Außenschweller ersetzen / Karosserie Verzug?

  • Hallo ihr Lieben,

    ich hoffe heute nochmal hier in der Kommiunity auf gute Ratschläge zu n folgender Angelegenheit:

    An meinem 200D von 1967 sind die Außenschweller vorne und hinten durch.

    Ich habe gute Originalschweller gekauft, einen neuen, und einen rausgetrennten der top ist.

    Für die Schweißerei habe ich einen Herrn aus Aserbeidschan gefunden, der es angeblich kann. Er hat diverse Schweißscheine.

    Trotzdem bin ich unsicher ob er in diesem Fall alles richtig machen würde.

    1. Muß man beim Abtrennen der Außenschweller fürchten dass sich die Karosserie deformiert und wenn ja, wie verhindert man das? Dabei ist zu bemerken, dass auch die Innenschweller mit der Wagenheberaufnahme vorn und hinten geflickt werden müssen.

    2. Der Schweißkollege empfiehlt die Außenschweller ca 30cm vorne u hinten abzutrennen und die entsprechenden Stücke meiner gekauften Schweller einzusetzen statt den ganzen Schweller rauszutrennen.

    Die Fragen: Hilft das um einen möglichen Verzug der Karosserie zu verhindern?

    Seht ihr das als akzeptable Alternative zum Austausch des kompletten Außenschwellers?

    Wenn das mit dem Verzug der Karosserie kkein oder ein beherrschbares Thema ist wäre mir der Austausch des gesamten Außenschweller schon lieber.

    Freu mich über Ratschläge.

    Gruß!

    Ivan

  • Hallo Ivan,


    ich würde Verstrebungen einschweißen, die A-, B- und C-Säule in Position halten. So haben wir das jedenfalls gemacht und die Türen passten hinterher alle noch in ihre Öffnungen.

    Leider habe ich kein Übersichtsfoto. Aber das nachfolgende Bild gibt hoffentlich eine Vorstellung.


    Gruß

    Bernd


  • Servus,


    da verzieht sich nix. Wär ja schlimm, wenn beim raustrennen (nur) eines Schwellers auf einer Seite die (Limousinen-) Karosse zusammenbricht.

    Nur krankes Blech entfernen, wenn Dein Schweißer befindet, daß nur die Spitzen gammeln und der Rest gesund ist, dann auch nur die Spitzen ersetzen.

    Jeder unnötige Eingriff in gesunde Struktur kann zukünftige Baustellen schaffen.



    *-Gruß

    Thomas

  • Moin,


    ob sich was verzieht, hängt davon ab wieviel rausgetrennt wird und wie gut die Substanz der Innenschweller ist. Ohne es gesehen zu haben, kann man wenig Belastbares sagen. Einem Bekannen von mir ist der Benz bei so einer Aktion mal zusammengeklappt.


    Ich würde Verstärkungen einschweißen und das Auto beim Schwellertausch auf die Räder stellen. Wenn sich was um 1 oder 2 mm verzieht, sieht man das an den Spaltmaßen. Ob der Schweller ganz raus muss, hängt vom Zustand und der Größe der zu ersetzenden Stücke ab. Wenn es deutlich über die A- oder C-Säule hinausgeht, kann man den Schweller gleich ganz neu machen. Schau dir den Schweller von innen ganz genau an. Wenn Rostporen an den von außen gut aussehende Stellen zu sehen sind, heißt es im gesunden operieren.


    Grüße Udo

  • Hi, vielen Dank für die Ratschläge,

    ich dachte es wäre irgendwie Fusch, wenn man den Schweller flickt. Das gesunde Teile nicht angefasst werden sollten, wenn vermeidbar klingt nachvollziehbar. Letzteres ist mir auch deswegen sympathisch, weil ich nicht ganz genau weiß was mein Schweißer kann.

    Werde wohl erstmal die maroden Teile abtrennen u dann je nach Zustand des Rests entscheiden.

    Vielleicht kann man so ran gehen... (?)

    Gruß u Danke an euch , Bernd, Thomas und Udo!

  • Moin,


    ob´s Pfusch ist, hängt davon ab wie der Schweller "geflickt" wird. Stell mal ein paar Bilder rein wenn alles freigelegt ist und sag was dazu wie dein Schweißer vorgehen will.


    Grüße Udo

  • Moin,


    ich würd auch wenn möglich nur Teilersatz machen. Bisher musste ich mir die Frage aber auch nicht stellen.


    Mal dazu ne allgemeine Frage? Wie macht man das fachgerecht. Man kann ja auf Naht schweissen oder mit mehr Aufwand die Bleche noch so abkanten, dass sie überlappen und man dann nur Punkte schweisst und den Rest verzinnt, oder so.


    Fragt sich

    Olof

  • Moin,


    fach- und TÜV-gerecht ist es, die Bleche abzusetzen und Lockpunkt zu schweißen. Statt abzusetzen kann man auch einen Blechstreifen hinterlegen. Die Bleche müssen natürliche press aufeinanderliegen. Mit einer stumpf geschweißten Naht wird die ursprüngliche Festigkeit nicht erreicht. Eine durch aus sinnvolle Vorgabe des TÜVs ist, dass bei Reparaturschweißungen die ursprüngliche Festigkeit mindestens erreicht wird.


    Überlappungen sollten nicht verzinnt werden, das die Verzinnungpaste in die Überlappung kommt und zur Korrosion führt. Generell besteht bei Überlappungen Korrosionsgefahr. Deshalb sollte man mit Schweißprimer o.ä. arbeiten oder nachträglich Grundierung in die Überlappung einbringen. Am besten finde ich 2K-Karosseriekleber - nicht zu verwechseln mit Karosseriedichtmasse. Der ist für konstruktive Verklebungen geeignet und punktschweißbar. Man erhält zusätzliche Festigkeit und die Überlappung ist versiegelt.


    Grüße Udo

  • Moin Udo,


    danke für die Erklärung. Das Hintergrundwissen hilft auch sicher, wenn man einen Schweisser sucht und sein Vorgehen einschätzen möchte.


    Es gab ja gute Gründe, warum ich mir rostfreie Autos gekauft habe und mich auf die Technik konzentrieren...


    Grüsse

    Olof

  • Vielleicht bin ich schon etwas spät mit meiner Variante.

    Trotzdem:

    Bei meinem Santos Kombi (Strich 8) waren die Schweller innen und aussen komplett morsch und praktisch nicht mehr mit A, B und C-Säule verbunden.

    Ich hab´den Wagen auf 4 Rangierwägen gestellt um unten beizukommen. Die Türen entkernt (wegen Gewicht) und geschlossen. Innenschweller und Böden innen beidseitig (bei geschlossenen Türen !) erneuert .

    Dadurch blieben die Säulen in Position

    Erst dann wurden die äusseren Schweller herausgetrennt. Wenn nötig habe ich eine Türe geöffnet und sobald möglich wieder geschlossen.

    Erst nachdem die Aussenschweller an allen Säulen fest und mit dem Innenschweller verbunden waren, durften die Türen raus ud das Auto hoch.


    Wenn möglich ziehe ich Teilersatz vor. Bei den Aussenscheller setze ich das Ersatzblech an 2 Seiten ab. An der 3.Seite das alte Blech. Über vorgefertigte Löcher mache ich eine Lochschweissung. In den Absatz zwischen den Blechen lege ich dann noch eine Schweissnaht. Dann verputze ich die Naht und die Schweisspunkte mit einer Fächerscheibe.

    Ich meine, das ist gleich haltbar wie das Original. Gut gemacht sind die Flickstellen unsichtbar.

    Falls das eingeschobene abgesetzte Blech nach innen absteht, bohre ich ein 3mm Loch hinein (durch ein vorgesehenes Punktschweissloch) und ziehe es mit einer Blechschraube heran.

    Nachteil: Ist alles sehr aufwändig und das Blech muss wirklich gut eingepasst werden, der Zeitaufwand pro Abschnitt ist erheblich.

    viel Erfolg


    Dieter