OM615 220D aufbohren auf Reparaturstufe moeglich?

  • Hallo,


    Wie gesagt will ich meinem 220D/8 motor mit 230.000km Laufleistung ueberholen (motornummer 615.912-10-273053).

    Ich frage mich jetzt ob es generell bei diese Motore moeglich ist sie aufzubohren auf der 1. reparaturstufe (von 87,0 auf 87,5 mm).


    Im Buch von Dieter Korp lese ich das die 220D Motore ab motornummer 099440 mit Zylinderlaufbuchse ab Werk versehen sind.


    Meine Maschine hat motor endnummer 273053 und sollte also auch Laufbuchse haben?

    Dazu ist in meinem Motor auch die von Dieter Korp gennennte markierung 4B eingeschlagen die auf die benutzung von Laufbuchsen hindeuten sollte (ehe die allgemein bei alle Motore eingefuehrt sein sollten).



    Im Bucheli Buch steht das bei Laufbuchsen nur auf die Zwischenstufe, also von 87,0 auf 87,25 mm aufgebohrt werden darf.

    Wenn das so stimmt waehre es doch fuer fast alle /8 Diesel motore unmoeglich um auf die reparaturstufen aufzubohren da sie fast alle mit Laufbuchsen versehen sind?


    Meinem vorherigen 220D ist damals auf 87,5 aufgebohr, davon habe ich ja noch die 87,5 mm Kolben. Dieser motor war auch von 1972 und sollte auch schon Laufbuchsen gehabr haben!? (Muss ich noch nachsehen, den Block liegt noch bei meinem Vater). Mein200D Austauschaggregat von 1971 scheint auch Laufbuchse zu haben. Ich sehe sie wenn ich von unten nach die Zylinder schaue. Diese Buchsen scheinen aber ziemlich Duenn zu sein (max 1 mm?). Bei meine vorhergige Ueberholte OM621 Maschine sahen die Laufbuchsen deutlich dicker aus. Sehen diese so normal aus?


    200D Om615 Austauschaggregat:


    Stimmt es das alle Austauschaggregate mit Laufbuchsen versehen wurden?


    Mein Motoreninstandsetzer hat gesagt das er auch Laufbuchsen 0,5 mm aufbohren kann. Hat er recht? Oder muss ich damit rechnen das ich neue Laufbuchsen einpressen muss?

    Diese Motore wurden doch massenhaft ueberholt, wie ist das das geschiehen wenn fast alle Motore schon Laufbuchsen hatten?


    Ich danke im voraus.


    Gruesse Mathieu

    Freude am fahren - Mercedes Benz

  • Hallo Mathieu,

    deshalb gibt es da nur eine Reparaturstufe.

    Beim nächsten Kompressionverlust dann neue Buchsen und Standardkolben.

    0.25 reicht bei einem 615er nie um die Zylinder wieder in Form zu bringen.

    Gruß HaWA

  • Laufbuchsenwechsel hab ich aber auch nicht als Hexenwerk in Erinnerung...

    "Lohnt sich das?" fragt der Kopf.


    "Nein!" sagt das Herz, "aber es tut Dir gut!"


    www.m115.de


  • Mein 200D /8 wurde vor 24 Jahren überholt, mit Kurbelwelle aus dem 616 und 220er Kolben auf 220D umgebaut. Wurde auf die erste Repstufe aufgebohrt. Mein Motoreninstandsetzer sagte damals dass man glaub 3 oder 4 Stufen aufbohren kann, dann muss man die Laufbuchsen wechseln.

    Gruß, Steffen

    Wir sind nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere uns haben wollen!

  • Hallo,

    Danke alle.


    Ich habe auch immer gedacht das einfach aufbohren auf die naechste Rep. Stufe den Normalvorgang ist, mann braucht dann neue/andere Kolben.


    Da das Buch von Koch aber spricht ueber einbau von Laufbuchsen in alle Motore ab motornr.099440 hatte ich angst das mein motor auch mit Laufbuchsen ist. Wegen den 4B im Block nochmal extra (Vielleicht habe die im Werk auch Laufbuchsen eingebaut wenn etwas schief gegangen ist mit die erste Bohrung??)


    Mein Bekannter (der auch immer mit MB diesel beschaeftigt ist) hat auch gesagt das im Normalfall keine Laufbuchsen in die OM615 Motore sind.


    Also, erstmals den 220D ausbauen und oeffnen. Schlimstenfalls kann ich die 87,5 Kolben nicht benutzen, dann aber wahrscheinlich die Originalkolben und dazu dann neue Laufbuchsen. (Auch kein Hexenwerk ;) ).


    @ Steffen, hoffentlich bedenke ich mich nachher auch nicht und will doch den 240D OM616 haben. Den habe ich ja auch noch liegen. Den 220D ist aber der Originalmotor und ich finde ihn wirklich ziemlich kraftig. (oder hat der 240D noch weitere Vorteile?)


    Gruesse Mathieu

    Freude am fahren - Mercedes Benz

  • Hallo Mathieu,

    bei den frühen Motoren (noch ohne Buchsen) gab es Probleme mit der Werkstoffpaarung Bohrung/Kolbenringe.

    Die Buchsenlösung ermöglichte Hochwertigeres Material zu verwenden.

    Die relativ geringe Wandstärke ermöglichte das Weiterverwenden der frühen Blöcke.

    Gruß HaWA

  • Hallo Mathieu,


    Nuun der 220D wirkt genauso spritzig wie der 240D weil der 220D noch das 3,92 Differential hat wie der 200D. Dafür hat der 240D das längere Diff und damit auch niedrigere Drehzahlen beim cruisen.

    Der Motoreninstandsetzer wollte mir damals einen OM616 als Tauschmotor für meinen 615 200D aufarbeiten. Der Block von seinem Schlachtmotor hatte dann nen Riss von einem Frostschaden und auf die Schnelle war kein 616 Ersatz zu finden. Daher habe ich damals als Kompromiss mit dem Instandsetzer vereinbart mit 220er Kolben und 240er Kurbelwelle einen 220D im 200D Block aufzubauen. Läuft sehr schön, und seit ich eine neue Pumpe verbaut habe rennt er auch wieder richtig.


    Wenn Du wegen Originalität und matching Numbers den 220D aufbauen willst, mach das. Ich würde in dem Fall dann auch noch die schärfere Nockenwelle aus dem Leistungsgesteigerten 240D des späten OM616 ausm 123er verbauen. Für die schärfere Nockenwelle brauchst dann aber auch noch die gehärteten Schlepphebel und Ventilschrauben und musst aufpassen dass die niedrigen Ventilschaftabdichtungen wegen dem längeren Hub am Ventil verwendet werden.


    Bei der Variante OM616 aufbauen würde ich ausm späten 123er auch die leistungsgesteigerten Kolben, Vorkammern usw übernehmen und als 72PS Version in den /8 Block aufbauen. Dann solltest Du aber auch das 3,69er Diff und Tacho aus dem 240er einbauen....


    Ich glaube, egal was Du machst, wird beides richtig. :)



    Wenn ich mal richtig Zeit habe baue ich mir in einem OM617 /8 Block die leistungsgesteigerte 88PS Varaiante aus dem 123er auf und paare das mit nem STT Turbosatz. Habe dazu aus nem 123er Schlachter einen STT OM617 stehen... Der ist bis zur Schlachtung mit dem 3,46er Diff und manuellem Getriebe besser galaufen als mein originaler 123 300TDT....


    Gruß, Steffen

    Wir sind nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere uns haben wollen!

  • moin Mathieu,


    die ersten Strichacht hatten nur Laufleistungen von 60 - 70.000 km. Die neuartigen Kolbenringe passten damals nicht zum Gussblock. Es gab bei den kurzen Laufleistungen Verschleiß bis mehr als 0,5 mm. Darum wurden dann alle Motoren gebuchst.

    Es stimmt die Buchsen sind sehr dünn und man kann sie nur einmal aufbohren. Übermaßkolben gibt es nur im 0,5 mm Abstand. Ich habe es auch riskiert und meinen gebuchsten Motor einen halben Milimeter, auf 87,5 mm, aufbohren lassen. Meiner Ansicht nach ist das völlig ok so.


    rüttelnder Gruß


    Volker

  • Hallo Volker,


    Danke fuer deine Erfahrung. Wenn die Bohrung nicht gaaaanz mittig ist bohrt mann also schon durch die Buchse hinaus...


    Es wird sich zeigen wenn ich den 220D zerlege. Ich werde dann mit den Motorenbauer ueberlegen. Neue Laufbuchsen (Von Goetze) sind auch nicht sooo teuer.


    Cilindervoering GOETZE ENGINE 14-022190-00 — Nu kopen! (autodoc.nl)


    Hoffe dann aber das das einbauen (Auch bohren und hohnen im Block und dann nochmal in die Zylinderbohrung?) einigmassen gut geht. Und das meine Originalkolben brauchbar sind (Kolbenkippgerausch...??)


    Gruesse Mathieu

    Freude am fahren - Mercedes Benz

  • hallo Mathieu,


    ich schätze den Verschleiß auf vielleicht 2 Zehntel mm, da die Buchsen sehr standfest sind. Da solltest Du die Buchsen sauber gebohrt bekommen. Das kann der Motorenbauer auch mal genau durchmessen.


    Das Tauschen der Buchsen ist Alltagsarbeit. Das geht immer gut.


    rüttelnder Gruß


    Volker