Kaufberatung W108 ... und ein paar Fragen

  • Hallo Oliver,


    natürlich grenzt die Interpretation von einigen Bildern aus dem Netz an Kaffeesatzlesen - daher ja auch die Aussage, dass man letztlich natürlich nicht um eine Besichtigung herum kommt.

    Die Einordnung der Aufbrühreste sollte aber auch nur Hilfestellung dabei geben, ob sich eine Investition in ein Billigticket nach Amsterdam evtl. doch rechnen könnte...

    ...und das Wissen um den EK-Preis kann hilft bei der Einschätzung des Spielraums des Verkäufers.


    Gruß,


    Gerd


    PS:
    In Arizona braucht man natürlich keine Heizung - daher kann man den entsprechenden Hebel auch gleich weglassen.
    Ob Ventil & Bowdenzug da noch gängig sind ist dann natürlich auch zu klären...

  • Bei den USA-Modellen sind leider aufgrund der bekloppten abweichenden Sortierung der Belüftungshebel wie immer alle defekt/am Zerbrechen. In USA gibt es die wohl noch, aber oft schon abgelagert und die Weichmacher entfleucht. Am besten gleich das Element gegen die Euro-Version vom Teilchen Händler tauschen, denn die USA-Version hält und funktioniert nicht lange!

    Zum Glück gibt es nicht soooooviele Unterschiede zw. USA und EURO Versionen.

    BG Oliver

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup:

  • Moin,

    mein Senf dazu: wenn etwas mit Blechen! noch geschweißt werden muss, dann würde ich den persönlich in Augenschein nehmen, evtl. mit jemand, der Ahnung davon hat! Ansonsten :FInger weg, das gibt ein €-Grab!

    Amerikanische Heizungen funktionieren genausowenig nach so langer Zeit wie deutsche/europäische, wenn sie nicht benutzt werden.
    Aber (an Gerd) in Arizona muss trotzdem geheizt werden! gerade im Winter können die Temperaturen auch in Phoenix unter Null liegen! Vgl. Temp. Kurven!


    Ich denke, die Schwellerenden vorne innen, die unteren Kotflügelansätze hinten, Kofferraummulde und !! Querträger vorne!! sind auch in Kalifornien gerne korrodiert,weil innen nicht konserviert, daher Kondenswasser belastet und durch "Dreckkrusten", die nicht weggespült werden, weil es nicht so oft regnet, hartnäckig in den versteckten Kotflügelkanten sitzen und dann immer nur leicht feucht bleiben>> Korrossion!

    Fazit: Nur die Betrachtung vor Ort kann echten Aufschluss geben, wie es da aussieht.

    Bei der Heizung ist meist auch der Lüftermotor defekt! Automatikgetriebe kann durch "amerikanische" Parkrituale in P-Stellung durchrutschen,weil defekte Raste, etc. etc. es gibt so viele Stellen, die man hier gar nicht beschreiben kann, wo man alles suchen muss, daher>> Angucken ist ein Muss! meine Meinung.

    Ich will keine Panik vernreiten, aber vieles hier geschrieben trifft einfach manchmal zu und dann sind schnell mal ein paarT-€ weg!


    Gruß

    Tobias

  • Mir ist noch aufgefallen auf den Bildern: vielleicht täusche ich mich auch:

    die vordere Stoßstange ist links weiter "reingedrückt" d.h. der Abstand zu den Cr-Ringen der Lampen ist nicht gleich, also hier hat mal einer "gerempelt" > da kann die Stoßstangenaufnahme geknickt oder verbogen sein,muss also gerichtet werden, oder amerikanisch / holländisch mit U-Scheiben hinterlegt werden!?

    Ich wundere mich nur, warum der diese dreckigen Sitzbezüge nicht vor dem Fotografieren entfernt hat (wenn er schon 10000€ Gewinn macht!) und dann sich die Mühe macht , die zu "lupfen"(neudeutsch= anheben) um sie zu fotografieren.

    Der Lack sieht ja rundherum ganz gut aus, aber an den kritischen Stellen sollte man doch die ameranische Spachtelschichtdicke messen, da ist bestimmt jede Menge verborgen, aber eben gut gemacht, nur wird das nach einem Jahr schön ausblühen und blubbern (Rostblasen)..evtl.

    Gruß

    Tobias

  • was mich stören würde, wäre der Stapler in der Nähe der Photo-Location ||--

    Aber Ich glaube damit muss man leben, wenn man ein Auto aus den USA importieren möchte..


    Das Fahrzeug an sich macht einen auf den ersten Blick ordentlichen Eindruck. Das Leder ist höchstwahrscheinlich hart und spröde. Rost hat er mit Sicherheit in den Kofferraumwannen und an den Schwellerspitzen. Die verchromten Felgen sind Geschmacksache..

    Du solltest Dir aber immer eines vor Augen halten.. willst Du sorgenfrei fahren oder hast Du Spaß am Schrauben.

    Ich zum Beispiel habe meinen 4.5er vor 8 Jahren für kleines Geld in D gekauft und habe mir vorgenommen, ihn Stück für Stück zu restaurieren.

    Dabei habe Ich pro Jahr immer ca. 1.500,- € investiert, konnte trotzdem das Fahrzeug soweit es ging fahren und Spaß damit haben.

    Aber es gibt noch einige , vor allem optische Baustellen, die in Zukunft bei mir anstehen werden.


    Aber wie bereits von anderer Seite geschrieben, hilft nur anschauen und Probefahren.


    Ich würde, wenn Du dich jetzt für einen 4.5 entschieden hast, ein paar aus dem Netz probefahren. Vielleicht gerne auch einen aus einer höheren Preisklasse.

    Dann hast Du einen Vergleich und kannst dein Projekt besser beurteilen..


    Gruß Joe

    Ein Leben ohne Oldtimer ist möglich, aber sinnlos.

    (frei nach VvB)

  • Vielen Dank an euch alle für all diese Tipps! Alles sehr hilfreich! Werde mir eine Liste machen und ggf nach noch mehr Fotos fragen.

    trotzdem: hier gibts noch mehr Fotos, auch ein paar von unten ;) https://www.vemucars.com/car/m…-very-original-condition/


    Nochmal von meiner Seite angemerkt:

    Mir ist klar dass ich für dieses Budget kein perfektes Zustand 2 Fhzg bekomme - will ich auch nicht, ich will ja auch basteln! Das Ding soll eine gute Basis sein auf der ich aufbauen kann. Klar Schiebedach hat der jetzt keines, dafür gefällt mir der Rest sehr gut - iwo muss man Abstriche machen.

  • auch der holländische Importeur hatte ein paar Ausgaben, muß Steuern abdrücken und verdienen muß er auch was, ich finde den Preis nicht überzogen. Und der Innenraum schaut bis auf den etwas angenagten Fahrersitz durchaus brauchbar aus, selbst der Himmel hinten zur Heckscheibe und die Armaturenbrettauflage ist auch ok.

    Es steht jedem frei, in einem halben Jahr, falls es da schon wieder geht, selber in die USA zu fliegen und sich sein Traumauto zu kaufen, aber auch der niederländische Kaufmann muß leben. Also entweder bequem und verzollt in NL kaufen und die notwendige Marge des Verkäufers akzeptieren oder eben selber machen und das Ganze als Abenteuerurlaub betrachten. Die USA sind und bleiben ja auch ein interessantes Land, da kann man doch das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Jeder, wie er mag.


    Grüße

    bacigalupo

  • Nochmals zu der Anmerkung von Joe mit dem Gabelstapler!

    Das ist ein sehr eindeutiges Zeichen,dass dort die Autos, wenn sie nicht sofort anspringen mit diesem Gerät (Gabelstapler) herumbefördert werden.

    Ich habe da so meine Erfahrungen, weiß von was ich spreche. Mein Coupe wurde mit so einem Ding hinten am Tank angehogen und herumgefahren! so sah dann auch de Unterboden und der Tank aus.. und das konnte ich bei der Einfuhr leider nicht bemängeln, weil es keine Fotos vor dem transport gab etc etc.. also Vorsicht bei Anwesenheit solcher Gabelstapler mit extrem langer Gabel wie hier, da wird sher gerne mal ein Fzg. gehoben...

    Gruß

    Tobias

  • Automatikgetriebe kann durch "amerikanische" Parkrituale in P-Stellung durchrutschen,weil defekte Raste, etc. etc. es gibt so viele Stellen, die man hier gar nicht beschreiben

    Tatsächlich waren die Buchsen/Kugelpfannen bei meinem Ami-Automatikgetriebe jetzt auch ein Punkt zur Reparatur. Weiteres ist (noch!) nicht aufgetreten. Dann ist das eigentlich kein Problem gewesen und auch nicht teuer. Sollte es ans (oder besser: ins) Eingemachte gehen, d.h. Getriebe auf.... Ja; dann schauen wir mal.


    Der Lack sieht ja rundherum ganz gut aus, aber an den kritischen Stellen sollte man doch die ameranische Spachtelschichtdicke messen, da ist bestimmt jede Menge verborgen, aber eben gut gemacht,

    Rechter Kotflügel hinten. Der Lackmesser kam da nicht mehr durch, hat kein Metall angezeigt. Gut gemacht isses dazu leider nicht. ;(^^


    Ich als Nullahner was Fahrzeuge angeht habe mir einen versierten und findigen Spezialisten mitgenommen (der aber "nur" VW Oldies macht). Dadurch konnte ich dann eine Richtung ermitteln. Wenn du die Möglichkeit hast, nimm jemanden mit Benzerfahrung mit. Da hatte es bei mir leider gehapert.


    LG


    Johannes

    #aufstehen #weitermachen

  • so sah dann auch de Unterboden und der Tank aus.. und das konnte ich bei der Einfuhr leider nicht bemängeln, weil es keine Fotos vor dem transport gab etc etc.. also Vorsicht bei Anwesenheit solcher Gabelstapler mit extrem langer Gabel wie hier, da wird sher gerne mal ein Fzg. gehoben...

    Gruß

    Tobias

    Könnte eine Delle bei meinem Unterboden erklären die punktuell ist. Nähe der gedachten Aufbockflächen/Wagenheberrohre.


    Möchte aber keinen Affront der amerikanischen Gabelstaplerunion heraufbeschwören. Hab keine Dellen wie bei mir auf den neuen Fotos gesehen.


    LG


    Johannes

    #aufstehen #weitermachen

  • Aus mehrjähriger eigener Erfahrung kann ich sagen, dass "echte" Kalifornier so gut wie nie Rost haben. In unserem Kundenkreis befinden sich über ein Dutzend solcher Fahrzeuge, angefangen vom Porsche 356, über diverse 911er, Ford Mustang und diverse andere Fahrzeuge amerikanischer Hersteller und eben auch 108/109.


    Wenn die Autos (so wie mein eigener 4.5er) in ihrem Leben tatsächlich immer an der Westküste geblieben sind, hat man es eigentlich mehr mit den Folgen der Sonneneinstrahlung als mit Korrosion zu tun. Das praktisch vollständige Fehlen der Korrosion erstreckt sich natürlich auch auf die übrigen Teile des Fahrzeuges. Wenn also zukünftig Arbeiten am Fahrwerk nötig sind, dann wundert man sich, wie schön es sich an solchen Autos arbeiten lässt (wer mal an einem deutschen 108/109 die Gummilager der hinteren Schubstreben erneuert hat weiß, wovon ich rede). Ich habe z.B. bei der Überarbeitung der Achsen an meinem 108er nicht eine vergammelte Verschraubung aufwendig heraus betteln müssen. Natürlich waren die Verbindungen fest, so wie es sich gehört. Aber samt und sonders sind die Zinkschichten noch intakt und damit die Schrauben/Muttern einwandfrei erhalten und brauchbar gewesen. Ich habe sämtliche Türen und zugänglichen Hohlräume geöffnet bzw. inspiziert, es gibt tatsächlich nirgendwo Rost, auch nicht an den typischen Stellen wie Schwellerspitzen, Kofferraummulden und Längs/Querträgern.


    Die Verladetechnik mittels Stapler kann ich dagegen voll und ganz bestätigen, meine Hosenrohre tragen die Spuren noch heute, über 10 Jahre nach dem Import.


    MfG

    Maik

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)

  • Wenn die Autos (so wie mein eigener 4.5er) in ihrem Leben tatsächlich immer an der Westküste geblieben sind, hat man es eigentlich mehr mit den Folgen der Sonneneinstrahlung als mit Korrosion zu tun.

    Hey Maik,


    das ist interessant; mein 109 ist 2011 rübergekommen, Amerik. Erstzulassung und Export sowie einige "Werkstatt"-Rechnungen lassen darauf schließen dass der Wagen ausschließlich in Kalifornien lief.


    Rechts und links habe ich allerdings diesen Rost (der wird jetzt gemacht). Hast du eine Idee wo der her kommen kann?


    LG und vielen Dank vorab,


    Johannes

  • Wo genau ist das, ich vermute mal Motorraum im Bereich der Längsträger?


    VG

    Maik

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)

  • Ausgelaufene Bremsflüssigkeit aus dem HBZ wäre eine Möglichkeit, die zerstört den Lack und unterwandert den U-Schutz. Zwischen U-Schutz und Blech fängt es dann an zu gammeln und irgendwann ist das Blech durch. Auf der Gegenseite passiert Ähnliches wenn mal die Batterie überkocht und sich in der Folge keiner drum kümmert.


    Sind nur Vermutungen...


    Mit freundlichen Grüßen

    Maik.

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)

  • Obelix  kama92

    Interessant! Auf der anderen Seite hat der auch Rost. Ich halte das mal im Hinterkopf


    Der hatte auf jeden Fall (mindestens) einen Unfall, bisher aber hinten rechts. Da sind jetzt 2 Zentner Zahnpasta drauf. (Ja, ich neige zur Übertreibung) 8o


    LG und Danke!


    Johannes

    #aufstehen #weitermachen

  • Autsch, das kenne ich zugut. Hab mir mal einen Anpfiff vom Bauern eingehandelt weil ich die ganze Pampe abgeflext habe. Danach war sein Feld ganz verschneit - im Juni. Dann hat er mir geholfen... ;)

    Jetzt bin ich rundum bei 0,4 bis 1mm.


    BG Ralf

  • Was man bei "Wüstenfahrzeugen" noch bedenken sollte, ist die ganze Kabellage. Oft sind die Isolierungen brüchig wie Glas geworden. Hatte ich bei einem 55er Oldsmobile wo die Isolierung bei leichter Biegung nur so vom Kupfer gesprungen sind.


    Grüße


    Tom

  • Hallo Johannes,


    dann ist dem 4.5er wohl man die Batterie übergekocht. Die ausgelaufene Säure hat dem dann wohl den Radeinbau VR angefressen.

    Kannst mal zwei Bilder von Motorraum aus geschossen einstellen?


    Gruss Hannes

  • Hallo zusammen,

    ich reaktiviere hier mal das Thema, weil direkt in meiner Nähe ein, wie ich finde, sehr schöner W108 verkauft wird.

    Ist ein 250SE von, meines Wissens, 1967.


    Ich weiß die besten Bilder können ein vor Ort ansehen nicht ersetzen - was ich definitiv auch tun werde!

    Allerdings würde ich gerne euch, soweit halt via Bilder möglich, um eure Meinung zu dem Fahrzeug bitten!


    Vielen Dank im Voraus für eure Meinungen und Ratschläge,

    lg Patrick

  • Hallo Patrick,


    horizontblau - top

    Gurkengläser - top

    zweiteilige Radkappen mit Chromring - top

    feinmaschiger Grill - passt


    Motor und Getriebe sehen auch sauber aus und sieht auch alles dicht aus. Wenns ein früher ist gehören die Hasenohren Kopfstützen eigentlich nicht rein, aber besser beim Unfall ist das. Schau' mal ob die Fensterkurbeln und Knöpfe im Armaturenbrett die kleinen sind, sonst ist da mal eine späte Inneneinrichtung reingekommen.


    Öldruck bei Null sollte allerdings nicht sein.


    Aussenspiegel sind wohl die richtigen mit gradem Fuss aber beifahrermässig nicht wie ab Werk montiert. Aber man sieht was und sieht nicht beknackt aus.


    Batterierahmen fehlt, einige Leitungen im Motorraum nicht wie sie sein sollten. Rost auf den Stehblechen. Ist wohl aussen nachlackiert. Auf die Hinterachse gehört ein Niveaumat und keine Querfeder.


    Viele Grüsse und ich drücke dir die Daumen dass die Besichtigung positiv verläuft.

    Hagen