Reparatur Ledersitz

  • Hallo Freunde des Kulturgutes,

    ich bin jetzt in den letzten Zügen meinen 109er fertig zu stellen. Die Restauration war doch ausgiebiger, als ich zuerst gedacht habe. Als ich den Fahrersitz eingebaut habe, war ich mir nicht mehr bewusst, dass das Leder doch etliche tiefere Furchen hatte und jetzt an einer Stelle gerissen ist. Der Riss ist ca 50mm lang und befindet sich in der rechten Wange der Fahrersitzlehne.

    Meine Idee wäre, den Bezug abzunehmen und auf der Innenseite mit einem Gewebe, Leder oder Stoff zu verstärken, um das Leder wieder strapazierfähiger zu machen. Durch einen Anruf bei einem Autosattler wurde mein Vorhaben für evtl. machbar bestätigt. Meiner Meinung nach könnte man dann die Wangen innen vollflächig verstärken und somit eine gute Haltbarkeit erreichen. Ich würde nur ungern den Sitzbezug erneuern lassen. Problematik Farbton Cognac 2-ton. Farbunterschiede zum Bestand.

    Hat jemand von Euch so etwas schon einmal ausprobiert? Seit ich das Fahrzeug besitze habe ich das Leder schon mehrfach mit einem guten Lederpflegemittel eingeölt...

    Die restlichen Sitzflächen und Lehnen sind eigentlich sehr gut und auch nicht versprödet, bzw. rissig.

    Für sachdienliche Hinweise bin ich wie immer sehr dankbar.


    LG aus Südbayern

  • Moin und hallo aus SW Frankreich.

    welches !gute! Lederöl hast du denn da genommen? Ich habe damals einiges ausprobiert, jedoch alles wieder weggeschmissen,weil das nicht mehr half,sobald das Leder ausgetrocknet ist.

    Deine Idee , von innen zu verstärken ist wahrscheinlichdie sinnvollste Lösung, nur musst du schon beim Abziehen des Bezuges höllisch aufpassen, dass das Leder nicht gleich an anderen Stellen reisst.

    Wenn du es schaffst, nur auf der einen Seite zu lösen und ohne kompl. abzunehmen, dann ist das wahrscheinlich sicherer. Der Bezug ist, soweit ich mich noch erinnere, an der Lehne hinten verklebt, so dass mann die Klebeverbindung lösen muss, was nicht ganz ungefährlich ist (reissen!) ,aber dann wäre das nur die eine Seite zu lösen.

    Der Bezug reisst ganz gerne direkt hinten am Übergang zur Schulterpolsterung, wo hinten die Rückwandpappen eingeschoben werden!

    Sind denn die Türpappen noch ok?

    Das Leder,wenn es noch das Originale ist, ist ja nur oberflächlich gefärbt? und da ist meist an der Wange (dort wo du den Riss hast) doch auch die Farbe abgescheuert?

    Ansonsten ist da nur zu hoffen,dass mit der Innenverstärkung das Problem für die nächsten Jahre behoeben ist.

    ledrige Grüße

    Tobias

  • One Bild ist es einigermaßen schwer zu sagen, was hier sinnvoll ist. Wenn die anderen vorgeschädigten Stellen im Bereich der Pfeifen sind, kann der Punkt kommen, wo die Diagnose: "mit wirtschaftlichen Mitteln nicht mehr rettbar" lautet


    2 Ton Cognac ist definitiv nichts für Anfänger.


    Ich würde die Herrrschaften bei http://www.lederzentrum.de mit 1,2 Bildern anschreiben und um deren Einschätzung bitten. Bei einen einzenen Riß wird man wahrscheinlich noch ein Gewebe unterlegen und dieses ohne Entfernung des Bezuges mit entsprechendem Lederkleber erkleben, vorausgesetzt die Kanten lassen sich noch einigermaßen zusammenfügen.


    Die entscheidende Frage ist eben, wie spröde das ganze Material zwischenzeitlich geworden ist. In begrenztem Umfang kann man von der Oberfläche her Verbesserungen erreichen. Wie das funktioniert, beschreibt das Lederzentrum hier


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    Es gibt auch Verfahren, die von der Rückseite bei abgenommenen Bezug ersuchen das Leder wieder geschmeidig zu bekommen. Da liegt dann - wie bereits weiter oben beschrieben - die eigentliche Kunst darin, den Bezug ohne weitere Beschädigungen vom Polstermaterial zu trennen.


    Die nächste Herausforderung bei Cognac ist dann - je nach Anspruch - die Farbtonangleichung im Bereich der Punkte. Da kann man dann ein wenig mit Schablonen und Airbrushpistolen arbeiten um die Auffälligkeit der Reparaturstelle zu reduzieren.

  • Hallo Werner,

    Für sachdienliche Hinweise bin ich wie immer sehr dankbar.

    das Lederstück das Du dahinter klebst würde ich an den Rändern dünn auslaufen lassen um zu vermeiden dass sich die Außenkontur im Laufe der Zeit abzeichnet.


    Viele Grüße und viel Erfolg bei der Operation wünscht

    Hagen

    .

  • Hallo Werner,


    so wie Hagen es schreibt, würde ich auch vorgehen.

    Zum Hinterkleben muss im Zweifel nicht mal der Bezug abgenommen werden. Man kann das Lederstück, dass man einkleben möchte, auch so "einfädeln".

    Die Dinge von Lederzentrum habe ich auch verwendet. Anstatt des Klebers von denen habe ich Kövulfix genommen.

    Das 2 Ton-Leder macht die Sache sicher nicht einfach...


    Ich hatte auch "kleinere Risse" im Sitz.

    Ich war zu geizig um zum Sattler zu gehen und wollte schauen ob man das als Hobbybastler irgendwie hinbekommt.


    Das Zwischen-Ergebnis ist sicher noch nicht gut, aber von ganz großer Entfernung kann man damit mal leben.


    Viel Erfolg! :)

    oli

  • Das mit dem Lederstück von aussen einfädeln klappt gut. Man muss das etwas grösser schneiden und dann einfach hinterfummeln. Allerdings musst du das am besten machen bevor du das Leder ölst weil sonst der Kleber nicht hält. Ich habe persönlich mit dem Kleber vom Lederzentrum keine guten Erfahrungen gemacht. Bei mir hielt einfaches Pattex deutlich besser. Beim kleben einfach die Oberfläche mit etwas Krepp abkleben und der Rest ergibt sich.


    Mein Leder ist auch an mehreren Stellen gerissen weil es nach dem reinigen und entfetten zu brüchig war. Öl alleine hilft dir beim weichmachen wirklich nicht. Du musst schon viel massieren. ich habe auch verschiedene Ledermittel getestet. Am besten wirkte bei mir mein Allheilmittel Balistol. Allerdings habe ich das auch wochenlang immer wieder einmassiert. Jetzt ist das lLeder aber sehr weich und bleibt auch so.


    Viel Erfolg.


    BG Ralf

  • Balistol habe ich in dem Zusammenhang noch nie gehört. Ich glaube das muss ich auch probieren. :)

    Tatsächlich habe ich auch irgendwann den Kleber von Kövulfix genommen, da der vom Lederzentrum sich stellenweise wieder gelöst hatte, nachdem ich die Stellen ordentlich mit Lederöl eingeschmiert hatte.

  • Balistol habe ich in dem Zusammenhang noch nie gehört. Ich glaube das muss ich auch probieren. :)

    Tatsächlich habe ich auch irgendwann den Kleber von Kövulfix genommen, da der vom Lederzentrum sich stellenweise wieder gelöst hatte, nachdem ich die Stellen ordentlich mit Lederöl eingeschmiert hatte.

    Das steht sogar auf der Dose glaube ich. in Lederforen gibt es mehrere die das bei altem, hartem Leder als Wundermittel feiern. Ich hab auch gestaunt. Nur den Geruch muss man mögen. Der bleibt ein paar Tage...


    Aber das wichtigste ist das walken oder kneten. Ich hatte davon richtig Muskelkater!

  • Kövulfix kenne ich noch aus alten Jugendtagen, der Vater meines besten Freundes war Schuhmacher. Der klebte alle Arten von Epidermis damit. Das hielt!


    Michael

  • Das stinkt doch wie P..s. Kannst Du "paar" mal quantifizieren?

    Kann ich schwer. Ich fahre täglich, Heizung, Fenster auf und je wärmer desto mehr Frischluft. Im Sommer maximal 2 Tage. Im Winter halt länger. In der Garage stehend... keine Erfahrungswert.


    Einen Tipp hab ich aber noch. Wenn man einen Lappen im Auto hat mit dem man das nicht eingezogene Öl wieder abpoliert, der dann irgendwann Balistol getränkt ist und diesen Lappen dann im Auto liegen lässt, bleibt der Geruch auch länger.


    Hat mir ein Freund erzählt... !


    ;)