ungeschultes Auge nichts Schlimmes sähe, auch wenn es vorhanden wäre, daher hänge ich ein paar Fotos dran (die weißen Linien in den Trommeln sind Reflexionen der Werkstattlampe).
    Ein Tragbild scheint mir recht ungleichmässig, was MAB auch auf dem vorletzten Bild gut erkennt.
    Die Bremsbacken haben leichtes Spiel, wenn man kräftig seitlich daran rüttelt, die zum Heck zeigenden Backen mehr als die vorderen, weiss nicht ob das Relevanz hat.


    Zu hängen scheint keine der Backen, die Zylinder schieben jeweils beide Backen an und die kommen auch zurück.

    Habe jetzt die Exzenter nochmals eingestellt: zuerst eingedreht, dass Rad feststellt, dann ca eine viertel Umdrehung gelöst, so dass das Rad frei dreht. Dies für alle vier Exzenter.

  • Hallo Paul,

    die Beläge mit gutem 80er Schleifpapier anschleifen (wie schon weiter oben beschrieben) ist auf jeden Fall einen Versuch wert.

    Eventuell ist auch hilfreich, jeweils an der auflaufenden Bremsbacke (links und rechts in Fahrtrichtung vordere Backe oben) die Kante anzufasen, um zu gewährleisten das die Bremsbacken wieder in die Ruhestellung während der Drehung zurück können. (durch die Selbstverstärkung wird der auflaufende Belag an die Bremstrommel gezogen und verklemmt/rattert in deinem Fall vielleicht)

    Auch die Trommeln innen mit Schleifpapier leicht abziehen.


    Grüße,

    Uwe

  • Hallo Paul,


    hast Du die Durchmesser von Bremstrommel innen und den Belägen außen schon einmal vermessen? Rundheit der Trommeln durch Messung an mehreren Stellen bietet sich dabei auch an.

    Es scheint mir das die Beläge nicht die richtige Krümmung zu dem Innendurchmesser der Trommeln haben.

    Das Tragebild der Beläge scheint mir auch ungleichmäßig zu sein.

    Da Du bereits die Gängigkeit aller Teile geprüft hast wäre die Prüfung der Durchmesser der Trommln und der Beläge und der Versuch mit einem anderen Satz Beläge der nach meiner Meinung nächste Schritt.

    Viel Erfolg Trommelbremsen sind etwas trickreich.


    Grüße Volkmar

  • Danke an alle Beitragschreiber


    Werde dann also auch die Trommeln innen noch leicht abziehen, das habe ich gestern nicht gemacht.


    Volkmar

    Das habe ich ebenfalls noch nicht gemacht. Dazu müsste ich mir auch Gedanken machen, wie ich das überhaupt gemessen bekomme (jetzt hätte man in Geometrie aufpassen müssen). Den Rundlauf der Trommeln innen könnte ich leicht mit einer Messuhr samt Haltevorrichtung prüfen und deren Durchmesser ist auch einfach zu berechnen. Aber die Rundheit der Beläge ...

    Genügt es, die Beläge auszubauen und optisch zu prüfen, ob sie in der Trommel plan anliegen?


    Und schliesslich:

    Womit, sofern man dies überhaupt tun sollte, fettet man am besten die beweglichen Komponenten in der Bremse?

  • Hallo Paul,


    Für den Durchmesser der Trommeln ist ein Messsschieber bzw. eine Innenmessschraube in entsprechender Größe die richtige Messmethode. Mit Messuhr und Vorrichtung ist der Rundlauf gut zu messen den Durchmesser an einer Stelle aber nur mit Aufwand und entsprechenden Messfehlern.

    Zu den Belägen.

    Die Prüfung ob die demontierten Beläge an den Trommeln anliegen ist leider nur ein Hinweis. Man stellt dabei eher nur sehr starke Abweichungen fest, weil der tatsächliche wirkende Durchmesser nur in der Einbauposition wirkt. Denke auch diese Messung ist mit einen entsprechend großen Massschieber am besten möglich.

    Aufgrund der Beweglichkeit der Teile werden dabei einige Messreihen notwendig sein um ein aussagekräftiges Ergebnis zu haben.


    Die Methode von Linksaudreher Uwe die Beläge anzuschleifen und die Kanten zu brechen ist auf jeden Fall einen Versuch wert, das würde eine Menge Messaufwand sparen.


    Viel Erfolg Trommelbremsen sind etwas trickreich.


    Grüße Volkmar

  • Ja, Trommelbremsen sind etwas tricky. Das unterschreibe ich sofort.


    Ich habe es zum Beispiel mal geschafft, die Flossen-Trommeln hinten "eckig" zu bremsen. Wenn ich nach dem gesunden Menschenverstand gehe, dann dürfte so etwas eigentlich nicht passieren. Aber die Schieblehre und das Messer der Drehbank waren da anderer Meinung. An der Materialstärke der Trommel lag es jedenfalls nicht. Da war alles dicke im grünen Bereich.


    Was das ungleichmäßige Tragbild angeht, kann ich mich erinnern, dass die Probefahrten in der Werkstatt nach dem Wechsel der Bremsbeläge immer mit leicht angezogener Handbremse stattfand. Nach einigen Kilometern passte das Tragbild dann.


    Und was neue Bremsbeläge betrifft: wir hatten mal welche bekommen, die bremsten zu gut. Schon bei einem mittelfesten Tritt auf die Bremse kam uns der Wagen auf der Probefahrt etwas instabil vor. Also dann auf einer leeren und breiten Straße voll in die Eisen… und prompt begann der Flossenhintern die Schnauze zu überholen. Wir haben dann lange in diversen Kisten auf dem Dachboden gesucht und schließlich leidlich gut erhaltene, alte Bremsbacken mit genügend Belag darauf gefunden. Mit denen fahre ich noch heute.

  • Kurzes Update


    nach Säubern, Beläge anschmirgeln und Exzenter einstellen habe ich nun zwei Probefahrten, teils auch einige Meter mit angezogener Handbremse gemacht und bisher blieb es rubbelfrei. Ganz traue ich dem Frieden noch nicht, da die Symptome erst nach längeren Fahrten und bei Sommerhitze auftraten.

    Werde berichten, sobald es wieder rubbelt