Kaufberatung W108 ... und ein paar Fragen

  • Zur Luftfederung beim 6.3: Relativ harmlos und bezahlbar zu reparieren, aber wenn nicht vorhanden, braucht man auch nix reparieren und sooooo ein riesen Unterschied zur Stahlfederung ists auch nicht (ThomasJ hier im Forum ist eine gute Adresse). Aaaaaber so ziemlich alles andere am 6.3 ist extrem teuer. Fängt beim verstärkten Querlenker an und hört bei einem Einspritzventil für 1200€ noch lange nicht auf. Wenn Du den reparieren lassen musst und es nicht selbst kannsts gibt's nur eines: Finger weg! Ausgerissene Servolenkgetriebe, defekte 100 bar Pumpen, ausgenudelte Bremsniederhalterungen teure Getriebereparaturen usw. Gar nicht zu reden von einem kapitalen Motorschaden der schon mal gerne 20k und mehr kosten kann. 4,5er Motoren gibts für 800 - 1200€ in funktionierenden Zustand zu kaufen und die Dreigangautomatikgetriebe sind im Vergleich zur älteren Ruckomatik auch ein Gedicht.

    LG Theo

  • Zu deinem Spray für Klima: Das Zeug taugt vielleicht für R134a, die alte aus dem W109 muß erst mal auf R134a umgebaut werden, wenn das richtig gemacht wurde brauchste das nicht. Umbausätze gibts in der Bucht, grüne O-Ringe und Esteröl auch, Trockner ist von einem MF Traktor aus den 70ern, dann zum Klimafachmann und vacuumieren lassen und Dichtheit prüfen. Teuerstes ist das Kältemittel inzwischen. Mich hat die ganze Aktion zuletzt vor einem Jahr ca. 500€ und einen Tag Arbeit gekostet.

    Zur ZV: Ja ist Unterdruck aber auch billig zu reparieren nur mit Zeitaufwand verbunden. Meistens hört man es in der Fahrertür pfeifen und man hat das undichte Ventil schnell gefunden.

  • ich hatte 3 Jahre lang einen 280S, nachdem dort Vergaser und Zündung instandgesetzt waren, war das ein angenehmes Auto. Der Vergasermotor hat zwar 20 PS weniger, aber den gleichen Hubraum wie der SE, im unteren und mittleren Drehzahlbereich ist er auch nicht langsamer. Ich würde ein europäisches Modell ab 11/69 empfehlen, dann ist schon die längere 3.69er Hinterachse drin, vorher wars 3.92 und bei den Amis meines Wissens durchgehend 4.08. Damit macht Autobahnfahren aber keine Freude, mit der 3.69er kann man auch 130-140 fahren, ohne taub zu werden. Späte Modelle ab 71 haben auch schon die belüftete Bremse vorn, die Servolenkung war 1972 bei S und SE aufpreisfrei zu haben. Ich würde tatsächlich einen Italien- oder Frankreichimport in den Raum werfen, wenn er das Standard-Vierganggetriebe hat, hat man eigentlich nie Ärger damit, denn das ist das massenhaft vorhandene und fast endlos haltbare Getriebe aus dem /8 (bis 1968 ists noch das von der Flosse). Die Servolenkung ist schön, es geht aber auch ohne, wenn man sich auf die Serienbereifung 185R14 beschränkt. Wichtig ist neben der guten Karosse (unverzichtbar) eine schöne Innenausstattung, MB-Tex ist hier schön anzusehen und bei Schäden sind Einzelzeile leicht aus den USA zu beziehen, vorn passen auch die Bezüge vom /8. Das Heizgebläse sollte funktionieren, dessen Tausch ist kein Vergnügen wie beim 123. Das serienmäßige Bogebein an der Hinterachse sollte nicht durch eine Querfeder ersetzt worden sein und funktionieren, sonst sind 1500 EUR beiseitezulegen. Wenn man also einen relativ leicht zu wartenden W108 sucht, hat man mit einem 70er-72er 280S Handschalter den besten Kompromiß gefunden. 3.5er mit Schaltgetriebe sind natürlich fast Sportwagen, 4.5er haben einen feinen Durchzug, ab 170 bekommt man es aber mit der Angst zu tun, aber fahrwerkstechnisch ist der W108 eben schon mit einem 280S gut beschäftigt (Spitze 190 beim Schalter). Bis auf den 250S hab ich sie alle mal probiert, ich würde wirklich den späten 280S empfehlen. Der ist auch gut verfügbar. Und lieber den schiebedachlosen Schalter Vergaser mit längerer Übersetzung aus Südeuropa als den kurz übersetzten US-280SE mit allem, der schwächer ausgestattete S dürfte auch deutlich billiger sein, weil alle den SE Automatic suchen...


    Grüße

    bacigalupo

  • Hallo zusammen,


    ich oute mich an dieser Stelle ebenfalls als Fan des M117 im W108/109. Ich fahre ein so ausgestattetes Auto seit mittlerweile über 10 Jahren und denke deshalb, dass ich mir ein vorsichtiges Urteil über diese Fahrzeuge erlauben kann.

    Ich habe mich damals bewusst für ein US-Modell von der Westküste entschieden, da ich trotz meiner fundierten Berufsausbildung (ich bin gelernter Karosserie- u. Fahrzeugbauer) einfach keine Lust hatte, eine solche Karosserie aufwendig komplett zu sanieren, ich wollte einfach fahren mit dem Auto.


    In Sachen Karosserie hatte ich großes Glück, mein Auto ist definitiv rostfrei und ungeschweisst, auch alle Anbauteile wie Türen, Klappen etc. sind noch Original und im sehr guten Zustand. Ich rate Dir dringend, den Zustand der Karosserie mit einem Fachmann zu beurteilen, die Komplettsanierung einer Solchen (wenn der Zustand schlecht ist), bedeutet de facto das Todesurteil für den Wagen, wobei mittlerweile auch W108 aufwendig saniert werden. Aber wenn Du in absehbarer Zeit mit dem Auto fahren willst, ist das sicherlich keine Option.


    Die Maschine ist niederverdichtet, das ist aber grundsätzlich kein Nachteil, ganz im Gegenteil. Mit diesem Motor wollte man der US-Kundschaft die Fahrleistungen der 3.5er Modell bieten und trotzdem auf der damaligen Einführung des niederoktanigen Kraftstoffes in den USA Rechnung tragen. Die M117 im W108/109 haben nach Werksangabe 5PS weniger als die europäischen 3.5er (195PS an statt 200PS), das ist also zu vernachlässigen. Der Motor ist aber deutlich langhubiger ausgelegt und deswegen und wegen des größeren Hubraums an sich hat der M117 knapp 90Nm (!!!) mehr Drehmoment als die M116 in Europa.

    Zudem wurden die 4,5er ausschließlich mit der 3-Gang Wandlerautomatik ausgeliefert, wie sie später in den Typen 107 und 116 eingebaut wurde. Der Schaltkomfort ist um Welten besser, als bei der europäischen K4 Automatik mit Föttinger Kupplung und durch die außerdem verbauten, relativ langen Endübersetzungen (3,27 und 3,23) ist die Kombination W108/109 mit M117 ein richtig schönes Langstreckenfahrzeug mit ordentlich Dampf. Die Elastizität ist für ein so altes Auto geradezu phänomenal. Mein Wagen schaltet bei normaler Fahrt bei ca. 50 - 60 km/h in den letzten Gang. Wenn ich aber beispielsweise mit 80 - 100 km/h mit Kickdown (sorry: Übergas) zum überholen ansetze, schaltet das Getriebe zurück in den 2. und die Fuhre geht los, wie von der Tarantel gestochen, einfach nur geil!


    Was den Verbrauch anbelangt weiß ich nicht, was so ein 3,5er tatsächlich inhaliert. Mein 4,5er hat sich auf 20Tkm im Durchschnitt 16,5 Liter Super genehmigt, wobei ich wirklich kein zahmer Fahrer bin und das Auto auch gerne mal mit 160 - 180 Knoten auf der BAB unterwegs ist.


    In Sachen Ausstattung sind die US-Modelle den Europäern fast immer überlegen, da die Fahrzeuge ab Werk üppig konfiguriert wurden, um die Autos für den US-Kunden attraktiv zu machen (in Amerika wurden schon damals die Autos meistens direkt vom Händler gekauft, ewige Vorbestellungen waren schon früher nicht deren Ding).

    Die meisten US 4,5er haben 4 Fensterheber, ZV, Colorglas, getönte Scheiben, Radio etc., auch Klimaanlage wurde meistens vom Importeur vor Ort nachgerüstet. Bei letzterer handelt es sich deshalb meistens um eine Anlage von Thermoking, bei den europäischen Modellen wurde meistens Behr verbaut.


    Bezüglich der Verfügbarkeit von Ersatzteilen wird es zunehmend kritischer, dabei ist es aber eigentlich egal, ob es ein US-Modell ist oder nicht. Die D-Jetronik ist (wenn einmal grundlegend geprüft und ggf. überarbeitet) eine zuverlässige und absolut alltagstaugliche Einspritzanlage. Das gilt auch für die mechanischen Einspritzpumpen der Sechszylinder und letztlich auch für die Vergaser. Entscheidend ist der Zustand der Bauteile und was in den vergangenen Jahren/Jahrzehnten gemacht oder eben nicht gemacht worden ist. Wenn Du erst die gesamte Technik samt Gemischaufbereitung auf Vordermann bringen musst spielt es nach meiner Auffassung keine Rolle, mit welchem System das Auto bestückt ist.


    Ach und noch was zur Innenausstattung: Die meisten US-Modell wurden mit MB-Tex ausgeliefert, ein Kunstleder mit geradezu legendärer Haltbarkeit. Sehr viele Innenausstattungen aus diesem Material sehen auch nach über 40 Jahren noch aus wie neu (meine eingeschlossen). Echtleder ist nach dieser Zeit meistens komplett im Eimer, erst Recht wenn man die klimatischen Verhältnisse an der Westküste der USA berücksichtigt. Velour ist mittlerweile ziemlich gesucht und im guten Zustand sehr selten zu finden, die Haltbarkeit liegt irgendwo zwischen Leder und MB-Tex.


    Mit freundlichen Grüßen,

    Maik.

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)

  • bacigalupo
    Vielen Dank für deine Einblicke, das war denk ich bis jetzt wirklich der hilfreichste Post auf was man alles achten sollte! :)


    Der 280S den ich da ins Auge gefasst habe ist leider 05/69, d.h. nach deinen Angaben leider noch die kurze Hinterachse. Das stört mich etwas - ich kenne das aus meinem W123 mit 4 Gang Schalter nur zu gut, dass ich gefühlt schon bei 120 den vierten gang ausdrehe. Klar, geht auch schneller, aber mein Gehör sagt mir er will nicht schneller. Deswegen wäre mir eine längere Übersetzung schon sehr recht!


    kama92

    Auch dir ein Danke, ebenso sehr sehr hilfreich.

    Man sieht, es gibt auch Fans vom 4.5er V8. Mehr Hubraum und dadurch mehr Drehmoment klingt in der Tat sehr gut. Muss ich mich wohl doch auch um einen 4.5er umschauen.


    Frage an die "4.5er Fans":
    Wo/auf welchen Webpages etc. sucht man als Europäer am besten nach solchen Autos um diese dann zu importieren? Ich kenne bis jetzt nur bringatrailer.com, wobei da die Fahrzeuge meist in wirklichem Topzustand sind und außerhalb meines Budgets liegen. Könnt ihr mir hier Alternativen empfehlen?


    EDIT: was ist denn mit sowas hier? mobile.de 4.5er mit Schaden

    Kann man so einen Schaden auf einer Zylinderbank halbwegs einfach reparieren? Oder ist das beim 4.5er ein Geldgrab?

  • Da finde ich den interessanter hat Lenkradschaltung und Klima


    https://www.leboncoin.fr/voitures/1887032784.htm

    Wenn ich das richtig sehe ist das eine Lenkradschaltung und keine Lenkradautomatik. Von allen Getriebemöglichkeiten ist das leider die Einzige die ich absolut nicht will. :thumbup:

    Plus wie gesagt: da ichs nicht eilig habe möchte ich schon auch ein Augenmerk auf die Motorisierung legen - muss gestehen die Posts von bacigalupo und kama92 haben mich schon etwas in Richtung 4.5er V8 gerückt! :)

  • EDIT: was ist denn mit sowas hier? mobile.de 4.5er mit Schaden

    Kann man so einen Schaden auf einer Zylinderbank halbwegs einfach reparieren? Oder ist das beim 4.5er ein Geldgrab?

    Hallo Patrick,


    Zu dieser Frage: Wenn Du weisst, was dran ist, weisst Du auch, was es kostet.

    Der Satz klingt nach einer Plattitüde. Da aber der Verkäufer selber nur "annimmt", daß die Kette gesprungen ist, ist das Auto ein Überraschungsei.

    Was mich zu der Frage bringt, was Dein Ziel ist: Willst Du fahren oder schrauben? Ich rate dazu, ein Auto zu nehmen, daß "erstmal fährt" (und TüV hat), damit die Freude nicht erlischt.

    Ansonsten gehe ich mit Michael ("ursodent"): Mulde links wurde geschweisst und dann auch die Rostursache nicht behoben. Die ist der fehlende Stopfen. hhhmmm....Ich wette, wenn man die Schottbleche abnimmt, findet man noch mehr Rost. Ausserdem interessiert mich immer, ob man die Heizung verstellen kann (ich wette, nicht). Dann kannst Du Dich nämlich fragen, ob der Wasserkasten gemacht werden soll. Wäre dann noch eine Baustelle.


    Zum Thema "Suchen in USA": Na da, wo alle suchen. Craigslist, Auto Hunter, Hemmings. Was mich zur nächsten Frage bringt: Willst Du vorab noch einen Exkurs in Fahrzeugimport machen? So quasi vorgeschaltet vor dem Umrüsten für den TüV und dem Fahren? Das bringt mich zu meiner Eingangsfrage: Was willst Du?


    Nichts für ungut . Ich glaube, Du suchst noch nach dem Weg für Dich.

    Gruss,

    Hendrik

  • Well said Hendrik


    Was will ich?

    - Erstmal fahren, wobeis echt okay wäre wenn man noch bissl was tun muss bis man TÜV bekommt. Mit bissl red ich von 2000EUR oder so.


    das mit dem Überraschungsei stimmt natürlich. Wahrscheinlich geht in diesen Momenten mein innerer Schnäppchenjäger mit mir durch.


    Am liebsten wäre mir ein solider aber nicht perfekter 4.5er an dem man noch bissl was machen muss.


    ad Fahrzeugimport: Naja wenn würde ich da natürlich einen Importeur beauftragen :)

  • wenn man einen V8 will, dann ist der 4.5er die bessere Wahl. Mir hat ein Kollege mal zwei Exemplare verliehen, Maik hat recht, der 4.5er hat viel mehr Drehmoment und geht deutlich besser los als der 3.5 Automatik (der seltene 3.5 Handschalter spielt einer eigenen Liga). 130 Meilen am Tacho (in D...) sind kein Problem, schneller will man aber wirklich nicht fahren, da ist das Fahrwerk einfach nicht dafür gemacht. Ich hab grad mit einem Bekannten den direkten Nachfolger gekauft, einen US-450SEL W116 Bj 73, mit D-Jet, auch hier muß man sagen, daß der US-M117 trotz noch längerer 3.06er Übersetzung im auch noch schwereren W116 abmarschiert, wie man es sich nur wünscht. Drauftreten und sich wohlfühlen...

    Also: Wenn Dir die Sechszylinder zu lau sind, dann nimm tatsächlich gleich einen US-4.5er, der Motor befriedigt auch gehobene Ansprüche an Geschwindigkeit und die Niederverdichtung ermöglich auch einen Betrieb mit gewöhnlichem Super 95. Und die Ausstattung ist reichhaltig (wenn man halt Wert drauf legt). Heizungsregelung, Heizgebläse (nicht nur das Klimagebläse) sowie die Klima sollten aber funktionieren, das sollte der Verkäufer in Ordnung gebracht haben, ganz wichtig ist die Lenkgetriebebefestigung! Der Ami lernt ja in der "Fahrschule", im Stand zu lenken beim Einparken, das geht auf die Verschraubung und den Längsträger. Und der V8 grillt das Lenkgetriebe, das wird dann undicht. Und auch auf mies reparierte Unfallschäden achten, abgetrennte und wieder angebratene Vorder- und Hinterwagen gibt's gern mal, ich würde das Objekt mit einem Fachmann auf der Bühne betrachten, im Detail. Und drauf achten, daß man keinen gespachtelten Ostküsten-Schrotthaufen als California-Car angeboten bekommt, nur weil das Auto am Schluß noch mal in CA angemeldet worden ist und einen CA title hat. Zu diesem Zweck hilft es, mal auf das Ausstellungsdatum des title zu achten und das KD-Heft, falls noch vorhanden, durchzuschauen, wo denn die ersten Kundendienste gemacht wurden.


    Viel Erfolg beim Kauf!

    Grüße

    bacigalupo

  • Hallo Patrick,

    in deiner Preisklasse gibt es schon einige 4.5 in den einschlägigen Interportalen.

    Du musst dann immer H-Zulassung (Umbau Scheinwerfer, evtl. Sidemarkers +-Frontblinker deaktivieren) mitrechnen.

    Der Lack ist meistens hinüber und je nach eigener Vorstellung früher oder später zu beheben.

    Schau Dir am Besten 3-4 Fahrzeuge an,mach eine Probefahrt und lass dann dein Bauchgefühl entscheiden .

    Ich hatte mir bei meinem Kauf vorher die gleichen Fragen zur Typenentscheidung gestellt wie Du und bin auch bei einem 4.5 gelandet. 😊

    Falls Du bei einer Besichtigung Hilfe brauchst, wirst Du hier im Forum bestimmt Hilfe finden .

    Im Raum BW-Nord könnt Ich Dir meine Hilfe anbieten.😉

    Gruss Joe

    Ein Leben ohne Oldtimer ist möglich, aber sinnlos.

    (frei nach VvB)

  • Hallo Patrick,


    wenn du dir direkt was aus den USA holen willst, kontaktiere mal Michael Knoblauch ( Knobi International ) in den USA. Der ist seit Jahrzehnten im Geschäft und hat einen wirklich guten Ruf. Evtl. hat er was an der Hand. Michael lebt seit Jahrzehnten in Arizona und verschifft regelmäßig Autos nach Deutschland.

    Das muss man dann abwägen, 4.5er sind hier ja wirklich nicht gerade selten und der Transport aus den USA ist unterm Strich nicht eben billig.


    Grüße


    Tom

  • Ich möchte bei der Diskussion eins noch in den Raum werfen: Wenn man selbst kein ambitionierter und versierter Schrauber ist, kann einen ein w108 schnell in den Ruin treiben. Die Wartungskosten/Reparaturkosten sind etwa W123x10! Hochkomplexe Achsen mit Schmiernippeln, völlig verbauter Innenraum, Teilepreise auf hohem Niveau usw.

    Ich denke das sollte nicht unerwähnt bleiben. Da der Beitragsschreiber im w123-Post schrieb, Ventilspieleinstellen ist ihm zu komplex muss man davon ausgehen, dass er fast alle Reparaturen mit Lohn bezahlen muss.

    Ich finde den W108 wunderschön, mich macht ein /8 aber ehrlicherweise glücklicher...

    Ein Kunde von mir möchte gerade einen absolut rostfreien, komplett durchreparierten 280SE Schaltwagen für 27k verkaufen. Echter Zustand 2+ Bei Interesse gerne melden...


    115 Grüße 😉

    Markus

    "Lohnt sich das?" fragt der Kopf.


    "Nein!" sagt das Herz, "aber es tut Dir gut!"


    www.m115.de


  • Danke für eure Antworten!


    bacigalupo Danke, macht alles so Sinn. Wie besprochen habe ich nun eigentlich auch beschlossen mich nach einem 4.5er umzusehen. Offen gesagt ist mir der Sound nicht gerade unwichtig und neben dem eher "braven" 230E hätte ich einfach Lust auf einen V8.


    jokecool Magst du mir vll ein paar Links senden? Scheinbar suche ich entweder falsch oder auf den falschen Portalen, ich finde nämlich leider kaum welche!


    TomB Mach ich gern! Ist der nette Herr auch hier im Forum oder kontaktiere ich ihn über Facebook (bis jetzt nur eine FB Page gefunden).


    hoffy Danke für den Link aber wie besprochen bitte keine Lenkradschaltung.


    Trompka wichtig und gut dass dus ansprichst! ad Ventile einstellen: Nach dem auswintern in 2, 3 Monaten weiß ich mehr, da werd ich das ganze mal selbst versuchen! ;) Also ich plane schon dazu zu lernen und möglichst viel selbst zu machen. Dass der W123 deutlich billiger ist ist mir bewusst. Bzgl. deinem 280SE: Leider bissl out of my range. aber danke!

  • Hallo Patrick,


    ich weiß gar nicht, ob er noch eine Website unterhält, am besten über Facebook oder seine Emailadresse benutzen, steht da ja auch.


    Nein, er ist nicht hier im Forum. Wüsste ich zumindest nicht.


    Das war auch einer meiner ersten Arbeiten an meinem 123er Coupe, Ventilspiel prüfen und einstellen. Vor 30 Jahren... so lange habe ich es schon. Hilfestellung durch das Buch: "Jetzt helfe ich mir selbst".


    Grüße


    Tom

  • ...

    Bzgl. deinem 280SE: Leider bissl out of my range. aber danke!

    Hallo,

    dann gibt's nur zwei Wege für Dich: Entweder du läßt es bleiben oder kaufst Dir einen "billigeren" W108, bist in no-time auf 27k mit Reparaturen und erkennst dann, daß Du nochmal 27k brauchst, um auf 2+ zu kommen. Ich kenne den Markus ja nicht persönlich, aber wenn das ein 2+ ist, dann wäre das sicherlich die erste Wahl, den mal anzuschauen.

    Thomas

  • Ich möchte bei der Diskussion eins noch in den Raum werfen: Wenn man selbst kein ambitionierter und versierter Schrauber ist, kann einen ein w108 schnell in den Ruin treiben.

    Da möchte ich jetzt doch mal widersprechen.

    Bin als nur teilbegabter Schrauber (üblicher Service, Wartung und Anbaugeschichten sind machbar, Fahrwerk oder Motor eher weniger) noch nicht unter der Brücke gelandet. Das einfache Motto dabei: Wartungsstau vermeiden und das auf Reserve gehaltene Budget (was man bei jedem Oldie haben sollte) wenn's denn sein muss ohne Zögern einsetzen. Technisch begabte Freunde sind dabei natürlich immer eine Hilfe. Ich behaupte einmal ganz frech, dass mein W108 in seinen inzw. 15 Jahren bei mir "billiger" war als ein zum gleichen Zeitpunkt gekaufter ein-bis-zwei-Jahreswagen-Golf. Vom Funfaktor mal ganz abgesehen.

    Aber okay, ich rede hier vom technisch doch eher überschaubaren 250S, beim V8 sieht das vermutlich ganz anders aus.


    Und um in nicht nur in Sachen Kosten, sondern auch mit Blick auf's Fahrgefühl mal eine Lanze für "die Kleinen" zu brechen: Mir fehlt mit "nur" 130 PS wirklich gaaar nix. War vor 30 Jahren mit ausgenudeltem 200D/8 übrigens genau so. Artgerechtes Cruisen (wir reden hier von deutlich über 50-jährigen Fahrzeugen) macht auch mit kleinem R6-Motor durch'n Ort wie auch auf der Landpiste Spaß, ohne dass man da ein Hindernis ist. Und bei maximal 5.000 km per Anno sind auch die 12 Liter Verbauch zu verkraften.

    Will ich allerdings per V8 mit anderen "Großen" spielen, dann muss ich konsequenterweise auch in den sauren Apfel einer anfälligeren (?, das kann ich nur vermuten) und Fall des Falles auch teureren Technik beissen. Das o.g. Budget ist dann halt entsprechend anzupassen. Das gilt im Übrigen auch, wenn ich überlege "W123-200 oder 280CE ?", "R107-280SL oder 560SL ?" usw.


    Nix für ungut - ich freue mich über jedes Dickschiff, das ich sehe, aber meine Liga ist das erklärtermaßen nicht. Aber die Vielfalt der Fahrzeuge und der Fahrer*innen ist doch das, was unser Hobby so geil macht. ;):thumbup:

  • OK, das hat jetzt eigentlich nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun aber ich finde es ganz interessant zu sehen, wie so die Ausstattungswünsche wachsen je jünger ein Oldtimer heute ist und was alles ein Ausschlusskriterium ist. Das ist bei einem W108 ja noch relativ harmlos aber wenn man die noch jüngeren Wagen denkt...

    Was hat man das dann doch relativ einfach, wenn man sich einen Ford Model A kaufen will. :)


    Grüße


    Tom

  • um in nicht nur in Sachen Kosten, sondern auch mit Blick auf's Fahrgefühl mal eine Lanze für "die Kleinen" zu brechen: Mir fehlt mit "nur" 130 PS wirklich gaaar nix.

    Ein 250s kann durchaus Spass machen, ebenso ein 280s. Und es freut mich auch, dass Du wenig Ärger mit Deinem Wagen hattest. Ich hab auch einen 280s in der Kundschaft, den seh ich nur zur jährlichen Wartung.

    Aber ich habe in den Jahren viele naive Käufer erlebt die Zustand 3-4 Autos gekauft haben und schlussendlich diese irgendwann entnervt wieder verkauft haben. Und während man eine w123 Vorderachse eben für 600.- revidieren kann kostet das beim W108 einfach mal 3.000.- und die hat bei fast allen Autos um die 10k-15k eben Spiel.

    Heizung und Lüftung funktionieren bei solchen Autos fast nie ordnungsgemäss und 5k sind da mal ganz schnell weg... Von der Instandsetzung der Kkima mal ganz zu schweigen.

    Im vom Autor genannten Budget erscheint mir ein rostarmer südländischer 250s/280s mit wenig Ausstattung am ehesten glücklich machend... so ein 35/40Inat Vergaser lässt sich mit Handbuch und Geduld auch selbst betreuen und selbst ein Zylinderkopf is da in 3Std unten...

    Früher hieß es hier immer: das bessere Auto ist der bessere Kauf. In Zeiten von Ersatzteilpreisexplosion/, knappheit und verschärften H-Gutachten Reglementierungen gilt das aus meiner Sicht umso mehr...selbst wenn man ein versierter Schrauber ist. In der Nachbetrachtung hätte ich mir auch lieber vor zehn Jahren einen guten 928s kaufen sollen...

    "Lohnt sich das?" fragt der Kopf.


    "Nein!" sagt das Herz, "aber es tut Dir gut!"


    www.m115.de


  • Hallo!


    Ich sehe es so, dass ein Budget von TEUR 30 für einen 108/109 absolut nicht übertrieben ist, sondern eher die Untergrenze darstellt. Da bin ich sicher nicht bei V8.....

    Daneben die eingeschränkte Alltagstauglichkeit vs. /8......no daily driver, immer als "add on". Meines Erachtens aufgrund der immer dünneren Restzahlen auch zu schade...


    Mit täglichen Gruß aus dem W114!

    Oliver

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup:

  • Hallo Hagen,


    der Wartungsaufwand ist beim W108 etwas höher im Vergleich zum /8. Wenn man kein Selbstschrauber ist, macht sich dieser Unterschied insofern bemerkbar, dass der ein oder andere Werkstattbesuch mehr anfällt. Betrifft zumindest die Achsen...

    Mit doppelgenocktem Gruss, Matthias